[5] Stay with me (1/2)
„Granger!", ertönte eine wütende Stimme, der ein lautes, äußerst aggressives Klopfen und Poltern folgte.
„Ey! Granger!"
Bei Salazar, das darf doch nicht wahr sein, dachte sich Draco Malfoy, als er in der dritten Nacht in Folge wie verrückt an die Zimmertür seiner Schulsprecherkollegin hämmerte.
Ja, richtig gelesen. Hermine Granger und Draco Malfoy waren die neuen Schulsprecher. Doch als wäre das nicht schon verstörend genug, war Professor McGonagall, die neue Schulleiterin, auf die glorreiche Idee gekommen, die beiden in einem gemeinsamen Turm wohnen zu lassen. Dem sogenannten Schulsprecherturm.
Zwar wussten die beiden inzwischen, wie sie sich am besten aus dem Weg gehen konnten, dennoch kam es des Öfteren vor, dass sie aneinandergerieten und sich minutenlang ankeiften, vor allem, wenn es um das gemeinsame Badezimmer ging.
Ja, wieder richtig gelesen. Dieser tolle Turm hatte nämlich - und glücklicherweise - zwei Schlafzimmer, jedoch nur ein Badezimmer, das sich das ungleiche Paar jeden einzelnen Tag und jeden einzelnen Morgen teilen musste.
Problem klar? Sehr gut.
Doch als wäre auch das nicht schon schlimm genug, hatte die Gryffindor eine nervtötende Angewohnheit, die dem millionenschweren Malfoy-Erben gewaltig gegen den Strich ging.
Sie schrie nämlich jede einzelne Nacht. Und das so laut, dass man es bis ins Zimmer des Blondschopfes hören konnte.
Er wusste, dass es ihren Albträumen geschuldet war, die sie jede Nacht seit dem Krieg quälten, doch seine Nerven und sein Geduldsfaden waren inzwischen derartig zum Zerreißen gespannt, dass er sich kaum noch halten und beherrschen konnte vor Wut.
Mal war es mehr, mal war es weniger schlimm, doch es verging keine einzige Nacht, in der er nicht von ihren schmerzerfüllten und zugegebenermaßen herzzerreißenden Schreien aus dem Schlaf gerissen wurde. Normalerweise genügte es, wenn er in diesen Momenten gegen ihre Zimmertür klopfte und genervt ihren Nachnamen schrie, da er sie auf diese Weise weckte und diesem Geschrei damit ein Ende setzte, doch in dieser Nacht hatte er schon alles versucht und nichts half.
Die Tür musste inzwischen schon Dellen haben, so fest wie er dagegen gehämmert hatte, doch die Brünette schien das nicht zu bemerken, geschweige denn sonderlich zu stören oder zu beeindrucken. Ihre Schreie verwandelten sich zunehmend in Schluchzer und wurden immer lauter, was der Slytherin größtenteils genervt, aber gleichzeitig auch besorgt zur Kenntnis nahm. Was er natürlich niemals zugeben würde.
„Verdammt nochmal, Granger, jetzt sei doch endlich mal still!"
Nicht mal in der Nacht wird man von ihrem lauten Mundwerk verschont, fügte er in Gedanken hinzu, während er erneut an die Tür hämmerte, in einer Lautstärke, die vermutlich ganz Hogwarts aufweckte. Seine Wut war kaum noch zu bremsen. Er hatte am nächsten Tag Unterricht und wollte sich seinen kostbaren Schlaf definitiv nicht von diesem besserwisserischen Schlammblut rauben lassen.
Ein letztes Mal stieß er mit seinem Fuß gegen die Holztür, doch - er hätte vermutlich noch Stunden so weitermachen können - sie verstummte kein bisschen. Im Gegenteil.
„Ey! GRANGER!"
Nach wie vor keine Reaktion.
„Wenn du nicht gleich leise bist, dann komm ich rein und rüttle dich so lange wach, bis du endlich die Klappe hältst, kapiert?! Und glaub mir, danach wirst du nie wieder schreien!"
