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39. Kapitel: Großes Schlüpfen

Rowin:
In den letzten Tagen war... nun ja, einiges passiert, um es einmal vorsichtig auszudrücken. Zum einen war natürlichen Atreus jetzt hier auf der Drachenklippe und obwohl es für uns alle erstmal etwas seltsam war, ihn hier zu haben, hatten wir uns recht schnell aneinander gewöhnt. Zum anderen war diese Sache zwischen mir und Heidrun jetzt endlich zu etwas wirklich Festem geworden... und es war so schön. Ansonsten schien alles jedoch langsam wieder zur gewohnten Normalität zurückzukehren, also vor der ganzen Sache mit Dragona und dem Orden. Wobei... so ganz zur Normalität kamen wir dann doch nicht wieder zurück, da Heidrun und ich beschlossen hatten zusammenzuziehen, oder na ja... genauer gesagt zog ich mit in ihre Hütte ein. Es war eigentlich eine recht spontane Idee gewesen, aber an sich war es keine Schlechte und ich dachte auch nicht, dass wir sie so schnell wieder bereuen würden. Vor allem weil wir jetzt sowieso schon fast den ganzen Tag zusammen verbrachten, wie vermutlich jedes frisch verliebte Pärchen. Außerdem war es auch bereits ein- oder zweimal vorgekommen, dass ich bei ihr, oder eben sie bei mir übernachtet hatte, entsprechend war es jetzt keine so große Umstellung. Zumindest hoffte ich das. Jetzt gerade war ich jedenfalls dabei all meine Sachen zusammenzupacken und Stück für Stück zu Heidruns Hütte herüberzutragen, natürlich half sie mir dabei auch. Jedoch wurden wir ziemlich plötzlich von einer ganz schön aufgeregten Astrid unterbrochen, die ohne Vorwarnung auf einmal in der Tür stand. „Rowin, Heidrun! Kommt schnell mit!", rief sie und klang dabei sehr aufgeregt. „Was ist denn los? Werden wir etwa angegriffen?", fragte Heidrun alarmiert zurück und griff schon nach ihrer Axt. „Nein, aber die Eier! Sie schlüpfen gleich!", antwortete sie und trotz der Aufregung stahl sich ein breites Lächeln auf ihre Lippen.

Ganz kurz brauchten wir einen Moment, ehe wir verstanden und augenblicklich ebenfalls strahlend lächelten, ehe wir so schnell es ging zu Alienas Hütte hasteten. Dort lagen die beiden Schattendrachen auf ihrer erweiterten Steinplatte und blickten gespannt auf ihre fünf Eier. Ohnezahn hatte diese zwischen seinen Vorderpfoten liegen und passte ganz genau darauf auf, dass keines von ihnen umfiel. So kurz vorm Schlüpfen würden die Kleinen im Inneren das niemals heile überstehen. Ayla hatte sich indessen seitlich an ihren Liebsten geschmust, beobachtete die kleinen Schätze ganz genau und schien sich jederzeit bereitzuhalten. Scheinbar waren Heidrun und ich die Letzten, die noch nichts von diesem Ereignis wussten, denn Aliena und Atreus standen bereits im Raum. Kurz nickten sie uns noch zu, ehe ich plötzlich ein leises Knacken hörte und auch schon wieder zu den Eiern blickte, eines von ihnen hatte einen kleinen Sprung bekommen und wackelte etwas. Mit einem weiteren Knacken erweiterte sich der Riss und zudem gingen noch weitere Bruchstellen von der Ersten ab. Die gesamte obere Hälfte des Eis sah innerhalb von nur ein paar Sekunden aus, als wäre sie mit einem weitläufigen Spinnennetz bedeckt. Keiner von uns wagte auch nur einen Atemzug zu nehmen, als plötzlich ein großes Stück der Schale herausbrach und sich ein weißes Stupsnäschen nach draußen schob. Sofort schnupperte das Ungeborene und schien die Gerüche um sich herum förmlich aufzusaugen. Doch bereits einige Sekunden später knackte es erneut und das Kleine brach mit dem ganzen Köpfchen durch die Eischale, woraufhin und ein wahrhaft drolliger Anblick bot. Das Kleine hatte seine Augen nämlich noch immer geschlossen, was vermutlich auch für die ersten Wochen so bleiben würde, und guckte sich aber trotzdem so um, als wolle es alles sehen.

