21
Die Stimmung ist beengend. Keiner bringt einen Ton raus. Harry versucht gelegentlich mit Ron oder Malfoy zu reden, aber keiner hat wirklich Lust zu reden. Ginny blickt mich an und lächelt entschuldigend. Ihr tut es wohl leid das Ron sich mit eingeladen hat.
Aber eigentlich wäre das ja nicht schlimm, wenn er Draco nicht so dumm anstarren würde. Am drei Besen angekommen hält Draco mir die Tür auf.
Ich zeige ihm mein bestes Lächeln, aber seine Mine verändert sich nicht wirklich. Er ist sichtlich genervt. Er hätte wahrscheinlich lieber in der Bibliothek mit mir gelernt.
Im drei Besen setzen wir uns alle samt an einen großen Tisch, die Kellnerin nimmt unsere Bestellung auf und verschwindet danach wieder. Ron starrt auf Dracos Hand die meine Hält.
Ginny versucht das Eis zu brechen. »Wow in letzter Zeit ist es wirklich kalt geworden, oder? Da ist so ein Butterbier jetzt echt passend« Sie lacht verlegen.
»Und Draco, was ist aus deinem dunklen Mal geworden?« Ein Zischen entfährt mir als ich die Luft schnell einziehe. Gott ich hab's gewusst, das wird ein Alptraum. »Ron!« maulen Ginny und Harry wie aus einem Mund, aber Draco lacht nur leise auf und funkelt Ronald böse an. Er wird sein Spiel doch nicht mitspielen?
»Ich habe es entfernen lassen« Die Kellnerin unterbricht das angeheizte Gespräch indem sie unsere Bestellungen bringt.
Nachdem wie wieder weg ist, sehen die beiden sich lange in die Augen. Ich kann nicht ganz erkennen was in Dracos Blick ist, aber es scheint nichts Gutes zu sein. Er macht mir schon fast Angst. Sein Blick ist herablassend, kalt und arrogant. Es ist derselbe Blick den ich früher oft genug zu spüren bekommen habe.
»Was ist eigentlich aus deiner Familie geworden Malfoy?« Harry nimmt einen kleinen schluck von seinem Butterbier und sieht ihn freundlich an.
Er scheint ein bisschen verwundert, beantwortet seine Frage aber sehr freundlich. Er nimmt Rücksicht auf mich, jeden falls versucht er das. Er weiß wie wichtig mir meine Freunde sind. Ich bin ihm dankbar dafür, aber auch Harry.
Auch Harry muss sich zurückhalten, dass weiß ich. Es muss schwer für ihn sein, sich mit dem Gedanken anzufreunden, dass seine Beste Freundin mit einem seiner größten Feinde zusammen ist.
»Mein Vater ist in Askaban, meine Mutter hingegen ist zuhause, sie wurde freigesprochen.« »Ah Okey, wie lange muss dein Vater-« »Lebenslang« Die Stimmung kippt immer mehr.
»Hat er verdient« Alle drehen sich geschockt zu Ron. Ja mag sein das Dracos Vater es verdient hat, aber muss er das laut vor ihm aussprechen? Kann diese Holzbirne nicht einmal seine Klappe halten?
»Tja Weasley, andere Menschen hätten wahrscheinlich ein paar Schnecken im Rachen verdient« Draco leert den Rest seines Butterbiers, während Ron ihn rot vor Wut anstarrt.
»Danke für den netten Abend, kommst du mit zurück?« Ich nicke ihm zu und erhebe mich mit ihm.
»Hermine!« Ich drehe mich um. Ron ist aufgestanden und sieht uns beide wütend an. »Ich werde das nicht akzeptieren! Wenn du jetzt mit ihm mitgehst, brauchst du nie wieder anzukommen!« Entgeistert sehe ich ihn an. Das kann nicht sein Ernst sein?! Meine Brust zieht sich zusammen und die kleine Bar scheint immer kleiner zu werden.
»Dann bist du aber der einzige der das so sieht« Ich spüre Ginnys Hand auf meiner Schulter. »Ron übertreib es nicht! Du bist mein bester Freund, aber auch Hermine und Draco haben es verdient glücklich zu sein« Harry legt seinen Arm um Malfoys Schulter. Dieser sieht ihn Stirnrunzelnd an, akzeptiert es aber mit einem amüsierten Grinsen.
Ron steht ganz alleine am Tisch. Auch wenn es mir innerlich weh tut, bin ich dennoch froh, dass meine Freunde sich auf unsere Seite gestellt haben. Zu viert verlassen wir den drei Besen.
»Mach dir nix draus Malfoy« Ginny und Harry laufen neben uns her. Draco sieht Harry noch immer misstrauisch an. »Ich wüsste nicht seit wann mir sowas etwas ausmacht Potter« Ich halte seine Hand. Sein Blick wird weicher und ich merke wie er sich unter der Berührung entspannt. Habe ich eine so starke Wirkung auf ihn?
»Das nächste Mal gehen wir zu viert.« sagt Ginny freudig und wir bejahen. Der weitere Weg ist eher stumm, aber dennoch nicht unangenehm. Ich bin glücklich und auch die anderen scheinen ihre Entscheidung nicht zu bereuen. Selbst Draco scheint gar nicht mehr so genervt, wenn Harry oder Ginny etwas sagen. Er hört ihnen zu, auch wenn die Gespräche bis jetzt ziemlich kurz ausfallen.
Ich hoffe das sie Freunde werden und sich gut verstehen. Am Schloss angekommen gehen Ginny und Harry schonmal vor.
»Bist du sicher, dass du nicht mit zu mir willst?« Sein Blick ist vielsagend und ich spüre, wie sich die Wärme in meinem ganzen Körper ausbreitet. Bei dem Gedanken was er alles mit mir anstellen würde, komme ich in die Versuchung mit zu gehen, schüttel aber schnell den Kopf.
»Wenn das irgendwer mitbekommt sind wir in Schwierigkeiten« Draco seufzt kurz und nickt dann. Lange sieht er mir in die Augen, als wäre es schwer für ihn mich gehen zu lassen. »Gut, aber morgen wieder ok?« »Vielleicht« Ein kleines Grinsen schleicht sich auf meine Lippen. Ich finde langsam Gefallen daran ihn zu provozieren.
Er zieht eine Augenbraue nach oben und schnippst mir leicht gegen die Stirn. »Nicht so frech Granger« Ich muss lachen und halte mir eine Hand gegen die Stirn. Er küsst mich sanft und geht dann los.
Müde lasse ich mich in mein Bett fallen. Ich schlafe schnell ein, werde in der Nacht aber geweckt. Ich spüre wie sich die Decke hebt und wieder senkt. Langsam öffne ich meine Augen. Ein schrei entfährt mir.
Mir wird der Mund zugehalten. »Psst ich bin es!« Erst jetzt erkenne ich das es Draco ist. Er schließt die Vorhänge mit seinem Zauberstab und legt sich dann zu mir. »Was machst du hier?« Frage ich noch immer nicht sicher ob es ein Traum ist. »Ich konnte ohne dich nicht schlafen, klein Weasley hat mir das Passwort für solche Fälle gegeben.«
Oh Gott, wie süß! Aber Ginny kann dafür richtig Ärger kriegen. Bevor ich meine Bedenken aussprechen kann, nimmt er mich in den Arm.
»Ich liebe dich Hermine«
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