Er betete gedanklich zu Merlin, dass sie nun doch Erbarmen mit ihm haben, wach werden und verstummen würde, doch nachdem sie im Schlaf nun mal keinen Einfluss darauf hatte, konnte er es ihr noch nicht mal übelnehmen. Trotzdem hoffte er es, denn wenn er eines gewiss nicht wollte, dann, mitten in der Nacht ins Zimmer von Hermine Granger zu gehen und sie wachzurütteln.
Scheiß drauf, dachte er sich, als sie nach zwei weiteren Versuchen immer noch nicht verstummt war, und so nahm er nun tatsächlich die Türklinke in die Hand, drückte diese nach unten und trat in das Schlafzimmer der wohl nervigsten Streberin des Universums.
Er hatte erst einen Schritt in die Höhle der Löwin gesetzt, als er auch schon wie vom Blitz getroffen stehenblieb.
Denn das, was er zu sehen bekam, schockierte ihn in höchstem Maße.
Ihre Schreie waren inzwischen so laut, dass Draco meinte, sie würde ihm direkt ins Ohr schreien, doch das war noch das Harmloseste. Diese Schreie waren gerade das geringste Problem.
Die Gryffindor wälzte sich durchgehend und panisch in ihrem Bett, ihr Kopf flog dabei immer wieder von der einen Seite zur anderen und ihr Gesicht war feuerrot und tränenüberströmt.
Doch auch das war für den Blondschopf noch erträglich.
Der eigentliche Grund für seine Schockstarre war nämlich ihr blutüberströmter linker Unterarm und ihr mit Blut getränktes Bettlaken.
Er konnte sich nicht bewegen und es war, als hätte sein Körper das Gehen verlernt. Wie angewurzelt stand er da, die Augen und den Mund weit aufgerissen, während sein Herz, das seit Jahren von einem tiefgefrorenen Eisklotz umhüllt war, immer wieder einige Takte aussetzte.
Er musste schwer schlucken und wusste im ersten Moment absolut nicht, was er jetzt tun sollte. Sollte er Professor McGonagall informieren? Oder Madam Pomfrey? Sollte er einfach wieder umdrehen und sie ihrem Schicksal überlassen?
Na gut, Letzteres natürlich nicht, aber er musste sich eingestehen, dass es leichter gesagt als getan war, jemandem zu helfen, der in Gefahr schwebte, während man selbst wie gelähmt und restlos schockiert und überrumpelt war.
Es vergingen einige Sekunden, die sich für den jungen Malfoy wie eine halbe Ewigkeit anfühlten, bis seine Lungen und seine Beine wieder ihre eigentlichen Funktionen zurückerlangten. Als dies der Fall war, stolperte er sofort Richtung Bett und stürzte sich auf die zierliche Hexe, die sich noch immer kein bisschen beruhigt hatte.
Draco nahm Platz und entfernte die weiße Zudecke, auf der sich ebenfalls dunkelrote Blutflecken befanden und die, genau wie das Kissen und das Laken, klatschnass war.
Vorsichtig, so, als könnte sie durch seine Berührung zerbrechen, schob er seinen Arm unter ihren Rücken, um sie ein Stück nach oben zu hieven und sie an seine Brust zu lehnen, in der Hoffnung, sie auf diese Weise beruhigen zu können. Sie war schweißgebadet und ihr Körper, der sich immer wieder stark verkrampfte, glühte vor sich hin, was den Slytherin zunehmend in Panik versetzte.
Was, wenn sie das Bewusstsein verliert?
Sein Blick fiel bei diesem Gedanken auf ihren linken Unterarm, besser gesagt auf die Wunde, aus der eine große Menge Blut strömte. Schreckliche Erinnerungen kamen in ihm hoch, als er dieses Wort, das ihre Haut lädierte, näher in Augenschein nahm. Dieses eine, grausame Wort, das er ihr selbst jahrelang an den Kopf geworfen hatte. Dieses eine Wort, das seine schrille Tante ihr in seinem Zuhause eingeritzt hatte.
Schlammblut.
Doch dieses Bild, das sich ihm nun bot, bewies ihm - genau, wie damals - dass sie das nicht war. Dass ihr Blut weder verdreckt, noch schmutzig, noch schlammig war. Es war Blut. Dunkelrotes, flüssiges Blut.
