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[12] ~Kindheit

Hermione merkte bereits mit fünf, dass Ron sie mochte. Er lächelte sie immer übertrieben freundlich an und kniff ganz niedlich die blauen Augen zusammen. Er bat ihr auch immer seine Hilfe an und wenn die beiden zusammen Sportunterricht hatten, dann wählte er sie als erste in sein Sportteam.

Obwohl Hermione gar kein Sport konnte.

Erst dachte sie, dass er das nur macht, weil er sie mag. Mögen im freundschaftlichen Sinne. Doch sie wurde vom Gegenteil überzeugt, als sie im Fernsehen sah, wie sich zwei Leute küssten.

»Ihhh! Mummy, wieso küssen die sich?« Hermione dachte immer, dass man nur Mama und Papa küsst, oder wenn man Mama oder Papa ist, dass die sich dann gegenseitig küssen. Aber die im Fernsehen waren nicht Mama und Papa und das fand Hermione sehr komisch.

»Mione, Maus, man küsst sich, wenn man sich liebt. Die beiden sind verliebt, Schätzchen«, erklärte Monica ihrer Tochter mit sanftem Ton. »Aber dafür bist du noch zu jung.«

Hermione nickte und drehte sich wieder konzentriert zum Bildschirm, als ihre Mummy ihr über die buschigen Haare strich. Sie fand es eh eklig einen Jungen so zu küssen, der nicht ihr Papa war.

Und als Ron sie dann am Schultag vor den Winterferien küssen wollte, drehte sie ihren kleinen Kopf und drückte ihn etwas ungeschickt von sich weg. »Nein, Ron, ich will das nicht. Ich liebe dich nicht.« Damit lief sie in Richtung Auto und ließ einen traurigen Ron zurück, der einen Schneeball formte und diesen frustriert gegen einen Baum warf. Das letzte, was sie von ihm hörte, waren schnelle Schritte, die sich glücklicherweise von Hermione entfernten. 

»Was war denn da los, Hermione?«, fragte Monica ihre 5-jährige Tochter verwundert, ehe sie die Hintertür des Autos aufmachte und Hermione hochhob.

»Er wollte mich küssen, aber ich finde das eklig«, stellte sie dann klar. Ihre Mutter nickte verständlich und schnallte Hermione ordentlich an.

Nach den Ferien traute Hermione sich nicht mehr, mit Ron zu reden oder ihn anzusehen. Immerhin wollte dieser Junge sie küssen und das war eklig. Also berichtete sie Lavender und Ginny davon. Sie erzählte ihnen, dass sie Jungs total doof fand und nie mit einem zusammen sein wollte.

»Musst du auch nicht«, erwiderte Lavender dann schulterzuckend, während sie konzentriert ihren pinken Buntstift anspitzt. Bei ihr brechen die nämlich immer ab. Sie war schon immer ein bisschen in Ginnys großen Bruder verliebt gewesen, weshalb sie sich einen bockigen Kommentar nicht verkneifen konnte. »Dich will ja auch nicht jeder küssen.«

»Jungs sind ja auch unnötig. Die brauchen wir eh nicht«, meinte Padma freundlich zu Hermione.

»Aber wenn wir keine Jungs brauchen, wie sollen wir dann Kinder bekommen?«, fragte Ginny stirnrunzelnd. Seitdem ihre Mummy ihr noch einen kleinen Bruder zu den unendlich älteren geschenkt hatte, war sie vernarrt in alles, was jünger als zwei Jahre war.

Lavender zuckte erneut mit den Schultern. »Kinder sind ja auch doof. Mist!« Sie hob die Mine auf, die von ihrem dicken Stift abgebrochen war und versuchte sie wieder reinzustecken. Hermione beobachtete immer wieder, wie Lavender die Zunge rausstreckte und sie konzentriert über die Lippen fahren ließ, während sie sich anstrengte.

»Aber Lavie, wir sind doch auch Kinder!«, rollte Ginny mit den Augen.

Hermione beachtete die beiden gar nicht mehr und widmete sich wieder ihrem Bild. Sie setzte den Stift aufs Blatt und malte feste auf. Sie hatte beschlossen, ein kleines Pferdchen zu malen. Als sie sich den pinken Stift von ihrer Freundin stibitzte und einen Strich auf den Pferdekopf kritzelte, war es dann eben doch ein Einhorn.

»Hey! Das ist mein Stift!«, schnauzte Lavender und versuchte Hermione den Stift aus der Hand zu reißen. Hermione war sich sicher, dass der Lockenkopf sowieso nur eifersüchtig auf sie war. Einerseits, dass der Stift bei Hermione nicht abbrach und dann noch wegen dem Ron-Thema.

Lavender war um einiges größer als Hermione, weswegen die Kleine schnell wegrennen musste, um nicht von der Hand Lavenders, die gefährlich schnell auf Hermione zu raste, erwischt zu werden.

Sichtlich verärgert protestierte sie: »Aber der gehört der Schule!« Ihre süßen Bäckchen nahmen eine rote Farbe an. Hermione kniff die Augen böse zusammen und verschränkte bockig die Ärmchen vor ihrem kleinen Oberkörper, womit sie den Stift gefangen hielt. »Und nicht dir!«

»Aber ich hatte ihn benutzt!«, argumentierte die Größere weiter und stampfte mit schweren Schritten auf Hermione zu.

Ginny sah etwas hilflos zwischen den beiden hin und her. Schließlich packte sie aufopfernd ihre eigenen Stifte mit beiden Händen und hielt sie niedergeschlagen offen hin. Ihre kleinen Knochen wurden weiß, da sie krampfhaft versuchte, die Stifte alle zu umpacken, obwohl ihre Hände zu klein waren. »Hier. Ihr könnt meine benutzen, ich bin fertig.« Ihr unvollendetes Bild hatte sie schon umgedreht, sodass es keiner sieht. Tapfer hob sie ihren Kopf und verabschiedete sich mental von ihren leibgewonnenen Stifties. Dann müsste Mummy wohl doch nochmal einkaufen.

Jedoch war Ginnys reife Handlung nicht notwendig gewesen, denn die Klingel zur Pause ertönte soeben. Erleichtert atmete sie tief ein und packte ihre Stifte wieder in ihre rosa Einhorn-Tasche — nicht ohne sie vorher noch einmal freudig durchzuknuddeln.