Es war ein wahrhaft göttliches Abbild, was nur noch davon überboten wurde, als das Junge leise fiepte und anschließend mit seinen Klauen den Rand der Bruchstelle umfasste. Einen Moment später brach das Kleine auch schon ein großes Stück seiner schützenden Hülle weg und fiel stolpernd auf Ohnezahns linke Vorderpfote, wir alle mussten schmunzeln. Nicht unbedingt nur über diese zuckersüße Situation, sondern auch über das Aussehen des Babydrachens. An sich waren die Schuppen seines Körpers weiß, aber der kleine Hörnerkamm, die Spitzen seiner Ohren und seine Steuerflossen waren tiefschwarz eingefärbt. Leise gurrend schob schließlich Ayla ihren Kopf nach vorne und packte ihr Junges ganz sachte am Nacken zwischen ihre eingezogenen Fänge, um es vorsichtig vor sich zu legen. Zwar ahnte ich schon, was nun folgen würde, aber trotzdem berührte es mein Herz kein bisschen weniger, als die gerade gewordene Mutter ihr Baby sanft abschleckte und so von der restlichen Eihülle befreite. Den anderen erging es da nicht anders, wenn überhaupt dann im Gegenteil, ich sah nichts als zutiefst gerührte Gesichter und weit geöffnete Augen. „Und dabei war das gerademal das Erste von fünf kleinen Schattendrachen, die heute schlüpfen sollen", dachte ich mir dabei nur und fragte mich insgeheim, wie das wohl enden würde. Sobald das Kleine schließlich gesäubert war, schob Ayla ihn ganz nahe an ihren Bauch, wo es sich bereitwillig gegen die weichen Schuppen seiner Mutter schmiegte. „Springer", murmelte Ohnezahn, als er kurz zu seiner Gefährtin herübersah und jeder von uns wusste, dass dies der Name des Kleinen sein sollte.

Ein leises Knacken lenkte unser aller Blick wieder zu den übrigen Eiern, von denen nun eines ebenfalls leicht schwankte und einen Sprung nach dem anderen bekam. Schließlich brach plötzlich und mit einem deutlichen Krachen eine schneeweiße Pfote durch die Schale, um den Rand Selbiger zu packen und noch etwas tollpatschig nach außen wegzubrechen. Dabei konnten wir erkennen, dass der Rest des Beines anders als die Pfote tiefschwarz gefärbt war, genauso wie der Teil des Körpers, den wir durch das Loch im Ei sehen konnten. Wenige Sekunden später erschien auch schon der kleine Kopf am Rande der Öffnung und schob sich weiter nach vorne, wobei er weitere Teile der Eischale zur Seite brach. Fast zur selben Zeit atmeten wir alle gerührt auf, da das Junge anscheinend tatsächlich grundlegend schwarze Schuppen besaß, so wie Springer weiße hatte, aber im Muster unterschieden sich die Beiden ein wenig. Denn anders als Springer besaß dieser kleine Fratz hier einen Strich weißer Schuppen auf der Stirn, der sich um den ansonsten schwarzen Hörnerkamm schmiegte. Als das Junge sich dann immer weiter aus seiner Hülle befreite, sahen wir auch, dass sich dieser Streifen um den Kamm über den Nacken und Rücken bis hin zur Schwanzspitze fortsetzte. Was dieser hier aber mit Springer gemeinsam hatten, war das Muster seiner Ohren, wobei natürlich die Farben hier andersherum waren. Nur etwas später hatte der Kleine sich dann aus seiner Hülle befreit und stolperte auf die Platte, wo Ayla ihn genauso aufhob und vor sich absetzte, wie Springer zuvor. „Dusk", murmelte Ayla, bevor sie sich eifrig daran machte ihr Zweitgeborenes zu säubern. Ich nickte dabei nur leicht, ein eigentümlicher Name, für ein genauso eigentümliches Drachenjunges.

