Gefährlicher Angriff
Ernst, aber nicht verängstigt, sah Ivy zum Wald, während Wonderheart ruhig auf dem Weg zum Wald entlang trabte. Der Wallach schien selbst nicht einschätzen zu können, welcher Gefahr sie entgegen ritten, doch als er sie witterte, erbebten seine Nüstern und er blieb wie angewurzelt stehen. Er drehte sich zu allen Seiten, hin und her, zögernd, verängstigt, fast panisch versuchte der Wallach zu erkennen, von woher die Gefahr wirklich kam. Doch er konnte es nicht. Er roch sie, aber er wusste nicht, wo sie waren. Sie waren nah, aber er konnte nicht einschätzen, wie nah. Sie sahen ihn und Ivy, doch er wusste,, dass sie sie nicht nur sahen, sie hielten sie für die perfekte Beute. Da raschelte es plötzlich im Unterholz und aus einem kniehohen Busch trat ein grauer Wolf hervor. Er sah sie an, musterte den Wallach und dann... bleckte er die Zähne und stürmte auf sie los. Er sprang den Wallach von vorne an, biss sich in seinem Hals fest, während weitere Wölfe von allen Seiten auf sie zustürmten und sie angriffen. Wonderheart stieg wiehernd auf die Hinterbeine, schleuderte den Wolf von seinem hals und Ivy flog aus dem Sattel, während er blutüberströmt davongaloppierte.
Nun war Ivy alleine, sie wusste, Wonderheart würde nicht zurückkehren und bis Adrian sie vermisste, würde sie bereits von den Wölfen zerfleischt worden. Höchstens Wonderhearts Erscheinungsbild könnte Adrian auf das hinweisen, was ihr nun widerfahren würden.
Sie lag auf dem Boden, versuchte sich nicht zu bewegen und auch nicht zu atmen, während die Wölfe knurrend näherkamen und sie umringten. Sie würde sterben, qualvoll sterben, sie wusste es. Aber sie wollte so lange wie es noch ging, leben. Um zu beten, um zu bitten, um zu hoffen. Denn wenn sie nicht mehr lebte, so würde auch Dreamheart nicht mehr lange leben.
Auf Händen und Füßen krabbelte sie rückwärts, versuchte ihr Körpergewicht nicht zu weit nach hinten zu verlagern, um nicht am Ende mit dem Rücken auf den Boden zu fallen und den Wölfen nicht ihren Bauch als offene Angriffsfläche anzubieten.
Zwei Wölfe sprangen auf sie zu, gerade als der Boden begann, zu vibrieren. Ivy sprang auf und wich in letzter Sekunde den zwei Wölfen aus, der eine sprang knapp mit seinen Zähnen an ihrer Halsschlagader vorbei, während der andere ihr linkes Bein als sein Ziel durch ihre schnelle Reaktion verfehlte. Die Vibration im Boden wurde immer stärker. Und nicht nur das. Sie spürte den gleichmäßigen Dreiviertel Takt. So, wie, wenn ein Pferd im Galopp auf einen zustürmte. Aber sie glaubte nicht, dass Wonderheart sie retten würde. Es gibt viele Pferde auf dieser Welt, die sie nicht retten würden. Theoretisch sind es eigentlich alle, aber vielleicht...
Sie überlegte. Ist es Dream?
Sie schüttelte den Kopf und verpasste, dass ein Wolf sie von hinten angriff. Schmerzhaft tief bohrten sich seine Zähne in ihr Bein. Sie schrie leidensvoll und erschrocken auf. "Aaaaaaaahhh!"
Doch bevor der Wolf sie zu Boden zerren konnte und seine Rudelsmitglieder sie ebenfalls niederreißen konnten, ertönte ein lauter, bedrohlicher Ruf.
Ein kampfwilliger Gegner näherte sich den Wölfen und ihrer Beute.
*D*
Pferde sind ein Teil der Natur. Wie Wölfe. Und Ivy war sicher wie eine richtige Beute für die Wölfe, doch sie war meine Reiterin und Besitzerin. Egal, was passieren mag, ich lasse sie nicht so im Stich, nicht so wie Wonderheart.
Meine Hufe gruben sich in die weiche Erde des Waldbodens, während ich auf die Wölfe zustürmte, die Ivy umkriest hatten. Einer von ihnen hing an ihrem Bein. Trotz ihres überraschten Gesichtsausdruck, sah und spürte ich, wie schmerzhaft diese Zähne für sie waren.
Bei ihrem verzweifelten Anblick brach mir mein Herz in tausend Stücke. Das wollte ich nie. Ich habe nie gewollt, dass sie irgendwie irgendwann wegen irgendwas leidete. Ich hatte das nicht gewollt.
Ich sprang auf den Wolf, trat ihmauf den Hals mit meinen kräftigen Vorderhufen, keuchend lag er unter meinem halben Gewicht, das ich nur auf meine Vorderbeine verlagert hatte, um ihm Schmerzen zuzufügen und meine Hinterhand gegen seine Familie einzusetzen.
Ich hörte, wie ein Wolf vom Boden abhob und auf meine Hinterhand zuflog. Er landete auf meiner Hinterband und seine Krallen kratzten an meiner Haut, unter meinem Fell, doch da ertönte der laute Knall. Jemand hatte geschossen. Der Wolf rutschte leblos von meiner Hinterhand und weitere Schüsse fielen.
Am Ende lagen um uns herum nur noch Wolfsleichen, und wenige Wölfe haben dank ihrer Flucht den heutigen Tag überlebt.
*D Ende*
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