Unglaublich
,,Nein, nein, nein! Das kann nicht sein! Meine Mutter starb bei einem Drachenangriff as ich noch ein Baby war.", rief Hicks. ,,Bist du dir sicher? Du siehst doch, dass die Drachen keine Blutrünstigen fliegenden Teufel sind. Man kann mit ihnen leben, sie verstehen, respektieren, sich mit ihn anfreunden und sie trainieren. Und sie lernen dich zu verstehen und zu respektieren.
Wolkenspringer hat mich damals nicht einfach getötet. Er hat mich hier her gebracht und seitdem lebe ich unter den Drachen hier."
Hicks war sprachlos. Seine eigene Mutter lebte seit über 18 Jahren mit den Drachen. Sie kannte ihre Geheimnisse, Schwächen und Stärken. Seine Mutter könnte ihm bestimmt Dinge zeigen, die er noch gar nicht kannte und vielleicht konnte auch er seiner Mutter noch etwas zeigen, wenn auch sehr unwahrscheinlich.
,,Aber wieso bist du nie zurückgekommen? Du hättest das Schicksal der Drachen ändern können! Viele würden noch Leben!"
,,Und andere wiederum würden tod sein. Du und ich eingeschlossen. Und ich könnte mir nicht verzeihen, wenn dir oder Wolkenspringer etwas passiert wäre." Bei diesen Worten strich sie ihrem Drachen sanft über den Hals. Hicks wusste zwar nicht wer Wolkenspringer war, aber er war sich ziemlich sicher, dass der Drache gemeint war.
,,Trotzdem hättest du zurückkommen können."
,,Hicks, das ist die Vergangenheit und ich kann sie nicht ändern. Ich habe Fehler begangen, ja, aber wir lernen aus unseren Fehlern. Trotzdem könnte ich verstehen, wenn du es mir nicht verzeihst." Hicks wusste nicht recht was er daraufhin antworten sollte. Es war schön seine Mutter wiederzusehen, aber sie hatte ihn die ganze Zeit alleine gelassen. Jahrelang hatte Hicks mit ansehen müssen, wie Drachen schuldlos abgeschlachtet worden waren, wie sie ihr Fleisch gegessen haben und ihr Blut als Tinte benutzt haben. All das hatte ihm da zwar nichts ausgemacht, immerhin hatte er selber mal ein Drachentöter werden wollen, aber jetzt im Nachhinein bescherte es ihm eine Übelkeit im Magen, wodurch Hicks sich fühlte, als müsste er sich übergeben.
,,Ist alles in Ordnung?" Fragte Valka. Ihr Blick verriet, dass sie besorgt war.
Hicks nickte stumm und als er den Blick seiner Mutter sah, wurde ihm klar, er konnte ihr verzeihen. Auch wenn sie 18 Jahre nicht für ihn da war, so war sie es jetzt und würde es noch lange sein. Die Vergangenheit, da hatte Valka recht, konnten sie nicht ungeschehen machen. Aber auf die Zukunft hatten sie noch Einfluss. Wenn er ihr jetzt nicht verzieh, würde er sie womöglich für immer verlieren und nie wieder sehen. Aber wenn er Hicks ihr verzieh, könnten sie die Drachen retten, ja vielleicht sogar den Krieg zwischen ihnen und den Menschen beenden.
,,Mutter, es ist zwar schwer alles zu vergessen, aber ich kann und will dir verzeihen. Du warst zwar 18 Jahre nicht für mich da, aber dann ist es doch umso besser, jetzt die verlorene Zeit aufzuholen."
Überglücklich umarmten Mutter und Sohn sich. Beide waren froh den anderen zu haben, der ihre Lage und die Drachen verstand, sowie sie selbst es taten. ,,Ich bin so froh, dass du hier bist, Mutter", sagte Hicks leise, aber laut genug, damit Valka es hören konnte. Valka drückte ihren Sohn nochmal einbisschen fester, bevor sie ihn wieder losließ.
,,Du hast vorhin etwas von einer Heidrun gesagt. Wer ist sie?"
Hicks riss die Augen auf. Wie hatte er sie nur vergessen können?
,,Eine Verbündete, die dringend unsere Hilfe braucht. Ihr Drache geht sonst an Vater, womöglich hat er ihn sogar schon.", rief Hicks leicht pansich.
,,Dann lass uns deine Verbündete und ihren Drachen mal retten!", entgegnete Valka und schwang sich mit ihrem Stab auf Wolkenspringern, der so gleich abhob. Auch Hicks war schnell auf Ohnezahn und ohne groß Zeit zu verlieren, flogen sie los, ohne die anderen Drachen.
Ohnezahn war bedeutend schneller gewesen als der Sturmschneid, der schon in einem hohen Tempo geflogen war, weshalb er immer wieder auf kleinen Felsvorsprüngen im Meer landete, um auf ihn zu warten und Hicks sich während der Pausen einen Plan überlegen konnte.
Kurz vor der Insel, auf der Heidrun gegangengehalten wurde, flogen die Drachen nur auf der Stelle und Hicks erklärte den Plan.
,,Da Vater schon weg ist, werden Ohnezahn und ich uns hier trennen. Ohnezahn wird dann Heidruns Drachen befreien und ich komme mit dir mit, um Heidrun selber zu befreien. Wolkenspringer wird hoffentlich dann die ganze Aufmerksamkeit auf sich ziehen und während er dann die Drachenjäger beschäftigt, gehen wir rein, um Heidrun zu retten. Damit es aber nicht wie eine Ablenkung wirkt, muss es so aussehen, als wäre Wolkenspringer verletzt und deshalb nicht hochfliegen kann. Ich habe Beeren unten gesehen. Damit werden wir die Verletzungen vortäuschen. Alles klar?"
Valka nickte zustimmend und auch die Drachen gaben eine Art Zustimmungslaut von sich, was Hicks und Valka lächeln ließ, weil es einfach verdammt komisch klang.
,,Dann los!", sagte Hicks, sprang von Ohnezahns Rücken und ließ sich erstmal nur fallen. Zu Valkas Schock drehte Ohnezahn dann auch noch bei, ohne seinem Reiter auch nur noch eines Blickes zu würdigen. ,,Hicks!", schrie Valka. Der schien sie zu hören, drehte sich einmal um 180° und rief zurück:,,Folge mir einfach!" Die Verwirrung konnte Valka zwar nicht ansehen, dank der Maske, aber sie war es. Verwirrt und schockiert, über das, was ihr Sohn gerade tat. Trotzdem folgte sie ihm, beziehungsweise ließ sich von ihrem Drachen tragen, der ihm folgte.
Ein paar Sekunden, bevor Valka dachte, er würde mitten in die Bäume krachen, öffnete Hicks jedoch seinen Fluganzug, der ihn sicher landen ließ.
Auf der Erde sah Valka erstmal nur faszinierend zu, wie Hicks seinen Fluganzug wieder einfaltete, bevor sie zu ihm ging. ,,Wie hast du das gemacht."
,,Erkläre ich dir später. Jetzt erstmal, da vorne die Beeren. Du beschmierst Wolkenspringer damit und ich gucke, wie wir am unauffälligsten in die Höhle kommen. Wenn du fertig bist, kommst du zu mir. Dann gibst du Wolkenspringer ein Zeichen und er darf seine ich-bin-ein-hilfloser-Drache
Nummer vollführen."
Mehr sagte Hicks dann auch nicht mehr, sondern ging einfach Richtung Höhle, die dank des Verwesungsgestanks leicht zu finden war und Valka kümmerte sich währenddessen um Wolkenspringer.
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