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[7] It's the little things in life

Als Hermine Granger allmählich zu sich kam, spürte und fühlte sie vor allem eines: Schmerz.

Von Kopf bis Fuß gab es keine einzige Stelle an ihrem Körper, die nicht höllisch schmerzte.

Alles drehte sich und das Einzige, das sie vernahm, war ein leises, regelmäßiges Piepsen, das von weit weg an ihre Ohren drang und sie von Sekunde zu Sekunde zunehmend wahnsinnig machte. Die Tatsache, dass sie nicht die geringste Ahnung hatte wo sie war, machte es nicht gerade einfacher. 

Sie versuchte sich zu erinnern. An das Letzte, das sie bewusst und mit eigenen Augen wahrgenommen hatte, doch auch das gestaltete sich schwieriger als gedacht.

Blut, ging es ihr plötzlich durch den Kopf.

Sie erinnerte sich an eine große Menge Blut, die sich auf ihrem gesamten Körper verteilt hatte. An die vielen, heißen Tränen, die sie vergossen hatte. An diese unendlich großen Schmerzen, bevor sie das Bewusstsein verloren hatte.

Doch was hatte das alles zu bedeuten?

Ein intensiver, penetranter Geruch stieg ihr in die Nase, der ihr absolut nicht geheuer war. Es roch nach Desinfektionsmittel. Nach scharfem, aggressivem Desinfektionsmittel, das für ein starkes Brennen in ihrer empfindlichen Nase sorgte.

Sie fühlte sich schlapp, ausgelaugt, völlig kaputt und es war, als ob ihr Gehirn aus Wackelpudding bestand. Als könnte sie nie wieder denken. Sich nie wieder bewegen.

Ihre Augenlider, an denen tonnenschwere Betonklötze befestigt zu sein schienen, zitterten und flackerten wie verrückt und ließen immer wieder helle, weiße Lichtstreifen durchscheinen.

Sie fragte sich, ob sie gerade starb oder vielleicht bereits tot war, denn genau so hatte sie es sich immer vorgestellt. Höllische Schmerzen verspüren, helles, weißes Licht sehen und dann für immer, beruhigt und ohne Sorgen und Probleme schlafen.

Doch irgendetwas sagte ihr, dass sie mit dieser Vermutung falsch lag. Dass sie ihr Leben noch nicht zu Ende gelebt hatte. Dass etwas auf sie wartete, das ihr Leben erst lebenswert machen würde.

Mit diesen Gedanken öffnete sie ganz vorsichtig ihre Augen, dieses grelle Licht war eine immense Reizüberflutung für ihre Sinne, die sich nur langsam an dieses weiße Irgendwas gewöhnen konnten.

Je mehr Zeit verging, desto angenehmer wurde es jedoch und allmählich nahm sie die Umrisse und somit die Umgebung, in der sie sich befand, genauer wahr.

Sie starrte an eine Zimmerdecke, die zu einem weißen, sterilen Raum gehörte. Sie selbst lag in einem Bett, links neben ihr waren Schläuche und sämtliche Monitore zu erkennen, doch ihre Augen fokussierten vor allem den blonden Mann mit den eisgrauen Augen, der auf der rechten Seite stand und leicht über sie gebeugt war.

Etwas in ihrem Unterbewusstsein sagte ihr, dass sie ihn kannte. Dass sie ihn sogar relativ gut kannte, doch sie konnte ihn niemandem zuordnen.

Um ehrlich zu sein wusste sie noch nicht einmal ihren eigenen Namen. Sie wusste in diesem Moment generell überhaupt nichts. Sie kam sich unfassbar hilflos und aufgeschmissen vor, wollte am liebsten wieder einschlafen und nie wieder aufwachen. 

Ihre haselnussbraunen Augen füllten sich mit Tränen, die über ihr Gesicht kullerten und ihre Sicht verschwimmen ließen, sodass sie ihren Besucher nur mehr erahnen konnte.

„Schhh, nicht weinen. Es wird alles gut.", hauchte eben dieser, als er ihren Gefühlsausbruch bemerkte, ganz vorsichtig setzte er sich zu ihr aufs Bett und legte seine Hände an ihre Wangen, um diese zu trocknen. Seine Stirn lehnte er an ihre, während er mit seinen Daumen über ihre weiche Haut streichelte, in der Hoffnung, sie auf diese Weise zu beruhigen, da er es nicht ertragen konnte, sie derartig aufgelöst zu sehen.

