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3.2 Wirkung - Alexander

Es war ausgeschaltet!

Wütend wählte der junge Mann nun eine andere Nummer. Sie kam nie zu spät. Schließlich wusste sie, dass er Unpünktlichkeit verabscheute. Und warum hatte sie auch noch das vermaledeite Handy ausgeschaltet? Sie wusste doch, dass er es nicht leiden konnte, wenn sie nicht erreichbar für ihn war.

Bereits heute Mittag hatte er sich befürchtet, dass möglicherweise etwas nicht stimmte. Dabei hatte er ihr die unglaublichen Neuigkeiten doch direkt, nachdem er selbst davon erfahren hatte, übermittelt. Neuigkeiten, die ihr Leben verändern könnten.

Sie hätte Luftsprünge machen sollen.

Ihre Reaktion war jedoch eher nüchtern ausgefallen und das hatte ihr wirklich so gar nicht ähnlich gesehen. Im ersten Moment hatte er sich nichts dabei gedacht und war – recht naiv – davon ausgegangen, dass sie sich ihm zuliebe einfach einmal zusammengerissen hatte. Ihre Gefühle einmal nicht vor aller Welt zur Schau stellte.

Doch jetzt wartete er hier auf sie, wo sie eigentlich schon seit einer Stunde am Trainieren sein müssten. Am Planen. Es war ausgeschlossen, dass dieses Verhalten nicht mit ihrem heutigen Telefonat im Zusammenhang stand.

„Schäfer, SoftWare Liebig AG. Guten Abend."

Die Stimme, die jetzt am anderen Ende der Leitung ertönte, klang müde und genervt. Hätte Alexander keine anderen Probleme gehabt, hätte er nichts lieber getan, als diesem Trottel zu erklären, dass man sich als Angestellter seines Vaters bei dem Jahresgehalt lieber nicht derart verhalten sollte. Zumindest, wenn man seinen Job behalten wollte.

Hätte er keine anderen Probleme.

„Ich brauche eine Ortung für Helena Schmitts Handy."

Luis Schäfer seufzte auf und zuerst reagierte er gar nicht auf die Forderung, doch bevor Alexander ihn dafür anschnauzen konnte, überlegte er es sich doch noch anders.

„Meine Nummer ist nicht für Ihr Privatvergnügen gedacht, Herr Liebig. Ihr Vater –"

Jetzt war es an ihm verärgert zu seufzen.

Wieso musste man den Leuten immer wieder vor Augen führen, wer am längeren Hebel saß?

„Luis", setzte er an, seine Stimme klang fast ein wenig heiser, doch das war normal, wenn er begann, sich aufzuregen, „wir haben uns doch schon öfter darüber unterhalten, dass Sie sich nicht mit solchen Dingen beschäftigen sollen. Mein Vater hat mit meinen Angelegenheit rein gar nichts zu tun."

Der Angerufene sträubte sich trotz seiner Worte weiterhin.

„Ihr Vater hat diese Firma trotzdem nicht aufgebaut, damit Sie Ihrer Freundin hinterherspionieren können. Das Mädchen hat ein Recht auf Privatsphäre. Genau dieses Recht will Unternehmen ihres Vaters eigentlich mit seinen Entwicklungen schützen."

Wäre Alexander der Typ Mensch, der seinen Gefühlen offenherzig freien Lauf ließ, er hätte den Mann am anderen Ende der Leitung ausgelacht. Privatsphäre war wohl das letzte, was seine Tanzpartnerin ihm gegenüber brauchte. Vielmehr hatte er wohl ein Recht darauf zu erfahren, wo sie sich aufhielt – immerhin hatten sie ein gemeinsames Ziel, für das sie sich gefälligst einzusetzen hatte.

Opfer mussten gebracht werden.

Doch der Tänzer war kein lauter Mensch, der spontan auflachte, auch wenn er noch so lächerliche Aussagen zu hören bekam. Er ließ sich allerdings zu einem spöttischen Grinsen hinreißen, weil er eine kleine Ablenkung von seiner Misere ganz gut gebrauchen konnte.

„Wissen Sie, ich habe gehört, dass mein Vater wieder ein paar Stellen abbauen muss. Sie wissen schon, die Wirtschaft lebt und verändert sich. Veränderung ist wichtig in unserem Leben –"

„Schon gut!" Der andere gab auf und Alexander konnte im Hintergrund das Summen eines Computers wahrnehmen. Sein Grinsen verbreiterte sich ein bisschen. Es war immer wieder lachhaft, wenn solch unterprivilegierte Menschen versuchten, ihm zu erzählen, wie die Welt wohl funktionieren mochte. „Ich schicke Ihnen die Daten auf Ihr Handy, sobald ich sie habe."

Luis Schäfer klang verbittert und es wunderte Alexander nicht, dass die Leitung nach diesem Satz tot war. Er legte das Smartphone auf die Theke, die um das Mischpult herumgebaut worden war, und griff stattdessen nachdenklich nach dem Brief, den er dort abgelegt hatte, als er angekommen war, las ihn aber nicht noch einmal.

So viel konnten sie erreichen, wenn sie diese Chance nutzten.

