Kapitel 8
Ich stieß einen Schrei aus und fühlte die einzelnen Stufen unter meinem Rücken. Ich lag vor der Treppe und konnte mich nicht bewegen, meine Rippen brannten höllisch, und ich sah meine Haare, die blutrotgefärbt waren. Der Kratzer an meiner Hand tat noch mehr weh, und irgendetwas heißes und blutrotes tropfte von meiner Stirn. Außerdem tat mein Kopf zum zerbersten weh.
Keine Ahnung, wie lange ich da lag, aber es fühlte sich wie eine Ewigkeit an. Ich konnte mich immer noch nicht bewegen, und so kam ich auch nicht an meinen Zauberstab. Vor meinen Augen verschwamm das Bild, und das Atmen tat mir weh.
Plötzlich hörte ich Schritte und einen entsetzen Aufschrei. "Hermine!" Ich spürte nur noch, wie mich starke Hände hochhebten, dann wurde alles schwarz.
Ich spürte etwas weiches unter meinem Rücken. Die Kopfschmerzen und der Schmerz in meiner Hand waren noch nicht ganz verschwunden, aber besser. Meine Rippen und mein Fuß taten nicht mehr weh, auch das Atmen war schmerzfrei. Wo war ich?
Ich öffnete die Augen, konnte aber nicht viel erkennen, da es nicht grade hell im Zimmer war. Als meine Augen sich an die Dunkelheit gewöhnt hatten, erkannte ich ein großes Zimmer mit ein paar Fenstern an einer Wand, dessen Tapete gräulich war. Gegenüber von mir konnte ich einen Schrank erkennen, rechts daneben einen Tisch mit einem Stuhl. An der Decke hing ein Kronleuchter mit vielem Kerzen.
Ich setzte mich auf. Ich lag auf einem Bett mit schwarz-silberner Bettwäsche, ähnlich der von dem Bett im Gästezimmer. War ich im Gästezimmer? Erneut sah ich mich um. Nein, das Zimmer hier war viel größer (und hatte eine vernünftige Lampe).
Ich stand auf und ging in die Küche, mein Fuß und meine Rippen waren ja anscheinend geheilt (die Treppe ging ich langsam und vorsichtig herunter). In der Küche fand ich Aspirin (Schleichwerbung, höhö😁), die ich mit einem Glas Wasser zusammen nahm. Gott, war mir schwindlig.
Die Kopfschmerzen wurden zum Glück besser. "Gehts dir besser?" Malfoy betrat die Küche. Ich nickte und nahm die Hand von meinem Kopf. Er nahm sich ebenfalls ein Glas und füllte es mit Wasser.
"Hast du mich ins Bett getragen?" fragte ich. Jetzt nickte er. "Was war das für ein Zimmer? Ein weiteres Gästezimmer?" "Nein, meins."
Was? Ich hatte in seinem Bett geschlafen? Hoffentlich hatte er nicht neben mir geschlafen. Obwohl...Hermine! "Okay." sagte ich nur, dafür aber unsicher. "Wieso bist du eigentlich die Treppe runter gefallen?" "Weil ich wütend auf dich war." antwortete ich ehrlich. Er konnte ruhig ein schlechtes Gewissen haben. Wenn er sowas überhaubt besaß.
Er antwortete nicht, sondern sah nur stumm auf den Boden. Plötzlich bekam ich Hunger, und ich nahm mir eine Scheibe Brot aus dem Kühlschrank, die ich roh aß. Danach ging ich den Garten, der unerwartet gepflegt aussah, für eine Todesserfamilie.
Ich setzte mich auf den Boden und genoss die frische Luft. Der Schwindel verschwand, sowie die Kopfschmerzen. Bloß meine Hand tat noch etwas weh, aber den Schmerz konnte ich leicht ignorieren.
Ich war so verwirrt, Malfoy benahm sich so komisch. Erst ignorierte er mich, dann wollte er, dass wir zusammen aßen, dann war er kurz sauer, dann hatte er mich geküsst, dann war er wieder bestimmerisch und arrogant, dann besorgt und dann schüchtern. Wie sollte man da den Durchblick behalten?
Ich schloss die Augen und atmete tief durch. Alles wird gut, Hermine, alles wird gut. Ich öffnete die Augen wieder und sah, dass Malfoy auf mich zu kam und sich neben mich setzte. Was wollte er?
Ich machte mich auf weitere Fragen gefasst, doch er schwieg nur und blickte geradeaus. Schließlich ergriff ich das Wort.
"Ich fände es besser, wenn ich mich auch außerhalb bewegen könnte." Damit ich abhauen kann. "Und was ist, wenn du fliehst? Du bist hier um mir Gesselschaft zu leisten." "Laut McGongall." Er schaute mich mit hochgezogener Augenbraue an und ich starrte den Horizont an. "Was? Ist doch so, oder?" Hoffentlich gab er mir jetzt eine ehrliche Antwort.
Er schwieg einen Moment lang. "Ist so." Aha. So war das also, das hatte ich doch gleich geahnt. "Warum? Warum ein Schlammblut?" Er schwieg wieder. Dann antwortete er: "Darum."
War ja klar, dass ich keine richtige Antwort bekam. Ich schluckte die aufkeimende Wut über seine nutzlose Antwort runter und stand auf. "Ich geh in die Bibliothek." Hoffentlich sperrte er mich da nicht wieder ein.
"Warte, Granger." Ich drehte mich nochmal um, und er stand schon vor mir. "Dir hat es doch gefallen." Was hatte mir gefallen? Was meinte er? "Was meinst du?" fragte ich, schon wieder verwirrt. "Das hier." flüsterte er kaum hörbar und küsste mich.
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