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Wie man einen König zum gehen bewegen kann

Die Bilder der Hinrichtung, nein, der Ermordung meiner Mutter, nehmen all meine Sinne in Anspruch. Ich kann an nichts anderes mehr denken. Es fühlt sich so an, als hätte diese Dhara mir das Schwert in den Brustkorb gerammt, als hätte Rowan meinen Tod und nicht den meiner Mutter befohlen. Seit ich aus dem Schloss gestürmt bin, fühlt sich mein Körper taub an, als wäre ich eine Marionette. Die Tränen, die mir immer noch unaufhaltsam die Wangen herunterlaufen, nehme ich kaum war, sowie die kalte Windluft, die mir über die Arme peitscht. Ich möchte schreien, gegen etwas schlagen, jemanden schlagen, aber stattdessen irre ich schon seit Stunden in diesem dummen Irrgarten herum. Die Sträucher überragen meinen Kopf bei weitem und sehen alle gleich aus. Egal welchen Weg ich einschlage, egal wo ich abbiege, habe ich das Gefühl, immer tiefer hineinzugehen, als dem heißersehnten Ausgang näher zu kommen.
     Ich ramme meine frisch gefeilten Fingernägel in meine Handinnenfläche, bis die Knöchel meiner Fäuste weiß hervortreten. Wirre, nicht zusammenhängende Buchstaben entgleiten mir fluchend über die Lippen, während sich meine Nasenflügel bebend aufblähen.
     »Davina.« Eine samtweiche Stimme, die kaum lauter war, als das Zwitschern der Vögel, die über meinen Kopf schweben, lässt mich innehalten. Mit angehaltenem Atem drehe ich mich um und blicke in glasklare blaue Augen, die meine Muskeln beinahe augenblicklich entspannen. Obwohl ich Mitleid, Schmerz und unsagbare Traurigkeit in Kovas Augen sehen kann, fühle ich mich augenblicklich sicher und geborgen. Es fühlt sich nach Hause an. Jedenfalls für einen kleinen Moment.
     »Du musst dich beruhigen.« Beruhigen. Ein Wort. Drei Silben. Und aus so vielen verschiedenen Gründen, der falsche Zeitpunkt es zu benutzen. »Du warst doch da oder?« Meine Stimme schlägt einige Oktaven höher und lässt die Vögel über unseren Köpfen krächzend fliehen. »Du hast gesehen was passiert ist oder?«
     Kova öffnet seine Lippen, doch statt Worte aus seinen Lippen zu hören, nehme ich nur das Geräusch eines knackenden Astes war. Für den Bruchteil einer Sekunde wende ich meinen Blick von meinem besten Freund ab. Ein Reflex, um die Quelle des unerwarteten Geräusches auszumachen. Doch als ich meine Aufmerksamkeit wieder Kova widmen möchte, ist er verschwunden.
     »Haben Sie sich verlaufen, Liebes?« Das tiefe Timbre jagt mir einen kalten Schauer über den Rücken, den ich bis in meine Glieder spüren kann. Ich unterdrücke ein verächtliches Schnauben, als ich mich umdrehe und in zwei smaragdgrüne Augen blicke. Der Hauch eines Déjà-vu drängt sich in meine Gedanken. Doch anders als vor wenigen Tage, bleiben mir meine Worte nicht im Hals stecken. Ganz im Gegenteil. Zitternd kämpfe ich gegen den Drang an, ihm Worte an den Kopf zu werfen, an die eine Lady meines Standes niemals denken sollte.
     »Habt Ihr eure Stimme verloren?« Ich höre den Spott in seiner Stimme. Oder ist es reine Provokation? Was auch immer ich Heraushöhe, kratzt etwas tief in meinen Inneren an, sodass ich nicht in der Lage bin, die Worte, die wie ein rauschender, lauter Wasserfall aus meinen Mund sprudeln, aufhalten kann.
     »Du überheblicher Drache.« Das letzte Wort spucke ich förmlich aus meinen Mund, als wäre es eine Beleidigung. Ich bin mir ziemlich sicher, das jede andere an meiner Stelle, das Wort wie flüssiges Gold über die Lippen fliegen lassen würde. Aber ich bin nicht wie jede andere. Ich bin verdammt wütend. »Wie kommst du auf die beknackte Idee, das ich auch nur ansatzweise gerade deine Anwesenheit haben möchte?!« Davina! Rudere zurück, ermahne ich mich selber. Doch es war zu spät. Die Worte habe ich ausgesprochen und sofern kein Wunder geschieht und ich die Zeit zurückdrehen kann, kann ich nicht ungeschehen machen, was Rowan soeben gehört hat. Das Wunder bleibt aus, doch Rowans Reaktion nicht.
     »Was hat Eure Mutter mit den verbotenen Kräutern gemacht?« Die Stimme des Königs klingt ruhig und erschreckenderweise emotionsloser, wie vor einigen Sekunden noch.
     »Was?« Flüstere ich.
     »Was hat Eure Mutter mit den verbotenen Kräutern gemacht?« Ich beiße mir auf die Unterlippe. Überheblicher Blödian. Ich zucke mit meinen Schultern, wohlwissend, das Rowan es genießen wird, mich zu belehren, sowie es meine Mutter immer getan hat. Meine Mutter ...
     »Eure Mutter hat Sie euch untergejubelt.« Ich unterbreche ihn nicht, dennoch macht der König eine Pause, um meine Reaktion zu ergründen. Doch meine Mimik bleibt unverändert. »Sie wollte mit den Kräutern Eure Lebensenergie verringern.« Meine Augen sollten sich weihten. Mein Herz sollte mir bis zum Hals schlagen. Ich sollte vehement den Kopf schütteln. Doch all das tue ich nicht, weil ich nicht überrascht bin. Meine Mutter ist noch nie wie mein Vater gewesen. Sie hat mich nie umarmt. Mir nie ihre Liebe beteuert. Mich nie gelobt, wenn ich etwas gut gemacht habe. Es gab nur Befehle, Lektionen und Bestrafungen. Und trotz allem kann ich nichts gegen das Loch in meinem schlagenden Herzen tun, dass mich daran erinnert, das meine Mutter nicht mehr da war. Tatsache ist, das meine Mutter mich zwar nie geliebt hat, ich sie aber schon. Sie war immerhin meine Mutter. Ein großer Teil meines Lebens.
     »Es war meine Lebensenergie, nicht Eure!« Meine Stimme bebt. »Ich wollte ihren Tod nicht!«
     Rowans Augenbrauen schießen blitzschnell nach oben. »Ihr trefft keine Entscheidungen in diesem Land, das tut der König.«
     Diesmal kann ich mir ein verächtliches Schnauben nicht verkneifen. »Ihr seid zwar der König von Lythanica, aber das bedeutet nicht zwingend, das Ihr auch mein König seid.« Für einen kurzen Augenblick nehme ich an, dass ein dunkler Schatten über sein Gesicht zieht. Doch kaum habe ich ihn wahrgenommen, ist er auch schon verschwunden.
     Rowan seufzt. »Wegen Eurer Lage, werde ich so tun, als ob ich das nicht gehört habe.«
     Überheblicher Großkotz! »Was hättet Ihr an meiner Stelle getan?« Schon wieder habe ich mich nicht mehr Unterkontrolle. Etwas an diesem Mann zwingt mich dazu, all meine Lektionen, all meine körperliche und emotionale Kontrolle zu vergessen. »Hättet Ihr daneben gestanden und schweigend hingenommen, das ich Eure Mutter umbringe?« Ich verdrehe die Augen. »O Verzeihung. Ich meine natürlich, das ich den Befehl gebe, Eure Mutter umbringen zu lassen.«
     Der König verengt die Augen, sodass nur noch ein schmaler grüner Strich in seinen Augen vorhanden ist. Obwohl ich nur noch einen Bruchteil seiner Augen sehen kann, entgeht mir nicht, dass sich die verschieden Grüntöne lodernd miteinander vermischen. »Nur ein Mensch kann so denken.«
     Mensch. Da war es wieder. Dieses eine Wort, das genau beschreibt was ich bin und wie immer, wenn es den Mund eines anderen verlässt, wie eine Beleidigung klingt, das mir die Luft zum Atmen nehmen will.
     »Das ist keine Beleidigung«, zische ich, aus zusammengepressten Zähnen ehe ich mich umdrehe und stampfend einen beliebigen Weg einzuschlagen. Ich biege in der ersten Kurve ab, in der Hoffnung das mir Rowan nicht folgen wird. Meine Hoffnung stirbt genauso schnell, wie der Gedanke, jemals von einem Fremden mit Unvoreingenommenheit angeschaut zu werden.
     »Ihr habt euch verlaufen, Liebes.« Ich schaue über meine Schulter und entdecke den König knapp zwei Meter hinter mir. Er hat seine Arme hinter seinen Kopf verschränkt. Rowan schenkt mir ein kleines Lächeln, das seine Augen widerspiegeln. Die Grüntöne tanzen wild umher, als wären sie aufgeregt, wie ein kleines Kind das einen Schokoladenkeks essen darf.
     Ich seufze und drehe meinen Kopf wieder nach vorne. Ganz ruhig, Davina. Du darfst nicht mehr den Bogen überspannen, ermahne ich mich in Gedanken, da ich das Gefühl habe, wenn ich nochmal etwas Unüberlegtes sage, werde ich nicht so einfach davon kommen.
      »Warum wollt Ihr euch nicht helfen lassen?« Ruft Rowan hinterher. Abrupt bleibe ich stehen. »Ich mag Euch einfach nicht.« Ich traue mich nicht mich umzudrehen, denn die Wahrheit ist, dass ich den König mochte. Anfangs. Momentan bin ich einfach wütend auf ihn und ... verletzt, da er mich zum Narren gehalten hat. Er hatte mich angelogen oder besser gesagt, verschwiegen das er der König ist. Mir ist das zuvor noch nie passiert. Warum auch? Es gab früher kaum einen Grund, warum andere überhaupt mit mir sprechen sollten. Umso verletzender empfinde ich Rowans-Verhalten. Ich bin keine Idiotin, das weiß ich. Aber er lässt mich fühlen, als wäre ich eine.
     »Halte dich rechts«, höre ich das tiefe Timbre seiner Stimme, das wieder einmal das Blut in meinen Adern gefrieren lässt, nahe meines Ohres. Als ich mich umdrehe, war jedoch Rowan mit samt seiner wunderschönen Stimme verschwunden. Zurück blieb nur das Geräusch des pfeifenden Windes und mein eigener lauter Herzschlag.

Ich habe den Worten des Königs vertraut, obwohl so vieles dagegen gesprochen hatte. In wenigen Minuten war ich aus diesem nervigen Irrgarten draußen. Direkt vor dem Ausgang stand mein Vater, dem ich direkt in die Arme gesprungen bin. Gegen all meine Erwartungen erwiderte er jedoch die Umarmung nicht, weswegen ich fast augenblicklich von ihm ablasse und ihn prüfend mustere.
     »Vater?«
     »Du wirst morgen zu diesem Frühlingsball gehen«, informiert er mich und marschiert an mir vorbei, ohne mich nochmals anzuschauen. Ich weiß echt nicht, was schlimmer ist. Die Tatsache das meine Mutter tot ist, dass ich zu diesem Ball gehen muss oder das mein Vater mich nun behandelt, wie meine Mutter es einst getan hatte. Was ich jedoch genau weiß, ist, das ich nicht drumherum komme ein Kleid zu diesem Ball anzuziehen und vorzugeben das ich die abschätzigen Blicke der anderen Gäste nicht bemerken würde. Denn eins steht fest: Ich werde der einzige Mensch auf diesem Frühlingsball sein, sowie immer.

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