22. Kapitel
Zwei Tage. Wie soll man sich in der Zeit erholen oder ein solches Ereignis verarbeiten?
Es ist viel zu kurz.
Dazu lässt mir Drake keine Ruhe, denn er ruft mich andauernd an. Dennoch kann ich ihn nicht blockieren.
Meine Gedanken sind immer noch an einem dunklen Ort. Immer wieder denke ich über Patricks Worte nach. Ich bin wirklich alles andere als hübsch. Wahrscheinlich werde ich nie Mr. Right finden.
Drake ist es nicht. Zumindest bin ich ja nun einer seiner Kumpels.
Kurz nachdem ich eine Klinge an meinem Bein angelegt habe klopft es an der Tür. Dummerweise öffnet sich die Tür direkt und zu meinem Glück steht Drake hinter ihr. Warum muss er gerade an der Tür stehen? Warum muss er kommen? Ich will einfach allein sein.
Direkt lasse ich die Klinge fallen.
„Was war das?",fragt er, blickt auf die Klinge und dann auf mein Bein. „Damn ja ich habe die Kontrolle verloren, da meine Gedanken einfach zu viel wurden.
Ich bin halt nicht gerade hübsch oder beliebt oder in irgendwas sehr talentiert. Nein ich gehöre zu den Mädchen, die kein Typ will", schluchze ich. Toll. Schwäche vor dem Typ zugeben, der diese hundertprozentig ausnutzt, ist sehr schlau. Dennoch bin einfach so verzweifelt, dass ich nicht anders konnte. Meine Gefühle machen mich innerlich kaputt.
„Allein wenn man sich in deinem Zimmer umsieht erkennt man dass du nicht talentlose bist. Du bist wie gesagt nicht hässlich. Vielleicht eine andere Brille, aber das war's. Menschen sind dennoch allgemein fast alle hässlich. Damit meine ich die Persönlichkeit. Lass dich davon beeinflussen.
Und du brauchst dich nicht für deine Gefühle vor mir schlecht zu fühlen. Ich kenne diese auch und immer noch. Dummerweise habe ich den schlechtesten Stoffwechsel den man sich fast schon vorstellen kann. Ok es gibt Leute, die ärmer dran sind. Immer noch habe ich Gewichtsschwankungen, weshalb ich manche Wochen fast nur weite Klamotten trage. Ich habe Glück, dass es in Mode ist. In den Wochen fühle ich mich furchtbar. Es sind vielleicht nur 5kg und ich schaffe diese wieder abzunehmen, aber in dem Moment fühle ich mich scheiße. Vor allem wegen den Erinnerungen.
Immer noch mag ich meinen Körper nicht. Egal, wie viel Arbeit er war, weil immer noch die Beleidigungen in meinem Körper rumgeistern. Es wird sich wahrscheinlich nie ändern. Immer noch habe ich verdammte Angst nochmals fertig gemacht zu werden, da ich nicht weiß ob ich es nochmal durchstehe. Du hast meinen größten Respekt. Außerdem bist du ein sehr netter und herzlicher Mensch.
Eigentlich bin ich von uns der schwache Mensch, da ich nur aus Angst eine Rolle spiele, die ich eigentlich gar nicht spielen möchte. Du hingegen bist eher schon fast zu gut für die Welt. Allein wie du immer für Lacy da bist. Mache dich wegen solchen Idioten, wie Patrick nicht fertig", sagt Drake und schaut auf meine Schnittwunde und wie aus ihr langsam Blut austritt. Mir ist es so unendlich peinlich.
„Du bist ein wunderschönes Mädchen, dass sich selbst kaputt macht", fügt Drake hinzu.
Es ist seltsam, zu hören, dass scheinbar perfekte Menschen immer noch mit ihrem Aussehen unzufrieden sind. Dass er es vor mir zugibt finde ich stark. Er gibt mir das Gefühl nicht allein zu sein.
Ich kann ihn auch gut nachvollziehen.
Nur das dauernde hin- und her von ihm macht mich verrückt.
Warum mache ich mir Hoffnung für ihn?
Ich habe es doch selbst gehört- er will bloß kein Loser mehr sein, weil er es nicht mehr aushalten könnte. Wenn er mit mir gesehen werden würde würde es seinem Ruf schädigen. Er würde wieder auf einem Schlag zum Loser mutieren.
