Kapitel 3
Keuchend an der Haustür angekommen, kramte ich meinen Schlüssel heraus und sperrte auf.
"Dad? Bist du da?", rief ich, während ich meine Tasche in die Ecke schmiss. Keine Antwort. Seufzend zog ich mir die Schuhe aus und schlenderte dann in mein Zimmer.
Plötzlich stockte ich, als ich einen weißen Zettel an meiner Zimmertür kleben sah. Erstaunt riss ich ihn runter und begann zu lesen:
Jasmin, Mäuschen bitte sei mir nicht böse, wenn du nachhause kommst und das liest, aber ich hab einen Anruf bekommen von meinem Chef. Ein tolles Angebot das ich nicht abgeschlagen habe und ich werde in einer Woche zirca zurück sein. Ich weiß es noch nicht genau, aber ich werde dich in den nächsten Tagen anrufen und dir das genaue Datum sagen.
Ich stockte und senkte kurz den Zettel. "Eine Woche", wisperte ich ungläubig. Eine ganze Woche. Ich wusste, die meisten Kinder würden sich total freuen wenn ihr Dad für eine Woche weg sein würde. Sie würden wahrscheinlich Party machen oder irgendetwas anderes, was man halt sonst als normale 17-jährige machte wenn keine Eltern da waren.
Aber ich wollte nicht alleine sein. Ich brauchte jemanden. Das klang echt kindisch, aber ich hatte Angst so alleine. Ich hasste diese kindische Seite von mir. Ich weinte wegen jedem Scheiss, bei jedem Streit mit Mom und immer wenn Dad weg war. Ich war so eine typische Heulsuse.
Ich nahm den Zettel wieder und las weiter:
Ich weiß, dass dein Konzert, auf das du dich schon so freust in ein paar Tagen ist, aber da werde ich noch nicht zuhause sein, also kann ich mit dir und Dora nicht mitgehen, aber ihr beide seid so gut wie volljährig, ihr schafft das schon und außerdem habe ich noch eine Überraschung für dich. Ich verrate nur eins, die Überraschung wird an der Haustür klingeln und erschreck dich nicht, wenn du eine fremde Person siehst wenn du aufmachst. Es ist ein Arbeitskollege von mir, aber jetzt hör ich auf zu schreiben, mir fällt schon fast die Hand ab. Wie gesagt werde ich dich bald anrufen und ich hab dich lieb, Mäuschen.
Ich lächelte. Dad war super lieb und ich freute mich schon richtig auf die Überraschung. Gut gelaunt legte ich den Zettel auf meinen Schreibtisch und ging dann in die Küche um etwas zum Essen für mich aufzutreiben.
Ich fand Spaghettinudeln und Sugo und machte mir Spaghetti Bolognese. Mein Lieblingsessen. Irgendwie hatte ich das Gefühl, dass Dad die Nudeln und das Sugo extra für mich eingekauft hatte und musste wieder lächeln.
Als alles fertig war, gab ich die Spaghetti auf meinen Teller, ging zum Tisch, fing an zu essen und dieses göttliche Nudelgericht zu genießen. Plötzlich läutete es an der Tür und ich sprang auf. Wenn das nicht die angekündigte Überraschung sein würde, würde ich meine heißgeliebten Spaghetti in den Müll kippen.
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