Kapitel 82
Ich strich ihm sanft eine Strähne aus seinem Gesicht und drückte meine Lippen auf seine Stirn.
Seine Augen flackerten leicht auf.
"Jasmine", sagte er sichtlich erstaunt mit heiserner Stimme.
"Hörst du mich?"
Dumme Frage, er lag ja nicht im Koma.
"Natürlich"
Er sagte es nicht so, als ob er mich für dumm halten würde, sondern so zärtlich und liebevoll, dass mir fast die Tränen kamen.
"Louis, ich kann nicht anders als dir zu verzeihen, weil ich dich über alles liebe, ich wäre schon längst über alle Berge, wenn es nicht so wäre. Dein Brief war so... unglaublich süß, nie hätte ich gedacht, dass du so etwas für mich tun würdest."
Wieder einmal enttäuschte mich meine sehr stark ausgeprägte emotionale Seite nicht und die Tränen flossen über meine Wangen.
"Du hast mich so verletzt, du hast mich benutzt, du hast mich so oft belogen und trotzdem sitze ich hier und sage dir, dass ich dich liebe. Jeder Außenstehende würde sagen, dass ich komplett verrückt bin und mich von dir fernhalten sollte. Louis, ich möchte mit dir meine Zeit verbringen, so lange ich kann, ich möchte eine Mischung aus einem kleinen Louis und einer kleinen Jasmine haben, ich möchte..."
Louis unterbrach mich:
"Ist das ein Heiratsantrag?"
Was?
Er grinste dieses verdammt süße Grinsen.
Warum eigentlich nicht?
"Wenn du das willst", lachte ich.
"Ohja und wie ich will"
Er setzte sich auf und zog mich in seine starken Arme.
Mit einer Bewegung drehte er meinen Körper zu sich und legte seine Lippen auf meine.
Das ging ja schnell, aber ich hatte nichts dagegen.
Es fühlte sich an, als wären alle Probleme aus der Welt geschafft, nur Louis und ich waren im Mittelpunkt. Schmetterlinge flatterten in meinem Bauch auf und ab. Es fühlte sich an, wie der allererste Kuss, eine komplett neue Erfahrung. So kitschig es auch klang, es war, als wären wir auf einer rosaroten Wolke, die uns durch den Himmel trug.
Ich wollte, dass dieses Gefühl nie wieder aufhörte.
Nie wieder.
Und dann löste Louis sich von mir und begann zu grinsen, als er meinen enttäuschten Gesichtsausdruck bemerkte.
"Wir können den Rest ja in der Hochzeitsnacht nachholen"
Das erinnerte mich an den Kuss in unserer Wohnung, da hatte Louis so etwas Ähnliches gesagt.
Nur ohne Hochzeit. War das gerade wirklich real? Wir würden heiraten. Wir würden heiraten. Wir würden heiraten.
"Wann?"
Louis zuckte mit den Schultern.
"So bald wie möglich", sagte er schließlich und nahm mich wieder in den Arm.
Ich genoss diese Geborgenheit so sehr.
Plötzlich ertönte ein Krachen und die Vase am anderen Ende des Zimmers neben der Tür fiel zu Boden.
Ein Blondschopf sprang zur Seite, der niemand anderes war als Dora.
Ich seufzte theatralisch und zog Louis mit mir zur Tür, vor der jetzt lauter Scherben lagen.
"Das ist nur zu gerecht", lachte ich.
Dass sie gelauscht hatte, war zwar jetzt nicht besonders schlimm, weil sie es ja früher oder später erfahren hätte, das wir heiraten wollte, aber einfach die Tatsache, dass sie ihre Neugierde nicht unter Kontrolle bekam, verdiente eine Strafe und dass sie an der Vase ankam, fand ich ehrlich gesagt ziemlich lustig.
Auch Louis konnte sich nicht halten vor Lachen, als Dora mit ihrem Hundeblick sich zu den Scherben hinunterbeugte und begann sie aufzusammeln.
