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5. Kapitel: Die Nördlichen Marktinseln

Heidrun:
Am nächsten Morgen machten Rowin und ich uns fertig, um den Nördlichen Marktinseln einen Besuch abzustatten. Das taten wir meist einmal im Monat, um uns mit allem nötigen Dingen einzudecken, was es auf der Drachenklippe nicht gab. Auf diese Ausflüge schickten wir stets nur zwei von uns, um etwas unauffälliger zu sein. Das, was die jeweils anderen beiden brauchten, teilten sie uns einfach mit und schon lief die Sache. Heute jedenfalls waren Rowin und ich dran mit den Einkäufen, deshalb zogen wir uns schwarze Mäntel, sowie Masken über, um hoffentlich unerkannt bleiben zu können. Trotz dessen, dass ich mit den Reisevorbereitungen ganz gut beschäftigt war, musst ich ständig an das Training mit Rowin von gestern zurückdenken. Nachdem er mir von seinen Dämonen der Vergangenheit erzählt hatte, waren wir selbstverständlich nicht mehr wirklich zum Üben gekommen. Irgendwie machte es mich traurig, dass Rowin mir nichts Genaues erzählt hatte, denn so wie es klang, litt er doch stärker darunter, als er es selbst wahrhaben wollte. Eigentlich war es ja keine Neugier, die mich antrieb, sondern die Besorgnis darüber, was wohl passieren könnte, wenn er seine Probleme die ganze Zeit in sich hineinfraß. Allerdings brachte es nichts sich darüber noch mehr Gedanken zu machen, somit war alles, was ich tun konnte, zu hoffen, dass Rowin sich irgendwann öffnen würde. 

Im Moment war es erstmal wichtiger, so weiterzumachen, wie bisher auch schon, völlig egal wie ich über sein Verhalten dachte. Mit durchaus gemischten Gefühlen sah ich schließlich nochmal an mir herunter. Der schwarze, Lederanzug, den ich trug, ließ mich zusammen mit der ebenso schwarzen Maske stark wie ein Vagabund aussehen, bestenfalls. Im schlimmsten Fall würde man mich, und auch Rowin, in diesem Aufzug für Auftragsmörder halten, obgleich das bisher noch nie passiert war. Anstatt meiner heißgeliebten Doppelblattaxt trug ich nun außerdem ein kurzes Schwert am Gürtel, um nicht ins Visier von vielleicht anwesenden Drachenjägern zu geraten. Selbiges galt ebenfalls für alle anderen Waffen und auch generell Gegenständen, die nur wir besaßen. Seufzend über das Fehlen meiner Lieblingswaffe, ging ich aus meiner Hütte hinaus und zum Drachenstall, wo Rowin bereits mit Ohnezahn und Windfang wartete. Selbstverständlich trug er ziemlich genau dieselbe Kleidung wie ich und hatte sein typisches leicht gekrümmtes Schwert gegen eines mit kurzer, gerader Klinge eingetauscht. „Bereit?", fragte er nach einem kurzen Blick auf meine Kleider. „Wie du siehst", antwortete ich nur und stieg in Windfangs Sattel. Rowin kletterte indessen schweigend auf Ohnezahns Rücken und ließ diesen sofort losfliegen. Kopfschüttelnd bedeutete ich Windfang, ihm zu folgen, was sie natürlich ohne Widerrede auch tat.

Der Flug zu den Nördlichen Marktinseln dauerte etwa zwei Stunden, währenddessen sprachen Rowin und ich kaum ein Wort miteinander. Es war, als hätte uns die Tatsache, dass ich um sein kleines Geheimnis wusste, auseinandergerückt. Als unser Ziel schließlich in Sicht kam, stiegen wir mit unseren Drachen noch ein Stück weiter in den Himmel auf, um von den Menschen lediglich als Vögel bemerkt zu werden. Über der Rückseite der ersten Insel gingen wir dann in einen halsbrecherischen Sturzflug über und landeten so versteckt wie möglich im dichten Wald. „Gut Ohnezahn, du bleibst mit Windfang hier und versuchst nicht von irgendwelchen Leuten bemerkt zu werden. Verstanden?", erkundigte sich Rowin beim Absteigen. Der angesprochene Drache grummelte irgendetwas Zustimmendes in seiner Sprache, zumindest vermutete ich das, und rollte sich dann gemütlich auf dem Boden zusammen, genauso wie Windfang. Währenddessen zogen Rowin und ich uns die schwarzen Masken über und schulterten unsere Umhängetaschen, bevor wir in Richtung Markt gingen. „Ich schlage vor, wir teilen uns auf, sobald wir angekommen sind. Nach unserem Angriff von vorgestern wäre es vermutlich das Beste, so unauffällig wie möglich zu bleiben", bemerkte Rowin auf dem Weg. „Einverstanden", lenkte ich ein, obwohl ich mir sicher war, dass er einfach nur nicht mehr Zeit als nötig mit mir verbringen wollte. 

Wie besprochen trennten wir uns, nachdem wir die ersten Stände erreicht hatten und beeilten uns damit die benötigten Dinge so schnell wie möglich aufzutreiben. Bei mir dauerte das lediglich etwas mehr als eine Stunde, weshalb ich ein gutes Stückchen vor Rowin am zuvor verabredeten Treffpunkt ankam. Ganze zwei Stunden später kam er schließlich mit einer bemerkenswert großen Decke unterm Arm. „Wofür brauchst du die denn?", fragte ich erstaunt. „Die ist nicht für mich", antwortete er grummelnd, „die hat Aliena bei mir bestellt, weil sie sich im Winter immer so gerne an Ayla herankuschelt. Nur ist eine Steinplatte eben nicht besonders bequem, deshalb sollte ich ihr etwas Passendes zum Unterlegen besorgen." „Ach so", bemerkte ich nur. Gemeinsam schlenderten wir schließlich zurück zu den Drachen, doch als wir die Baumgrenze fast erreicht hatten, fiel mir auf, dass Rowin auffällig oft über die Schulter nach hinten schielte. „Was ist?", fragte ich leise und möglichst unauffällig. „Wir haben einen Schatten", raunte er mir ebenso leise zurück, „brauner Kapuzenmantel, feste Stiefel, trägt eindeutig ein langes Breitschwert an der linken Hüftseite." Innerlich leicht erschrocken, tat ich so, als würde ich gähnen und sah dabei hoffentlich unauffällig nach hinten. Tatsächlich, nur ein paar Stände hinter uns spazierte ein Mann mit passendem Aussehen entlang und interessierte sich auffallend wenig für die Auslagen. 

„Was machen wir jetzt?", wollte ich leise von Rowin wissen, nachdem ich mich wieder umgedreht hatte. „Wir laufen ganz normal in den Wald, dort spielst du den Köder und lockst ihn von den Drachen weg, währenddessen hole ich sie schnell als Verstärkung", erläuterte er. Um meine Köderrolle noch realistischer zu machen, nahm ich die große Decke von Rowin und verlangsamte meine Schritte ein kleinwenig. Im Wald angekommen löste Rowin sich alsbald schon von meiner Seite und eilte zu den Drachen, während ich nur irgendeine beliebige Richtung einschlug. Jedoch bemerkte ich schnell, dass mein Verfolger seine Schritte beschleunigte und rasch aufholte. Kurz versuchte ich noch, ihm davonzulaufen, aber bereits nach kurzer Zeit erkannte ich die Sinnlosigkeit dahinter, wer auch immer das war, er war offenbar ziemlich sportlich. Deshalb entschied ich mich dazu aufs Ganze zu gehen und ihn anzugreifen. Zu diesem Zweck bremste ich mein Tempo schlagartig ab und warf dem Mann die Decke ins Gesicht. Entgegen meiner Erwartungen wich er allerdings aus und versetzte mir völlig unvorhersehbar einen linken Haken. Schmerzhaft traf der Schlag mein Gesicht und schleuderte mich gleich mehrere Meter weit zurück. Noch nie in meinem Leben hatte ich solch einen heftigen Faustschlag einstecken müssen, es war fast so als hätte der Mann einen Schlagring an der Hand. 

Stöhnend rappelte ich mich wieder auf und zog dabei mein Kurzschwert vom Gürtel, mein Gegenüber hatte seine Klinge ebenfalls blankgezogen. Mit einem leichten Anflug von Angst starrte ich auf das grausig wirkende Breitschwert, hätte ich doch nur meine Axt mitnehmen können. „Wo ist Rowin?", fragte der Mann mit genug Nachdruck in der Stimme, um einen Katastrophalen Kiesklops umzuwerfen. „Keine Ahnung wer das sein soll!", gab ich bissig zurück. „Ich will dir nicht wehtun Kleine, aber du wirst mir jetzt sofort sagen, wo er hin ist!", forderte er. „Nie im Leben!", giftete ich und setzte zu einem Schwertschlag an. Mein Gegner parierte diesen jedoch mit einer erschreckenden Leichtigkeit, woraufhin auch schon sein Gegenangriff folgte. Zu meinem Entsetzen schnitt sein Breitschwert ganz einfach durch meine Klinge wie ein heißes Messer durch Butter. Ehe ich irgendwie reagieren konnte, spürte ich plötzlich die Klingenspitze meines Gegenübers am Hals. Was mich allerdings erstaunte, war dass ich dabei nicht im Geringsten verletzt wurde. Zwar fühlte ich das kalte Metall eindeutig auf meiner Haut, aber es floss kein Tropfen Blut, was bedeutete, dass dieser Kerl eine unglaublich hohe Kontrolle über seine Waffe besaß. „Ich frage jetzt noch einmal höflich", meinte er merkwürdig ruhig, „wo ist Rowin?" Mir lag bereits ein weiterer bissiger Kommentar auf der Zunge, aber ehe ich ihn loswerden konnte, kam mir jemand anderes zuvor. 

„Hör auf damit, oder ist dir dein Ehrenkodex plötzlich nichts mehr wert?", fragte eine allzu bekannte Stimme hinter meinem Gegenüber. „Ah, da bist du", entgegnete dieser leise, drehte sich langsam um und senkte dabei das Schwert. Tatsächlich stand dort, gegen einen kleinen Baum gelehnt und unsere Drachen hinter sich, Rowin. „Du bist schwer zu finden", bemerkte der Fremde schließlich und steckte zu meiner Überraschung seine Waffe wieder weg. „Und du bist immer noch derselbe herausragende Jäger wie früher", gab Rowin zurück. Vor Verwunderung unfähig mich zu bewegen, starrte ich die Szenerie weiter an und beobachtete, wie die Beiden langsam aufeinander zu gingen. Genauso wie die Drachen, welche Rowin zuvor mit einer Handbewegung zurückgepfiffen hatte, blickte ich überrascht drein, als sie sich plötzlich mit der rechten Hand abklatschten und mit der Linken kumpelhaft umarmten. „Lange nicht mehr gesehen alter Miesepeter", meinte der Fremde, „hast du diesen Grimmel inzwischen ausgeschaltet, oder suchst du ihn noch immer?" Ein fahles Lächeln schlich sich auf Rowins Lippen, als er antwortete: „Auch schön dich wiederzusehen und ja ich habe Grimmel endlich aus seinem Loch treiben können. Der sollte in Zukunft also keine Nachtschatten mehr jagen." „Freut mich zu hören, hat ja auch nur knapp drei Jahre gedauert, ihn zu finden", entgegnete sein Gegenüber lachend. 

„Ähm, was genau ist hier los?", fragte ich schließlich, nachdem ich mich endlich aus meiner Starre befreit hatte. „Ach ja, tut mir leid wegen der Verwirrung Heidrun. Wenn ich vorstellen darf, das ist Sigfrid, Seelenkrieger und wohl der Einzige unter meinem Stamm, den ich vielleicht als Freund bezeichnen könnte", erklärte Rowin mit entschuldigendem Blick. „Also das ist so nicht ganz richtig", meinte dieser Sigfrid, ehe ich etwas darauf entgegnen konnte, „zwar stimmt es durchaus, dass du bei den meisten Seelenkriegern ganz schön in Verruf geraten bist, aber Leyla ist dir gegenüber bedeutend weniger negativ eingestellt, als man vermuten sollte." „Bitte Sigfrid, Leyla ist jetzt DEINE Verlobte, also würdest du bitte aufhören mit mir so zu reden, als wolltest du mir klarmachen, dass ich sie zurückgewinnen könnte, wenn ich wollte", erwiderte Rowin leicht genervt. Allein die Art, wie er das ‚deine' aussprach, machte mich ziemlich stutzig, hatte das etwa mit dem Teil seiner Vergangenheit zu tun, den er mir verschwieg? „Schön, ganz wie du willst", meinte der andere Seelenkrieger schmunzelnd, „aber Verlobte ist nicht mehr ganz richtig." Bei den letzten Worten hatte er an die Rückseite seines Gürtels gegriffen und zog nun einen silbrig im Licht glänzenden Dolch mit breiter Klinge hervor. „Oh, Glückwunsch zur Hochzeit alter Freund", gratulierte Rowin mit einem schmalen, aber ehrlichen Lächeln auf den Lippen. Verwirrung schien mir ins Gesicht geschrieben zu stehen, als ich die Waffe betrachtete, weshalb Rowin augenblicklich zu einer Erklärung ansetzte. „Was bei euch Wikingern im Ehegelöbnis die Ringe darstellen, wird bei uns Seelenkriegern durch spezielle Dolche repräsentiert, die eigens von jedem Ehepartner für den jeweils anderen geschmiedet werden. Dabei ist es Sitte, dass man die Farbe der Klinge so wählt, dass sie zu den Schuppen der eigenen Drachengestalt passt und auch die Scheide mit diesen Schuppen überzieht", erläuterte er mir. 