Sie war nicht minderwertig, ekelerregend oder abstoßend. Sie war die schlauste Hexe ihres Jahrgangs, hilfsbereit, loyal, ehrgeizig und Draco musste sich eingestehen, dass sie auch gar nicht so hässlich war. Im Gegenteil. Sie war sogar sehr hübsch, attraktiv und- okay, stopp!, unterbrach er seine Gedankengänge, bevor diese sich noch ins Uferlose verlieren würden.
Er konnte nicht fassen, dass er in dieser ernsten Situation darüber nachdachte, dass Hermine Granger eine attraktive, junge Frau war. Er hatte gerade ganz andere Sorgen.
Sie strampelte noch immer wie verrückt mit den Armen und Beinen, sodass es Draco sehr schwerfiel, sie bei sich zu behalten, denn sie wehrte sich mit aller Kraft und boxte ihm durchgehend gegen die Schulter oder in den Bauch. Er zog sie daraufhin noch fester an sich, legte seine andere Hand an ihren Hinterkopf und übte leichten Druck darauf aus, um sie gegen seine Brust zu drücken, doch das behagte der Gryffindor überhaupt nicht.
„NEIN! LASS- LASS MICH LOS! ICH- ICH- LASS MICH GEFÄLLIGST LOS, ES- ES IST NUR EINE FÄLSCHUNG! NUR EINE FÄLSCHUNG!", schluchzte sie bitter und herzzerreißend in sein T-Shirt und versuchte vergeblich, sich aus seinem Griff zu befreien, doch Draco dachte nicht einmal daran sie loszulassen.
Stattdessen lud er sie sich gänzlich auf die Arme, redete ihr immer wieder gut und beruhigend zu, und erhob sich schließlich vom Bett, um das gemeinsame Badezimmer anzusteuern.
Denn so blutverschmiert und schweißgebadet konnte er sie nicht länger in ihrem Bett liegen lassen. Sie musste sich abduschen, sich umziehen und das Bett neu beziehen. Ansonsten würde sie vermutlich schneller krank werden, als sie 'Quidditch' sagen konnte.
Wenn sie nicht bald aufwachen würde, sah er sein Vorhaben jedoch den Bach runtergehen, denn er würde sie beim besten Willen nicht ohne ihre Erlaubnis duschen oder baden, geschweige denn ausziehen. Er war immerhin ein Gentleman, auch, wenn man das ab und zu vielleicht nicht glauben wollte.
„Granger! Wach auf, es ist nur ein Traum.", versuchte er es erneut, als sie ein weiteres Mal ohrenbetäubend aufschrie, doch auch das zeigte keinerlei Wirkung.
Im Badezimmer angekommen, legte er sie fürs Erste in der leeren Badewanne ab und nahm außerhalb der Wanne auf den kalten Fließen Platz, und während sie ihn zuvor mit aller Kraft von sich hatte wegstoßen wollen, klammerte sie sich nun derartig fest an seinen Hals, dass er sich nicht von ihr lösen konnte und in ihren Armen gefangen war.
„Es ist alles gut, Granger. Dir passiert nichts, ich... will dir einfach nur helfen, okay?"
„NEIN! RON! BITTE, BLEIB HIER! WIR BRAUCHEN DICH! RON! KOMM ZURÜCK!"
Na toll. Jetzt verwechselt sie mich auch noch mit dem Versager von Weasley, ging es ihm durch den Kopf, während sie ihre Umklammerung abermals verstärkte und das derartig, dass dem Blonden kurzzeitig die Luft wegblieb.
„Okay, das reicht.", sagte er, dachte er - er war sich inzwischen nicht mehr ganz sicher - und packte sie an der Taille, ehe er sie im nächsten Moment durchrüttelte und sie immer wieder lautstark dazu aufforderte, endlich aufzuwachen.
Und tatsächlich wurden ihre Schreie immer leiser, verstummten nach einer gefühlten Ewigkeit komplett und auch ihre Tränen versiegten endlich und hinterließen lediglich einen feuchten Film auf ihren Wangen, den Draco ihr jedoch sofort und zärtlich wegstrich. Ebenso die vielen dünnen, nassen Haarsträhnen, die auf ihrer Stirn klebten.
„Granger! Wach auf.", forderte er nun etwas leiser und spürte, wie sie ihren Griff um seinen Hals etwas lockerte.
Salazar, geht doch.
