Kapitel 20
Geständnis des Hobbits
Vor einiger Zeit hatte Bard sich entschuldigen lassen und war gegangen. Er hatte noch einige wichtige Dinge mit seinen Männer zu besprechen und schien auch nicht sonderlich wild darauf weiterhin mit Thranduil in einem Zelt zu sitzen.
Diesem war nach dem Gespräch der Sinn nach Schlaf wohl erstmal vergangen, denn er diskutierte seit einer geschlagenen Stunde mit Gandalf über seine Nachricht.
"Seit wann wird mein Rat für so gering geschätzt?", entrüstete Gandalf sich gerade.
"Was denkt ihr, will ich damit bezwecken."
In Thranduils Gesicht konnte ich kaum eine Regung entdecken, als er antwortete.
"Ich denke, dass ihr eure Zwergenfreunden retten wollt. Und ich bewundere eure Treue zu ihnen, doch das wird mich nicht von meinem Kurs abbringen."
Ruckartig stand er auf und schlich um Gandalf herum. Der kaute unzufrieden auf seiner Pfeife herum und schien schon einen neuen Plan auszuarbeiten.
"Ihr habt es angefangen Mithrandir, verzeiht mir, wenn ich es beende."
Mit diesen Worten wandte er sich ab von Gandalf und einer der Wachen am Eingang zu.
"Sind die Bogenschützen bereit?", fragte er herrisch.
"Ja mein Herr.", erwiderte der Soldat sofort.
"Gebt den Befehl, sollte sich irgendetwas auf diesem Berg bewegen, tötet es."
Erschrocken sprang ich auf.
"Thranduil! Was soll das?"
Der Wachmann verbeugt sich kurz und eilte dann davon, während Thranduil sich ruhig zu mir umdrehte.
"Wir befinden uns im Krieg und ich werde mich nicht von einem dahergelaufenen Zauberer, der auch noch ein Verbündeter meiner Feinde ist, davon umstimmen lassen, diesen Berg zu stürmen. Und jetzt komm, wir werden ein wenig Ruhe für den morgigen Tag brauchen. Außerdem bist du noch nicht genesen, du brauchst allen Schlaf den du bekommen kannst. Ich will nicht, dass du morgen verletzt wirst, dafür bist du mir einfach viel zu wichtig."
Ich schüttelte fassungslos den Kopf. Wie konnte er so kaltherzig den Tod einiger Zwerge befehlen, die er nicht einmal richtig kannte?
"Ich denke nicht, dass ich jetzt Schlaf finde. Lass mich noch eine Weile hier in der Stadt, ich werde dann nachkommen." Unzufrieden sah er mich an, nickte dann aber.
"Du bist frei, tu was du willst. Aber bitte lass mich nicht all zu lang warten. Wir waren schon so lange getrennt." Er beugte sich vor und küsste mich zärtlich, bevor er schwungvoll seine Robe um sich warf und aus dem Zelt stolzierte.
Ein leichtes Schmunzeln zierte daher meine Lippen, als Gandalf das Zelt wieder betrat. Ich hatte gar nicht richtig bemerkt wie er gegangen war.
Ihm auf den Fersen war Bilbo der mich freudig umarmte.
"Liluith, es ist so lange her, ich hatte fast vergessen, wie du aussiehst.", begrüßte er mich.
"Ach Bilbo, ich hab dich auch vermisst.", erwiderte ich und drückte ihn an mich.
"Bilbo will uns etwas mitteilen.", erklärte Gandalf.
"Wo ist Thranduil?"
"Er ist vor wenigen Augenblicken zu Bett gegangen, doch ich bin sicher, wir werden ihn noch vor unseren Gemächern erwischen."
Bilbo zog eine Augenbrauen hoch.
"Unseren?", fragte er skeptisch. Diese Geste sah zu drollig aus und ich musste lachen.
"Ich bin mit ihm verlobt Bilbo. Wir kennen uns schon seit über eintausend Jahren."
"Ich dachte, wegen deiner Gabe wärst du, naja irgendwie..."
"Was gibt es noch Mithrandir?" Hörte man da Thranduil von draußen, der Bilbo damit aus seiner Situation rettete.
"Es gibt einen Botschafter aus dem Berg.", erwiderte Bard an Stelle des Angesprochenen. Die drei Männer betraten das Zelt und begaben sich wieder auf ihre Plätze.
Thranduil musterte den Hobbit von oben bis unten und zog nachdenklich die Stirn kraus. Dann leuchtete Erkenntnis in seinen Augen auf.
"Wenn ich mich recht entsinne, ist dies der Halbling, der die Schlüssel zu meinem Kerker unter der Nase meiner Wachen gestohlen hat.", gab er gereizt von sich.
Die Tatsache, dass es jemand tatsächlich geschafft hatte aus diesem Kerker zu entkommen war ein wunder Punkt. Dennoch konnte ich es mir nicht verkneifen zu kichern, als ich Bilbos Gesichtsausdruck sah. Er sah strickt auf den Boden und verzog das Gesicht in unangenehme Positionen.
Dabei gab er ein "Ja, es tut mir Leid." von sich.
Als ich Gandalf und Bard sah, konnte ich auch in deren Blicken den Schalk erkennen. Allerdings war ich die Einzige, die sich traute ihre Gefühle offen zu zeigen. Das brachte mir zwar einen sehr wütenden Blick Thranduils ein, war es aber dennoch wert.
Bilbo kam nach vorne und zog einen in Stoff gewickelten Gegenstand aus seiner Tasche.
"Ich bin gekommen," er machte eine Pause und legte das Stoffstück auf den Tisch, "um euch das zu geben."
Dann zog er den Stoff beiseite und ein Edelstein kam zu Vorschein.