Eine Pause zum Verschnaufen blieb uns jedoch nicht, denn als Ayla den kleinen Dusk zu seinem Brüderchen schieben wollte, wehrte sich der Kleine doch tatsächlich. Scheinbar wollte er sich nicht einfach an seine Mutter kuscheln und etwas schlafen, stattdessen strampelte der süße Fratz unentwegt und wollte wohl lieber seine neue Umgebung ausgiebig erkunden. Mit etwas sanftem Druck schob die frische Mutter ihr Junges schließlich aber zu seinem Geschwisterchen und hielt es dort. Kaum hatte sich Dusk dann endlich beruhigt, begann auch schon das nächste Ei sachte zu schaukeln und unter den Stößen des kleinen Drachens in ihm leicht zu beben. Es dauerte nicht lange, bis sich auch dieser durch die doch überraschend dünne Schale gekämpft hatte und wir alle beim Anblick seines Köpfchens gerührt aufatmeten. An sich sah er Dusk sehr ähnlich, aber es gab doch einige Unterschiede, denn obwohl auch seine Schuppen grundsätzlich schwarz waren, fehlte ihm der weiße Streifen um dem Hörnerkamm. Dieser besaß bei unserem neuesten Schlüpfling hier selbst jedoch selbst eine weiße Farbe und auf seine unteren Öhrchen waren weiß, nicht so jedoch seine oberen Ohren. Als sich das Junge dann weiter aus seinem Ei befreite, konnten wir erkennen, dass auch er weiße Pfötchen, aber auch genauso weiße Steuerflossen und ein weißes Bäuchlein hatte. Leise fiepend tapste der Kleine etwas nach vorne und schien plötzlich schwach zu gähnen, was einfach nur noch putzig aussah, sehr viel zu putzig, um genau zu sein. Da hob Ayla den Süßen auch schon wie zuvor die anderen auf, legte ihn vor sich ab und säuberte ihn anschließend von der restlichen Eihülle, wir alle sahen gerührt zu. „Ruffrenner", meinte da Ohnezahn leise und Ayla nickte etwas. Ein weiterer, sehr schöner Name, wie ich fand und ein wohl einzigartiger noch dazu.

Wieder vergingen nur ein paar Sekunden, bis das nächste Ei anfing sanft hin und her zu schaukeln, oder sollte ich eher sagen, die nächsten Eier? Tatsächlich hatten die letzten beiden Eier genau gleichzeitig begonnen sich zu bewegen, was Ohnezahn schlagartig etwas nervös machte. „Das eine wirst du wohl übernehmen müssen, mein Liebster", meinte Ayla zu ihrem Gefährten und dieser nickte ganz leicht, ehe er die bereits leeren Eischalen sachte von der Platte herunterschob, natürlich darauf achtend, dass die anderen Beiden dabei weiterhin vollkommen sicher lagen. Tatsächlich dauerte es daraufhin nicht mehr lange, bis auch die Schalen jener Eier langsam aber doch sicher von immer mehr und immer größer werdenden Rissen durchzogen wurde. Es war ja bisher schon niedlich genug mitanzusehen, wie die anderen Drachenbabys geschlüpft waren, aber es jetzt nochmal bei zweien gleichzeitig zu sehen, brachte es nochmal auf eine ganz andere Stufe. Schließlich war es dann soweit, bei beiden Eiern brachen auf einmal fast gleichzeitig mehrere Stücke der Schale ab und nach draußen schoben sich die, wie ich fand, süßesten Drachenjunge der Welt. Das erste der zwei Kleinen hatte ein auf den ersten Blick tiefschwarzes Kleid an Schuppen, dafür aber eine schneeweiß umrandete Näschen und Ohren in derselben Farbe. Bei genauerem Hinsehen fiel jedoch auf, dass genauso der Hörnerkamm, die Steuerflossen an der Schwanzspitze, Pfoten und das Bäuchlein sowie Kinn weiß eingefärbt waren. Das andere Junge hingegen... Nun ja, grundlegend hatte es tatsächlich genau dasselbe Muster an Farben sowie Verleitung auf dem Körper, nur waren schwarz und weiß vertauscht. Also wo das eine Junge schwarze Schuppen besaß, hatte das andere weiße beziehungsweise umgekehrt.

Nur bemerkte ich an den Beiden noch etwas, was den anderen hier vermutlich entgangen war, allerdings war es auch nicht sonderlich offensichtlich, wenn man gerade keinen Nachtschatten als Teil seiner Seele hatte. „Es sind zwei Mädchen... Die anderen davor waren alles Jungen", murmelte ich und Ayla gurrte leise, aber doch zustimmend. „Warte, woher weißt du das?", fragte mich Heidrun flüsternd. „Für Menschen ist es auch nicht unbedingt offensichtlich, aber für Drachen, oder eben Seelenkrieger, die ja einen Drachen in ihrer Seele tragen, sind die Unterschiede mehr als eindeutig", erklärte ich ebenso leise. Das süße Fiepsen der Kleinen lenkte unseren Blick schließlich wieder in ihre Richtung, wo sie gerade von ihren Eltern gesäubert wurden. „Dart", murmelte Ayla leise, sie hatte das Kleine, mit der weißen Stupsnase und dem schwarzen Rückenschuppen. „Eclipse", erwiderte Ohnezahn nur und schleckte der Süßen mit dem schwarzen Näschen und dem weißen Rücken noch das letzte bisschen der Eihülle ab. Nachdem nun endlich alle fünf der süßen Drachenbabys vollständig gesäubert waren, schmiegten ihre Eltern sie sanft an Aylas Bauch, wo sie sich doch alle zur Ruhe legten. Um das Bild der Niedlichkeit in Person noch endgültig abzurunden, kuschelte sich Ohnezahn noch von der anderen Seite an seine Liebste und ihre gemeinsamen Kinder, was einfach nur noch putzig aussah.

Eine kleine Zeichnung der beiden neuen Nachtlichter von @DevGre5, alle Rechte am Bild liegen bei ihm, ich darf es nur hier verwenden. Die Rechte an den beiden Figuren liegen dagegen allein bei mir.
Zwar passen vielleicht nicht alle Details zu meiner Beschreibung und Vorstellung von den Beiden, aber er hat es auf jeden Fall geschafft, das Grundlegende herauszuarbeiten. Davon also einmal abgesehen dient dieses Bild trotzdem also als gute Hilfe zur Visualisierung und hat von meiner Seite her auch definitiv Lob verdient.

Nach dem Schlüpfen verlief der Tag wieder einigermaßen ruhig und wie jeder andere hier auch, mit dem Unterschied, dass keiner von uns es wagte, Alienas Hütte zu betreten. Die frisch gebackene Familie der Schattendrachen hatte sich nämlich eng auf der Steinplatte zusammengekuschelt und machte keine Anstalten, sich noch zu bewegen. Angesichts der ganzen Aufregung des heutigen Tages konnten wir dies allerdings verstehen und ließen den sieben Drachen ihre wohlverdiente Ruhe. Nur hatte es wohl auch uns allen gutgetan, das Schlüpfen beobachten zu dürfen, vor allem Atreus hatte ich das Gefühl, immerhin war er von uns allen am dunkelsten eingestellt. Bei seinen Erfahrungen zwar kein Wunder, aber doch war es nicht einfach in jeden Tag unter den Erinnerungen an die Taten, für die er nichts konnte, leiden zu sehen. Fürs Erste wollte ich jedoch nicht mehr daran denken und mich stattdessen lieber auf wichtigere Dinge konzentrieren, wie zum Beispiel die Tatsache, dass ich mit meinem Umzug zu Heidrun praktisch fertig war. Natürlich musste ich mich noch in ihrer Hütte fertig einrichten und alles, aber zumindest hatte ich aus meiner schon alle Sachen zusammengepackt und herübergebracht. „Dann war es das also? Ab heute, steht diese Hütte wieder leer?", fragte auf einmal Ohnezahns Stimme hinter mir. „Ja... Aber wieso bist du hier und nicht... bei deiner Familie?", fragte ich vorsichtig zurück. „Die kommen schon klar... Immerhin sind die Kleinen endlich alle eingeschlafen und nur für den Fall der Fälle passt Ayla trotzdem noch auf sie auf. Ich wollte nur noch einmal hierher zu Hicks' alter Hütte kommen, bevor sie wohl doch für immer leer stehen wird...", erklärte der Nachtschatten und Trauer schwang in seiner Stimme mit. „Es tut mir leid... Ich weiß, dass du und dein alter Freund habt hier sehr viel zusammen erlebt, aber... Ich kann nicht mehr länger hierbleiben", gab ich leise zurück.