Auch Hermione riss sich zusammen. Sie legte den Stift wieder auf den Tisch, ehe sie sich ihre hellgrüne Winterjacke und die großen Stiefel anzog und nach draußen hopste. Lavender, die Idiotin, war längst vergessen.

Die Schüler waren mitten in einer Schneeballschlacht. Hermiones Gesicht hellte sich auf und sie formte mit ihren kleinen Händen sofort einen Schneeball. Allerdings wurde Hermione, bevor sie den Schneeball werfen konnte, schon von einem getroffen. Der Ball war härter als sie dachte und Hermione fing an zu weinen.

Aber sie musste sich zusammenreißen. Schließich war sie schon sechs! Jedoch ließ der Schmerz einfach nicht nach, was sie weiter schluchzen ließ.

Ginny holte Mrs. McGonagall, die die Kinder böse anschaute und befahl, dass sie gefälligst vorsichtiger sein sollten. Dann nahm sie Hermiones Hand in Ihre und lief langsam mit ihr an die Seite. Dort setzten sie sich auf eine Bank.

»Warte hier, Hermione. Ich bin gleich wieder da«, hatte sie gesagt, ehe sie davon lief.

Neben Hermione saß ein Junge. Er sah etwas älter aus als sie und schaute auf den Boden, während er die Beine baumeln ließ und da sie nur kaum länger waren als Hermione's, berührten sie auch nicht den Boden. Nachdem sie den Jungen bemerkte, verschwand der Schmerz in ihrem Auge langsam und Hermione fühlte sich trotz der Kälte des Winters warm und geborgen. Langsam rutschte sie näher an den Blonden heran. Vorsichtig hob sie die Hand und zog sie aus dem Handschuh, damit sie ihm durch die flauschigen, blonden Haare streicheln konnte.

»Hey!«, empörte er sich sofort und wandte sich aus Hermione's Griff. »Was machst du da?!« Das war das erste mal, dass sie sein Gesicht näher sah. Er hatte schöne graue Augen und schönere Lippen als Ron, stellte Hermione erstaunt fest.

»Hier bin ich wieder.« Mrs. McGonagall kam mit einem blauen Päckchen an die Bank auf dem Pausenhof gelaufen und schon spürte das kleine Mädchen den stechenden Schmerz schlimmer als zu vor. Ihre braunen Knopfaugen füllten sich erneut mit Tränen, die auch nicht lange auf sich warten ließen und ihre runden, roten Bäckchen hinab kullerten.

»Hey, nicht weinen, Kleines. Es ist nur ein Aua«, beruhigte sie die weinende Hermione vor sich und legte ihr sanft das Kühlpack aufs Auge, bedacht, dem Mädchen nicht noch mehr Schmerzen zu bereiten. Hermione starrte immer noch auf den Jungen mit den tollen Lippen. Mrs. McGonagall bemerkte den Blick der Kleinen und seufzte.

»Was ist denn los, Draco?« Draco kräuselte eingeschnappt die Stirn und strich sich durch die ruinierten Haare. »Die hat einfach meine Haare angefasst!«, beschwerte er sich und zeigte auf Hermione, die unter seinem Finger zusammenschrumpfte. Sie schaute ängstlich zu Mrs. McGonagall. Bekam sie jetzt Ärger?

Doch alles was die Lehrerin tat, war, die Lippen zu einem dünnen Strich zu pressen. Sie tätschelte Hermiones Kopf und machte ihr mit lieblichem Schmunzeln klar, dass sie demnächst fragen solle, bevor sie fremde Haare anfassen möchte.

Hermione nickte verstehend und schaute weg von ihrer weisen Lehrerin. Sie wusste immer, was man tun musste. Hermione wollte schon immer mal eine Mrs. McGonagall sein, wenn sie groß war.

Der Schmerz kam schnell wieder zurück, was Hermione schon wieder die Tränen in die Augen trieb. Daraufhin schniefte sie laut und ließ sich großzügig von der fürsorglichen McGonagall die frischen Wasserfälle weg tupfen. Draco jedoch schien sich wieder beruhigt zu haben, denn er saß wieder in seiner Ausgangsposition auf der Bank. Die Beine baumelten wieder und der Kopf war wieder auf den Boden gerichtet. Sein Gesicht war gedankenverloren.

Da gerade alles etwas zu still war, versuchte Mrs. McGonagall die Stimmung aufzulockern. »Das ist Draco, er ist vor einigen Wochen nach Hogwarts gezogen. Er ist neu in unserer Schule, Hermione.« Hermione nickte.

Mr. Snape, McGonagalls Kollege, hat ihr ausgerichtet, dass Draco sich schwertat, beim Freundefinden. Obwohl Mrs. McGonagall sich des Altersunterschiedes der beiden bewusst war, war doch sicher nichts falsch an einer kleinen Pusche, um eine neue Freundin für den Jungen zu finden.

»Hallo, Draco! Ich bin Hermione. Aber meine Freunde sagen 'Mione!«, stellte sie sich selbstbewusst vor. Es war das erste mal, dass Hermione in Dracos Gegenwart redete. Das erste Mal also, dass Draco ihre hohe liebliche Stimme hörte. Was wusste Draco denn schon über Stimmen? Aber Hermione's Stimme war einfach nur niedlich. Das konnte sogar er sagen, da musste man kein Profi sein.

Draco sah grinsend auf, nun wieder ziemlich zurückhaltend nachdem er sich bei Mrs. McGonagall über seine neue Mitschülerin beschwert hatte. »Hallo. Ich bin Draco...« 

»Ich weiß«, kicherte Hermione und hielt sich die Hand vor den Mund. »Darf ich nochmal deine Haare anfassen? Die sind so schön weich«, murmelte sie verträumt. Dass sie Jungs doof fand, hatte sie schon längst wieder vergessen.

Draco lachte leicht. Hermione war echt süß. Somit nickte er kurz und schnell waren Hermione's kleine Hände wieder in seinen Haaren und wuschelten durch sie hindurch. 

»Wo kriegt man so schöne Haare her?«, fragte Hermione staunend. Ihr Mund hatte sich vor Verwunderung leicht geöffnet. Sie ließ ihre kleinen Hände sanft durch sein Haar fahren.

