EXTRA CHAPTER #4: Nächtliche Störungen
Es war dunkel. Sehr dunkel. Das einzige Licht stammte von der Kerze die ununterbrochen in ihrem Zimmer brannte. Ein letztes Mal kämmte sie sich durch ihr Haar, bevor sie die Bürste auf den Tisch legte und sich ins Bett legte.
Ihr Hals schmerzen immer noch und trotz verschiedenster Schlafpositionen wollten ihre Gedanken einfach nicht aufhören zu kreisen. Wieso war er in der Höhle so anders gewesen? Wieso hatte sie vorher fast einen Herzinfarkt bekommen als er in die Tiefe gestürzt war? Wieso war er plötzlich so "fürsorglich"? Wieso war ihr Bauch so leer? Und wieso hatte sie gleichzeitig das Gefühl tausende Ameisen würden in ihrem Baum kämpfen?
Nun lag sie schräg auf ihrem Bett und ließ ihren Kopf auf den Boden hängen. Auch so ging es nicht. Wieso war er so ausgerastet als sie ihn ein Hühnchen genannt hatte? Bei der Erinnerung kicherte sie leise und stellte sich Dagur als Hühnchen vor... „Ein süßes Hühnchen" Bei diesem Gedanken schüttelte sie sich allerdings und wechselte ihre Position, lag nun mit dem Kopf am Fußende.
Das Gefühl der Angst, dass sie hatte als er sie auf den Boden pinnte kam zurück und fühlte sich noch echter an als zuvor. Unwillkürlich wanderte ihre Hand an ihren Hals und drückte leicht, dann wechselte (D/N) ihre Position erneut und hing nun in die Decke eingerollt und auf dem Bauch liegend erneut vom Bett.
„Lasst mich schlafen",murmelte sie in der Hoffnung ihre Gedanken zum Schweigen zu bringen und schloss ihre Augen. Wieso musste alles so schwierig sein? Und wieso konnten er und sein Vater nicht einfach schon abgehauen sein? Wieso musste sie ihn morgen wiedersehen?
Alles war verstummt, selbst die feiernden Menschen mussten wohl zu Bett gegangen sein, die meisten jedenfalls. Die einzigen Geräusche kamen von der flackernden Kerze, dem Meer und ein paar Grillen, welche anscheinend noch die Verlobung feierten, als plötzlich ein leises "Klock" zu hören war.
In dem Glauben dass es nur ein Tier gewesen sei, schloss (D/N) erneut ihre Augen und versuchte weiter einzuschlafen.
Ein weiteres Mal hörte sie dieses Geräusch, nun etwas lauter, doch sie machte sich keine Gedanken darum.
KLOCK! Nun war es noch lauter, doch es war sicherlich nur ein Vogel gewesen, der gegen ihre Fensterläden geflogen war.
Einige weitere Vögel folgten ihm, und entweder waren die alle blind, betrunken oder hatten einen echt miesen Gleichgewichtssinn.
KLOCK!!!
Gut, nun reichte es ihr. Beim nächsten, definitiv übergewichtigen Vogel zerbricht noch das Holz. Schnell versuchte sie sich aus ihrer Decke zu befreien, was doch schwieriger wurde als gedacht- schließlich fiel sie vom Bett.
„Schon gut ich komme ja",meckerte (D/N) als ein weiteres Ding Krach machte und befreite sich schließlich aus ihrem Gefängnis. Schnell hastete sie zu ihrem Fenster und öffnete die Fensterläden, als plötzlich etwas gegen ihren Kopf knallte und sie stürzte.
„Verdammte- bist du ok?",flüster-rief er und knallte seine Hand gegen seinen Kopf. Erneut kam die Gestalt ans Fenster und starrte verwundert hinunter:„Dagur was machst du hier?!"
„Wir müssen nochmal zurück in die Höhle, ich hab meinen Dolch liegen lassen!"
„Hast du nicht noch Dutzend andere?!"
„Aber das war mein liebster!"
„Geh doch alleine hin!"
„Du hast doch gesehen wie ich da fast runtergefallen wäre, im Dunkeln wird das nicht ungefährlicher. Willst du wirklich dass ich da runterstürze?"
Das Schauspiel welches sie lieferten, erinnerte stark an die Balkonszene aus Romeo und Julia. Doch hier wird voraussichtlich keiner von beiden sterben und das Theaterstück wurde noch nicht geschrieben, also sah es für sie einfach nur aus wie ein Typ der unter dem Fenster seiner Verlobten stand und etwas von ihr wollte, sie allerdings keine Lust darauf hatte.
„Ja- Nein. Aber kann das nicht bis morgen früh warten?"
„Na- hein"
(D/N) strich sich eine Haarsträhne hinters Ohr und schaute sich zu allen Seiten um und murmelte:„Ich bin aber schon in meinen Schlafsachen"
„Stört mich doch nicht",lachte er und grinste, kurz darauf traf ihn ein Stein am Helm, welcher daraufhin laut schepperte, „Schon gut verstanden! Wieso gleich so brutal?"
„Ich darf nachts nicht raus, schon garnicht in den Wald"
„Ach jetzt sag mir bloß nicht dass du noch nie heimlich Nachts angehauen bist?"
Kurzes Schweigen:„Gut gib mir 5 Minuten"
Mit diesem Worten schloss sie wieder ihre Fensterläden und verschwand. Dagur setzte sich derweil ins Gras und lehnte sich an ihr Haus an, während er die Minuten zählte. „Ob sie sich sehr wehgetan hat? Wenn sie davon eine Verletzung bekommt, Odin ich werde gelyncht! Mindestens zwei Mal! Ob sie eigentlich nur Kleider trägt?"
Ein kleiner Schrecklicher Schrecken kam angekrochen und gurgelte belustigt vor sich hin. „Hey Kleiner",murmelte Dagur und streckte seine Hand zu dem Drachen aus. Etwas unsicher kam dieser näher und schnüffelte kurz an der Hand, biss dann hinein und flog wieder weg. Sich auf die Zunge beißend um keinen Ton von sich zu geben schüttelte der rothaarige seine Hand um den Schmerz zu lindern.
Verdammte Bestien, sie würden nie etwas anderes als töten können, daran könnte niemand was ändern. Nichtmal dieser komische Hicks auf Berk- ach was redete er da, Hicks würde gefressen werden bevor er nur mit der Wimper schlagen konnte!
Kurz darauf hörte Dagur plötzlich das Geräusch von knarrendem Holz und eine Lampe fiel neben ihn, welche er in die Hand nahm und aufstand. Ihr folgte eine junge Frau, welche elegant auf dem Boden landete- Korrektur, sie fiel runter und flog auf die Fresse- und mit der selben Eleganz und noch mehr Würde aufstand und ihm die Lampe abnahm.
„Du weißt ich wollte dich ja eigentlich auffangen",brachte er fertig zu sagen und sein Lachen für eine kurze Zeit zurückzuhalten, „A- Aber ich hatte die Lampe und hab mir nur gedacht du würdest das sicher auch alleine hinkriegen" Jetzt war sein Lachen nichtmehr zu stoppen und (D/N) musste ihm die Hand vor den Mund halten damit er nicht das ganze Dorf aufweckte.
„Los jetzt",befahl sie und beide machten sich leicht errötet auf zum Wald- hätten sie nur gewusst was sie da erwartete...
„Es waren übrigens 6 Minuten"
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