Ich will das nicht für ihn. Er hat so viel gekämpft um nun einer der Beliebten zu sein. Außerdem würde ich nie erwarten, dass er so ein Opfer für mich bringen würde.
„Danke, dass du mir so etwas anvertraust",sage ich leise. „Du weißt nicht, wie viel eher ich gerne mit dir als mit Nadine zusammen wäre. Deshalb war ich immer ein Arsch, damit du dich nicht in mich verliebst und ich dich somit nicht verletzen kann", sagt Drake und streicht mir eine Strähne hinter mein Ohr.
„Vielleicht wäre eine Freundschaft doch eine echt dumme Idee",sage ich leise. „Warum?",fragt er und blickt in meine Augen. „Du willst doch der beliebte Junge sein. Mit mir geht das nicht, Drake", antworte ich und blicke in seine Augen.
„Es muss keiner wissen", entgegnet er. „Auf solche Spielchen habe ich keine Lust. Tut mir leid. Ich kann dich verstehen, Drake aber auf halbe Sachen habe ich keine Lust", antworte ich woraufhin er nickt.
„Und ich kann dich ebenfalls verstehen. Tut mir leid, falls ich dich in irgendeiner Form gekränkt habe mit meinem Verhalten. Dann will ich zumindest, dass kein böses Blut zwischen uns fließt", sagt er daraufhin. „Das lässt sich machen", entgegnet ich. „Gut", antwortet er, nimmt mir meine Klinge weg und geht aus meinem Zimmer.
Gut, dass ich mehrere Klingen in meinem Zimmer habe.
Nach so einem Verhalten wundert er sich immer noch weshalb ich mir weh tue...Dabei streut er Salz in meine noch offenen inneren Wunden und verursacht noch mehr Schmerz mit dem ich irgendwie klar kommen muss.
Ich kann einfach nicht mit Stress, Trauer oder sonstigen negativen Gefühlen umgehen.
Meine Mama ist bei Psychologen, dennoch merke ich auch, dass sie trotzdem mit ihren Depressionen nicht fertig wird. Außerdem will ich einfach nicht all meine Gedanken jemanden anvertrauen , der mich nicht kennt. Außerdem komme ich normalerweise gut mit allem klar. Vor Drake hatte ich ja alles eine Zeit lang im Griff. Das bekomme ich auch schon wieder in den Griff.
Der größte Fehler ist es die Hoffnung zu verlieren.
Ein weiterer Fehler ist es immer auf das zu hören, was Andere einem sagen. Diese Lektion lehrt mich Lacy immer wieder, da sie weiß, dass ich zu leicht nachgeben. Sie sagt immer:„Du bist eine starke und schlaue Frau! Versteck dich nicht und verbieg dich nicht für irgendwen, sondern vertrete deine eigene Meinung. Am Schluss wirst du noch in eine Rolle gedrängt, die du nicht spielen willst und dann ist es zu spät."
Eigentlich wollte ein Teil von mir nachgeben bei Drake, doch ich weiß dass wenn ich die Freundschaft angenommen hätte, ich fast nur daran gelitten hätte.
Und außerdem will ich eh nicht nur befreundet mit ihm sein.
Er will see beliebte Junge und ein Mädchenschwarm sein? Hier bitte. Ich stehe ihm dabei nicht im Weg rum.
Innerlich macht mich meine Entscheidung schon etwas traurig, da ich mir gleichzeitig die Hoffnung nehme, dass aus mir und Drake je etwas wird.
Außerdem habe ich so eine dermaßen Angst für immer allein zu sein. Dauernd schwebt sie in meinen Gedanken herum, mal mehr im Vordergrund, manchmal weiter hinten.
Aber lieber so, anstatt dass ich mein Herz gebrochen bekomme.
Lacy sagt immer:„Krone richten und weitermachen. Irgendwann kommt der Richtige."
Vielleicht finde ich nie meinen „Richtigen".
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Es tut mir leid, falls euch die Abschnitte stören, aber ich habe einen Sehfehler, der nicht korrigierbar ist und so fällt es mir leichter selbst über alles nochmal drüber zu lesen, da sich weniger Zeilen verschieben können.
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