„Verstehe", gab ich nur zurück. „Rowin, es tut mir leid, dass ich deine Stimmung gleich ruinieren werde, aber ich muss mit dir alleine reden. Es geht um eine sehr wichtige Angelegenheit unseres Volkes", bat Sigfrid unverhofft. „Dann sprichst du hier mit dem falschen Seelenkrieger, alter Freund. Wie du weißt habe ich dem Rest von uns bereits vor langer Zeit den Rücken gekehrt", entgegnete Rowin. „Du meinst seit du verbannt wurdest", korrigierte Sigfrid zu meinem Entsetzen. „DU WURDEST VERBANNT!?", fragte ich schockiert. Bei diesen Worten verzog Rowin das Gesicht, fast so als hätte er sich geschnitten und Sigfrid blickte mich irritiert an. „Oh, du hattest es ihr nicht gesagt", ging ihm schließlich ein Licht auf, „tut mir leid, vergiss was ich gesagt habe." Fordernd starrte ich Rowin an, in der Hoffnung, dass er mir eine Erklärung geben würde, doch er sah nur betreten zu Boden. „Lass uns das bitte später besprechen Heidrun", meinte er schließlich nach einer gefühlten Ewigkeit, „bleibe vorerst bei den Drachen, ich rede noch kurz mit Sigfrid." In dem Wissen, dass Protest die Lage nicht gerade verbessern würde, schluckte ich meine Wut hinunter und nickte, ehe ich zu unseren schuppigen Begleitern ging. 

Während ich sanft über Windfangs Hals streichelte, mehr zu meiner eigenen als ihrer Beruhigung, beobachtete ich so unauffällig wie möglich die Unterhaltung zwischen den beiden Seelenkriegern. Sowohl Rowin, als auch Sigfrid waren offensichtlich alles, nur nicht entspannt, und unterstrichen ihre Aussagen mit einer ziemlich wilden Gestik. Irgendwann zog Sigfrid schließlich einen länglichen, in Stoff eingewickelten Gegenstand aus den Tiefen seines Mantels. Leider konnte ich nichts Genaues erkennen, als er die Stoffhülle kurz öffnete und ein Stück weit zur Seite schob, Rowin allerdings riss erschrocken die Augen auf und trat ein paar Schritte zurück. Danach unterhielten sich die zwei noch ein paar Minuten lang, bevor Sigfrid scheinbar geschlagen den Kopf senkte und den seltsamen Gegenstand an seinen Freund übergab, der ihn widerwillig entgegennahm. Mit grimmigem Gesicht wandte sich Sigfrid schließlich ab, richtete seinen Mantel und trat in Richtung des Marktes davon. Rowin hingegen steckte den Gegenstand hinten in seinen Gürtel und kam zu mir und den Drachen hinüber.

„Also, was ist das jetzt mit deiner Verbannung?", fragte ich ohne großartiges Vorgeplänkel. „Nicht jetzt Heidrun, bitte", flehte er kleinlaut. „Doch genau jetzt und dann kannst du mir auch gleich sagen, was du noch alles vor mir verheimlichst", verlangte ich laut. Für einen ganz kurzen Moment meinte ich, dass sich seine eisblauen Augen blutrot verfärbt hatten, doch der Schein verflüchtigte sich genauso schnell wieder, wie er gekommen war. „Schön, aber nicht hier", lenkte Rowin ein, „heute Abend, bei Sonnenuntergang, auf der Lichtung wo wir gestern trainiert haben. Dort werde ich dir alles über meine Vergangenheit bei den Seelenkriegern erzählen, was du wissen musst." Mit diesen Worten nahm er seine Nachtschattengestalt an und erhob sich mit einem halsbrecherischen Tempo in die Lüfte, womit ich allein mit Windfang und Ohnezahn zurückblieb.

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