Kapitel 13
Harry saß gegenüber von Raven in der Bibliothek. Nachdem die Tür der Besenkammer aufgeglitten war, hatte sie Malfoy kurz geküsst und war dann hierher gekommen. Sie war gesprintet, denn sie wollte Raven nicht verpassen und schon gar nicht wollte sie, dass er ihr Fragen zu Malfoy stellte.
"Willst du gar nicht wissen, was Malfoy von mir wollte?", fragte Harry ihren neuen Freund.
"Du würdest es mir sagen, wenn du wölltest, dass ich es weis.", sagte Raven nur und widmete sich wieder seinem Buch über Verwandlung.
Sie hatten an diesem Tag die Aufgabe von McGonagall bekommen, sich über die Verwandlung von einem Menschen in ein Tier, zu informieren und einen kleinen Aufsatz über ihre ersten Eindrücke zu schreiben. Raven war anscheinend total in seinem Element, doch Harry konnte gar nicht mehr klar denken, viel lieber hätte sie mit Raven über Malfoy gesprochen. Was man allerdings nicht von der männlichen Seite Harrys behaupten konnte. Ihm war es peinlich, Malfoy geküsst zu haben, ihm gesagt zu haben, dass er gut küsste und dass er sich hatte so von ihm einlullen lassen. Aber Harriet hatte ein ziemliches Mitteilungsvermögen. Jetzt konnte Harry plötzlich verstehen, dass diese ganzen Mädchen immer so tuschelten. Wahrscheinlich mussten sie gerade still und heimlich erzählen, dass sie einen Jungen geküsst hatten. Natürlich war Raven kein anderes Mädchen, jedoch mochte er ihn und fühlte sich auch ein bisschen so, als wären sie schon seit Jahren in einer Männerfreundschaft.
"Warum grinst du denn so?", fragte Raven und musterte seine neue Freundin.
Sofort hörte Harry damit auf. Er hatte doch nicht ernsthaft bei dem Gedanken an Malfoy angefangen zu grinsen?! Klar, es hatte ihm gefallen, wie er sie geküsst hatte, aber das ganze war doch nur dem verschuldet, dass Harry bisher noch so gar keine sexuellen Erfahrungen in dieser Richtung hatte.
"Okay...Was wollte Draco von dir?", fragte der Rotblonde und sah sie scharf an.
"Ähm...Raven...Wir haben uns...ge...geküsst.", sagte die Schwarzhaarige und schluckte.
Sie spürte, wie sie ziemlich rot wurde und ihr heiß und kalt wurde. Raven lachte auf, fing sich aber wieder.
"Was ist daran lustig?", fragte Harry etwas eingeschnappt.
"Naja...Draco hat sich verändert...Er hat mir erzählt, dass er dich eigentlich ganz in Ordnung findet, wenn du ihn nicht versuchst aufzuziehen...Er hat mir erzählt, dass er ziemlich gerne mit dir Frieden schließen würde...", sagte er.
"Warum schließt er dann nicht einfach mit mir Frieden?", fragte sie etwas verwirrt.
"Weil er nicht über seinen Schatten springen kann...Außerdem denkt er, dass du nicht willst...", sagte Raven.
"Woher weißt du das alles?", fragte die Schwarzhaarige beeindruckt.
"Ich habe dir doch schon erzählt, dass Draco und ich befreundet sind. Er vertraut mir und er kann immer mit mir reden.", sagte der Rotblonde.
"Stimmt ja...", sagte Harry und griff sich an die Stirn.
"Wie ist es eigentlich dazu gekommen?", fragte Raven nun interessiert.
"Ich dachte, du willst, dass ich es dir aus eigenen Stücken erzähle?", fragte sie grinsend.
"Harriet, du hast damit angefangen, was mir sagt, dass du darüber reden willst. Keine Sorge, ich erzähle es niemandem.", sagte er und grinste.
"Du musst es schwören.", sagte die Schwarzhaarige ernst.
"Ich schwöre.", sagte der Rotblonde und erhob dabei seine Finger zu einem Schwur.
"Okay...Wir sind zusammen in den fünften Stock gegangen und haben uns über seine Frage unterhalten...Dann sind wir an einer offenen Besenkammer vorbei gekommen und plötzlich wurden wir beide hineingestoßen...Ich bin unter ihn gerollt, was mir durchaus gefallen hat...Dann ist er aufgestanden und hat geschaut, ob die Tür auf ist...Sie war abschlossen. Er hat sich wieder zu mir umgedreht und gesagt, dass ich ruhig aufstehen könne. Er hat mir seine Hand hingehalten und mich dann auf die Beine gezogen...Dann standen wir wieder einander ziemlich nah gegenüber...Ich habe ihn davor, oder danach gefragt, wann er endlich aufhören würde mich Potter zu nennen...Er meinte darauf in mein Ohr, er würde es so lange tun, bis ich Malfoy hieße...Dann hat er in mein Ohrläppchen gebissen und es hat mir gefallen, was aber, genauso wie die Sache mit dem unter ihm liegen, nur daran lag, dass das meine erste sexuelle richtige Erfahrung war...Dann habe ich ihn geküsst und...das hat mir auch gefallen...Danach haben wir uns immer wieder geküsst, bis die Tür wieder offen war und mir eingefallen ist, was ich da gerade getan habe.", erzählte Harry und schluckte.
"Du hattest also das Gefühl, als würdest du in die Besenkammer hereingestoßen werden?", fragte Raven interessiert.
"Ja...", sagte die Schwarzhaarige etwas verwirrt darüber, dass er gar nicht darauf einging, dass Malfoy und sie sich geküsst hatten.
"Das klingt ziemlich nach einem Zauberspruch...Vielleicht ist dort ja eine Falle, oder so...", sagte er nachdenklich.
"Kannst du bitte mit mir darüber reden, dass ich einen Jungen geküsst habe, obwohl ich nicht schwul bin.", sagte Harry etwas gehetzt.
"Bei Merlin, Harriet! Das ist ganz normal bei einem Geschlechtsverwechslungstrank! Du tauschst schließlich alles, was sich auf dein Geschlecht bezieht! Ich stehe jetzt schließlich auch auf Mädchen...Okay das macht eigentlich keinen Unterschied, weil ich pansexuell bin, aber trotzdem...Wenn du als Junge auf Mädchen gestanden hast, dann stehst du als Mädchen auf Jungen und das hat ganz und gar nichts mit schwul sein zu tun!", sagte der Rotblonde etwas in Rage.
"Aber ich finde es auch als Junge toll, Raven.", sagte die Schwarzhaarige ebenfalls in Rage.
"Vielleicht bist du ja auch Bi, oder doch schwul, keine Ahnung.", sagte Raven etwas beiläufig.
"Was ist pansexuell?", fragte Harry interessiert.
"Das heißt, dass es mir nicht auf das Geschlecht, sondern auf die Person ankommt. Es ist mir sozusagen egal, ob männlich, weiblich, divers. Ich stehe sozusagen auf alles.", erklärte der Rotblonde.
"Alles klar...", sagte die Schwarzhaarige.
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