Mrs. McGonagall war wieder gegangen, um das Kühlpack zu entsorgen. Sie schaute auf ihrem Weg zum Lehrerzimmer noch einmal zurück und wusste einfach, dass Hermione und Draco gute Freunde werden würden.

»Weißt du, ich bin mit denen geboren«, erklärte Draco weise. Hermiones Augen wurden größer. Sie stellte sich schließlich auf die Bank, so dass sie etwas größer war als Draco — jedoch nur kaum — obwohl er saß. Auch wenn sie nicht wirklich größer war, denn Hermione war wirklich klein.  

Draco hatte noch nie jemanden so süß gefunden wie Hermione. Sie war so winzig und neugierig und sprach so viel. Teilweise erzählte sie ihm Sachen, die er auch noch nicht wusste. Und das überraschte ihn.

Und Draco hatte nicht die geringste Ahnung, wie es passierte, aber am Ende der Pause saß die Kleine auf seinem Schoss und brabbelte fröhlich mit Draco. Sie erklärte ihm ganz aufgeregt, was sie alles zu Weihnachten bekommen hatte.

»Und ein hübsches Buchi! Und auch Stifte, aber Mummy sagt, ich darf die gar nicht mit in die Schule nehmen. Deswegen muss ich manchmal Ginnys nehmen. Weißt du, Draco, ich mag Büchers ganz dolle! Ich liebe die sogar! Lav-Lav sagt, dass ich die nicht mögen darf, weil die für ältere Leute sind und ich das eh nicht kann, aber Ginny meinte, das ist in Ordnung, weil sie ja auch Brüders hat, die Büchers haben. Und außerdem war ich schon mal bei Lav-Lav zu Hause und weißt du was? Die hat auch Büchers da stehen.« Hermione ist gar nicht mehr zu stoppen und Draco saß einfach nur da, mit Hermione auf seinen kleinen Beinchen, fühlte sich weiser als er eigentlich war und lächelte. Vermutlich ist Hermione das niedlichste Wesen, das er je gesehen hat.

Und als die Pausenglocke klingelt, wollte Hermione gar nicht erst aufstehen. Sie klammerte sich an Dracos Hals fest und bestand darauf, getragen zu werden. »Biiiiiitteeeeeee Dracooooo!«, flehte sie mit ihren Schoko-Augen.

»Ich kann dich nicht tragen, du bist doch schon viel zu groß«, versicherte er ihr mit einem Lächeln. Hermione schüttelte verneinend den Kopf, sodass ihre Löckchen wild umherflogen und Dracos Hals kitzelten. »Das ist Quatsch mit Schoko-Soße! Ich bin die kleinste aus meiner Klasse und du bist viel größer als ich!«

»Ich kann dich trotzdem nicht tragen«, seufzte Draco. Er hatte letztens erst versucht seine Mutter an ihrem Geburtstag zu tragen und er wäre fast umgekippt, weshalb sein Vater im den Job gerne abnahm.

Hermione wog sicher mehr als seine Mama... Na ja, vielleicht auch nicht. 

»Draco! Du kannst sie doch nicht tragen!« Mrs. McGonagall tauchte wie aus dem Nichts neben den beiden auf, als Draco Hermione dann doch hochnahm. Sie rannte herbei und erschreckte Draco so sehr, dass er Hermione fast fallen ließ.  

»Warum denn nicht?«, maulte Hermione verärgert und stampfte bockig mit dem Fuß auf. 

»Nein, nein. Das geht nicht, Hermione. Du bist zu schwer für ihn.« Mrs. McGonagall nahm sie an die Hand und lächelte Draco noch entschuldigend zu. Er jedoch, stand nur noch mit einem verträumten Lächeln da und sah Hermiones kleinen, wackligen Schritten zu. Hermione ging immer von einer Seite zur anderen und bewegte ihren Kopf von links nach rechts, was ihre Locken hin und her schaukelte. Wie eine kleine Ente.

Natürlich eine sehr niedliche und kleine Ente. 

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»Du sagst, er war sieben?«, staunte Ginny. »Das ist ganz schön alt!«

Hermione grinste stolz und nickte. »Und er hätte mich fast bis hier nach oben getragen.«  Die anderen kichern. 

»Seid ihr jetzt Freunde? Kannst du uns ihn vorstellen? Können wir jetzt bei den großen Kindern sein und auf der coolen Bank beim Springbrunnen sitzen?«, fragte Lavender mit leuchtenden Augen. Sie hatte immer noch große Hoffnungen bei Ginnys großem Bruder und wollte am besten jede Sekunde bei ihm sein.

»Ich frage ihn mal«, zuckte Hermione mit den Schultern. Eigentlich war ihr die Bank egal. Sie wollte nur Draco als Freund haben.

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Draco traf Hermione nach der Schule wieder und sie gingen zusammen sogar ein kleines Stück weit in die gleiche Richtung und plauderten über den ersten Schultag. Aber wirklich nur ein kurzes Stück, denn Hermiones Mummy hupte und rief nach ihrer Tochter, damit sie zu ihr lief, um mit dem Auto zu fahren, da Hermione noch zu klein war, um alleine zu gehen. 

Nach zwei Wochen jedoch sagte sie das nicht mehr, denn dann stand Draco jeden Tag vor der Tür und lächelte Monica an. Er holte Hermione nämlich jeden Tag zur Schule ab und achtete auf dem Schulweg auf sie. Man könnte sagen, Draco war zwar sieben, aber mental definitiv älter. 

»Und vergiss nicht seine Hand zu halten, wenn ihr über die Straßen geht«, erinnerte Monica ihre Tochter eindringlich, als sie den Reißverschluss von Hermiones Winterjacke zuzog. Hermione gab ihrer Mummy noch einen letzten Kuss auf die Wange und ging dann die Stufen vor der Tür runter bis zu Draco. Sie lächelte ihn an und Draco lächelte zurück.

»Bist du fertig?«, fragte Draco.

Hermione nickte und als sie die Tür hinter sich ins Schloss fallen hörte, griff sie nach Dracos behandschuhter Hand. Sie mochte es Dracos Hand zu halten und manchmal schwang Draco beide Hände sogar hin und her und dann hüpfte Hermione umher bis ihre Mütze in den Schnee fiel.

