Kapitel 13 ~ Wie bitte?
"Ich geh aufmachen", hörte ich Nicks Stimme. Schnell rannte ich um mein Leben zu ihm. "NEIN!", sagte, nein, rief ich schon fast.
Noch im Letzten Moment erreichte ich ihn, gerade als er die Hand auf der Türklinke hatte. Er verzog verwirrt das Gesicht, und sah mich so an als wäre ich eine Irre.
"Okay?", Nick drehte sich um und ging auf den Tisch zu, als ihn etwas stoppen ließ. Durch die Tür drang eine Stimme.
Clays Stimme.
"Hallo? Y/n?". Ich schloss die Augen für den Bruchteil einer Sekunde. Scheiße.
Nick zog vor Schrecken beide Augenbrauen hoch. "War das-" "Nein. Es..es ist nur der Postbote" "Es ist doch-" "Nein ist es nicht. Du bist alt und hast dich verhört und jetzt geh zurück fressen ich mache auf". Nick verschränkte die Arme vor der Brust und schnaubte beleidigt. "Ich bin erst 20, Y/n. Jünger als du. Wärst du ein Junge würde ich dich jetzt auf der Stelle schlagen" "Bezweifle ich. Du hättest keinen Mumm dafür. Denn ich würde zurückschlagen und dann wärst du tot. Außerdem hab ich keine Angst vor dir" "Genau deshalb hasse ich dich. Und Mann, Halt die Fresse". Ich verdrehte lächelnd die Augen, "Liebe dich auch. Jetzt geh essen, ich gehe kurz raus. Bin bald zurück, bye!" "Wo gehst du-". Schon fiel die Tür ins Schloss. Ich hörte noch ein:
"Tschüss Y/n!", von Karl.
"Bist du eigentlich komplett behindert? Naja, lebensmüde bist du ja bestimmt", keifte ich ihn leise an, während wir zusammen uns auf den Weg machten.
Clay kicherte unschuldig. "Ich hab keine Angst vor deinem Bodyguard Y/n, außerdem bist du hier die die zu spät ist. Ich wartete fucking 30 Minuten auf dich. Wenn du dein Versprechen nicht hältst, halte ich auch meins nicht" "Du bist das-" "Größte Arschloch?", seufzte er, "ja. Ja, ich weiß".
"Ganz genau". Daraufhin folgte Stille.
Bis er mich plötzlich leicht mit seiner Schulter anstupste. "Aber gibs zu: ich bin ein ziemlich heißes Arschloch". Dabei zwinkerte er mir zu.
Ich schmunzelte und stupste ihn zurück an. "Früher vielleicht" "Autsch" "Hast du dir doch verdient", murmelte ich. "Klar. Aber es ändert nichts daran was-" "Hör auf" "Wie bitte?" "Hör einfach auf." "Mit was soll ich aufhören? I-ich-" "Sprich diese Worte nicht aus. Bitte."
Clays Augen flatterten, anscheinend überrascht. "Du willst also nicht das ich dir sage das-" "Nein. Nein, will ich nicht. Ich möchte diese drei Worte nicht hören. Denn ich weiß, dass das einfach nur eine reine Lüge ist." "Ich lüge nicht. Jedenfalls nicht was dieses Thema angeht", seine Hand ergriff meine, "Ich liebe dich-" "Claire", beendete ich entschlossen seinen Satz.
Dieser Satz war das, was ich nicht hören wollte. Ich wusste das er sagen wollte, er würde mich lieben. Aber das stimmt nicht. Denn wäre es so, würde er früher keines der schrecklichen Dinge getan haben.
Clay schüttelte verdutzt seinen Kopf. "Doch. Das tust du. Andernfalls würdest du mich mit ihr nicht betrogen haben" "Ich weiß wie es aussehen mag..aber ich bin anständig geworden. Und das beweise ich dir." "Uhhh jetzt wirst du mit deinen super 'Beziehungs skills' flexen? Nein, danke. Ich bin glücklich ohne dich".
Lüge.
"Ich habe schon lange her aufgehört dich zu lieben, Clay. Falls man es überhaupt Liebe nennen kann."
Auch Lüge.
"Du willst es mir beweisen? Wir sind hier nicht im Kindergarten, checks endlich. Ich bin auch kein Spielzeug mit dem du spielen kannst du gottverdammter Bastard. Mir geht es prächtig ohne dich!"
Lüge, Lüge, Lüge.
Clay kam mir wieder näher, ergriff aufs Neue meine Hand und seine Augen bohrten sich in meine. "Ich habe sie nie geliebt. Immer warst es du Y/n. Auch wenn ich mich scheiße benommen hatte..naja sogar mehr als das, will ich dir zeigen das ich nicht mehr so bin. Ich weiß du magst jetzt so tun, als sei ich dir komplett egal, aber wir wissen beide das es einfach nicht stimmt."