„Ich hatte solche Angst um dich.", schluchzte er, inzwischen vergoss auch er die ein oder andere Träne - anders als bei ihr waren seine jedoch Freudentränen. Denn dass sie endlich aufgewacht war und es ihr den Umständen entsprechend gut ging, war mit Abstand das größte und schönste Geschenk, das sie ihm hätte machen können. Wobei... genau genommen war es das zweitschönste Geschenk.

Die Brünette hingegen war gerade völlig überfordert, überrumpelt und wusste nicht, was sie davon halten, geschweige denn was sie sagen oder denken sollte.

Dennoch lösten diese Berührungen, dieser Duft, diese Stimme und dieser Mann etwas in ihr aus, das ihr irgendwie bekannt vorkam. 

Ein angenehmes Kribbeln machte sich in ihrem Bauch bemerkbar, wie eine Horde wilder Bienen, die darin freigelassen wurden, herumschwirrten und sich binnen weniger Sekunden in ihrem gesamten Inneren ausbreiteten.

„Ich liebe dich, Hermine. Mehr, als ich es jemals in Worte fassen könnte."

Eine Gänsehaut packte ihren Körper, allein aufgrund der Art und Weise wie er sie ansah, wie er zu ihr sprach, und sie konnte nicht anders als genießerisch die Augen zu schließen, als er seine weichen Lippen sanft auf ihre legte, um sie zu einem Kuss zusammenzuführen.

Und dieser eine, magische Kuss erweckte Erinnerungen in ihr. An eine Zeit, in der alles gut war. In der sie glücklich war. In der sie nicht von diesen höllischen Schmerzen gequält wurde.

Hermine... war das etwa ihr Name? Und wenn ja, wie lautete seiner?

Er löste sich wieder von ihr, allerdings nur so weit, dass er ihr in die Augen blicken konnte, die schüchtern und unsicher zu ihm aufsahen. Doch dann versank sie in diesem wunderschönen, hellen Silbergrau, das einem wilden, kalten Eissturm ähnelte, und sie in eine andere Welt eintauchen ließ.

Bilder aus der Vergangenheit tauchten vor ihren Augen auf, wie ein Film, der ihr nach und nach ihr Erinnerungsvermögen zurückgab.

Allem voran, wer dieser attraktive, blonde Mann vor ihr war.

Es war Draco Malfoy. 

Ihr Freund. 

Oder besser gesagt... ihr Verlobter, wie das hochwertige, goldene Schmuckstück mit den kleinen Diamanten an ihrem Ringfinger verdeutlichte.

Mit diesen schönen Erinnerungen schlich sich allerdings auch eine weitere in Hermines Gedächtnis.

„Wo ist er?", fragte sie nur, ihre Stimme war rau und heiser, eine riesengroße Verzweiflung und Panik war herauszuhören. 

Innerlich machte sie sich bereits auf das Schlimmste gefasst. Auf die vermutlich schrecklichste Nachricht ihres Lebens. Der anfangs verwirrte und schließlich bedrückte Ausdruck auf Dracos Gesicht, nachdem er verstand worauf sie hinauswollte, gab ihr letzten Endes den Rest und ließ sie bitterlich in Tränen ausbrechen.

„Ist... ist er..." Ein herzzerreißendes Schluchzen entwich ihrer staubtrockenen Kehle, sie meinte keine Luft mehr zu bekommen und jeden Moment elendig zu ersticken. Falls ihre Vermutung sich bewahrheitete, wollte und konnte sie nicht mehr. Sie würde nie wieder glücklich werden und würde sich ein Leben lang Vorwürfe machen.

Draco jedoch wusste sie sofort zu besänftigen, seine Hände umfassten ihr Gesicht noch etwas fester, seine Augen fesselten das immer emotionsloser werdende Braun in ihren, als er langsam den Kopf schüttelte.

„Es geht ihm gut.", flüsterte er gegen ihre zitternden Lippen, womit er die zierliche Brünette schlagartig aus ihrem allergrößten und qualvollsten Albtraum erlöste.

Es geht ihm gut.

Wie ein Echo hallten diese vier einfachen, kleinen Worte in ihren Ohren wider, die so unscheinbar und doch so wichtig waren, bis sie sich darüber bewusst wurde, was diese bedeuteten.

„Willst du ihn sehen?", wisperte Draco, auch, wenn er wusste, dass diese Frage vermutlich die dämlichste und unnötigste war, die er jemals stellen könnte, aber dennoch nickte sie, als wäre es nicht das Selbstverständlichste auf der Welt.

