Kapitel 4
Nachdem ich alles so gut es ging bestaunt hatte, öffnete ich schließlich erwartungsvoll die Tür, die in mein Zimmer führte und staunte auch dort nicht schlecht. Der ganze Raum war in einem warmen rot gestrichen, was sehr heimatlich aussah und zu meiner rechten erstreckte sich ein großes Fenster, welches den Blick auf den verbotenen Wald freigab. An der Wand lehnten reihenweise Bücherregale, die bis oben hin mit Büchern gefüllt waren. Ein absoluter Traum!
in der Mitte des Zimmers stand ein großes Bett mit goldenen Samtvorhängen. Doch auch hier war das absolute Highlight wieder die Decke. Sie war in eine rosa-orangene Farbe getunkt, sodass es aussah, als ob gerade der Sonnenuntergang war.
Als ich meinen wunderschönen Raum wieder verließ, war Malfoy nirgends mehr zu sehen. Wahrscheinlich war er auch gerade in seinem Raum.
Auch das Badezimmer war einfach wunderschön. Nach einer Weile ließ ich mich auf das Sofa sinken, was wunderbar weich war und danach machte ich mir erst einmal einen Kaffee, was dank unserer kleinen Küche möglich war.
Kurz darauf kam auch Malfoy aus seinem Zimmer. "Mach mal Platz!", grunzte er mich an und ich rutschte ein bisschen verschreckt zur anderen Seite des Sofas, während er sich auf der einen breit machte.
Schweigend saßen wir nun da, ich etwas verlegen, er ausgesprochen kühl, doch auf einmal veränderte sich seine Mimik und er schien etwas sagen zu wollen. Doch dann verhärtete sich sein Ausdruck wieder und er schloss den Mund.
Um irgendwie die Stille zu unterbrechen, gab ich zu bedenken: "Vielleicht macht es Sinn, nicht zu streiten, jetzt, wo wir zusammen wohnen." Kurze Stille. "Wird schwer...", gab Malfoy zurück. Sofort stieg in mir Wut auf. "Dann versuchen wir es halt!", meckerte ich ihn mit ausgesprochen düsterer Miene an.
Er fing an zu lachen. Idiot! Es war nämlich kein nettes Lachen, sondern ein abwertendes, fieses Lachen. Ich stierte ihn wütend an. "Was ist?!", fauchte ich. "Du siehst komisch aus, wenn du wütend bist.", gab er zurück. Beleidigt stand ich auf und knallte meine Zimmertür hinter mir zu.
Dann ließ ich mich auf mein großes Bett fallen und stierte an die Decke. Soviel also zum Thema nicht streiten.
Erst, als es Zeit zum essen war, verließ ich mein Zimmer wieder und lief, Malfoy ignorierend, hinunter in die große Halle. Dort gesellte ich mich zu Ron, Harry und Ginny und erzählte ihnen alles, was ich oben erlebt hatte. Auch sie staunten nicht schlecht, als ich ihnen von den großen, schönen Zimmern erzählte.
Nachdem wir uns das Essen haben schmecken lassen, blieben wir noch etwas sitzen und redeten. Gerade unterhielten wir uns über die Fächer dieser Woche, als- "Granger?" ich zuckte zusammen. Als ich mich umdrehte, blickte ich direkt in zwei kalte, graue Augen und merkte, wie mir die Röte ins Gesicht stieg.
"Was?!", gab ich möglichst genervt klingend zurück. "Schon vergessen? Wir müssen gleich einen Rundgang durchs Schloss machen!", sagte er kühl. Oh das hatte ich doch tatsächlich vergessen. "Ich weiß!", entrüstete ich mich stattdessen spitz. "Gut. In 5 Minuten am Eingang der großen Halle.", verabschiedete sich Malfoy.
Als er gegangen war, sagte ich zu den anderen: "Ich gehe dann mal, ne?" Wir verabschiedeten uns und ich schaute auf meine Armbanduhr. Schon kurz vor 10! Wir hatten wohl doch was länger gequatscht.
Ich kam gleichzeitig mit Malfoy am Eingang an und so machten wir uns auf den Weg durch Hogwarts. Die Korridore waren außergewöhnlich leer und ich fühlte mich etwas fehl am Platz. Hier und da ermahnten wir ein paar jüngere Schüler, dass sie in ihre Gemeinschaftsräume gehen sollten, doch ansonsten schwiegen wir uns die ganze Zeit über an.
Als wir dann schließlich das Schloss verließen, um Richtung verbotenen Wald zu gehen, wo wir ebenfalls überprüfen mussten, dass niemand mehr dort war, brach Malfoy schließlich die Stille. "Sorry wegen vorhin.", murmelte er mürrisch und ich bekam große Augen. War das etwa eine Seite von ihm, die ich noch nicht kannte?! Konnte er etwa nett sein?!
"Schon gut...", antwortete ich und lächelte sanft, was er zum Glück nicht sah. Doch auf einmal stand er vor mir, mit erleuchtetem Zauberstab und grinste mich hämisch an. "Du hast gelächelt!" Doch sein Blick jagte mir Angst ein. Wir standen schon ganz am Rand des Waldes, als er mich auf einmal packte und direkt in die Dunkelheit zog.
Ich schrie auf und er presste mir die Hand auf den Mund. Ich trat nach ihm, doch verfehlte sein Bein dank der Dunkelheit. Panik stieg in mir auf. Was wollte er mit mir machen?!
Er flüsterte etwas und ein roter Strahl traf mich an der Schulter. Dann wurde alles schwarz.
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro