Kapitel 3
Harry stand gemeinsam mit Hermine, Ron und den restlichen Gryffindors in der großen Halle. Inzwischen war die eine Stunde rum und endlich konnten sie sich die Informationen abholen. Die Schulleiterin stand an ihrem Pult, die großen Türen waren magisch verschlossen und das Frühstück für alle Schüler war in die einzelnen Gemeinschaftsraume der Häuser gebracht worden. Professor McGonagal sah von oben auf sie herab und beobachtete sie tadelnd.
"Liebe Gryffindors, da die überwiegende Menge eures Hauses das Geschlecht gewechselt hat, brauchen wir Regeln bis Professor Slughorn den Gegentrank gebraut hat. Als erstes brauchen sie alle einen Namen, der zu ihrem Geschlecht passt, damit wir sie nicht vor den Schülern der anderen Häuser bloßstellen müssen. Dafür geht ihr, wenn ich es Ihnen sage, zu Professor Flitwick, sagt ihm euren neuen Namen, den ihr für die nächsten Wochen beibehalten werdet, und euer Lehrer wird ihn dann auf eine Liste schreiben, die an alle Lehrer ausgeteilt wird. Als zweiten Schritt werdet ihr euch einen Partner des jeweils anderen Geschlechts zuordnen lassen, der euch dann erklärt, wie ihr mit verschiedenen Situationen umgehen müsst. Außerdem ist absolutes Stillschweigen über dieses Thema zu den anderen Häusern, insbesondere Slytherin, geboten. Es wird den anderen Häusern nicht als fataler Ausrutscher geschildert, sondern als Projekt, welches Gryffindor durchführen sollte, um das Leben im anderen Geschlecht zu verstehen und nachvollziehen zu können, weswegen Sie auch jeden Tag in ihrer Alltagskleidung herumlaufen dürfen. Wenn wir hier unten fertig sind, werden Sie hoch in ihre Schlafsäle gehen und diese so tauschen, dass die Mädchen, die zu Jungen geworden sind, in den Jungenschlasälen schlafen und die Jungen, die zu Mädchen geworden sind, in die Mädchenschlafsäle ziehen.", sagte die Hauslehrerin der Gryffindors streng.
"Gut. Ich bitte jetzt die Erstklässler, sich zu Professor Flitwick zu begeben und sich eintragen zu lassen.", sagte sie und wies auf den kleinen Professor, der an seinem Platz am Lehrertisch saß und eine dicke Rolle Pergament vor sich liegen hatte.
Kaum hatte McGnonagall das gesagt, wurde die Halle von lautem Tuscheln erfüllt.
"Was ist denn der weibliche Name zu Harry?", fragte Harry und sah Ron an.
"Meine Güte, Harriet ist der Name zu Harry!", sagte Hermine etwas genervt und schlug ihr Buch über Zaubertränke auf.
Aber es war nicht das selbe Buch, wie vorhin im Gemeinschaftsraum, wie es der Schwarzhaarigen auffiel. Es war wesentlich dicker und die Farbe war rot und nicht lila.
"Woher hast du das Buch denn jetzt?", fragte sie ihren beste Freundin.
"Ähm...aus meinem Koffer...", sagte Hermine und man sah ihr an, dass sie log.
"Du bist in die verbotene Abteilung?", fragte Ron nun interessiert und musterte seine Freundin.
"Nein...Nicht direkt...Ich habe Professor Slughorn eine Memo zukommen lassen, ob ich ihm nicht bei dem Trank helfen könne. Er hat mir zugesagt und dieses Buch per Hauself auf meinen Schreibtisch legen lassen.", flüsterte sie leise und grinste.
"Wie willst du dich eigentlich nennen, Ron?", fragte Harry ihre beste Freundin.
"Ronja...Der Name kommt zwar, glaube ich aus dem deutschen, aber er gefällt mir.", sagte Ron und lächelte.
"Ronja ist die Koseform von Veronika und kommt aus dem russischen, Ron.", sagte Hermine etwa so als hätte Ron nicht gewusst, was ein Apfel ist.