„Komm schon, wach auf. Es war nur ein Traum. Du bist in Sicherheit."
Sie brummte und entspannte als Reaktion auf diese Worte ihre verkrampften Muskeln, sodass es dem Blondschopf nun doch gelang, sich aus ihrer Umklammerung zu befreien und sie richtig in der Badewanne abzulegen, in der sich inzwischen ebenfalls ein paar Blutspuren befanden.
Sein Arm war jedoch nach wie vor um ihren Körper geschlungen, da er ihr diese beruhigende Nähe nicht nehmen wollte, sondern ihr das Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit schenken wollte. Natürlich nur für diesen einen Augenblick und bis sie endlich aufwachen würde. Ab morgen würde er sie wieder piesacken und sie zur Weißglut treiben, denn er genoss und liebte dieses böse Funkeln in ihren Augen und ihr feuriges Temperament, das er daraufhin jedes Mal zu sehen, spüren und hören bekam.
Okay, stopp. Das geht schon wieder viel zu weit, ermahnte er sich zum gefühlt tausendsten Mal in dieser Nacht zur Besinnung und verpasste sich eine imaginäre Ohrfeige.
Er schüttelte den Kopf, in der Hoffnung, diese verstörenden Gedanken aus seinem Gehirn zu eliminieren, doch er konnte ohnehin nicht länger darüber nachdenken, da die kleine Nervensäge nun tatsächlich und endlich ihre Augen öffnete. Natürlich dauerte dies eine Weile und in den ersten Sekunden passierte auch nichts weiter, als dass ihre Lider wie verrückt flatterten, doch als sie diese schließlich gänzlich aufgeschlagen hatte und ihr Blick sich in den des Slytherins verhakte, stand für beide kurzzeitig die Welt still.
„Malfoy?!", wisperte die brünette Hexe, als sie sich darüber bewusst wurde, wer da über sie gebeugt war und sie in den Armen hielt.
Sie sah ihm tief in die Augen, auf der Suche nach etwas, das ihr seine Absichten darlegen würde, doch sie fand darin nichts. Weder Spott noch Verachtung, sondern viel mehr so etwas wie Besorgtheit und Mitgefühl. Etwas, das sie bei ihm noch nie gesehen hatte, doch sie würde lügen, würde sie sagen, dass ihm das nicht stand.
„W-Was...", fing sie stotternd an, unterbrach sich jedoch selbst, als sie ihren Blick über ihn, über das Badezimmer, über die blutverschmierte Wanne und über sich selbst wandern ließ. Bei ihrem linken Unterarm blieb sie letztlich hängen.
„Was ist passiert?" Ihre Stimme glich lediglich einem leisen, erstickten Flüstern, doch Draco hatte sie aufgrund dieser Nähe zu ihr dennoch verstanden und legte vorsichtig seine Hand unter ihr Kinn, um es sanft nach oben zu drücken, wodurch sie gezwungen war, ihn erneut anzusehen.
„Du hast wieder geschrien im Schlaf. Ich hab gegen die Tür gehämmert und wollte dich wecken, aber... du hast nicht aufgehört und nicht darauf reagiert, also... bin ich in dein Zimmer gegangen."
„Du bist was?", stieß sie schockiert aus, klang dabei jedoch nicht so wütend und empört, wie sie wollte. Um ehrlich zu sein klang sie nicht einmal ansatzweise wütend und empört. Sie klang eher wie ein Häufchen Elend, das jahrelang nicht gesprochen hatte und nun den ersten Versuch wagte.
„Ich hab das auch nicht gern getan, Granger, klar?! Ich hätte dich auch einfach schreien und verbluten lassen können, wenn dir das lieber gewesen wäre, also sei mal etwas dankbarer, okay?!"
Was bildet sie sich eigentlich ein?!
Sichtlich überrumpelt über seinen aggressiven und scharfen Tonfall, weitete sie die Augen, die sie wenig später beschämt zu Boden richtete, doch dadurch, dass seine Hand noch immer ihr Kinn umspannte, gelang ihr das nicht so, wie sie erhofft hatte.
Wobei der Slytherin zugeben musste, dass es gerade absolut nicht angebracht war zu streiten, und es auch absolut nicht fair war, sie derartig anzugehen, denn die Brünette war nach wie vor verletzt und das war in diesem Moment definitiv wichtiger als sein Stolz und sein Ego.