Nachdem er sich einen weiteren, liebevollen Kuss gestohlen hatte, erhob er sich und wandte ihr den Rücken zu, um sich stattdessen dem kleinen Bett zuzuwenden, das nur wenige Zentimeter neben ihrem stand.

Vorsichtig beugte er sich über das hölzerne Gestell, seine Hände umfassten behutsam die kleine, weiße Decke und somit auch das winzige Wesen, das darin eingewickelt war. Er drückte es an seine Brust, ganz sachte, als könnte es bei einer einzigen falschen Bewegung zerbrechen, und hauchte einen federleichten Kuss auf den wohl wertvollsten Schatz, den er jemals besitzen würde.

„Oh mein G-Gott.", flennte die sonst so starke Hexe, kaum, dass Draco sich wieder zu ihr umgedreht hatte und sie einen allerersten Blick auf ihren neugeborenen Sohn Scorpius Malfoy warf.

Ihr Körper wurde augenblicklich von einer Unmenge an Glücksgefühlen durchströmt, es war wie Felix Felicis, nur tausendmal intensiver. Ungläubig schlug sie eine Hand vor ihren Mund, sie konnte nicht fassen, dass sie nach all den nervenaufreibenden und anstrengenden Monaten der Schwangerschaft endlich ihr kleines Baby, ihr eigen Fleisch und Blut in den Armen halten durfte.

Und in dem Moment, in dem Draco es sich wieder neben ihr bequemmachte und ihr unendlich stolz ihr winzig kleines Söhnchen präsentierte, gab es endgültig kein Halten mehr für Hermine, die so stark wie noch nie in Tränen ausbrach.

Ihr Verlobter, der in Sachen Gefühle oftmals ein kalter Eisblock war, tat es ihr - ohne, dass er sich dagegen wehren konnte - gleich, denn auch er war in diesem Moment höchst ergriffen und glücklich wie noch nie in seinem Leben. Er behauptete sogar ganz dreist, dass vor ihm noch niemand derartig wunschlos glücklich gewesen war, wie er gerade.

„Schau mal, Scorpius. Da ist deine Mummy.", hauchte er und legte seinen Sprössling ganz vorsichtig auf die Brust seiner Mutter, die ihn sofort behutsam in ihre Arme schloss, mit der Intention ihn nie wieder loszulassen.

Inzwischen waren ihre Wangen komplett nass und ihre Augen stark gerötet, Draco wischte ihr die vielen Tränen jedoch weg und kuschelte sich so nah wie nur möglich an seine kleine Familie. Seinen Arm legte er um Hermines Schultern, die sich gerade auf einer Achterbahn der Gefühle befand und ihr Glück nicht fassen konnte. 

Jeden Zentimeter ihres Neugeborenen nahm sie genauestens unter die Lupe, angefangen bei seinen winzigen Händchen, mit denen er sich schlaftrunken über das Gesicht rieb.

„Hallo, mein kleiner Schatz.", weinte sie mit zittriger Stimme, als er vorsichtig seine Augen öffnete und leise, quengelnde Laute von sich gab, worauf sie ihre Lippen ganz sachte auf seine kleine Stirn legte, um diese zu küssen.

Die hellen, eisgrauen Augen, die er von seinem Vater geerbt hatte, wanderten noch ein wenig unbeholfen durch den Raum, blieben immer wieder bei der Brünetten hängen und hatten etwas Magisches, so, als hätte man ihm zwei funkelnde Diamanten eingesetzt.

„Er ist wunderschön.", war das Einzige, das die junge Mutter sagen konnte, denn es hatte ihr gänzlich die Sprache verschlagen, was - wenn man sie kannte - nur äußerst selten vorkam.

„Bei so einem attraktiven Vater kann er ja nur wunderschön sein.", erwiderte Draco trocken, mit dem Hauch eines Schmunzelns, doch Hermine wusste ganz genau, dass das kein Scherz sein sollte, sondern todernst gemeint war, weshalb sie nur augenrollend den Kopf schütteln konnte.

„Dann hoffen wir mal, dass er deine nervtötende Arroganz nicht auch noch geerbt hat!"

„Immer noch besser als deine schrecklichen Stimmungsschwankungen!"

„Sei du erstmal neun Monate schwanger, dann reden wir weiter, Freundchen!", empörte sie sich und schlug dem Vater ihres Kindes nicht allzu sanft auf die Brust, was ihm im ersten Moment ein Lachen entlockte, ehe er wieder ernster wurde, sie näher zu sich zog und ihr einen federleichten Kuss auf die Stirn hauchte.