Tränen sammelten sich in meinen Augen, meine Kehle war wie zugeschnürt.
"Gib mir Zeit. Bitte." "Clay-" "Bitte. Ich hatte dir diese Zeit damals auch geschenkt. Also lass mir jetzt auch bisschen. Morgen treffen wir uns beim Spielplatz, 20 Uhr. Ich werde warten", damit ging er einfach so fort und ließ mich alleine stehen.
Ich war so verstört.
Der Spielplatz. Der Ort an dem ich damals meine "Liebe" zu Clay wahrgenommen hatte.
Ich ordnete paar Gedanken, und schritt langsam auch wieder auf mein Haus zu.
Heißt es, das er immer noch etwas für mich empfindet?
Ich schüttelte leicht den Kopf. Nein. Er ist mit Claire zusammen, das erklärt doch schon einiges.
Ich schloss die Tür auf und ging rein, in mein Zimmer. Es war genau 21 Uhr, und Schlaf würde mir guttun.
Eine Stunde später, nachdem ich schon im Bett umgezogen lag, konnte ich immer noch kein Auge schließen.
Ich dachte nur noch an ihn.
Auf einmal wurde mir übel, mein Bauch fing an zu schmerzen.
Ich huschte ins Bad und übergab mich in die Toilette rein.
"Alles- oh my Honk". Karl kam von Hinten auf mich zu und hielt mir die Haare nach hinten, während ich mir weiterhin die Seele aus dem Leib kotzte. Zeitgleich, fing ich an zu weinen, denn es tat so weh.
Ich endete und lehnte mich zurück. Karl kam innerhalb einer Minute zurück mit einem Glas Wasser in der Hand. "Danke", schniefte ich und wischte mir die Tränen weg. Mein Hals brannte.
Zum Glück, machte es das Wasser besser. Ich schluckte alles runter.
Als ich wieder aufschaute, merkte ich das der Brünette sich neben mir niedergelassen hatte.
"Ich stell die Frage nicht, und du musst mir auch nicht antworten", fing er besorgt an, "aber..bin..bin ich-" "Du bist es nicht", beantwortete ich.
Karl seufzte erleichtert. "Weißt du, ich hatte so eine Vermutung das du, du weißt schon. Ich hate aber keine Bestätigung und wollte dich nicht ausfragen und-" "Oh Gott. Weiß Nick es auch?" "Nein, nein. Alles gut. Ich sage es ihm auch nicht. Aber hey! Oh God, Y/n. Du bist schwanger. Schwanger".
Karl fing an wie verrückt rumzuquieken und nahm mich tausend Mal in den Arm. "Leiser", ermahnte ich ihn lachend. Er grinste und kratzte sich am Nacken. "Sorry", flüsterte er, "Aber ich werde Onkel!"
"Hör zu. Es gibt keine Bestätigung das du es nicht bist", hauchte ich langsam, als wir uns am Badewannenrand hinhockten.
Karl sagte einen Moment lang nichts, sondern starrte geradeaus. "Warst du noch nicht beim Arzt?" "Nein..noch nicht" "Und..du bist dir nicht sicher wer von uns beiden der Vater ist, richtig?" "Yep..".
Wir beide seufzten leise. Ich kaute auf meiner Unterlippe herum. "Karl", ich fasste seine Hand an, "ich hoffe sehr das du es nicht bist. Ich möchte dein Leben nicht zerstören ich-" "Ist schon okay", er lächelte mir zu, nahm mich in den Arm, "du bist die wichtigste Person in meinem Leben. Du und Nick. Egal wer der Vater ist, Clay oder ich, ich werde dir beim Großziehen helfen. Das verspreche ich dir", er streichelte meinen Rücken entlang.
Wieder musste ich Tränen zurückhalten. "Ich hab ihn heute getroffen", brachte ich dann doch zögernd raus. Karl löste sich und schaute mir mit vollem Ernst in die Augen. Ich hatte ihn noch nie so ernst gesehen.
"Du- warte was?" "Ich habe ihn-" "Ich habs ja schon verstanden, Y/n. Aber..ich- nein also ich verstehe es doch nicht. Warum triffst du ihn?", sein Entsetzen stand ihm im Gesicht geschrieben.
"Ich weiß es selbst nicht. I- ich, ich denke ich mag ihn einfach immer noch. Ich weiß aber auch das er noch mit Claire zusammen ist. Heute wollte er mir sagen das er mich liebt- aber ich hatte es ihm verboten. Warum sollte er denn bitte wieder so jemanden wie mich lieben? Warum mag ich ihn überhaupt noch? Er hat mich verdammt nochmal betrogen und-" "Woah N/n, entspann dich mal", unterbrach mich Karl. Ich holte tief Luft, da ich so schnell gesprochen hatte.
