Als du mit deinen Freunden durch die Straßen schlenderst, fällt dir eines Tages ein altmodisches Gebäude auf, welches du vorher noch nie bemerkt hast. Ein etwas verrostetes Schild prangt über der Tür. 

Die Bibliothek der ungeschriebenen Bücher.

Doch bevor du dir die sogenannte Bibliothek von der Nähe anschauen kannst, ziehen dich deine Freunde weiter.

Tage verstreichen, in denen dir die Bibliothek nicht mehr aus dem Kopf geht. 

»Die Bibliothek der ungeschriebenen Bücher«, murmelst du immer wieder vor dich hin. Irgendwann steht für dich fest, dass du keine Ruhe geben wirst, bevor du die Bibliothek einmal besucht hast und beschließt, gleich morgen dort hinzugehen.

Als du die Bibliothek betrittst, taumelst du zuerst zurück. Alles hier ist vollgestopft mit Büchern. Bis zur Decke hin gestapelt oder in den Regalen. 

»Entschuldigung«, sprichst du die Bibliothekerin an. »Was ist das hier?«

Diese lacht laut auf. 

»Du fragst, was das ist? Nun, wenn du dich dafür interessierst - das ist die Bibliothek der ungeschriebenen Bücher. Eine Bibliothek, in der ungeschriebene Bücher aufbewahrt werden, von denen bisher nur Ideen existieren.« - »Aber ...«, stammelst du, »das ist unmöglich!« Wieder lachte sie. Es war ein hohes, sehr mädchenhaftes Lachen. 

»Na, wenn du das sagst. Schau dich einfach um. Vielleicht findest du ja  etwas für dich!« Mit diesen Worten lässt sie dich allein. Vorsichtig blickst du dich um. Dir ist diesr Ort noch nicht ganz geheuer. 

Plötzlich kommt eine junge Frau in einem seltsamen Umhang herein. Die Glocke über der Tür bimmelt leise. 

»Willow«, begrüßt die Bibliothekerin. »Was führt dich heute zu uns?«

»Ich habe das hier fertig gelesen«, du beobachtest, wie die Frau ein Buch mit auffällig grünem Einband zurück gibt. »Wie fandest du es?«, fragt die Bibliothekerin. »Nun, sowie man es eben findet, wenn man ein Buch über sich selber liest«, lacht sie. Du erstarrst. Was hier, in der Bibliothek geschieht, ist eindeutig alles andere als normal. 

»Warte kurz, Willow. Ich stelle nur das Buch zurück, dann können wir weiter quatschen«, sagt die Bibliothekerin und kommt in deine Richtung. Du fluchst leise und duckst dich schnell, als sie es in das Regal direkt vor dir stellt. Du hättest schwören können, dass sie dir noch zugewinkert hätte .. Einbildung, oder?

Weiterhin hälst du dich versteckt. Direkt vor dir ist das Buch, das die Frau ausgeliehen hatte. Je länger du das Cover betrachtest und dir den Klappentext durchliest, desto mehr wirst du von dem Verlangen, es zu lesen, besessen. Schließlich ziehst du es vorsichtig aus dem Regal. Dreaming Twins, prangt auf dem Cover. Und zufällig heißt die Protagonistin vom Klappentext genauso, wie die seltsame Frau, die sich gerade mit der Bibliothekerin unterhält!

Du kannst nicht widerstehen und beginnst darin zu lesen ... und je weiter du die Geschichte liest, desto mehr wirst du mitten in das Geschehen hineingezogen ...