„Ich liebe dich.", wisperte er, einmal mehr kämpfte er stark mit den Tränen, denen er jedoch freien Lauf ließ, um ihr zu zeigen, dass diese magischen drei Worte nicht nur so dahingesagt waren, sondern jedes einzelne davon auch so gemeint war. 

Wobei dieser Satz noch nicht einmal ansatzweise beschrieb, was er wirklich für sie empfand. Dafür reichte sein Wortschatz schon lange nicht mehr aus.

„Und ich verspreche dir, dass ich immer für dich und unseren Sohn da sein werde. Egal, was passiert. Ihr seid alles und das Einzige, das ich zum Leben brauche.", fügte er nach einer kurzen Pause hinzu, inzwischen vergoss auch Hermine wieder die ein oder andere Träne, ihre Augen waren noch immer auf den kleineren Malfoy gerichtet. 

Sie wusste genau, worauf er damit anspielte, nämlich auf ihre Freunde, die sich - nachdem sie von ihrer Beziehung erfahren hatten - von ihr distanziert hatten. 

Seitdem hatte Hermine nur noch ihren Draco, doch sie gestand sich jeden Tag aufs Neue ein, dass sie in ihm alles gefunden hatte, was sie zum Glücklichsein brauchte.

Nähergekommen war sich das ungleiche Paar bereits im vierten Schuljahr, als er sie am Abend des Weihnachtsballs weinend auf der Treppe gefunden und schließlich zum Tanzen aufgefordert hatte, doch das sechste Schuljahr und der darauffolgende Krieg hatten einen derartigen Keil zwischen die beiden getrieben, dass sie ihre geheime Beziehung gänzlich auf Eis gelegt hatten. 

Erst, als beide nach Hogwarts zurückgekehrt waren, um ihren Abschluss nachzuholen, hatte Draco all seinen letzten Mut zusammengenommen und mit allen Mitteln um die attraktive Kriegsheldin gekämpft, um sie zurückzugewinnen und sie endlich wieder sein Mädchen nennen zu können. 

Was er nach einigen, nervenaufreibenden Versuchen endlich geschafft hatte. 

Wobei Hermine ihn absichtlich hatte zappeln lassen, denn ein anderer Mann als Draco wäre für sie ohnehin nie in Frage gekommen. 

Als sie Harry, Ron und Ginny über ihre Liebe zu dem Slytherin aufgeklärt hatte, hatten sie ihr schließlich den Rücken gekehrt und sie im Stich gelassen.

Anders als Dracos Eltern, die ihre künftige Schwiegertochter - wider Erwarten - mit offenen Armen empfangen und sie sofort ins Herz geschlossen hatten. Auch, als sie von ihrer ungewollten Schwangerschaft erfahren hatten - Hermine hatte gerade erst ihre Ausbildung im Ministerium begonnen - hatten sie die junge Mutter in allem unterstützt und sie bei sich aufgenommen, als wäre sie ihr eigen Fleisch und Blut, als hätten all die Vorurteile der vergangenen Jahre niemals existiert.

Seit ein paar Monaten wohnten sie sogar alle gemeinsam im Malfoy Manor, das direkt nach dem Krieg komplett renoviert worden war und nun nicht mehr ganz so duster wirkte, sogar für Hermine war es inzwischen - trotz der schrecklichen Erinnerungen - ihr Zuhause und absoluter Lieblingsort geworden. Die großen, weiten Felder und der wunderschöne Rosengarten waren hierbei ein absolutes Highlight und dienten der Muggelgeborenen als kleiner Rückzugsort, wenn ihr mal wieder alles zu viel wurde oder sie nachdenken musste. 

Während der letzten Monate war sie beinahe durchgehend dort gewesen und hatte oft an ihre Eltern denken müssen, die ihren kleinen Enkelsohn wohl nie zu Gesicht bekommen würden, da es ihr auch nach unzähligen Versuchen nicht gelungen war, den Vergessenszauber aufzuheben.

Ihre Schwangerschaft war alles in allem relativ ruhig und ohne Komplikationen verlaufen, abgesehen von den letzten beiden Wochen, in denen Hermine fast durchgehend von fürchterlichen Schmerzen und starken Schlafstörungen gequält worden war.