Nach der Schule stand Draco dann vor Hermiones Klassenraum. Manchmal schlich er sich eher heraus, weil er Hermione überraschen wollte und weil es schon einmal passiert ist, dass, als er nicht sofort vor Hermiones Tür stand, Hermione anfing zu weinen, weil sie dachte Draco hätte sie vergessen oder dass sie jetzt keine Freunde mehr wären, versuchte er das nun immer.

Doch heute stand Draco pünktlich vor Hermiones Tür und lächelte, als Hermione mit einem Stück Papier in der Hand heraus kam. Aber Hermiones Gesicht sah eher angestrengt aus. Sie hatte ihre Augenbrauen kritisch zusammengezogen und ihre Mundwinkel zeigten gefährlich weit nach unten.

Sofort flog auch Dracos Lächeln aus seinem Gesicht. »Was ist los, 'Mione?« Hermione sah ihn nur an und drückte ihm das Bild in die Hand. Draco schaute es sich an, während sich Hermione mühevoll ihre Jacke überzog.

Auf dem Bild konnte man zwei Strichmännchen erkennen. Eins war eher klein und hatte lockiges Haar. Sehr wirres Haar. So wirr, dass die Haare höher reichten als der Baum neben den beiden Strichmännchen. Das zweite Strichmännchen war größer und hatte dunkelgrüne Handschuhe an, die Draco sofort als seine eigenen anerkannte. Die beiden Strichmännchen hielten sich glücklich an den Händen und lächelten. 

»Hermione, das ist sehr schön, hast du das gemalt?«, fragte Draco, als er zu ihr schritt und ihr die helle Jacke richtig zumachte. Hermione schaute mit bitterer Miene zu Draco. Dann nickte sie bloß und drehte sich einfach um. »Was hast du, Hermione? Habe ich was falsch gemacht? Bist du sauer?« Er lief seiner kleinen Freundin hinterher und schaffte es schließlich Hermione an der Treppe, die nach unten führte, einzuholen.

Hermione seufzte und drehte sich zu ihm um. »Lavender war gemein.« Und da kullerte auch schon die erste Träne. Hermione versuchte sich nicht einmal mehr zu sagen, dass sie zu alt war, um bei jeder Kleinigkeit zu weinen.

Dracos Miene verfinsterte sich. Diese Lavender war ihm schon lange ein Dorn im Auge. »Was hat sie gemacht?«

»Sie hat mein Bild ausgelacht«, schluchzte Hermione bitter. Draco umarmte sie schnell und drückte ein sanftes Küsschen in Hermiones buschiges Haar.

»Aber wieso das denn, es ist doch so hübsch«, flüsterte Draco, während er Hermione fester in seine Arme zog.

»Sie hat gesagt, dass ich keine Hände halten darf«, erklärte Hermione bedrückt. Hatte Lavender recht? War etwas mit ihr nicht in Ordnung, weil sie es mochte Dracos Hand zu halten? 

»Aber das ist doch Quatsch mit Schoko-Soße«, lächelte er, was auch Hermione kurz schmunzeln ließ. »Wir halten immer Hände und das ist okay, Hermione. Auch du darfst andere Hände halten.« 

»Aber Lavender meinte, dass das nur Mamas und Papas mit ihren Kindern machen oder Liebes-Menschen. Und wenn man nichts von beidem ist, dann darf man das nicht.«

Draco seufzte. Auch er hat sich schon oft diese Fragen gestellt. Er hatte seine Mama sogar schon einmal gefragt, ob man als Kind ein anderes Kind lieben darf, obwohl man nicht Mama oder Papa ist. Denn er hatte schon die ganze Zeit das Gefühl, dass er auch andere Leute küssen wollte, die nicht Mama oder Papa waren.

Und dann wäre da natürlich noch Hermione. Und Hermione würde er auf jeden Fall küssen.  Und Dracos Mama hatte gesagt, dass das geht. Sie hatte ihm versichert, dass irgendwann die Zeit kommt, wo man sich in gleichaltrige, oder auch nicht gleichaltrige Menschen 'verliebt'. Angeblich konnte man das sogar auch, wenn man ein Junge war und auch einen Jungen liebte. Jedoch hatte Draco nicht das Gefühl, Blaise küssen zu wollen.

Hermione schluchzte immer noch, aber mittlerweile weinte sie nicht mehr richtig. Draco beruhigte sie immer. Draco war immer da. Wenn Hermione Sachen nicht verstand oder wenn Lavender gemeine Dinge sagte. Draco war immer da.

So wie das beste Freunde eben immer sind.

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Die Zeit verging und verging. Mittlerweile war es schon Juni und Hermione wurde immer aufgeregter, denn Draco hatte sie zu seinem Geburtstag eingeladen. Sie wusste, dass sie das einzige Mädchen war, aber erstaunlicherweise machte ihr das wenig aus. Denn, wenn sie das einzige Mädchen war, dann war auch die blöde Lavender nicht da.

Am Tag vor Dracos Geburtstag war Hermione sehr aufgeregt. Sie war lange mit ihrer Mummy einkaufen, um das perfekte Geschenk zu finden. Hermione wusste, dass Draco Süßigkeiten liebte, deswegen kaufte sie ihm ganz viele. Und sie kaufte ihm noch dieses eine grüne Schlangenkuscheltier, das er sich gewünscht hatte.

Hermione war sehr aufgeregt. So aufgeregt, dass sie nicht mehr in ihrem Bett schlafen konnte. Ihre Mummy legte sie dann in ihr Bett, wo sie auch mit ihren Eltern reden konnte. Doch auch dort war es nicht so einfach. Hermione starrte an die Decke, bis sie ihre Mutter schließlich fragte: »Mummy? Ist das komisch, wenn ich Draco mag?« 

Monica lächelte freundlich. »Nein, Mausi, das ist nicht schlimm. Ihr seid doch beste Freunde.« 

Hermione schüttelte missverstanden den Kopf. »Aber was ist, wenn ich Draco Küssies geben will? Richtige Küssies. So wie du sie Papa gibst und so wie die Menschen im Fernsehen? Darf ich das?«

Monica grinste Wendell an. Sie hatte es gewusst. Wendel lächelte ebenfalls. »Ja, das darfst du, Maus. Frag Draco aber vorher, in Ordnung? Mach es nicht einfach so.« Er fuhr seiner Tochter sachte über die Haare. Er wollte, dass sie nicht unüberlegt handelte oder, dass Hermione unsanft weggeschubst werden würde, weil sie versuchte Draco zu küssen. 