„Ist schon gut, ich möchte dich nicht zu etwas zwingen, was du und Heidrun nicht wollen, es ist nur... Solange diese Hütte hier noch bewohnt und gut gepflegt wurde, konnte ich zumindest noch ein wenig so tun, als wäre er noch am Leben... Ich konnte versuchen den Tod von Hicks zu vergessen und so zu tun, als wäre er noch am Leben... Dieser Schmerz und die Lücke, die Hicks in meinem Herzen verursacht hat, ich wollte versuchen sie zumindest für einen Augenblick zu vergessen...", murmelte er daraufhin leise und ließ den Kopf hängen. „Ich verstehe... Aber du weißt, dass Hicks für immer bei dir sein wird, solange du dich nur an ihn erinnerst, oder?", erkundigte ich mich sanft und streichelte ihm vorsichtig über den Hals. „Ja, ich weiß...", murmelte Ohnezahn noch immer traurig und sprang in die obere Etage des Hauses, wo er mit einem trauernden Blick vor dem Bett seines alten Freundes sitzenblieb. Seufzend folgte ich ihm über die Treppe nach oben und blieb neben ihm stehen, um ihn weiter ein wenig im Nacken zu kraueln, was er sichtlich genoss. „Es sieht so anders aus, als damals... Irgendwie so kalt und unbelebt...", meinte der Nachtschatten schniefend. „Was hast du erwartet, wenn ich gerade dabei bin auszuziehen? Nur solltest du dir das vielleicht nicht unbedingt antun, findest du nicht?", erkundigte ich mich bei ihm. „Mhm, wahrscheinlich hast du da Recht...", gab Ohnezahn zurück und drehte sich wieder um, wobei er mit seinem Schwanz versehentlich das Bett zur Seite warf. Erschrocken sprang der Drache kurz auf und wandte sich mit einem Satz wieder zum Bett um. „Keine Sorge, ist doch nicht... passiert", das letzte Wort wäre mir fast im Halse steckengeblieben, da mir etwas unterhalb des Bettes auf. Es war eine Art Fallklappe, oder etwas Ähnliches in der Richtung, was ich interessiert beäugte, während ich langsam nähertrat und das Bett mit einem Ruck vollends zur Seite schob.