"Das ist also dein dunkles Geheimnis?". Ich zwang mich zu einem leichten Lächeln und nickte. Karl raufte sich die Haare. "Also erstens: ich persönlich denke, es ist nicht die beste Idee, dich mit ihm zu treffen. Um ehrlich zu sein ist es eine schreckliche Idee", er lachte frustriert auf, "zweitens: du darfst dich nicht deswegen fertig machen. Es mag sein das er sich verändert hat..nein eigentlich nicht, was laber ich da. Wir reden hier von Clay. Aber..wenn er und du..also wenn ihr euch wirklich, aber so wirklich, wirklich liebt und ohne einander nicht auskommen könnt..dann ist es eine Chance wert. Du musst ihm aber unbedingt von dem Baby erzählen. Außerdem musst du noch zum Arzt. Keine Sorge, Nick und ich können dich auch beglei-" "Nein."
Ich schüttelte heftig mit dem Kopf. "Das geht nicht. Ich will Nick noch nichts davon erzählen. Und als mein bester Freund, hoffe ich, dass du es ihm auch nicht sagst" "Y/n", seufzte Karl. Ich tat meine Hand auf seine Schulter. "Bitte", flehte ich leise.
"Na gut. Aber bitte sag es ihm bald, ja? Ich hasse es etwas vor ihm zu verheimlichen". Ich wackelte mit den Augenbrauen, "Dir liegt etwas an ihm stimmt's?". Karl fing an zu kichern. "Nope. Er ist nur mein bester Freund" "Mhmm wer's glaubt".
Wir lächelten uns an.
Ich gähnte und mit einem Mal wurd ich auch müde.
"Gute Nacht", sagte ich während ich an ihm vorbeiging. "Gute Nacht, schlaf gut". Ich machte die Tür zu meinem Zimmer hinter mir zu und legte mich ins Bett.
Es tat gut, zu wissen das man nicht mehr alleine war und die Wahrheit endlich ausgespuckt hatte.
~Time Skip~
Müde, rieb ich mir die Augenlider und stand langsam auf.
Ich zog mir etwas gemütliches an und ging runter. Nur Karl war schon wach und saß auf dem Sofa.
Ich gesellte mich zu ihm. "Guten Morgen" "Morgen", begrüßte ich ihn zurück.
Er schaute gerade Spiderman.
"Ich muss dir was zeigen", meinte Karl plötzlich und stand auf. "Huh, okay. Was denn?". Er fing an zu Grinsen.
"Hab ich heute Morgen gefunden". Er hielt mir ein Bild vor die Nase.
Ich nahm es entgegen, und traute meinen Augen nicht.
Flashback:
Die Zeit verbrachte ich mit Clay. Sapnap hatte sich nach oben in sein Zimmer verzogen. Wir schalteten einen Film an. "Liebeskomödie?", grinste er. Ich lachte, "Bitte nicht" "Diesmal werde ich mich auch anständig verhalten", sagte er bittend und machte Hundeaugen. Ich schüttelte meinen Kopf, "Na gut". Also startete er '365 Tage'. "Ehrlich?", fragte ich. "Was? Ist doch ein schöner Film", dabei küsste er mich auf den Kopf.
Und schon paar Sekunden später, legte Clay seinen Kopf auf meine Oberschenkel. Ich machte einen Schmollmund und kraulte sein fluffiges, dunkelblondes Haar.
Auf einmal sah ich nur Weiß, dass meine Augen so stark blendete dass ich sie mir zuhalten musste. Clay tat dasselbe. Als wir wieder aufschauten, sahen wir einen grinsenden Nick, mit einer Kamera in der Hand. Ich lächelte. "Das war einfach so süß. Sorry falls ich euch geblendet habe" "Ah alles gut. Willst du mitschauen?", fragte ich. "Was schaut ihr denn- ohh ehh nein lieber nicht", sagte er als gerade eine etwas intime Szene kam. Sapnap rannte so schnell es geht hoch. Wir verkniffen uns einen Lachanfall.
Tränen sammelten sich in meinen Augen. Ich sah Clay und mich kuschelnd und auf einmal brach ich doch in Tränen aus.
Karl lächelte und tätschelte meine Schultern.
"Danke, Karl". Ich hielt mir das Bild an die Brust, an die Stelle wo mein Herz war, hin.
"Tue ich doch gerne für dich. Ich dachte mir schon, das du es haben würden willst" "Hab dich lieb", ich küsste ihn auf die Wange und rannte hoch.
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