1. | In der Winkelgasse
*Über einen Monat später*
Als Harry am nächsten Morgen die Augen aufschlug konnte er es immer noch nicht glauben. Doch der Boden der alten Hütte unter ihm und Hagrids schwerer Mantel über ihm machten ihm Hoffnungen, dass er nicht alles, was gestern Abend geschehen war, geträumt hatte.
Vorsichtig setzte er sich auf und tastete nach seiner Brille.
"Los los, Harry, aufstehen! Ham viel zu tun heut!"
Hagrids Stimme machte ihn endgültig wach.
"Was denn?", fragte er. Und es stimmte: Er wusste zwar jetzt, dass er ein Zauberer war - an den Gedanken musste er sich erst einmal gewöhnen - doch was jetzt?
"Müssen los, dein Schulzeug besorgen und so. Und jetzt beeil dich, wir ham nicht viel Zeit!"
Harry rappelte sich auf und klopfte sich den Staub von den Kleidern. Er sah zum Sofa, wo Dudley immer noch schlief. Wahrscheinlich schliefen auch seine Tante und sein Onkel noch.
Hagrid und er machten sich auf den Weg nach London. Plötzlich viel Harry etwas ein.
"Ähm... Hagrid?" Ihm war es etwas peinlich aber... "Hagrid... ich hab kein Geld."
Doch Hagrid lachte nur.
"Glaubst doch nicht ernsthaft deine Eltern hättn dir nix hinterlassen?"
So kam es, dass sie als erstes, als sie in der Winkelgasse angekamen, zu Gringots, der Zaubererbank, gingen. Harry kam aus dem staunen nicht mehr heraus.
Als sie genug Gold geholt hatten, holte Harry seinen Brief mit der Liste von Schulutensilien, die er in Hogwarts brauchen würde, heraus.
In diesem Moment wurde es ihm klar: Er würde auf ein Internat gehen, und somit Noam noch nicht einmal in den Ferien sehen... Er wurde traurig.
Trotzdem versuchte er voller Elan mit Hagrid seine Sachen einzukaufen. Sie besorgten ihm seine Bücher, einen Kessel, ein Teleskop und viele andere Dinge die er brauchen würde.
"Jetzt brauche ich nur noch... meine Schuluniform und einen Zauberstab!", stellte Harry zufrieden fest.
"Ok, siehst du dort drüben den Laden? Das is Madam Malkins Kleidergeschäft... Wie wärs wenn du dir dort deine Umhänge besorgst während ich noch was erledige?"
Harry willigte ein und betrat den Laden. Ausser ihm war nur noch ein anderer Kunde da, ein blonder Junge in seinem Alter.
Fast schon aus Gewohnheit scannte er den Jungen: Wasserstoff-blonde Haare, feine Gesichtszüge, ein spitzs Kinn und ein schmaler Körperbau. Alles in allem sehr akzeptabel, doch nicht Harrys Typ.
"Hogwarts?", unterbrach eine herrische Stimme seine Gedanken.
"Äh... ja", antwortete Harry schnell und wandte sich der Frau zu, die gesprochen hatte. Das musste Madame Melkins sein.
"Stell dich dort auf den Hocker, ich bin gleich bei dir", wies sie ihn an und eilte in den hinteren Teil des Ladens um den Stoff zu holen.
Harry stellte sich auf einen Hocker, unweit dem, auf dem der andere Junge stand. Dieser wurde gerade von einer anderen Hexe vermessen.
"Hi", begrüßte Harry ihn schüchtern. Nur weil der Junge äußerlich nicht sein Typ war, hieß das ja noch lange nicht, dass er nicht nett sein konnte.
Der Junge sah auf und Harry blickte in atemberaubend sturmgraue Augen.
"Hey", erwiderte der Andere gelassen. Schnell wurde Harry bewusst, dass er seinen Gegenüber anstarrte und sah weg.
"Auch neu in Hogwarts?", fragte der blonde und Harry nickte.
"Draco Malfoy", stellte der Junge sich vor.
"Harry", sagte Harry und fügte dann zögernd, nachdem er an die Reaktionen der Zauberer im Tropfenden Kessel dachte, und nicht wollte, dass der Junge mit den sturmgrauen Augen ihn nicht mochte, hinzu: "Harry Potter."
Der junge Malfoy riss erstaunt die Augen auf und schien Harry jetzt in einem ganz anderen Licht zu sehen.
In diesem Moment betrat Madame Malkins den Verkaufsraum und unterbrach die Unterhaltung der beiden Jungen. Den Rest der Zeit im Kleidergeschäft verbrachten sie schweigend, nur ab und zu gaben Madame Malkins oder die andere Hexe Harry und Draco Anweisungen.
Nachdem sie beide den Laden verlassen hatten schauten sie sich unentschlossen an. Dann sagte der blonde:
"Wir sehen uns dann in Hogwarts... Nehm ich an."
Er drehte sich um und verschwand die Gasse hinunter.
Harry sah ihm nach. Dann wurde ihm bewusst, dass er die gesamte letzte halbe Stunde, während er bei Madame Melkins war, nicht ein mal an Noam gedacht hatte.
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Souu, erstes Kapi :))) und immer schön fleißig kommentieren und vöten ^-^
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