Kapitel 37 ~ Verzeiht mir
Ein extralanges Kapitel^^ den Grund seht ihr dann später...
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Ein paar Tage später...
Dein POV
„Vergiss es ich bin schneller!",rief ich und machte eine Rolle mit Melodie um schneller zu sein. „Das denkst auch nur du!",sagte Heidrun und war mit mir gleich auf. „Es heißt zwar eigentlich Ladys First",wir beide schauten runter wo Dagur ganz gemütlich auf Schnüffler flog, dann aber wie ein Pfeil nach oben schoss und uns dazu zwang abzubremsen, „Aber ich bin trotzdem schneller!" „Hinterher",sagte ich frech, was Melodie sich nicht zweimal sagen ließ und hatte die beiden bald eingeholt. „Hast du mich da gerade einfach sitzen lassen?",rief ich spielerisch zu ihm rüber. „Ach wie könnte ich",gab Dagur zurück. „Ich unterbreche euch zwei Turteltauben zwar nur ungern, aber der Sieg gehört mir!",in Windeseile war Windfang an uns vorbei geflogen. „Die holen wir uns",murmelte der rothaarige zu seinem Drachen und nahm die Verfolgung auf. „Achtung! Zipper auf 3 Uhr kreuzt die Bahn!",warnte ich und wir hielten unsere Drachen zurück um dem blauen Zipper, welcher es wohl sehr eilig hatte den Weg zu räumen. Hinter ihm her war ein bekannter Riesenhafter Alptraum, welcher sich selbst in Flammen gesetzt hatte. „Oh bitte sag nicht das-",murrte Dagur und rollte mit den Augen. „Oh doch",antwortete Heidrun und flog die letzten Meter zur Berserkerinsel. „Freude",sage der Berserker gleichgültig und ließ seinen Kopf nach hinten fallen. „Jetzt lächle wenigstens",versuchte ich ihn aufzumuntern. „Ich lächle doch",sagte er zwischen zusammengepressten Zähnen und mit einem erzwungenen Grinsen. „So machst du mir irgendwie Angst",lachte ich. „Ich mir auch",gab er zurück.
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Dagur POV
Wir landeten auf dem Dorfplatz und wurden direkt von einer bekannten Person begrüßt. „Na hallo Söhnchen! Und meine Heidrun ist ja auch da! Und (D/N) ist auch da",begrüßte uns mein Vater. Wo soll sie auch sonst sein? Heidrun umarmte ihn kurz, dann kam er auch schon auf meine Frau und mich zugelaufen. Diesmal nicht, Vater. Diesmal nicht. Übertrieben freundlich klopfte er mir auf die Schulter:„Na, wie läuft's so als Oberhaupt? Irgendwas besonderes vorgefallen?" „Ach alles ganz normal, ein paar Entführungen und so aber sonst ist alles ganz normal. Ach ja und übrigens du wirst Opa",sagte ich trocken und Oswalds Kinnlade klappte runter. Er drehte sich zu Heidrun um und starrte sie entgeistert an:„D-D- Du-" Oh man. Meine Schwester schlug sich die flache Hand ins Gesicht, ich tat es ihr gedanklich nach. Dann nahm ich das Gesicht des Mannes und drehte es vorsichtig zu (D/N), welche freundlich lächelte. „Nein. Nein das ist doch nicht möglich! Ich kann das garnicht glauben!",freute mein Vater sich und umarmte mich. Sonst war ich doch immer der der die Leute umarmte, und jetzt umarmten mich alle. Ist das... Zuneigung? Keine Ahnung, die meisten haben sich immer von mir abgewandt weil ich nicht so war wie sie es wollten, woher sollte ich da bitte wissen wie Zuneigung aussieht? Eigentlich war (D/N) die erste gewesen, die mir gezeigt hat dass sie mich mag. Gut, aus dem mögen ist dann etwas mehr geworden, aber trotzdem. Hicks und Pa sollten so eine Selbsthilfegruppe gründen: Wie zeige ich Gefühle? „Lass dich ansehen, Kind. Gut siehst du aus, bewundernswert Dagurs Geschmack!",überhäufte Oswald sie mit Komplimenten und umarmte sie ständig. „Hilf. Mir",flüsterte (D/N) und wollte sich befreien. „Nein",flüsterte ich grinsend zurück, doch gegen ihren Blick konnte ich auch nichts machen. „Wenn du uns entschuldigst, ich muss die beiden hier noch zur Heilerin schleppen",sagte ich und griff die Hand der (D/H)haarigen und zerrte sie zu meiner Schwester. „Was? Wieso das denn?",fragte Vater verwundert. „Nun ja, zum ersten wurde die Hübsche hier von gefühlten 100 Drachenwurzpfeilen getroffen, und zum anderen wurde die verehrte Heidrun vor ein paar Tagen von einem wilden Drachen entführt!",klärte ich ihn auf. Heidrun aber wehrte sich:„Mag vielleicht sein, aber deshalb muss ich noch lange nicht zur Heilerin. Mir geht's blendend!" „Er ist eben etwas überfürsorglich",lachte (D/N) und haute mir spielerisch gegen die Schulter.
„Bin ich garnicht ich-"
„Ach wo ist nur der Dagur der ohne Rücksicht auf Verluste Kriege angezettelt hat hin?"
„Sei ruhig das war ganz anders!"
„Moment mal, Krieg? Kann mich mal bitte jemand aufklären?"
„Ach lass ihn doch, solange ihm nichts passiert"
„So du kommst jetzt mit",damit beendete ich den Schlagabtausch der beiden Frauen und ließ Heidrun mit meinem Vater zurück, soll sie ihn doch bei Laune halten. Oh Thor, hoffentlich hat diese Lydara Schlampe keine allzu große Unordnung in dem Zimmer hinterlassen, sonst muss ich Vater das auch noch erklären... „Wieso werde ich eigentlich ständig getragen?",fragte (D/N) als sie sich auf meinem Arm wiederfand. „Weil du süß bist und ich es mag dich zu tragen?",fragte ich als sie für besseren Halt ihre Arme um meinen Hals schlang, „Und außerdem habe ich keine Lust dass hier jemand aus dem Gebüsch springt und dich entführt" Sie mochte es nicht süß genannt zu werden, aber genau das gefiel mir. „Wer sollte mich denn bitte entführen?",fragte die (D/A)äugige, während ich ihr einen „Dein Ernst?"-Blick schenkte. Seufzend legte sie ihren Kopf auf meine Schulter. „Solange du mich noch tragen kannst, soll's mir recht sein",lachte sie und gab mir einen flüchtigen Kuss auf die Wange. „Willst du damit etwa sagen dass ich nicht stark genug bin um dich zu tragen? Nimm das zurück, ich werde dich mein Leben lang auf Händen tragen!",als ich das sagte schmiegte sich (D/N) enger an mich. Dabei meinte ich es doch wirklich so. Ich liebe sie so unsagbar sehr, das will ich ihr auch zeigen. „Du hast ein Talent dafür dass ich dich jeden Tag mehr liebe",schnurrte sie und schloss beruhigt ihre Augen, doch so leid es mir tat ich konnte sie nicht einschlafen lassen. „Na was bringt euch denn hierher?",fragte Helga als ich ihre Hütte vorsichtig betrat. „Ich möchte (D/N) einmal durchchecken lassen, keine Ahnung ob das Gift bereits abgeklungen ist oder ihr nicht gutgetan hat",antwortete ich und setzte meine Frau auf einem Stuhl ab. „Ich frag einfach mal nicht nach",antwortete die alte Frau und suchte ein paar Fläschchen, „Welches Gift war es denn ungefähr? Nur damit ich das richtige Gegenmittel benutze" „Hochkonzentrierter Drachenwurz... oder sowas",murmelte ich und schaute mich verlegen im Raum um. Huh, eine neue Zimmerpflanze. Was starrte die mich so blöd an? Hör auf mich anzustarren du Unkraut! Moment mal, das ist 'ne Pflanze, die kann nicht sehen... aber sieht so aus... Ob Pflanzen auch so etwas wie ein Leben haben- So ein richtiges, mit... Gefühlen und so 'nem Zeug? Ob die dann auch sehen könnten? Dann wäre es ja theoretisch möglich dass die mich ansehen. Wieso sollte mich eine Pflanze ansehen? Ich hab nix falsch gemacht! Aber die sieht trotzdem so aus als würde sie mit verschränkten Armen kopfschüttelnd auf mich herabschauen, da oben von ihrem Regal aus. Wie viel Zeug die hier wohl täglich erlebt, irrsinnige Probleme und Hypochonder die täglich diese Hütte betreten, wie abgehärtet eine Blume wohl gegen das Gerede wird. Andere Leute haben echte Probleme, sind in eine alte Drachenfalle getreten und bekommen den Fuß nichtmehr heraus, haben sich die Arme gebrochen, verbluten fast weil ihnen eine Axt im Bein steckt oder haben ein Auge verloren- Tja und dann kommt so ein Spinner wie ich der seine Frau nicht einmal vor Pfeilen beschützen kann, was die jetzt wohl von mir denkt? Können Pflanzen überhaupt denken? Ob wohl noch andere Leute außer mir mit Pflanzen reden? Erstaunlich welche Gedankengänge sich doch in einem leicht verrückten Gehirn bilden können. „Wie viel?",fragte Helga in einem leicht vorwurfsvollen Ton und riss mich aus meinen Gedanken.
