Kapitel 4
Ich öffnete die Tür und sah einen gutaussehenden jungen Mann mit einer Umhängetasche um die Schulter vor mir stehen.
Tschau Spaghetti, war wohl doch nichts mit der Überraschung. Arbeitskollegen von Vätern sahen doch etwas anders aus. Ich stellte sie mir irgendwie mit Anzug und Aktentasche unter dem Arm vor. Und vielleicht etwas älter, aber der hier war das komplette Gegenteil davon.
"Hey, ich bin Jon. Kann ich vielleicht reinkommen?", riss er mich aus meinem, ziemlich oft vorkommenden, Tagträumen und lachte.
"Ähh...ja, ähm, klar", stotterte ich und ließ ihn vorbei in die Wohnung.
Was war denn da los?
Er schien sich hier super auszukennen, denn er ging zielstrebig in die Küche und lehrte den Inhalt seiner Umhängetasche darauf aus.
Schnell hastete ich hin und stellte noch rechtzeitig meinen Teller zur Seite, bevor irgendetwas darauffliegen konnte.
Er lachte einfach nur, setzte sich dann hin und begann zu erklären:
"Also, wie schon gesagt heiße ich Jon und bin der Arbeitskollege deines Vaters und die "Überraschung" wie er mich bei dir wahrscheinlich angekündigt hat."
Also doch. Mit einem Grinsen schielte ich zu meinen Nudeln und die, die schon in meinem Magen gelandet waren, führten in mir einem Freudentanz auf, weil sie bald Gesellschaft bekommen würde.
Wieder lachte er und sein Lachen war ziemlich ansteckend, deshalb lachte ich mit, obwohl ich nicht wusste, was genau so witzig an dem war, was er erzählt hatte.
"Dein Vater und ich haben schon viel miteinander gemacht und schon viele Aufträge miteinander gelöst und er hat mich schon aus vielen brenzligen Situationen herausgebracht (nur so zur Info, mein Vater ist Anwalt) und ich wollte mich bei ihm erkenntlich zeigen und hab ihn gefragt wie ich das machen könnte und er hat gesagt:
"Wenn du meine Tochter glücklich machst, bin ich auch glücklich!"
Mein Vater war auch zu zuckersüß.
"Und dann hat er mir erzählt, dass du One Direction ziemlich gern hast und dann ist mir eine Idee gekommen."
Ziemlich gern? Das war leicht übertrieben, aber ich verkniff mir einen Kommentar.
Gespannt blickte ich in seine blaugrauen Augen, die mich neckisch anschauten. Na klar, er wollte mich auf die Folter spannen, aber ich war der Mensch, der am wenigsten Geduld auf dieser Welt besaß.
"Sag schon!", platzte es, nach nicht einmal einer halben Sekunde aus mir heraus und er fing schon wieder an zu lachen.
"Also gut. Du gehst ja demnächst mit deiner Freundin auf ein Konzert, hab ich gehört. Und ich hab gute Beziehungen zu den Veranstaltern, deshalb hab ich gratis Karten für dich bekommen. Für den VIP-Bereich"
Ich starrte ihn wie hypnotisiert an und er schmunzelte. Die Neuigkeiten waren noch nicht in meinem Gehirn angekommen, aber schon als sie meinen Hals passierten, sprang ich wie von der Tarantel gestochen auf und führte ein kleines Freudentänzchen vor.
"Das ist ein Scherz oder?" Er schüttelte grinsend den Kopf und ich konnte nicht anders als ihn stürmisch zu umarmen. Wie konnte ein Mensch nur so nett sein und einer, eigentlich wildfremden Person, den Wunsch seines Lebens erfüllen?
"Du hast dir schon Karten gekauft, hat mir dein Vater erzählt. Wenn du willst kaufe ich sie dir ab"
Ich nickte schnell und holte die Karten aus meinem Zimmer. Lächelnd gab ich sie ihm, er gab mir das Geld und die VIP-Karten. Dann verabschiedete er sich und ich umarmte ihn noch einmal. Ich war unglaublich glücklich.
Als die Tür hinter ihm ins Schloss fiel, konnte ich mich nicht mehr zurückhalten. Ich hüpfte durch die ganze Wohnung, vollführte nach jedem zweiten Schritt Richtung mein Zimmer eine Pirouette und nahm schließlich mein Handy um Dora anzurufen.
"ICH HABE KARTEN FÜR DEN VIP-BEREICH BEKOMMEN, WIR WERDEN 1D AM NÄHESTEN SEIN!",kreischte ich ins Handy und konnte mir denken, dass Dora sich ihre Ohren gerade zuhielt, aber das war mir im Moment egal, ich schrie so lange weiter bis sie "Stopp!" rief.
"Nochmal alles langsam, bitte Jasmine!", lachte sie und ich erzählte ihr jedes Detail noch mal ganz genau.
Und dann war sie zum Aussrasten dran.
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