Von der Geburt an sich hatte sie nichts mitbekommen, was für sie noch um Welten schlimmer war als diese Schmerzen oder ihre Schlafstörungen. Sie hatte sich die Geburt immer ganz anders vorgestellt. Angefangen damit, dass sie gerne bei Bewusstsein gewesen wäre und es zusammen mit Dracos Unterstützung gemeistert hätte. 

Sie hatte nicht den ersten Schrei ihres Kindes hören dürfen und nicht beobachten dürfen, wie Draco mit zitternden Händen die Nabelschnur durchgeschnitten hatte. All diese Erinnerungen und besonderen Augenblicke, die man nie wieder vergessen würde, fehlten ihr.

Das Letzte, an das sie sich erinnern konnte, war, dass sie mit höllischen Bauchkrämpfen und Blutungen im Unterleib zusammengeklappt war.

„Was ist passiert?", wollte sie wissen, sie brauchte einfach Antworten auf die unzähligen Fragen in ihrem Kopf, den sie ergeben auf Dracos Schulter sinken ließ, natürlich ohne dabei die Augen von ihrem Neugeborenen zu nehmen.

„Ich hab dich gestern Nachmittag ins St. Mungo gebracht, nachdem ich dich blutüberströmt und bewusstlos im Bad vorgefunden hab. Die Plazenta hat sich vorzeitig gelöst, was... zu den starken Blutungen geführt hat und..." Er schluckte. „Die Heiler meinten... kurzzeitig meinten sie, dass Scorpius es nicht schaffen würde. Die Sauerstoffversorgung war minutenlang unterbrochen und... letzten Endes mussten sie einen Notkaiserschnitt durchführen, um euch beiden das Leben zu retten."

Sie konnte kaum glauben, was er da erzählte und kam sich vor wie im falschen Film. Allein die Vorstellung, dass sie dieses Horrorszenario mit eigenen Augen hätte miterleben müssen, ließ sie erschaudern und sie wollte sich auch gar nicht vorstellen, wie Draco sich gefühlt haben musste. Mitansehen zu müssen, wie seine Freundin und sein ungeborenes Kind um ihr Leben kämpfen mussten, war mit Abstand das Schlimmste und Schrecklichste, das er jemals erlebt hatte.

„Unser kleiner Knirps ist zwar drei Wochen zu früh auf die Welt gekommen, aber er ist kerngesund.", überbrachte er zur Abwechslung und um diese triste Stimmung wieder zu lockern eine äußerst erfreuliche Nachricht, die dafür sorgte, dass Hermine sich augenblicklich wieder etwas beruhigte. 

Denn die Gesundheit und das Wohlbefinden ihres Babys war das Wichtigste. Egal, wie kompliziert und nervenaufreibend die letzten Wochen und die Geburt waren, jetzt zählte nur noch die Zukunft.

„Danke.", war das Einzige, das sie gerade von sich geben konnte, doch gleichzeitig auch genau das, was sie gerade von sich geben wollte. Sie war ihm unendlich dankbar und konnte ihr Glück nach wie vor nicht fassen, denn sie fragte sich immer wieder, womit sie all das verdient hatte.

Ihre vor Rührung und Ergriffenheit schimmernden Augen nahm sie nun doch für einen kurzen Moment von ihrem kleinen Baby, nur, um sie auf Draco zu richten und in den seinen zu versinken. Er erwiderte ihren Blick nicht minder intensiv, wollte am liebsten ununterbrochen ihre vollen Lippen in Beschlag nehmen und die Welt für ein paar Minuten etwas langsamer drehen lassen, um diesen Augenblick voll und ganz auszukosten.

Er liebte diese Frau so abgöttisch und fragte sich immer wieder, warum ausgerechnet er der Mann an ihrer Seite werden durfte. Er verdiente sie nicht. Kein bisschen. Er hatte schreckliche Dinge gesagt und zugelassen, doch sie hatte ihn nie aufgegeben und war immer wieder zu ihm zurückgekehrt.

Und nun hielten sie ihr gemeinsames Kind in den Armen, das ihre unendliche Liebe zueinander perfekt machte und zeigte, dass alle Vorurteile und all der Hass aus der Welt geschafft werden konnten, wenn man dazu bereit war, etwas zu ändern. Vor allem aber, wenn man bereit war, sich selbst zu ändern.

„Ich bin so unfassbar stolz auf dich, mein Schatz.", flüsterte er gegen ihre Stirn, auf die er ganz sachte seine Lippen legte, um ihr einen zarten Kuss darauf zu hauchen. „Du warst... so tapfer und... ich kann dir für unser kleines Wunder gar nicht genug danken."

