Kapitel 5
"Ich wusste doch, dass du noch Hunger hast." sagte auf einmal eine bekannte Stimme hinter mir. Ich zuckte zusammen und drehte mich erschrocken um. Malfoy (wer sonst?) stand in der Tür und grinste mich dreckig an. Man, hatte der mich erschreckt. Mistkerl.
"Ich hatte erst grad eben Hunger bekommen." versuchte ich mich zu verteidigen, doch ich spürte, wie ich rot wurde. "Schon klar." Er zog eine Augenbraue hoch und sah mich an. "Ähm...wenn du nichts dagegen hättest, würde ich jetzt gerne essen, und zwar auf dem Gästezimmer."
Ich wollte nicht "mein" Zimmer sagen, so richtig zuhause fühlte ich mich darin nicht. Naja, was daran liegen könnte, dass ich im Malfoy Manor war. "Ich hab aber was dagegen." Wie bitte? Was sollte das denn? "Willst du mich verhungern lassen oder wie?"
"Nein, dass nicht, aber ich fände es schöner wenn wir zusammen essen würden, und du dich nicht nachts rausschleichen würdest." "Und was ist, wenn ich das nicht will?" "Dann haben wir eine Meinungsverschiedenheit."
Ich legte den Apfel und das Glas weg. "Gut, dann haben wir die jetzt. Dürfte ich bitte vorbei?" fragte ich, als er mir den Weg nach draußen versperrte. "Nein." Ich seuftzte generft. "Was denn noch?" "Ich will erst dein Einverständnis." "Sonst?" "Sonst sperre ich dich in deinem Zimmer ein."
Ernsthaft? Jetzt kam er mit solchen Kinderstrafen? "Jetzt spiel dich hier nicht so auf, ich bin nicht deine Gefangene. Und außerdem ist das gar nicht mein Zimmer, sondern irgendein Gästezimmer." stellte ich klar und versuchte erneut vorbeizukommen.
Als ich es erneut nicht schaffte, schlug ich ihn schwach auf die Brust. "Malfoy, jetzt lass mich durch, ich bin müde!" Als er nur grinste, reichte es mir. "Okay, dann essen wir halt zusammen. Zufrieden?" Er grinste noch breiter und ließ mich durch. "Ja." Augen verdrehend ging ich in das Zimmer, dass "mir" gehören sollte, und ließ mich aufs Bett fallen.
Plötzlich war ich doch erschöpft, und schlief ein.
Am nächsten Morgen erwachte ich um kurz nach halb 8, wie ich auf dem Wecker neben mir erkennen konnte. Ich stand auf, huschte ins Bad und machte mich fertig. Auf dem Weg zurück ins Zimmer, begegnete ich Malfoy.
Sofort stürtze ich mich auf ihn."Was sollte das gestern Nacht? Was war das?" "Dir auch guten Morgen." "Also was sollte das jetzt sein?" "Erpressung." "Typisch. Nur weil jemand Nachts Hunger bekommt." "Damit musst du leben." giftete er zurück, und war plötzlich sauer. Was hatte der bloß? "Dann musst du auch mit meinen Angewohnheiten leben."
Ich stürmte wieder ins Zimmer. Er war so ein eingebildeter, arroganter, schleimiger, selbstverliebter Mistkerl! Wie konnte ich je glauben, er hätte sich gebessert? Wütend setzte ich mich auf das Bett und laß weiter in meinem Buch. Meine Wut verflog und ich vergaß die Zeit.
Nach etwa einer Stunde klopfte es. "Was?" "Frühstück." sagte er nur und sah mich erwartungsvoll an. "Okay." Ich legte das Buch beiseite und stand auf.
Wir gingen in die Küche. Malfoy holte sich etwas aus dem Kühlschrank und einen Teller aus dem Schrank. Wiederwillig ahmte ich es ihm nach, und setzte mich neben ihn an den Küchentisch.
Schweigend aßen wir. Als ich fertig war, gab ich den Teller und das Glas in die Spüle und ging in die Bibliothek. Mit meinem Buch auf den Schoß machte ich es mir in einem Sessel am Fenster bequem und laß.
Mal wieder verging die Zeit wie im Flug, und ich hatte das Buch durch. Da es mir zu heiß wurde, öffnete ich ein Fenster und steckte das Buch in ein Regal zurück.
Gerade wollte ich mir ein neues suchen, als Malfoy hereinkam. "Schon die Bibliothek entdeckt?" "Wie's aussiehst schon. Du hast doch nichts dagegen, wenn ich mir ein paar Bücher ausleihe?" "Nein, nicht im Geringsten. Ich wusste doch, dass du diesen Ort lieben würdest."
Gerade wollte ich antworten, als ich hörte wie die Tür abgeschlossen wurde. Das offene Fenster wurde zugeschlagen und durch das Glas sah ich, wie sich eine durchsichtige Kugel, die einmal kurz blau aufleuchtete, um das Grundstück legte.
"Malfoy was ist hier los?" fragte ich entsetzt und drehte mich zu ihm um. Er kam mit einem dreckigen Grinsen im Gesicht auf mich zu. "Was machst du da?" fragte ich erneut. "Nun, jetzt gehörst du mir. Und wir sind ganz allein."
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