„Hast du hiervon gewusst?", fragte ich leise in Ohnezahns Richtung, der von hinten näher zu mir herangetreten war. „Nein, also... mir war schon das eine oder andere Mal aufgefallen, dass Hicks auffällig oft unter seinem Bett nach irgendwas gekramt hat oder so, aber... Ich dachte immer, ihm wäre einfach nur ein Stift runtergefallen, er hat nämlich auch sehr oft abends im Bett gezeichnet, wenn er mal nicht schlafen konnte", antwortete er mir und blickte ebenfalls interessiert zu der Luke. „Dann wollen wir doch einmal sehen, was Hicks hier tatsächlich versteckt hat... Das heißt natürlich nur, wenn du einverstanden bist, dass ich Fach jetzt öffne", schlug ich dem ehemaligen besten Freund von Hicks vor. „Natürlich, immerhin will ich jetzt auch unbedingt wissen, was sich darunter verbirgt", lenkte er sofort ein und stupste mich auffordernd an. Tief durchatmend öffnete ich also die bis eben versteckte Luke, zu meiner Überraschung konnte ich darin auf den ersten Blick aber nur eine Rolle Pergament erkennen. Irritiert nahm ich Selbige heraus, wobei mir auffiel, dass auf der Außenseite der Name „Astrid" prangte. „Hm, das sieht aus, wie einer dieser Liebesbriefe, die Hicks immer für Astrid geschrieben hat, als er noch für Johann gearbeitet hat", murmelte Ohnezahn neben mir leise. „Warte, ich dachte die Beiden hätten in dieser Zeit überhaupt keinen Kontakt miteinander gehabt", entgegnete ich verwirrt. „Das stimmt auch, aber trotzdem hat Hicks immer wieder solche Briefe geschrieben, sie nur niemals losgeschickt. Soweit ich es verstanden habe, hat es einfach seine Seele erleichtert, so zu tun, als könne er Astrid noch seine Liebe gestehen, auch wenn Hicks die Hoffnung natürlich schon aufgegeben hatte", erklärte mir der Nachtschatten und blickte wieder zu der Pergamentrolle.

„Eigentlich hat Hicks aber keinen dieser Briefe jemals beendet, oder zumindest habe ich es niemals mitangesehen, stattdessen hat er sie alle in der Regel vorher schon zerrissen. Allem Anschein nach ist dieser hier allerdings die Ausnahme von der Regel...", fügte Ohnezahn dann noch hinzu. „Verstehe... Hast du dann etwas dagegen, wenn ich den an Astrid weitergebe? Ich meine... rein theoretisch ist er ja sogar für sie", fragte ich und konnte mir ein leises Lachen nicht verkneifen. „Nein, das habe ich nicht. Ich finde auch, dass das nach einer sehr schönen Idee klingt, also mach das ruhig so", stimmte mir der Nachtschatten zu, ehe plötzlich ein lautes Jaulen von Ayla zu hören war. „Oh, die Kleinen sind wohl doch wieder munter geworden... Entschuldigung, aber wenn ich nicht in der nächsten Minute bei Ayla ankomme, dürfte es ein ziemliches Chaos in der Hütte geben, also viel Erfolg noch mit dem Rest des Fachs!", meinte Ohnezahn hastig und schon war er auch verschwunden. „Daran werden wir uns wohl die nächsten Wochen gewöhnen müssen...", murmelte ich nur leise, konnte trotzdem nicht aufhören zu lächeln. Diese kleinen Drachenjungen hatten wirklich eine Gabe dafür, die Stimmung einer Person aufzuhellen und das sogar noch, wenn sie sich nicht einmal in der Nähe von ihr befanden... Kopfschüttelnd versuchte ich den Gedanken an die Fünf zu vertreiben, um mich besser zu konzentrieren zu können, was nur fast funktionierte, und wandte mich wieder dem Fach zu. Zunächst dachte ich, es wäre tatsächlich schon leer und Hicks hätte darin nur den Brief aufbewahrt, aber dann erkannte ich doch noch etwas darin. Genauer gesagt ein Beutel aus braunem Leder, der wegen des eher schlechten Lichts in der oberen Etage beinahe perfekt mit den Schatten des Fachs verschmolz. Etwas verwundert hob ich das kleine Säckchen auf, wobei ich schon bemerkte, dass sich ein recht leichter, harter Gegenstand von der Größe eines Eies darin befand. Rätselnd, was das denn sein könnte, öffnete ich den Verschluss und ließ das kleine Etwas auf meine geöffnete Handfläche fallen, woraufhin mir mit einem Schlag fast der Atem aussetzte. „Also das... Das darf doch jetzt einfach nicht wahr sein!", fluchte ich fast schon, als ich den zinnroten Stein sofort erkannte.

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