„Ähm, so-"
„3 Pfeilspitzen",sagte (D/N) für mich. Doch dann flippte ich erst recht aus:„3?! Wann denn das?! Ich dachte das war nur dieser eine Pfeil! Bei Thor wieso sagst du nichts?! Was wenn sich das jetzt entzündet hat?!" „Der erste hat mich auf der Insel in die Schulter getroffen und machte mich bewusstlos, aber ich muss nachher wohl nochmal aufgewacht sein, weshalb ich mit so einem Ding erneut ruhig gestellt werden musste. Und den dritten hast du ja selbst miterlebt",jetzt war ich mit den Nerven am Ende.
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Dein POV
Seufzend warf Dagur seinen Kopf nach hinten, bevor dann jeglicher Ausdruck von Freude aus seinem Gesicht verschwand und er seine Faust ballte:„Ich schwöre bei allen Göttern die da oben rumsitzen, ich werde Viggo umbringen, dieses dreckige, hinterlistige, verlogene, seelenlose A-" „Nicht vor dem Baby!",mahnt ich und trank ein Zeug das mir gegeben wurde. Murrend lehnte sich Dagur an die Wand und fluchte leise vor sich hin. „Die Wunden sehen ganz gut aus, du solltest dich noch etwas schonen, und dann bist du wieder so fit wie vorher",sagte sie abschließend und ich stand wieder auf, „Fröhliches Samhain euch noch!" Dagur und ich bedankten uns und gingen dann zurück zu Heidrun und seinem Vater. Ja, diese Nacht war Samhain, das Fest der Toten. Ein Fest welches ich nicht allzu gerne mochte- immerhin war meine ganze Familie, mein ganzer Stamm von einer bescheuerten Möchtegern-Grippe dahingerafft und ich habe nur wegen einem Saft der nach nassem Yak und viel zu verwürztem Fisch geschmeckt hat überlebt. Toll, nicht? Ob Dagur dieses Fest auch nicht mag? Immerhin gedenkt man den Toten und laut Erzählungen gehen einige auf seine Rechnung. Was ist eigentlich mit seiner Mutter? Ich habe noch nie ihn oder Heidrun über sie sprechen hören.
„Also Söhnchen, wir müssen uns nochmal ernsthaft unterhalten",sagte Oswald und tippte mit seinem Fuß ungeduldig auf den Boden. Der rothaarige warf stöhnend seinen Kopf zurück und hoffte wahrscheinlich einfach nur, dass ihm seine Vergangenheit nicht erneut zum Verhängnis würde. „Wer kommt mit Kerzen holen?",fragte Heidrun und ihr Bruder folgte ihr prompt in den Keller. Yey, Oswald... und ich... alleine... Wo sind die Ohrenstöpsel?
„Na dann vertreiben wir uns die Zeit doch mit einer netten Unterhalt-"
„Oder ich backe Kekse!"
„Kekse? Ach da- da, da helfe ich doch gerne!"
So stand ich dann kurz darauf in der Küche und schlug die frischen Eier auf, welche ich zuvor geholt hatte und wartete auf Oswald, welcher die Milch bringen sollte. Und die brachte er auch, nur hatte er einen Hufabdruck mitten im Gesicht, dementsprechend redete er auch:„A- Aso di- dische Yaya- Yaks wern au imma fresha" Oswald und die freshen Yaks. Ich nahm ihm die Milch ab und gos sie in die Schüssel, damit ich sie mit den restlichen Zutaten verrühren konnte. Als ich mich kurz wegdrehte um noch eine kleine Feinheit zu holen, hörte ich ein leises Schmatzen und erwischte den schwarzhaarigen dabei wie er sich die Finger vom Teig ableckte. Grinsend verschränkte ich die Arme und spielte mit dem Kochlöffel in meiner Hand. „Ach komm schon",versuchte sich der Wikinger zu wehren, „Ich muss doch wissen wie du meinem Jungen den Kopf verdreht hast!" „Mit meiner besonderen Art",sagte ich und füllte ein bisschen vom Inhalt des Glases, welches ich aus dem Schrank geholt hatte in den Teig. „Wie habt ihr euch eigentlich kennengelernt?",fing er einen Smalltalk an. „Dagur hat mich bewusstlos am Strand gefunden und mitgenommen",klang jetzt auch nicht gerade wie das perfekte Kennenlernen. „Papa wie hast du Mama kennengelernt?" „Ich hab sie bewusstlos am Strand gefunden und mitgenommen" „Und danach?",fragte er weiter und schaute nach dem Feuer.
„Dann wollte ich Rotzbacke umbringen-"
„Den kurzen mit dem störrischen Alptraum?"
„Genau den. Aber Dagur hat mich davon abgehalten und, naja sagen wir ab dann haben sich die Ereignisse irgendwie überschlagen. Ich habe meinen Drachen gezähmt, wurde gefangen genommen, habe bei einer Hochzeit Brautjungfer gespielt, wäre fast an einer Krankheit verreckt, wurde zum hunderttausendsten Mal entführt und irgendwo dazwischen sind wir dann zusammengekommen und haben geheiratet- ach übrigens, Rüstung steht dir bedeutend besser als das Blätterröckchen von damals"
Etwas errötet schaute Oswald erneut nach dem Feuer, welches vorher angezündet worden war und nun endlich ausgebrannt hatte und nur noch die glühenden Kohlen zurück ließ:„Was hat das eigentlich mit diesen Entführungen auf sich?" „Ach ja, die Geschichte",murmelte ich gedankenverloren und knetete den Teig etwas, ehe ich ihn in kleine Kugeln formte und sie flach drückte:„Das weiß ich selber nicht so genau. Irgendwie finden es die Leute- besonders jemand- sehr witzig mich mitgehen zu lassen. Wenn das so weitergeht brauch ich bald einen Entführungsbonus. Jedenfalls, hin und wieder werde ich wie gesagt von irgendjemandem meines Bewusstseins beraubt und in den meisten Fällen auf ein Schiff gebracht. Neulich sollte ich sogar verkauft werden, hätte Dagur nicht rechtzeitig eingegriffen und mich gerettet- gut, ich wäre ertrunken und nicht verkauft worden, aber nichtsdestotrotz bin ich ihm seines Timings sehr dankbar" Nun schob ich die Kohlen mit einem Paddel leicht zur Seite und legte die Kekse in den Lehmofen, bald roch das ganze Haus nach Essen*. Oswald hatte sich bereits auf einen Stuhl gesetzt und begutachtete ein Schwert. „Und deine Familie?",fragt er vorsichtig und ich zucke kurz zusammen. Der Wunde Punkt... „M- Meine Familie. Naja, meine Mutter und mein Vater sind beide tot, von Geschwistern weiß ich nichts und der Rest meines Stammes ist auch ausgerottet. Vielleicht leben noch eine Hand voll Leute, aber ich weiß nicht wo sie sind. Insofern bin ich ein Stammesoberhaupt ohne Stamm, aber hier bei euch Berserkern ist es echt schön",antworte ich. „Oh eh, tut mir leid, ich wusste nicht dass das so ein unangenehmes Thema für dich ist",entschuldigte sich der schwarzhaarige. „Du konntest es ja auch schlecht wissen, ich rede halt nicht oft über meine Familie",sagte ich freundlich und versicherte somit, dass ich keineswegs böse auf ihn war. „Ich verstehe warum Dagur für dich gefallen ist",sagte der schwarzhaarige Mann gelassen und atmete den Duft ein, „Du bist klug, witzig, nett und kannst auch noch kochen. Was will man mehr?" Ich konnte mir gerade noch verkneifen zu sagen, dass die meisten Kochversuche auch Versuche bleiben, da ein Großteil der "Werke" nicht ganz so herauskommen wie ich es gewollt habe- oder wie sie essbar wären. Auch wenn Dagur mir ständig versuchte einzureden, dass ich kochen könnte, das Talent war wohl irgendwie an mir vorbeigegangen. „Naja ich lasse wenigstens keinen Tee anbrennen",lachte ich und setzte mich an den Tisch zu ihm. „Wer war's?",fragte der Mann erst.
„Was?"
„Wer hat dir das mit dem Tee erzählt?"
50/50 Chance (D/N). Entweder haust du deinen Mann in die Pfanne, oder du redest dich da irgendwie wieder raus. Beides kann gut gehen oder auch nicht, aber in dem einen Fall wird Dagur Ärger bekommen. Allerdings ist die Auswahlmöglichkeit bei letzteren eher gering, da es eigentlich nur Heidrun oder Dagur wissen können... Wieso muss eigentlich alles immer so kompliziert sein? Reg' dich ab, er ist immerhin der der den Tee anbrennen hat lassen, nicht Dagur... allerdings hat er mal seine Haare anbrennen lassen, liegt wohl irgendwie in der Familie. „Ich glaub es war Dagur",antwortete ich schließlich und grinste spitzbübisch. „Aha",kam von der anderen Seite. Schimpfend wurde eine Luke im Boden, welche zum Keller führte geöffnet, und Heidrun, vollgeladen mit den unterschiedlichsten Kerzen kletterte hinaus. „Es ist doch nur ein bisschen Wachs",rief sie mahnend und desinteressiert nach unten. „Das tut aber höllisch weh!",war von unten zu hören. „Stell dich nicht so an, jetzt bring die Kerzen hoch",rief Heidrun wieder und legte die Wachsgebilde auf dem Tisch ab, „Riech ich da etwa Kekse?"
„Kekse?!"
„Ja und ja, müssen nur noch etwas backen",sagte ich und stellte eine Kerze ans Fensterbrett. Zwei starke Arme umarmten mich von hinten und ich lehnte mich nach hinten. Ich fühlte mich in seiner Nähe so unglaublich sicher. Ich wurde umgedreht und mein Blick fiel direkt auf Dagurs Oberarm, auf welchem ein- meines Erachtens nach- riesiger Wachsfleck auf seiner Haut war. „Heidrun wie kannst du sagen das ist nur ein bisschen Wachs?",fragte ich sprachlos und hielt seinen Arm fest.
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Dagur POV
„(D/N) so schlimm ist es jetzt auch nicht",wollte ich sagen doch wurde von ihr weggezerrt.
„Keine Wiederrede, ich müsste dagegen noch was in meiner Tasche haben"
„Es ist doch nur ein bisschen Wachs!"
„Genauso wie es nur ein Pfeil war"
„Aha! Du gibst es also zu!"
„...Nein..."
Kurz bevor sie die Tür hinter uns schloss hörte ich noch Oswald laut lachen. Haha, sehr witzig, ich lach später. Etwas beleidigt setzte ich mich aufs Bett und verschränkte die Arme. „Och komm, spiel jetzt nicht beleidigt. Das steht dir nicht gut",neckte (D/N) und setzte sich auf meinen Schoß, „Ich möchte nur dass es dir gut geht, und heißer Wachs auf der Haut tut echt weh und ist auch nicht gerade gesund" Ich gab ihr einen Kuss auf die Schläfe. „Wie ist das eigentlich passiert?",fragte sie und holte etwas Wasser aus einer Feldflasche und ein Stück Seife. Ganz vorsichtig fing sie an dem Wachs zu entfernen. „Naja es ist im Keller sehr dunkel, und da Heidrun etwas Angst in der Dunkelheit hat dachte ich ich mache eine Kerze an damit wir beide besser sehen können. Aber wir haben so lange gebraucht um die Kerzen zu finden und so Zeug, das die in meiner Hand geschmolzen ist und das Ergebnis davon ist auf meinem Arm",erklärte ich und erntete einen liebevollen und leichten Klaps auf den Hinterkopf. „Und ich schätze mal es gab da keine Kerzenhalter oder sowas?",fragte (D/N) herausfordernd und freundlich. „Nein. Aber was könnte eine Kerze schon gegen Dagur den Durchgeknallten machen?",fragte ich und lachte so wie ich es am liebsten tat. „Du könntest wenigstens etwas mehr Schutz an den Armen tragen",sagte sie und hatte die letzten Reste des Kerzenangriffes entfernt. „Aber du willst doch nicht dass ich diese Babys hier verstecke, oder?",fragte ich grinsend und spannte meine Muskeln an, was (D/N) zum erröten brachte. „Duuu",knurrte sie und brachte mich mit einem Kuss zum schweigen, während sie ihre Arme und meinen Hals warf und wir beide nach hinten kippten. Für eine kurzen Moment lagen wir da einfach und sahen uns in die Augen. Ich liebte ihre Augen. Dieses (D/A) war so wunderschön, und es stand ihr perfekt.
„Dagur?"
„Hhmm"
„Für wen zündest du Kerzen an?"
Ich spürte einen Stich in meinem Herzen und setzte mich aufrecht hin, den Blick stur auf den Boden gerichtet. Ein unangenehmen, doch altbekanntes Gefühl kam in mir hoch, welches ich immer versuchte zu verdrängen. Du darfst es nicht fühlen. Du darfst es nicht fühlen. Du darfst es nicht fühlen. Du darfst es nicht fühlen! „Dagur alles o-", ungewollt flog meine Hand nach hinten, doch ich hielt sie fest bevor ich irgendetwas treffen konnte. „T- Tut mir leid",brachte ich nur heraus und drückte mir dabei fast die Hand ab. (D/N) umarmte mich und hielt mich fest. Ihr kann ich es sagen, aber wie wird sie dann reagieren? „F- Für die vielen, unschuldigen Menschen. U- Und für Ma",sagte ich und drückte sie an mich.
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„Was ist mit ihr passiert?"
„Wenn ich dir das sage wirst du mich hassen"
„Ich liebe dich viel zu sehr um dich zu hassen"
„Damals, vor einigen Jahren als ich noch ein kleines Kind war hat es angefangen. Ich war nicht das was man sich ein Wunschkind nennt, nicht wirklich. Und ich habe nur Ärger gemacht, weil ich andere Wege- meine Wege finden wollte. Aber das verstand niemand. Ich war das komische, gestörte Kind mit dem niemand zutun haben wollte, aber meine Mutter liebte mich trotz allem. Mein Vater... huh, er hasste mich. Wenn etwas war- ich war Schuld. Immer. Tja und dann kam Heidrun. Ich war damit abgeschrieben, Vater beachtete mich sowieso nicht und dann war auch noch meine Mutter nicht mehr für mich da. Ich machte noch mehr Mist als vorher, nur um ein bisschen Aufmerksamkeit zu bekommen und auch darüber haben meine Eltern angefangen sich zu streiten. Jeden Abend, so laut dass ich nicht schlafen konnte- und danach habe ich meine Mutter im Garten weinen gehört. Dabei wollte ich sie doch nur stolz machen! Sie sollten stolz auf mich sein! Nur einmal! Und dann kam dieser Husten... sie hat immer gehustet und war schwach, und eines Tages war sie fort. Ich wusste nicht was ich machen sollte, ich konnte mit niemandem reden und überall war Heidrun. Ich hatte keine Minute mit meinem Vater mehr, es hieß immer nur Heidrun hier Heidrun da. Heidrun der Engel war für mich der Teufel. Und eines Tages konnte ich einfach nichtmehr und packte sie und alles was an sie erinnerte in ein Schiffchen und überließ sie den Wellen- sie hatte mir meine Mutter, meinen Vater, mein Leben genommen! Erst als es zu spät war realisierte ich, dass nicht sie sondern ich an allem Schuld war. Fortan wurde es nur noch schlimmer mit mir. E- Es tut mir leid ich wollte das nicht. Ich wollte das alles nicht! Das einzige was ich wollte war eine Familie, eine richtige! Das einzige womit ich meine Wut kanalisieren konnte war indem ich sie einfach raus ließ. Ich habe mir wehgetan, anderen Leuten, habe mein komplettes Zimmer zerstört bis dieses Gefühl weg war. Ich wollte diesen Schmerz nichtmehr fühlen, und verdrängte ihn. Nur wenn du bedingungslose Stärke zeigst konntest du dich behaupten. Ein verdorbener, missverstandener, einsamer, gebrochener Charakter, so ein Mensch sitzt heute hier. Ich bin nicht dass was sich andere vorstellen, aber die Maske sitzt so perfekt dass niemand etwas anderes vermuten kann. Ich wünschte nur sie könnten mir alle vergeben. Ich weiß dass ich sie nie stolz machen konnte- und auch nie werde. Ich sollte jemand anderes, jemand besseres sein- ein "würdiges Oberhaupt" wie Oswald sagen würde, so etwas sollte ich sein. Aber das bin ich einfach nicht, tut mir leid. Und ich habe nie über meine Mutter geredet, weil ich nicht über sie reden- oder denken kann, ohne zu wissen dass ich versagt habe. Was sie wohl sagen würde, wenn sie mich jetzt so sieht? ... ich möchte nur das sie mir vergeben"
Wow, jetzt war es raus. Was sich die letzten Jahre in mir anstaute war jetzt einfach draußen und- es fühlte sich gut an. „Sie wäre stolz auf dich. Das was du die ganzen Jahre über wolltest. Und sie war es vorher schon, weil du ein wundervoller Mensch und einfach du selbst bist",sagte (D/N) fürsorglich und wischte ein paar meiner Tränen weg. Ich mag diese Dinger eh nicht. „Tu mir den Gefallen und liebe deine Ecken und Kanten",sagte sie und legte ihren Kopf auf meiner Schulter ab, „Ein Diamant ist schließlich auch nicht rund"
„Wir beide sind echt verrückt"
„Ich weiß"
„Aber hey, die besten Leute sind verrückt"
„Lebt er noch oder braucht ihr noch lange?!",rief Heidrun von draußen. „Na komm, bevor Oswald noch die ganzen Kekse wegisst",lachte (D/N) und sprang auf.
Gegen Abend
Draußen war es bereits dunkel und die Sterne leuchteten hell. In den Fenstern leuchteten unzählige Lichter, welche das gesamte Dorf erhellten. Ein wunderschöner Anblick, hier und dort hörte man Leute die besinnlich Lieder sangen. „Rosinen",murrte Oswald und verzog sein Gesicht komisch als er in einen der Kekse biss. (D/N) und Heidrun brachen in ein schallendes Gelächter aus, weshalb die Drachen aufschreckten und sich wieder schlafen legten. „Ich hatte nichts anderes",brachte (D/N) es fertig zu sagen als sie wieder etwas Luft bekam. Ja, hier saßen wir nun. Die Drachen die wir einst bekämpften auf dem Boden neben dem brennenden Kamin, und wir drum herum, und ich mit meiner Frau auf dem Schoß. So ziemlich genau muss es wohl damals ausgesehen haben, nur dass jetzt ein Platz frei war. Mein Blick wanderte zum Fenster wo ich die Kerzen flackern sah und überlegte, ob an der Geschichte mit den Toten die zurück kommen und unter uns wandeln etwas dran sein könnte. Vielleicht... und irgendwie fühlte ich mich als würde mir jemand seine Hand auf meine Schulter legen und ins Ohr flüstern:
„Gut gemacht, mein Sohn"
*keine Garantie dass das funktioniert oder so gemacht wurde
Hallo meine Lieben, wie geht's euch so? Hattet ihr ein schönes Halloween?
Ich hoffe euch hat das lange Kapitel gefallen, und bitte klickt jetzt nicht weg weil es ja formal zu Ende ist sondern lest noch weiter.
Zu Feier von 4k Reads habe ich eine kleine Überraschung für euch. Erstmal möchte ich sagen dass das verdammt schnell ging, und ich nie, aber wirklich nie damit gerechnet hätte dass so viele Leute meine Story lesen. DAAAAAAANKEEEEEEEE
Außerdem ist ja bald Weihnachten, und da habe ich gedacht ich werde einen Adventskalender für euch machen! Bin ich nicht nett? Das heißt, jeden Tag einen Oneshot der sich um dieses Buch dreht.
Da ich mir gerne zu viel vornehme werde ich jetzt bis zum ersten Dezember nichtmehr updaten, weil ich die OS schreibe. Wenn mal nichts kommt dann seid bitte nicht sauer, ich bin auch nur ein Mensch.
Ich bin auch auf eure Mitarbeit angewiesen! Wenn ihr also eine Idee oder einen Wunsch habt, bitte zögert nicht ihn mir zu sagen. Auch privat stehe ich für Vorschläge offen, es gibt keine schlechten Ideen! Also bitte bitte schreibt, sonst funktioniert es nicht c.c
Dann bis bald, Kitty is out❤️
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