Hermione seufzte glücklich und nickte. Dann driftete sie immer weiter in den Schlaf.

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Mr. Granger fuhr Hermione am nächsten Tag zu Dracos Haus. Hermione war ganz aufgeregt und freute sich schon sehr auf die Geburtstagsparty. Draco meinte zu ihr, dass jeder am Ende ein Geschenk bekommt und dass Hermione etwas bekommen wird, was ihr ganz doll gefallen würde. 

»So, hier sind wir. Klingel einfach, ja?« Wendell half seiner Tochter aus dem Wagen, gab ihr einen Kuss auf die Stirn und lächelte. »Und Hermione: Erst fragen.« Sie nickte eifrig. Dann drehte sie sich um und dackelte zur Tür, mit dem schweren Korb, der Dracos Geschenke beinhaltete.

Sie klingelte und sofort ertönte Dracos Stimme, die »Ich komme!« rief und Hermione bereitete sich vor. Sie atmete tief durch und als sie hörte, dass sich die Tür öffnete, machte sie einen Kussmund und presste ihre Augenlider aufeinander. So fragte man doch nach einem Küssie, oder? 

Draco schaute Hermione verwirrt an und runzelte die Stirn. »Was machst du da?«

Vorsichtig öffnete Hermione erst ein Auge und dann das zweite. Beschämt entspannte sie ihren Mund wieder. Also wollte Draco sie nicht küssen.

»Alles Gute«, sagte Hermione dann mit halbherzigem Lächeln und drückte Draco den Korb in die Hand. Er jedoch war immer noch verwirrt. Wieso hatte Hermione so komisch ausgesehen, als er die Tür geöffnet hatte? Warum hatte sie den Mund so verzogen? 

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Hermione war die Jüngste auf der Feier. Und nicht zu vergessen auch die Kleinste und dann war sie auch noch so klein, dass Dracos Mama, Narcissa, ihr zwei Kissen holen musste, damit sie richtig auf dem Stuhl sitzen konnte. Hermione war das peinlich und sie war einfach traurig, weil Draco sie nicht küssen wollte, da Hermione ihn echt gerne küssen würde. Wenigstens einmal...

Nachdem sie den Kuchen gegessen, ein bisschen Kakao getrunken und einige Spiele gespielt hatten, gingen sie noch in den Garten des Malfoy Manor. Allerdings war Hermione bedrückt; immer noch wegen des Kuss-Versuchs. Sie setzte sich schließlich ins Wohnzimmer auf das große Sofa und verschränkte bockig die kleinen Ärmchen. Wenn Draco sie mochte, dann sollte ihm wenigstens auffallen, dass Hermione nicht mehr draußen war, dachte sie. Und Draco fiel es auf. Nicht gleich, aber nach einer Weile. Er ging rein und fand Hermione auch gleich auf der Couch. 

»Hey 'Mione«, sprach er mit sanfter Stimme. Hermione sah sehr unglücklich aus. Er setze sich neben seine kleine Freundin und beäugte sie kritisch. »Was ist los, Prinzessin?«

Hermione schüttelte nur den Kopf. Obwohl ihr bei dem Spitznamen ganz warm wurde, sie musste stur bleiben. Sie war schon immer bockig. Da konnte auch kein Spitzname von Draco etwas ändern. Nein, absolut nicht. Auch nicht, wenn der Spitzname 'Prinzessin' war. Nope. Keine Chance.

»Komm schon, raus mit der Sprache. Wie soll ich dir denn sonst helfen, hm?«

»Warum willst du keine Küssies von mir?«, platzte es dann aus Hermione heraus und sie sah Draco aus traurigen Augen an. Das Schoko-Braun fing an gefährlich zu glänzen.

»Was?« Draco blieb der Mund offen stehen. »Ich habe dich an der Tür nach einem Küssie gefragt und du wolltest ihn nicht.« Hermiones Mundwinkel verzogen sich noch weiter in die Tiefe.  

»Aber Prinzessin, du hast mich gar nicht gefragt«, verteidigte sich Draco. Er hob seine Hand, um ihr eine Strähne hinters Ohr zu schieben, jedoch hatte Hermione andere Pläne.

Sie schüttelte wild ihren Kopf und machte Anstalten, ihm in die Hand zu beißen, als der Kopf wieder still war. Erschrocken zog Draco seine Hand weg. »Doch! Sogar ganz pro- profisonel! So wie die im Fernsehen und die kriegen immer Küssies. Aber ich nicht! Warum willst du mich nicht küssen?«, wollte sie deprimiert wissen.

Langsam rückte er näher an Hermione ran und sie wusste erst gar nicht, was los war, bis Draco sie fragte: »Bekomme ich denn jetzt einen Küssie von dir?« Ganz unschuldig klimperte er mit den Wimpern und machte es der Kleinen somit unmöglich, ihm den Wunsch abzuschlagen.

Hermione nickte eifrig —sie schien endlich wieder glücklich zu sein— und machte wieder das gleiche Gesicht wie an der Tür. Draco lachte herzlich, bevor er seine Lippen auf Hermiones legte. 

»Du schmeckst nach Bonbons!«

Und Draco liebte ihr Kichern.

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Als es Zeit war zu gehen, bekam jeder ein kleines Geschenk von Draco. Ein kleines Dankeschön fürs Kommen, hatte er Hermione erklärt, als diese ihn stirnrunzelnd gefragt hatte, warum alle etwas bekommen, obwohl er ja Geburtstag hatte. Alle kriegten ein Spielzeugauto, nur Hermione bekam ein kleines Büchlein in die Handgedrückt. Es war in hellem grün, und ein Stift war auch dabei.

Ihre Augen wurden groß, als sich ihre Stirn in Falten zog. »Warum habe ich denn kein Auto bekommen?«, wollte sie wissen. Hermione wollte kein noch größerer Außenseiter sein, weshalb sie sich schämte, dass sie etwas anderes bekam.