Er drückte sie noch fester an seine Brust, seine zweite Hand legte er vorsichtig auf das kleine , hellblonde Köpfchen seines Sohnes, der an seinem winzigen Daumen nuckelte und seelenruhig an der Brust seiner Mummy kuschelte.

Diese vergoss aufgrund dieser Worte erneut einige Tränen, sie schob es einfach auf die Hormone, die mal wieder verrücktspielten und sie im Laufe der letzten Monate in ein emotionales Sensibelchen verwandelt hatten, und streckte sich in den Armen ihres Geliebten, um ihre Lippen mit seinen verschmelzen zu lassen. 

Diese weichen, süßlichen und immer ein wenig nach Pfefferminz schmeckenden Lippen, die so perfekt zu ihren passten, als wären sie auf den Mikrometer genau nur für sie gemacht worden. Als wären sie das fehlende Puzzleteil, das ihre Welt komplett machte.

Ihr liebevoller Kuss fand jedoch ein vorzeitiges Ende, als Scorpius plötzlich und wie aus dem Nichts zu quengeln begann, immer wieder verzweifelt seinen kleinen Mund öffnete und sein Köpfchen von der einen auf die andere Seite rollte. Aus einem Quengeln wurde relativ schnell ein herzzerreißendes Weinen und Schreien, was die junge Mutter fürs Erste vollkommen überforderte und sie dazu veranlasste, ihre komplette Aufmerksamkeit zurück auf Scorpius zu richten.

„Schhh... ganz ruhig, mein Engel. Es ist alles gut.", sprach sie ihm ganz leise und ruhig zu, während sie ihn in ihren Armen wiegte und immer wieder federleichte Küsse auf seinen Kopf hauchte, in der Hoffnung, dass er sich wieder beruhigte. Es schmerzte ihr nämlich wie verrückt ihn derartig schreien zu hören.

„Er hat nur Hunger.", merkte Draco an, seine dünnen Finger strichen die Haarsträhnen weg, die sich auf Hermines Stirn verirrt hatten. 

Diese zögerte nicht lange und wollte im Moment nichts sehnlicher, als ihren kleinen Schatz wieder ruhigzustellen, weshalb sie ihr Nachthemd ein Stück zur Seite schob, damit sie ihn an ihrer Brust anlegen konnte. 

Draco half ihr dabei, da sie noch etwas unbeholfen und deutlich geschwächt war, und beobachtete letztlich fasziniert, wie Hermine ihren erst wenige Stunden alten Sohn stillte. Diese verzog gequält das Gesicht, da sie nicht damit gerechnet hatte, dass es derartig schmerzhaft sein würde, doch sie ignorierte es einfach und ließ es mit allergrößter Freude über sich ergehen.

Es war unbeschreiblich.

„Na toll! Gerade mal ein paar Stunden auf der Welt und schon beschlagnahmt der kleine Hosenscheißer alles, was mir gehört!", kam es sarkastisch und gespielt beleidigt von Draco, einfach nur, um zu verhindern, dass er aufgrund dieses herzerweichenden Anblicks erneut in Tränen ausbrechen würde.

Genau genommen war er nämlich sprachlos und zutiefst gerührt, während Hermine auf seine Worte hin lediglich den Kopf schütteln und die Augen verdrehen konnte. Sie wusste nur zu gut, dass er ebenfalls stark mit seinen Emotionen zu kämpfen hatte und diese einfach nur zu verstecken versuchte. Generell war ihr schon früh aufgefallen, dass er nicht dieser kaltherzige und emotionslose Kerl war, den er jahrelang allen präsentiert hatte, sondern ein gefühlvoller und - wenn er wollte - äußerst romantischer, junger Mann, den er vor Außenstehenden stets hinter einer eisernen Maske verbarg.

Daran scheiterte er gerade allerdings kläglich. Seine weichen, schimmernden Augen, die in diesem Moment flüssigem Silber ähnelten, verrieten ihn.

Doch genau dieser Moment war mit Abstand der magischste und wundervollste, den die beiden jemals erleben durften.

Sie waren endlich angekommen. In ihrer kleinen, jedoch perfekten Welt, in der es nur Hermine, Draco und Scorpius gab.

Denn es waren die kleinen Dinge, die das Leben erst großartig und lebenswert machten.

Und wer diese zu schätzen wusste, war der reichste Mensch auf Erden.


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