"Ist mir doch egal.", sagte dieser und zuckte mit den Schultern.
"Welchen Namen willst du denn nehmen?", fragte Harry ihre beste Freundin.
"Herman...Das ist ein Name aus dem Deutschen. Es setzt sich aus dem althochdeutschen "heri" Heer und dem "man" für Mann zusammen und heißt soviel wie "Soldat", oder "Krieger", was ich ja schließlich irgendwie bin...", sagte Hermine und lächelte.
"Alles klar.", sagte die Schwarzhaarige und sah sich in der Halle um.
Nach einer gefühlten Ewigkeit, die große Halle war inzwischen fast leer, kamen endlich mal die Achtklässler dran. Als Harry endlich aufgerufen wurde, ging sie vor zu Professor Flitwick und sah ihn abwartend an.
"Ihr Name, Mister Potter?", fragte der kleine Zauberer.
"Harriet, Professor.", sagte Harry und sah zu, wie sein Lehrer für Zauberkunst ihren neuen Namen aufschrieb.
"Gut...Sie können dann zu Professor McGonagall gehen und sich ihrem Partner zuteilen lassen.", sagte ihr Professor und wies auf ihre Schulleiterin.
Harry nickte und ging zu der recht in die Jahre gekommenen Frau.
"Aha...Miss Potter....hm...Sie gehören zu Mister Smith...Er muss noch seinen Namen aufschreiben lassen, weswegen Sie sich bitte dort zu Mister Granger stellen.", sagte die Hauslehrerin der Gryffindors und deutete auf Hermine.
Schnellen Schrittes ging sie auf ihre beste Freundin zu und stellte sich neben sie.
"Denkst du, dass du Ron bekommst?", fragte Harry.
"Ich habe Ron schon als Partner. Er muss aber noch seinen Namen abgeben.", sagte sie und schlug ihr Buch auf.
Wenig später kam ein kurzhaariger Junge mit rotblonden Haaren auf Harry zu. Seine Augen waren grün-blau und er hatte Sommersprossen.
"Du bist Harriet, oder?", fragte er etwas unsicher und man sah ihm an, dass er etwas Angst hatte.
"Ja, die bin ich.", sagte Harry und war selbst etwas überrascht, dass sie sich jetzt als ein Mädchen bezeichnete.
"Merlin sei dank...Ich bin Raven...Ich durfte meinen Namen zum Glück beibehalten, weil er beitgeschlechtlich ist...", sagte Raven und lächelte Harry an.
"Denkst du, du kannst mich in Sachen Mädchenkleidung beraten?", fragte die Schwarzhaarige etwas verlegen.
"Ja klar...Wenn du willst, kannst du meine vorerst haben...Ich brauche sie ja jetzt erstmal nicht.", sagte er und lächelte freundlich.
"Danke, das ist echt krass nett von dir.", sagte Harry dankend.
"Denkst du, dass du mir bei Jungenkleidung helfen kannst?", fragte er unsicher.
Zum ersten Mal betrachtete die Gryffindor die Kleidung von Raven. Er trug einen Hoody, den durchaus ein Junge tragen würde, seine Beine wurden von einer weiten Jogginghose geziert und seine Schuhe waren ihm eindeutig zu klein.
"So siehst du eigentlich ganz gut aus...Nur die Schuhe sind zu klein...", sagte die Schwarzhaarige.
"Das Problem ist nur, dass das so mit das einzige ist, was ich an Sachen habe, die man als Junge tragen würde. Ich habe sonst nu noch ein paar Hoodys von meinem Bruder, aber bei Hosen sieht's dann ziemlich mickrig aus...", sagte der Rotblonde zerknirscht.
"Wir können ja unsere Sachen tauschen.", sagte Harry aufmunternd.
"Oh...Danke...", sagte Raven und lächelte.
"Ich helfe gerne.", sagte die Schwarzhaarige und lächelte ebenfalls.
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