Kapitel 35
Ich ließ mich vor einem Baum auf den Waldboden sinken. Mein Kopf fiel in meine Hände, ich konnte nicht einmal mehr weinen, so erschöpft war ich.
Den ganzen restlichen Tag, vom Vorfall im Krankenhaus bis jetzt, bin ich in diesem Wald herumgeirrt und das Schlimmste war - Mein Handy lag in Doras Tasche im Krankenzimmer von Louis...
Wie konnte ich einfach nur so dumm sein? Ich hab viel zu voreilig reagiert, hätte schauen sollen wo ich hinrannte. Ich machte sowieso immer alles falsch im Leben, aber warum ich?
Ich lauschte kurz in den Wald hinein ob alles still war...Und dann begann ich laut zu reden. Laut meiner Seele freien Lauf lassen. Es würde mich sowieso keiner hören. Wer geht schon mitten in der Nacht in den Wald?
"Warum kann ich in dir Zukunft schauen? Warum habe ich nie Vertrauen in meine Freunde? Warun weiß ich nie was ich tun soll? Warum mache ich alles in meinem Leben falsch? Warum bin ich, ich?"
Die letzte Frage schrie ich schon fast. Aber es tat gut, einfach einen unschuldigen Wald mit seinen Problemen anzuschreien, weil er mir nur zuhörte und nichts erwidern konnte.
"Weil du, du bist", sagte eine leise Stimme hinter mir und ich fuhr erschrocken herum.
Verstrubbelte Haare kamen hinter dem Baumstamm zum Vorschein und dann schließlich sein ganzer Körper, in einem weißen Krankenhauskleid.
"Ist dir nicht kalt?", fragte ich erschrocken und musterte ihn. War er mir gefolgt?
"Das ist deine erste Frage? Wirklich?", lachte er heiser, aber ich schaute ihn ernst an.
"Mir ist schon kalt, aber das ist unwichtig", sagte er nach einer langen Schweigepause.
"Du hättest im Krankenhaus bleiben sollen" Während ich es sagte, zog ich meine Jacke aus und gab sie ihm.
Er nahm sie und sagte trocken: "Du auch"
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro