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Prolog: Ein unerwarteter Helfer

Astrid:
Mürrisch verzog ich das Gesicht, während ich auf Sturmpfeil in Richtung der Insel der Verbannten steuerte, Ohnezahn flog wie so oft neben uns. Wieder hatte ich von einem Gerücht gehört, das besagte, dass Hicks lebend gesehen worden war, und wieder war es nur ein Gerücht. Wie bei den letzten gefühlt hundert Malen. Um das Ganze wenigstens vorrübergehend zu vergessen, hatte ich beschlossen auf dem Rückweg nach Berk in einem der Gasthäuser der Verbannten vorbeizuschauen. Dort könnte ich mich ausruhen und etwas trinken, anders als auf Berk, da hatte ich im Gasthaus bereits seit Monaten Hausverbot. Ungläubig darüber, wie schnell sich nach dem Tod von Hicks alles verändert hatte, schüttelte ich den Kopf. Erst hatte ich Ohnezahn, der sonst keinen mehr hatte, bei mir aufgenommen, dann hatte Haudrauf Frieden mit den Drachen geschlossen und schließlich war ich aus Berk ausgezogen. Im Dorf hielt ich es einfach nicht mehr aus, weshalb ich mir auf der anderen Seite der Insel ein kleines Haus baute und seitdem dort lebte. Sechs Monate, mehr Zeit war für all das nicht nötig gewesen, einfach unvorstellbar. 

Ein Krächzen von Sturmpfeil holte mich aus meinen Gedanken zurück und macht mich darauf aufmerksam, dass wir unser Ziel schon fast erreicht hatten. Vor kurzer Zeit war die Insel der Verbannten noch ein furchtbarer Ort, der von allen gemieden wurde, heute hatte Alvin Frieden mit den anderen Stämmen geschlossen und übernahm eine durchaus wichtige Aufgabe für sie. Er sperrte in den Verliesen und Kerkern seiner Insel nämlich viele der abscheulichsten Wikinger des Inselreiches ein und sorgte dafür, dass sie nie mehr das Tageslicht sahen. Mit diesem Auftrag verdiente er natürlich einen Riesenhaufen Gold, was er nutzte, um seine Insel mehr und mehr zu einem Gefängnis zu machen. Mich interessierte jedoch mehr das Schankhaus der angrenzenden Siedlung, welches ich ohne Umwege anflog. Dies war möglich, da auch die Verbannten, oder eher Ex-Verbannten, mittlerweile Frieden mit den Drachen geschlossen hatten. „Verdammt", fuhr es mir durch den Kopf, „warum muss mich alles nur immer an Hicks und seinen Verlust erinnern?!" Einige Tränen sammelten sich in meinen Augen, aber ich wischte sie achtlos weg, Schwäche konnte ich mir im Moment nicht leisten. Ohne auch nur ein Wort zu verlieren, ließ ich Sturmpfeil also landen, stieg von ihrem Rücken ab und bedeutete ihr gemeinsam mit Ohnezahn neben der Schenke zu warten. Danach ging ich zielstrebig durch die Tür des Gebäudes, wo mir sofort ein starker Alkoholgeruch entgegenschlug. Früher hätte mich das gestört, aber heute hatte ich mich längst daran gewöhnt. 

So ging ich daher völlig ungebremst zur Theke und schnippte dem Wirt eine Silbermünze zu. „Einen Becher Met, oder wie ihr dieses Zeug, was hier alle trinken sonst nennen wollt", verlangte ich. Kommentarlos ließ mein Gegenüber das Geldstück in einer Tasche seines Kittels verschwinden, bevor er sich einen Becher nahm und eine Bernsteinfarbene Flüssigkeit aus einer Tonflasche hineingoss. Ebenso wortkarg nahm ich den Becher entgegen und nippte leicht an dem Getränk. Mit dem Ergebnis, dass ich augenrollend feststellte, dass ich schon deutlich schlimmeres getrunken hatte. Nach einigen Minuten hatte ich den Holz Krug geleert und bestellte mir sofort noch einen Met. Anschließend folgte noch einer und noch einer und... noch einer. Wie üblich verlor ich schnell die Übersicht über die Anzahl der geleerten Becher, bis ich schließlich völlig benebelt wieder aus dem Schankhaus stolperte. Kurz schaffte ich es noch mein Gleichgewicht zu halten, aber am Ende nützte es nichts und ich fiel Richtung Erdboden. Zumindest dachte ich das, denn im letzten Moment spürte ich plötzlich, wie eine Hand den Kragen meines Oberteils packte und mich so aufrecht hielt. Einen Augenblick lang schaffte ich es nicht das Geschehene zu verarbeiten, aber dann gelang es mir den Kopf zu drehen und in das Gesicht meines Helfers zu blicken. Die untergehende Sonne machte es allerdings schwer etwas zu erkennen, besonders in meinem Zustand, weshalb ich nur eisblaue Augen und schwarze Haare wahrnahm. 

„Vorsichtig junge Dame", meinte er sanft, „also in dieser Verfassung solltet Ihr Euch wirklich hinlegen und etwas schlafen." Ein leises Murren war die einzige Antwort, die ich ihm geben konnte. „Ich sehe schon, mit reden habt Ihr es wohl nicht mehr so", sagte er schmunzelnd, was mich doch etwas ärgerte. „Wenn du dich mal nicht täuschst", gab ich zurück und merkte viel zu spät wie lallend ich klang. Mein Gegenüber wollte noch etwas erwidern, aber ehe er die Gelegenheit dazu bekam, stürmten uns schon meine Drachen entgegen. „Hallo ihr vier", murmelte ich und riss mich los, um auf Sturmpfeils Rücken zu klettern. Nur leider verfehlte ich meine Drachendame und musste zum zweiten Mal von dem Fremden vor einem Sturz gerettet werden. „Hey, ich dachte Ihr hättet aus Eurem letzten Missgeschick gelernt Madam", meinte er und ich war mir sicher, dass er gerade den Kopf schüttelte. „Nenn mich noch einmal so und ich zeige dir ein Missgeschick... mit meiner Axt!", drohte ich wütend. „Schon gut! Ich wollte Euch doch nur helfen!", beschwichtigte er, was mich allerdings kaltließ. „Spar dir das!", befahl ich und schaffte es nun endlich auf meinen Drachen zu steigen, um mit ihm davon zu fliegen. Ohnezahn schien eine Weile zu warten, bevor er mir folgte, doch das war mir relativ egal. Nach etwa einer Stunde Flugzeit erreichten wir schließlich Berk und Sturmpfeil landete wie üblich vor meinem Haus. Ohne auf Ohnezahn zu warten trat ich sofort zur Tür, öffnete sie und ging hindurch. Gerade wollte ich noch zum Bett hinübergehen, als meine Beine plötzlich einknickten und ich dem Holzboden entgegenfiel. Den Aufprall bemerkte ich schon gar nicht mehr, so schnell war mir schwarz vor Augen geworden.

Als ich die Augen wieder öffnete, brauchte ich etwas Zeit, um die Situation um mich herum zu begreifen. Entgegen meiner Erinnerung lag ich nämlich nicht auf dem Boden vor der Tür, sondern in meinem Bett. Irgendjemand hatte mich dort hineingelegt und... zugedeckt, nur wer? Die anderen Dorfbewohner besuchten mich fast nie und andere Leute gab es auf der Insel nicht. Bevor ich meine Überlegungen jedoch vertiefen konnte, stieg mir plötzlich ein verführerisch guter Duft in die Nase. Langsam drehte ich meinen Kopf in Richtung der Quelle desselbigen und sah, dass der Kochkessel über der brennenden Feuerstelle hing und eine Suppe darin vor sich hin köchelte. „Was ist denn nur alles passiert?", fragte ich mich leise und zu meiner großen Überraschung erhielt ich eine Antwort. „Ihr seid zusammengebrochen, also habe ich Euch vorsichtig ins Bett gelegt und mit dem Kochen angefangen, da ich mir sicher war, dass Ihr nach dem Aufwachen Hunger haben werdet, Madam", erklärte eine mir viel zu bekannte Stimme hinter mir. Irritiert drehte ich den Kopf und tatsächlich saß dort, an meinem Schreibtisch, der Fremde von der Insel der Verbannten. In der Hand hielt er ein für mich unbekanntes Buch, was er wohl bis eben gelesen haben musste und neben dem Tisch lehnte ein schlankes, schwarzes Schwert samt Scheide an der Wand. Außerdem lag noch ein großer Rucksack bei der Waffe, der offensichtlich meinem Gegenüber gehören musste, da ich ihn ebenfalls nicht zuordnen konnte. 

„Was machst du in meinem Haus?", fragte ich, als ich mich endlich aus der Starre meiner Überraschung befreit hatte. „Euch helfen", antwortete er trocken, „jedenfalls hat mich der Nachtschatten da draußen einfach so gepackt, als Ihr weggeflogen seid, und dann hierhergebracht. Ich kenne mich mit Drachen ganz gut aus, deshalb weiß ich, dass der Kleine das gemacht hat, weil er denkt ich könne Euch gut unterstützen. Da ich im Moment nichts Besseres zu tun habe, dachte ich mir dann, wieso sollte ich nicht helfen, wenn ich so offensichtlich gebraucht werde." „Von wegen offensichtlich", murrte ich wütend, „ich komme auch gut ohne dich zurecht." „Sagt die, die vorhin noch betrunken umgefallen ist", konterte der Fremde. Zornig biss ich mir auf die Zunge, denn damit hatte er verdammt nochmal recht. „Die Suppe müsste jetzt fertig sein", meinte er plötzlich, vollkommen aus dem Zusammenhang gerissen. Schweigend beobachtete ich ihn dabei, wie er aufstand und zu dem Kessel hinüberging, wo er das Gericht erst abschmeckte, bevor er eine kleine Holzschüssel abfüllte. Dabei fiel mir auf, dass alles im Raum irgendwie sauberer als sonst erschien, was mich etwas verwirrte, ich hatte doch schon seit Wochen nicht mehr richtig geputzt. „Sag mal, hast du hier sauber gemacht, während ich geschlafen habe?", fragte ich, als er mir die Mahlzeit mit einem kleinen Löffel anreichte. „Ja, ein Wenig. Es sah schmutzig aus", erklärte der Fremde schulterzuckend, „Bei der Gelegenheit habe ich übrigens auch gleich den Schreibtisch aufgeräumt." Ungläubig sah ich zu dem Möbelstück und tatsächlich war er viel ordentlicher, als ich ihn verlassen hatte. 

Von all den Dingen erschlagen, schaffte ich es nicht noch etwas zu sagen, weshalb ich einfach die Suppe auf schlürfte und abwartete, was mein Gegenüber wohl jetzt tat. Entgegen meiner Vermutungen setzte er sich wieder an den Tisch und las einfach das Buch, welches er bei meinem Erwachen gehalten hatte, weiter. „Wieso?", fragte ich, als ich aufgegessen hatte. „Was?", fragte er und blickte von seiner Lektüre auf. „Wieso tust du das?", erkundigte ich mich weiter, „Wieso hast du mich nicht einfach hier liegenlassen und bist dann abgehauen?" „Ach, wäre Euch das lieber gewesen?", fragte er schelmisch zurück. „Nein, aber... kein Mensch auf der Welt hilft einem einfach so ohne Gegenleistung. Also was erhoffst du dir dadurch?", wollte ich wissen. „Nichts", erwiderte er, „ich will nur, dass es Euch wieder besser geht." „Ja, aber wieso?", wiederholte ich mich. Darüber schien er etwas länger nachzudenken, bis er mir schließlich in die Augen sah und antwortete: „Vielleicht, weil ich nie jemanden hatte, der so auf mich aufgepasst hat." Diese Antwort traf mich unvorbereitet und ich fragte mich augenblicklich was dieser Junge wohl schon alles erlebt haben musste, sowie wer er war. Dem Aussehen nach, konnte er nicht viel älter als ich sein, also etwa 21. Seine Kleidung, oder eher das schwarze Leder, aus dem sie bestand, war mir jedoch unbekannt, obwohl ich das Gefühl hatte, so etwas schonmal gesehen zu haben. Irritierend fand ich dabei, dass er auch hier im Haus zwei Lederhandschuhe trug, nur half mir das nicht viel. Auch seine Waffe brachte mich nicht wirklich weiter, ein solches Schwert hatte ich bisher noch nie gesehen und konnte es daher keinem Stamm zuordnen. 

„Wer bist du und wo kommst du her?", fragte ich schließlich, als ich das Grübeln satthatte. „Ich hatte mich schon gefragt, wann dich das endlich interessiert", meinte er schmunzelnd, „mein Name ist Rowin und ich komme von Nirgendwo, nicht mehr." Diese Erklärung warf bei mir eher neue Fragen auf, als sie welche beantwortete. Bevor ich jedoch nachhacken konnte, kam mir der Fremde, nein Rowin, zuvor. „Was ist mit dir? Wen hast du verloren, dass du jetzt so bist, wie du bist?", fragte er. „Woher willst du wissen, dass ich jemanden verloren habe?", fragte ich zurück, leicht erschrocken darüber, da er ja recht hatte. „Weil ich weiß, wie sich ein Verlust anfühlt und wie viele damit umgehen", erklärte Rowin ruhig. „Ach, und woher sollte jemand, der nirgendwo herkommt das wissen? Du kannst doch keine wirkliche Bindung zu einem Menschen gehabt haben und folglich dieses Gefühl nicht kennen?", fragte ich ihn nun vor Wut schreiend. Was dachte er sich nur dabei von Dingen zu sprechen, die er unmöglich verstehen konnte. „Zügle deine Zunge!", meinte Rowin scharf und machte mir etwas Angst, „Ich weiß sehr wohl wie es ist jemanden zu verlieren, immerhin habe ich meinen ganzen Stamm verloren!" „Warte, WAS?!", brach es aus mir heraus. 

„Sie haben mich verbannt weißt du", erzählte er nach einem kurzen Moment der Stille traurig, „sie haben mich verbannt, weil ich mich weigerte ein Mädchen zu heiraten, das ich nicht liebte. Alles was ich wollte, war ein Leben mit der Person, die ich wirklich liebte und heiraten wollte. Doch wegen dieser Entscheidung hat man mich verstoßen und mir nur das hier als Abschiedsgeschenk gelassen." Bei den letzten Worten, hatte er seinen linken Handschuh ausgezogen und zeigte mir nun eine Brandnarbe auf der Handinnenfläche. Es sah aus, wie ein Drachenschädel, doch die Art konnte ich nicht ausmachen, nur dass die Verletzung einmal sehr schmerzhaft gewesen sein musste. „Das hat dein eigener Stamm dir angetan?", fragte ich nun mitleidig. „Besser noch, meine eigenen Eltern", ergänzte Rowin trocken. Entsetzt starrte ich ihn an, das musste doch ein Scherz sein, keiner würde seinem eigenen Kind sowas antun. „Es war so eine Art Ritual meines Stammes", erklärte Rowin unaufgefordert, „indem ich die Hochzeit ablehnte, hatte ich die Ehre der Familie des Mädchens, was ich heiraten sollte verletzt. Dummerweise war dieses Mädchen die Tochter unseres Anführers, was das Ganze extrem verschlimmerte. Somit hieß es für meine Eltern, entweder sie brandmarken und verstoßen mich eigenhändig, oder wir alle müssten diese Strafe erleiden. Du siehst, ich weiß, wie es ist, geliebte Menschen zu verlieren, denn ich habe jeden einzelnen von ihnen verloren." 

„Das hatte ich nicht für möglich gehalten Rowin", meinte ich betroffen, „hätte ich das geahnt, hätte ich das niemals gesagt." „Mach dir keine Vorwürfe", beschwichtigte er, „ich meine, woher hättest du auch von meiner Vergangenheit wissen sollen." Da ich unfähig war, etwas darauf zu erwidern, schwiegen wir beide erstmal eine Weile, bis Rowin plötzlich fragte: „Wie heißt du eigentlich?" „Astrid", antwortete ich und realisierte erst jetzt, dass er das noch nicht wusste. „Also Astrid, denkst du, du kommst jetzt alleine zurecht, oder soll ich noch etwas bleiben?", erkundigte er sich höflich. „Ich gebe zu, dass ich am liebsten sagen würde, dass du gehen kannst, aber das wäre wohl gelogen", antwortete ich nach kurzem Nachdenken. „Dann bleibe ich wohl noch etwas", stellte er trocken fest. Je länger sich diese Unterhaltung hinzog, desto verblüffter war ich von Rowin. Andere wären sicherlich verärgert, wenn sie ganz plötzlich auf ein wildfremdes Mädchen aufpassen müssten. Doch er schien das alles völlig entspannt hinzunehmen, wie machte er das nur?

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