Draco zuckte nur mit den Schultern und antwortete: »Du magst Bücher und deine Lieblingsfarbe ist grün. Und da dachte ich, dass du am besten ein Buch bekommst. Und jetzt mach es mal auf, da ist eine Überraschung drin!«

Hermione nickte verstehend. Auf das Cover hatte Draco eine Zeichnung geklebt, die ähnlich aussah wie die, die Hermione für ihn gemalt hatte. Sie klappte das Buch auf und machte ein nachdenkliches Gesicht, um Draco zu signalisieren, dass sie keine Ahnung hatte, was sie mit einem leeren Buch solle.

»Das ist ein Tagebuch. Da kannst du alles reinschreiben, was du erlebst. Du kannst also eigentlich dein eigenes Buch machen, 'Mione«, strahlte er. Sie lächelte, was ihre langen Hasenzähne zeigte und stellte sich auf die Zehenspitzen, damit sie Draco noch einen Küssie geben konnte. Keinen der beiden stört es, dass alle anderen kichern.

Denn Hermione wusste das besser.

Und sie wusste, dass Dracos Lippen immer noch nach Süßigkeiten schmeckten.

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Die nächsten Tage war Hermione sehr glücklich. Denn, Draco kam jeden Morgen vorbei und gab ihr Küssies, worauf Hermione immer kichern musste und ganz rot im Gesicht wurde. Sie selber wusste das natürlich nicht. Sie merkte immer nur die Wärme in ihrem Gesicht und Draco sagte ihr dann lachend, dass sie gerade rot geworden war. 

Sie gehen immer noch jeden Morgen zusammen in die Schule und halten Händchen, obwohl Lavender Hermione dann immer ärgert. Solange sie keinen Ron hatte, durfte Hermione auch keinen Draco haben. Hermione war das egal, aber Draco musste sich manchmal wirklich zusammenreißen, Ron nicht einfach darum zu bitten Lavender endlich mal anzusprechen, damit Hermione Ruhe hatte. Denn Ron und Draco waren ziemlich gute Freunde. Der Rotschopf allerdings, mochte Lavender überhaupt nicht.

Na, da waren sie schonmal zu zweit.

Allerdings mochte Ron Hermione, aber das wollte Draco nicht. Deswegen wurde es immer schwieriger mit der Freundschaft von Ron und Draco. Er musste den Weasley einfach nur dazu bringen, sich in Lavender zu verlieben.

»Meine Mama meint, dass ist okay, wenn ich und Draco Händchen halten und uns Küssies geben, weil das so nun mal ist«, nickte Hermione stolz, immer wenn diese Dummtorte einen blöden Spruch abzog. Draco lächelte dann zufrieden vor sich hin und schaute sich gönnend die Gesichter der anderen an, immer mit Eifersucht gefüllt, wenn der Blondschopf mit seiner Freundin herumlief.

Draco fand es toll, dass Hermione endlich den Mut aufgebracht hatte, Lavender mal die Tatsachen unter die Nase zu schieben. Was er natürlich auch toll fand, war dass Hermione anscheinend genauso gerne Händchen hielt wie er.

Er hatte vor ein paar Tagen mal mit seiner Mama Fernsehen geschaut, wo zwei Menschen —immer in Kleid und Anzug— vor so einem Tisch standen und die ganze Zeit blödem Gelaber zuhörten, bis sie sich dann irgendwann küssten.

Am Anfang hatte Draco nicht darauf geachtet, was gesagt wurde. Denn diese Reden waren immer sehr sehr lang und außerdem fand er es langweilig, aber als dann immer alle weinen mussten und sich dann küssten, verstand Draco die Welt nicht mehr. Warum weinte man denn, wenn man sich eigentlich freute...? Als es ihn dann doch interessiert hatte, fragte er Narcissa danach. Und dann erklärte sie es ihm auch. 

»Wow! Das heißt, ich kann Hermione heiraten?«, hatte Draco aufgeregt geflüstert. 

Jetzt hatte er ein bisschen Hoffnung, denn nun wollte er Hermione am Montag fragen, ob sie ihn später heiraten möchte. Am besten wäre es aber eigentlich gleich, weil Draco Hermione wirklich sehr mochte.

Narcissa hatte geseufzt. »Nein, aber vielleicht ja bald, mein Schatz. Ihr seid noch viel zu jung, Liebling.« Sie hatte gelächelt und Draco währenddessen legte die Stirn in Falten.

Was war denn so falsch daran jemanden zu mögen, wenn man jung ist? Erst Lavender, dann seine Mutter, wer kam als nächstes?

Jedoch ist Draco Malfoy immer noch Draco Malfoy und deshalb fragte er seine Hermione dann trotzdem. Er machte sich auf, Hermione aus ihrem Klassenraum abzuholen. Draco hatte eine Rose dabei, die hinter seinem Rücken versteckt war.

Hermione kam dann aus der Tür heraus. Mit ihrem Rucksack auf dem Rücken schaute sie zufrieden lächelnd in ihre Hände. Sie hatte Draco mal wieder ein Bild gemalt. Diesmal war es Draco, wie er Hermione einen Küssie gibt und Hermione hatte sogar Herzchen über die beiden gemalt.

»Dracooo!«, rief sie fröhlich, als sie Draco sah. Ihr Rucksack landete auf dem Boden, als Hermione zu ihrem besten Freund hüpfte. Sie hielt Draco mit strahlendem Lächeln das Bild hin. »Hab ich für dich gemalt. Lavender war heute krank, also war keiner gemein zu mir«, strahlte sie.

Draco lächelte traurig. Er würde Lavender gerne mal boxen.. Aber erstens; würde das Ärger geben und zweitens; ist Lavender kleiner und das wäre unfair. Zudem konnte er ja kein Mädchen schlagen. Das wäre ja, als würde ein Junge seine Hermione schlagen. Das ging gar nicht!

Mit einer Hand nahm Draco also das Bild und schaute es sich genau an. Diesmal hatten die Strichmännchen sogar Kleidung an. Ein Fortschritt, dachte sich Draco lächelnd. »Das ist sehr hübsch.« Draco ging das Herz auf, denn auf dem Bild küsste er Hermione und überall hatte seine Kleine Herzchen drumherum gemalt. 

»Ich habe auch etwas für dich und... Und ich muss dich etwas wichtiges fra- fragen.« Draco legte das Bild neben sich auf die Fensterbank und zog die Rose hinter seinem Rücken hervor. Hermione schaute ihn irritiert an. 

»Die ist für dich«, flüsterte Draco leise und schaute auf den Boden, nicht fähig, ihr in die Augen zu sehen. Seine Hand war zögerlich ausgestreckt, als Draco darauf hoffte, dass Hermione die Rose endlich annahm. Auf einmal war sein ganzer Mut weg. Jetzt plötzlich hatte er Angst Hermione zu fragen, ob sie heiraten wollen, denn was ist, wenn Hermione 'Nein' sagte und lieber Ron heiratete oder irgendein Mädchen? Draco schluckt. Das wollte er nicht. Auf gar keinen Fall. Er würde sicherlich nie wieder aufhören können zu weinen, wenn Hermione 'Nein' sagen würde. 

»Danke«, kicherte Hermione und packte die Rose am Stiel an. Leider, direkt in eine Dorne. Dracos Mama hatte ihm gesagt, dass er die Dornen abmachen musste, bevor er sie Hermione gab, weil sich Hermione sonst weh tun könnte, aber diese eine Dorne hatte Draco wohl vergessen. 

»Aua«, jammerte Hermione und verzog das Gesicht. Sie ließ die Rose wieder los und schaute Draco aus glasigen Augen an. »Da war ein Stachel«, erzählte sie entsetzt und schaute wieder zur Blume. Draco lächelte halb herzig. Selbst Hermiones süße Natur konnte ihn nicht von seiner Nervosität ablenken. 

»Den hab ich wohl vergessen abzumachen. Das tut mir leid.« Draco riss den Dorn sofort ab und ließ ihn einfach auf dem Boden fallen. »Also ich wollte...« Er stockte. Wie sagte man sowas nur? Wie fragte er Hermione, ob sie heiraten wollen? Wieso war das so schwer? Das ist so gemein!

Sie grinste plötzlich und hüpfte hoch. »Mich etwas fragen« Sie durfte ihre Winterjacke gleich nicht vergessen. Sie hing immer noch am Hacken hinter ihr. Egal — nicht vom Thema abweisen, Draco!

Er riss sich zusammen, ehe er den Kopf einmal wild schüttelte. »Ja, und zwar wollte ich dich fragen, ob... also, wenn du möchtest, könnten wir...«

Hermione sah ihn an. »Weißt du nicht was du sagen sollst, Draci?« Sie legte niedlich den Kopf zur Seite und Draco möchte ihr mal wieder ein Küsschen auf die Stirn drücken, so wie er es immer machte, wenn Hermione sehr niedlich war.

»Doch, ich...« Und Draco fing an zu schwitzen. Er konnte das nicht so einfach sagen, wenn Hermione ihn anstarrte. Warum konnte sie nicht wegschauen, während Draco ihr die Frage aller Fragen stellte? 

Also starrte Draco einfach wieder schüchtern zu Boden und dann wieder zur Rose. Vielleicht ging es ja so. »Willst du—« Er räusperte sich »...Willst du mich heiraten?«

Die Frage war so leise, dass man sie nicht gehört hätte, wenn nicht schon alle Schüler aus den Räumen gekommen wären. Man hörte sie aber, da es leise war und alle schon auf ihren Wegen nach Hause waren. 

Hermione musste kurz überlegen. Heiraten war doch was Mama und Papa gemacht hatten, richtig? Das machten doch Menschen, die sich lieben, oder? Und wenn man heiratet, dann konnte man nicht mehr zurück. Dann musste man zusammen wohnen und Kinder bekommen und einen Baum pflanzen. Dann musste man für immer zusammen sein. Das war heiraten, oder? 

»Richtig heiraten? So wie meine Mama meinen Papa geheiratet hat?«, fragte Hermione zur Vorsicht noch einmal nach. Nicht, dass es noch ein anderes heiraten gab, was sie noch nicht kannte. 

Draco nickte unsicher und sah der grübelnden Hermione in die Augen. »...Willst du?«

Plötzlich lächelte Hermione breit und nickt. »Ja, ich glaube schon«, sagte sie und nahm sich die Rose und schnupperte an ihr. 

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Zu einer Hochzeit gehörte eine Feier und zu einer Feier gehörte eine Trauung. Narcissa wunderte sich, als ihr Sohn sie über Hochzeiten ausgefragt hatte. Sie fand es schon suspekt, als Draco aus heiterem Himmel beim Blumenladen anhalten musste, um seiner Hermione eine Rose zu kaufen. 

Draco war doch erst acht. Dachte er jetzt, dass er Hermione heiraten konnte? 

Sie wurde noch verwunderter, als Draco fragte, ob er den gleichen Pastor haben könnte wie seine Narcissa und Lucius und das war der Moment, in dem Narcissa beschloss nachzuhaken. Sicher war sicher. 

»Ich will Hermione heiraten«, zuckte Draco mit den Schultern, als wäre es das selbstverständlichste der Welt. 

»Aber Draco, ihr seid noch so jung«, fing Narcissa knirschend an. Sie wollte ihrem Sohn nicht seinen Traum zerstören, aber ein Achtjähriger konnte doch keine Sechsjährige heiraten. 

»Hast du sie denn gefragt?«

»Ja, Mum! Und sie hat 'Ja' gesagt!«, rollte Draco mit den Augen. War das denn so schwer zu begreifen? »Draco, warte bitte noch bis ihr beide mit der Schule fertig seid, ja?«

»Nein, ich will sie jetzt heiraten!«, schimpfte Draco. In letzter Zeit hatte er immer öfter mal seine Ausraster, wie Narcissa auffiel. 

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Draco beschloss die Sache selbst in die Hand zu nehmen. Koste es was es wolle. Er würde Hermione Granger heiraten. 

Also fragte er Ginny, ob sie die beiden trauen könnte, weil sie doch einen Vater hatte, der Pastor war und dann war Ginny das indirekt doch auch, oder? 

Draco besorgte mehr Blumen. Blumen waren immer gut. Er ließ sie ein paar Tage in seinem Zimmer stehen, bis sie schließlich eingingen. Dann schmiss er die alten weg und holte sich neue. Bessere Blumen und einen Kaktus, den er Ginny schenken wollte, als Dankeschön. 

Hermione erzählte er davon nicht. Er bekam jetzt fast jeden Tag ein neues Bildchen von ihr gemalt und einmal sogar ein Bild von ihrer Hochzeit. Hermione hatte Draco im Anzug und sich im Kleid gemalt.

Draco musste ihr danach wieder Küsschen geben und Hermione kicherte und umarmte Draco ganz doll. An dem nächsten Samstag standen Draco, Blaise, Harry und Ginny vor der Tür, alle fein im Anzug und Ginny hatte sich sogar ein Kleid angezogen — Hermione sollte sich geehrt fühlen, Ginny hasste Kleider.

Monica öffnete die Tür und lächelte. »Ich hole 'Mione.«

Draco nickte konzentriert und starrte in seine Hände, wo sich ein weißer Brautstrauß befand, den er Hermione geben wollte. Den hatte er von seinem Taschengeld gekauft. Hermione holperte die Treppe herunter und stand dort in einem zu großen Pulli und mit zerzausten flauschigen Haaren.

»Wieso habt ihr so komische Sachen an?«, kicherte sie und zeigte auf ihre Freunde. 

»Wollen wir jetzt heiraten?«, fragte Draco heiser. Hermione hörte auf zu lachen und runzelte die Stirn.

»Aber ich habe kein Kleid.« In ihrem Blick zeichnete sich Panik ab. Man konnte doch nicht ohne Kleid heiraten! Das ging gar nicht!

»Ach, das macht nichts«, wank Harry ab, »für Draco bist du bestimmt auch im Pulli wunderschön.«  Er stupste den Blonden an und wackelte mit den Augenbrauen.

Doch Hermione war schon wieder nach Drinnen gerannt und die vier vor der Tür hörten nur wie Hermione rief: »Mummy hast du ein hübsches Kleid für meine Hochzeit mit Draco?«

Draco hörte Gerede und dann wieder Gepolter von oben bis schließlich Monica wieder an der Tür stand. Sie lächelte den Blonden herzlich an. »Hochzeit? Stimmt das?«

Draco nickte stolz. »Wir haben sogar eine Ginny! Sie ist die Tochter vom Pastor und kann uns trauen.«

Monica lächelte lieb und bat die vier herein, in der Zeit, in der sich Hermione umziehen wollte. Die Kinder bekamen eine heiße Schokolade von Monica, weil es immer noch kalt draußen war, worauf kurzerhand beschlossen wurde, dass die Hochzeit hier im Wintergarten stattfinde.

Hermione kam dann schließlich herunter und trug ein kleines weißes Kleidchen mit viel zu großen Schuhen. Sie konnte kaum damit gehen und sah ihre Mummy hilflos an.

»Die Schuhe passen nicht«, schluchzte sie mit nassen Augen. Sie konnte doch nicht heiraten, wenn die Schuhe nicht passten! Doch Monica huschte zu ihr und kniete vor ihr nieder. Sie schaute sich die Schuhe an, zog sie ihr vorsichtig aus und verschwand kurz. In der Zeit drehte sich Hermione zu ihren Freunden. »Bin ich denn hübsch genug?«, fragte sie leise. Sie fand Draco viel hübscher als sie und das Kleid passte nicht mal richtig. Es war viel zu groß für ihren kleinen Körper.

Er nickte, »Ja, bist du.«

Hermione strahlte daraufhin. 

Monica kam zurück und brachte Hermione ein Paar alte Ballerinas aus ihrer Kindheit. Sie zog sie ihrer Tochter an und Hermione lief einmal schnell im Flur auf und ab, um zu schauen, ob sie auch passten. Draco fand das sehr niedlich, weil Hermione gar nicht rennen brauchte, da man bei Hochzeiten eher schritt. Aber es war eben 'Mione, die das vielleicht noch nicht wusste und Spaß am Rennen hatte. 

»Ich bin fertig. Wir können jetzt heiraten«, kicherte Hermione. Sie schwang ihre kleinen Ärmchen in die Höhe und hüpfte einmal hoch. 

Der Wintergarten war mit Blumen geschmückt und Ginny stand mit ihrem schwarzen Roben-Kleid vorne und hielt die Bibel in der Hand. Sie konnte zwar kaum lesen und schon gar nicht dieses Geschwafel da drinnen, aber was sollte das schon. So machten es die Profis. 

Auch wenn das bei Hochzeiten eigentlich etwas anders lief - wie Blaise altklug angemerkte - regelten Hermione und Draco die Aufstellung etwas anders: Blaise und Harry standen bereits schon vor dem Altar (eigentlich einem kleinen Tischchen), da setzte die Musik ein, welche Monica am CD-Player anmachte.

Hermione und Draco gingen gemeinsam den Weg bis zum Altar. Ihr Kleidchen schwebte über den Boden und Draco lächelte sie liebevoll an. Auch wenn er nur acht war, wusste er, dass er in Hermione seine große Liebe gefunden hatte. 

»Willst du, Draco Lucius Malfoy, die hier anwesende Hermione Granger zu deiner Ehefrau nehmen, sie lieben und ehren, in guten wie in schlechten Zeiten?« 

Draco nahm Hermiones Hand und sagte, »Ja, ich will«, als er ihm tief in die Augen schaute. 

»Und willst du Hermione Jean G...«

»Ja, Ginny, du Dummi, natürlich«, sagte Hermione und hüpfte erfreut hoch. 

»Du musst eigentlich warten bis sie fertig ist«, merkte Blaise an. 

Hermione rollte mit den Augen: »Sie sagt doch eh nur noch mal das Gleiche.«

Okay, das war nicht das romantischste gewesen, aber Draco lachte und überhäufte Hermiones kicherndes Gesicht mit Küsschen, denn wenn sie ehrlich waren, war das doch das beste an einer Hochzeit, oder? Der Kuss danach. 

»Jetzt sind wir endlich verheiratet«, seufzte Draco. 

Und wenn Monica heimlich Bilder machte, musste das ja keiner wissen... 

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