Salazar, wer bist du und was hast du mit dem alten Draco gemacht?!, ging es diesem durch den Kopf, ehe er sich leise räusperte, um sich seine Verwirrtheit nicht allzu stark anmerken zu lassen, doch er war ohnehin der Auffassung, dass die Brünette gerade generell nicht viel mitbekam.
„Okay, hör zu, Granger.", begann er und bemühte sich um eine ruhige, sanfte Stimme, während er vorsichtig ihren linken Unterarm in die Hand nahm, auf dem sich die Wunde befand, die sie im Schlaf aufgekratzt hatte. „Du nimmst jetzt eine Dusche oder ein Bad und wäschst das ganze Blut ab, okay? Du bist schweißgebadet und kannst so definitiv nicht weiterschlafen, sonst wirst du noch krank. Ich bezieh in der Zeit dein Bett neu und danach wickeln wir deinen Arm in einen Verband. Einverstanden?"
Sie blinzelte irritiert, als sie ihren Blick wieder auf den jungen Malfoy richtete, unentschlossen, was sie von seinem Vorschlag halten sollte. Oder aber es lag daran, dass er gerade mehrere ganze Sätze mit ihr gewechselt hatte, ohne sie auch nur einmal zu beleidigen.
Nachdem sie sich seine Worte kurz durch den Kopf hatte gehen lassen und ihr bewusst geworden war, dass es keine andere Möglichkeit gab als diese, bejahte sie schließlich, indem sie merklich eingeschüchtert nickte.
„Gut. Kannst du aufstehen?"
Ein erneutes, unsicheres Nicken genügte dem Blondschopf, der sich daraufhin erhob und die Hexe mit sich nach oben hievte. Was sich allerdings als äußerst schwierig gestaltete, denn dadurch, dass sie so geschwächt und kraftlos war, konnte sie sich kaum auf den Beinen halten. Dementsprechend stolperte sie etwas unglücklich in die Arme und gegen die Brust ihres eigentlichen Feindes, der sie jedoch sofort auffing und sie festhielt, als würde sein Leben davon abhängen.
„Okay, scheinbar kannst du es nicht.", sprach er seine Gedanken laut aus und legte sie vorsichtig wieder zurück in die Badewanne.
Seinen Worten folgte ein Schmunzeln, das der Brünetten in Kombination mit seinem sanften Lächeln ein ungewohntes, aber angenehmes Kribbeln im Bauch bescherte.
Scheiße. Sie hoffte einfach, dass es daran lag, dass sie sich jeden Moment übergeben müsste und nicht, weil ihr das Bild eines lächelnden Malfoys gefiel. Sie hatte gerade definitiv andere Sorgen und Probleme.
Und auch Draco hatte gerade Besseres zu tun, als darüber nachzudenken, dass seine Schulsprecherkollegin gar nicht so abstoßend war, wie er immer gedacht hatte, doch ihre kurze Schlafanzughose und ihr weit ausgeschnittenes Oberteil mit den Spaghettiträgern schaffte ihm diesbezüglich nicht gerade Abhilfe.
Er sollte sich in diesem Moment eigentlich Gedanken darüber machen, was jetzt zu tun war, doch stattdessen fragte er sich - warum auch immer, aber es war ja auch schon spät - seit wann die nervtötende Streberin Hermine Granger Brüste hatte. Von ihrem wohlgeformten Hintern ganz zu schweigen.
Doch dann traf ihn die Erkenntnis wie ein äußerst schmerzhafter Faustschlag ins Gesicht. Nämlich in dem Moment, in dem ihm bewusst wurde, dass es keinen anderen Ausweg mehr gab. Er musste ihr helfen. Und mit 'helfen' war nicht so etwas Banales wie 'einen Verband anbringen' oder 'ihr Bett neu beziehen' gemeint, oh nein!
Sie konnte sich nicht alleine duschen oder baden.
Fuck...
Für den Blondschopf wäre es natürlich ein Leichtes gewesen, sie einfach dort liegen zu lassen und sie ihrem Schicksal zu überlassen, doch auch ein Draco Malfoy hatte Anstand. Wenn er wollte. Auch, wenn das bedeutete, dass er Hermine Granger nackt sehen müsste.