Nachdem wir ihr eine Zeit lang lachend zugeschaut hatten, halfen wir ihr schließlich und während ich mit ihr zum Mülleimer ging, legte sie auch schon mit der Befragung los:
"Bist du dir da auch wirklich sicher? Das wird so toll, darf ich die Hochzeit planen? Es wird alles weiß und hellblau sein, dein Kleid soll hinten eine lange Schleppe haben und es wird ein Buffet geben und eine riesengroße Torte mit Marzipanrosen"
Dora versank in ihre eigene Welt und ich ließ sie vor sich hin schwärmen.
In Wirklichkeit war es mir egal, wie alles geschmückt war und was es zu essen gab und wie die Torte aussah, das was wichtig war, war, dass Louis da war und wir uns versprechen würden, den Rest unseres Lebens gemeinsam zu verbringen
"Ich hab dich lieb", meinte Dora plötzlich und drehte sich zu mir.
"Ich dich auch", sagte ich etwas verblüfft und dann umarmte sie mich und ich spürte, dass sie das brauchte. Eine Freundin, die sie unterstützte, für die sie nervig sein kann und ich brauchte das genauso.
"Danke", flüsterte ich in ihre Schulter.
"Danke", flüsterte sie zurück.
"Wie wäre es, wenn wir es gar nicht so groß machen, einfach im kleinen Kreis, nur wir vier", sagte ich schließlich, als wir uns voneinander lösten.
Ihr entsetzter Gesichtsausdruck verriet mir, dass das gar keine gute Idee war.
"Okay, war auch nur Spaß, du darfst die Hochzeit planen, aber bitte setzte den Termin so bald wie möglich, weil ich kann es echt nicht erwarten"
Dora nickte überglücklich und stürmte gleich zu Zayn, um ihn über die Neuigkeiten zu informieren.
Ich ging in der Zwischenzeit zu Louis zurück und lehnte mich glücklich an ihn.
"Morgen ist Weihnachten, hast du einen besonderen Wunsch?"
Er hob mit seiner Hand mein Kinn an, sodass ich ihm in die Augen sah.
"Du hast mir heute schon ein Geschenk gemacht. Du hast meine Zweifel aus dem Weg geräumt und bist jetzt bei mir, dass ist das einzige, das ich mir zu Weihnachten gewünscht habe."
Ich seufzte glücklich und schmiegte mich an seine Brust.
"Ich liebe dich"
"Hey, ich wollte das zuerst sagen", lachte Louis gespielt empört.
Ich biss mir auf die Unterlippe, weil ich ganz genau wusste, dass ihn das verrückt machte und legte meine Hand auf seine Wange.
"Ohgott, Jasmine, ich liebe dich"
Und wir versanken noch einmal an diesem wundervollen Tag in unsere Märchenlandschaft in rosarot.
* * *
So ihr lieben Menschen, es ist so weit, das war das letzte Kapitel in diesem Buch. [Es kommt noch ein Epilog xD]
Ich hoffe, ihr seid nicht zu enttäuscht, dass es kein furchtbar spannendes Ende war, sondern mehr so das typische Happy-End, aber ich bringe es einfach nicht übers Herz die beiden nicht zusammenkommen zu lassen.
Wenn ich ein Buch lese, das kein Happy-End hat, habe ich so eine Wut auf den Autor und ich möchte echt nicht, dass ihr wütend auf mich seid 😂😂 xD
Ich hab euch ja noch versprochen, dass ich sagen werde, warum keine Kapitel innerhalb vom Adventkalender kamen und der Grund ist ganz einfach, nämlich wollte ich das Ende nicht noch weiter hinausziehen und es wären sich keine 1000 Wörter dann heute ausgegangen. :)
Ich hab euch furchtbar gern *_*
Das richtige Schlusswort kommt dann nach dem Epilog, bis bald ^^
~Tessa c:
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