‚Wieso macht sie es gerade jetzt kompliziert?'

Möglicherweise war seine Partnerin auch mal wieder bei dieser Neureichen. Das war doch seit einer Weile ein weiterer Rückzugsort von Helena. Wenn ihr etwas auf der Seele liegen sollte, würde sie sicher unnötigerweise bei diesem Mädchen Rat suchen. Alexander suchte seine Kontakte nach Liliane Schulz durch und rief das Mädchen dann an. Sie ließ ihn nicht lange warten.

„Hallo, hier ist Lilli ...?"

Wieso die Leute heutzutage immer ihre Namen abkürzen mussten, hatte Alexander noch nie wirklich verstanden. Helena und vor allem ein paar der anderen Tänzer hatten auch schon das ein oder andere Mal versucht, ihn Alex zu nennen. Er hatte zumindest seiner Tanzpartnerin aber klarmachen können, dass das für ihn inakzeptabel war.

„Hier ist Alexander. Weißt du, wo Helena ist?"

Liliane stockte und blieb eine ganze Weile lang still. Am liebsten würde er sie dafür anblaffen, da er ja schließlich nicht den ganzen Abend nur für ein Telefonat mit ihr Zeit hatte, aber damit würde er sie wahrscheinlich nur verschrecken. Und das wäre jetzt leider etwas kontraproduktiv. Später konnte er sich noch genug über solche Dinge aufregen und etwas dagegen unternehmen.

„Ähm ... woher hast du meine Nummer?"

Er unterdrückte ein aufgebrachtes Stöhnen. Warum konnte sie nicht einfach auf seine Frage antworten? Nein – sie kam mit einer Gegenfrage, die rein gar nichts mit der Situation zu tun hatte.

„Helena hat sie mir gegeben. Für Notfälle."

Das war natürlich gelogen, Helena hatte ihm die Nummer nicht einmal verraten müssen. Dank der technologischen Erfolge, die das Unternehmen seines Vater in der IT und vor allem dem Bereich der Smartphone-Technik vorweisen konnte, hatte er mittlerweile ihr Smartphone so mit seinem verknüpft, dass unter anderem ihre Kontakte automatisch auch auf seinem eigenen gespeichert wurden. Allerdings musste er das Liliane ja nicht auf die Nase binden. Helena war davon nämlich auch noch nie begeistert gewesen.

„Also nochmal – wo ist Helena?"

Wieder schwieg das Mädchen am anderen Ende ein paar Sekunden zu lang. Alexander konnte dieses Gehabe auf den Tod nicht ausstehen

Sie sollte sich einfach auskotzen.

„Ich ... ich weiß es nicht, Alexander. Sie m-meinte, sie wolle a-alleine sein."

Das Mädchen fing an zu stottern, dabei hatte er zuvor weder seine Lautstärke angehoben noch die Schärfe in seiner Stimme verstärkt. Liliane war offenbar so empfindsam wie seine Partnerin.

Und das nervte ihn wirklich.

Nicht nur, dass diese Neureiche rein gar nichts mit dem Tanzsport am Hut hatte – nein – sie war auch noch ein einfältiges, dummes Ding, das Helena nichts brachte, als sie abzulenken. Er mochte es wirklich nicht, wenn sich seine Partnerin mit diesem Mädchen die Zeit vertrieb.

Mit seiner Geduld schon beinahe am Ende, fasste er sich mit Daumen und Zeigefinger oben an seinen Nasenknochen und kniff genervt die Augen zusammen.

„Schön. Wenn du etwas von ihr hörst, Liliane, dann ruf mich sofort an. Hast du verstanden?"

„Äh ... j-ja. Klar."

Alexander legte, ohne ein weiteres Wort an das Mädchen zu verschwenden, auf. Immerhin zeigte ihm sein Handy jetzt eine neue SMS an. Von Luis Schäfer.

Das Handy ist aus. Letzter übermittelter Standort im Bereich des Bahnhofs Berlin-Südkreuz.

Ein wenig verärgert war Alexander schon, dass er die Bahnsteige selbst absuchen musste. Aber er rief sich in Erinnerung, dass er jetzt auf keinen Fall zu aufgeregt erscheinen durfte.

Helena war ein so sensibler Mensch ...

Sie würde ihn nicht an sich heranlassen, wenn er zu erregt war. Sowohl körperlich als auch geistig. Aber ihm war bereits klar, dass er sie sowohl auf der physischen als auch der psychischen Ebene erreichen musste.

Also atmete er tief durch, nahm den Brief, den er eigentlich extra für seine Partnerin mitgebracht hatte, und seine Autoschlüssel und marschierte in Richtung Ausgang. Seine restlichen Sachen konnte er später noch abholen. Zuerst zählte Helena.

Leise pfiff er eine willkürliche Melodie vor sich her, während er die Türen zum Tanzzentrum verschloss. Ganz beruhigen konnte er sich dadurch jedoch nicht. Eine nicht zu beantwortende Frage machte sich nämlich gerade in seinem Kopf so breit, dass er die Wut über ihr Verhalten nicht mehr gut kontrollieren konnte.

‚Was sucht dieses einfältige Mädchen am Bahnhof?'

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