Doch komischerweise hatte er damit nicht unbedingt ein Problem. Generell ging es ihm dabei weniger um sich selbst, sondern viel mehr um sie, denn er war sich sicher, dass sie sich durchaus Schöneres vorstellen konnte, als vor dem Feind blankzuziehen.
„Hör mal, Granger... ich will das auch nicht, aber... uns bleibt nichts anderes übrig."
Dass auch sie sich inzwischen darüber im Klaren geworden war, erkannte er an ihrem Gesichtsausdruck, der eine Mischung aus Panik, großer Unsicherheit und Verlegenheit war, doch auch sie wusste, dass sie keine andere Wahl hatten.
Aus diesem Grund nickte sie einfach, wich dabei bewusst seinen Blicken aus, die sie fast schon durchbohrten und sie unglaublich einschüchterten. Das Herz klopfte ihr bis zum Hals, als sie in Zeitlupentempo nach dem Saum ihres Oberteils griff, um es sich über den Kopf zu ziehen, doch ihre Hände zitterten dabei so stark, dass Draco ihr in ihrem Tun dazwischenfunkte und sie aufhielt.
„Ich mach das, okay?", hauchte er, konnte allerdings selbst kaum fassen, dass er das gerade tatsächlich gesagt hatte.
Noch kannst du dich einfach aus dem Staub machen, ertönte erneut diese nervige Stimme in seinem Inneren, die er gekonnt ignorierte und aus seinem Kopf verbannte, denn er hatte sich fest vorgenommen, ihr zu helfen, also tat er das jetzt auch.
Als er sich wieder verstärkt auf die Brünette konzentrierte, entging ihm natürlich nicht dieser verunsicherte, fast schon ängstliche Ausdruck in ihrem Gesicht, den er ihr um jeden Preis nehmen wollte.
„Keine Sorge, Granger. Du bist nicht die erste Frau, die ich nackt sehe.", lachte er sarkastisch auf, verpasste sich im nächsten Moment jedoch sofort die nächste Ohrfeige, denn wirklich hilfreich waren diese Worte nicht. Und dennoch entlockte er ihr damit ein kleines Schmunzeln.
„Aber die letzte, wenn du irgendjemandem davon erzählst!", stellte sie klar, darum bemüht möglichst ernst und auch etwas bedrohlich zu wirken, doch Draco konnte nur erneut auflachen.
Er sah ihr noch einmal in die Augen, um sich ihr Einverständnis zu holen, bevor nun er nach dem Saum ihres Oberteils griff und dieses Stück für Stück nach oben schob, bis er es ihr über den Kopf zog.
Sie ließ es zu, bedeckte jedoch sofort ihre Brüste mit den Händen und spürte, wie ihr das Blut in den Kopf schoss, als er sich auch noch ihrer knappen Schlafanzughose widmete, die nur wenig später ebenfalls auf dem Boden landete.
Er versuchte möglichst unbeeindruckt und gleichgültig zu wirken, doch Hermine fucking Granger, Oberstreberin aus Gryffindor und beste Freundin von Harry Potter, lag gerade völlig entblößt vor ihm in der Badewanne.
Wenn das kein Grund zum Feiern war, wusste er auch nicht weiter.
Und er würde lügen, würde er sagen, dass ihm dieser Anblick nicht gefiel. Ganz im Gegenteil. Sie war sogar unfassbar attraktiv und... heiß.
Scheiße.
Fortsetzung folgt...
- - - - - - -
Emma, 22, kann sich selbst bei Oneshots nicht kurzfassen xD
Ihr wisst ja inzwischen, dass ich mich beim Schreiben absolut nicht kurzfassen kann und alles immer ganz genau beschreiben muss. Und dann wird so ein 'ONEshot' schon mal zum 'TWOshot' mit stolzen 7000 Wörtern xD
Na ja, ich hoffe, dass er Euch bis jetzt trotzdem gefällt. Falls ja, freue ich mich wie immer über Feedback und Votes :))
Teil 2 erscheint dann in exakt einer Woche, am 23.07.2020.
Liebe Grüße und bis nächste Woche,
Eure Emma :)<3
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