Der Arkenstein leuchtet aus seinem Inneren in einem sanften blau und zog daher sofort die Blicke aller Anwesenden auf sich.
"Das Herz des Berges."
Thranduil zog erfurchtsvoll die Luft ein und erhob sich von seinem Thron.
"Das Königsjuwel.", sagte auch Bard. Die beiden Männer sahen sich ungläubig an und warfen dann beide ihren Blick auf den kleinen Bilbo.
"Wie ist es in Euren Besitz gelangt?", fragte Bard den Hobbit.
"Ich habe ihn als meinen vierzehnten Teil des Schatzes genommen." Immer noch ungläubig fragte Bard weiter.
"Warum habt Ihr das getan? Ihr seid uns nicht zu Loyalität verpflichtet." Bilbo schüttelte traurig den Kopf.
"Ich habe das nicht für euch getan. Ich weiß, die Zwerge können stur sein und dickköpfig und schwierig, geheimnistuerisch, misstrauisch und sie haben die schlimmsten Manieren, die ein Mann haben kann. Aber sie sind auch mutig, tapfer und treu bis in den Tod. Sie sind mir sehr ans Herz gewachsen und ich will ihnen helfen, wenn ich kann. Für Thorin ist dieser Stein mehr wert als alles andere. Ich bin überzeugt, als Austausch wird er euch alles geben, was ihr verlangt. Es gibt also keinen Grund für Krieg."
Ich ging zu ihm und legte ihm einen Arm um die Schulter. Ich wusste wie schwer es ihm gefallen sein musste, seinen Freund zu verraten. Seid dem Carrock waren die beiden wohl immer enger zusammengewachsen und Thorin hatte ihm mehr und mehr sein Vertrauen geschenkt.
Dankbar lehnte der kleine Mann sich an mich und ich spürte wie er zitterte.
Währenddessen wanderten die Blicke von Gandalf und Bard zu Thranduil und auch ich konnte nicht anders als ihn vorwurfsvoll anzublicken. Jetzt hatte selbst er keinen Grund mehr für einen offenen Krieg gegen die 13 Zwerge in dem Berg. Der schien die Blicke zu bemerken und wandte sich ab von uns.
"Ich werde eine Nacht darüber nachdenken.", sagte er schließlich und verließ das Zelt. Kurz darauf folgte Bard.
"Komm Bilbo, wir finden einen Platz zum Schlafen für dich.", bot ich ihm an. Er schien an meine Schulter gelehnt immer ruhiger zu werden und auch die Müdigkeit machte sich bei ihm breit.
"Das werde ich übernehmen mein Kind. Thranduil hat Recht, du brauchst noch Ruhe. Egal ob wir morgen Krieg führen oder verhandeln. Schone deine Kräfte." Geschlagen stimmte ich ihm zu. Ich war zwar auf dem besten Weg zur vollständigen Heilung, doch ich spürte auch noch immer die Schwäche des letzten Kampfes in mir.
"Dann geh du mit ihm und ich werde zu Thranduil gehen und ihn zu Verhandlungen überreden."
"Gute Nacht Liluith. Wir sehen uns morgen.", verabschiedete sich Bilbo und folgte Gandalf aus dem Zelt. Kurze Zeit stand ich allein in dem warmen Raum, doch dann raffte ich mich auf und verließ ihn ebenfalls.
Ich lief langsam durch die Ruinen der einstmals so schönen Stadt. Ich kannte fast jede Ecke und verband mit den meisten Straßen Erinnerungen an eine längst vergangene Zeit. Auch das Zimmer in dem Thranduil und ich schliefen war mir durchaus bekannt.
Girion hatte dieses Haus extra für elbische Besucher bauen lassen. Es lag etwas abseits des belebten Zentrums und hatte einmal einen wunderbaren Garten gehabt. Heute war von den prachtvollen Ornamenten an der Fassade nichts mehr zu erkennen.
Die Farbe war wohl schon vor Jahren angeblättert und das Dach hatte auch viele Löcher. Wenn ich nicht so oft hier gewesen wäre, hätte ich es wohl nicht wiedererkannt. Aber so vergrößerte es meine Trauer um diesen Ort nur noch mehr.
Ich öffnete leise die Tür zu dem Haus und betrat den Flur. Dann schlich ich die alte Treppe hinauf, die bei jedem Schritt ein unnatürlich lautes Knarzen von sich gab.
Am Ende des Ganges in der zweiten Etage hatten Thranduil und ich uns eingerichtet und ich sah auch, dass die Tür zu diesem Raum leicht offen stand.
Anscheinend wartete er auf meine Rückkehr.
Ich lief durch den Flur. Rechts und links von mir hingen kaputte Bilder an den Wänden, die nur ab und an von einer Tür unterbrochen wurden. An einer Stelle schien das Licht des Mondes durch die Decke und gab dem Gang eine geisterhafte Ausstrahlung.
An der Tür angekommen öffnete ich diese noch ein wenig weiter und betrat unser Schlafgemach. Thranduil stand dort wie eine Statue am Fenster. Er hatte seinen Umhang und die schweren Kleider abgelegt und trug lediglich ein einfaches weißes Hemd und eine braune Hose.
"Thranduil?", flüsterte ich vorsichtig.
Er sagte nichts, sondern zog mich einfach in seine Arme. Ich schmiegte mich an seine Brust und spürte die Wärme seines Körpers durch den dünnen Stoff. Gleichmäßig schlug sein Herz und lullte mich damit ein.
"Tári nîn, im antalehant ilye enya meleth. Enya hun ned le nîn."*, flüsterte er irgendwann in die angenehme Stille. Ich sah zu ihm auf und er lächelte mich sanft an.
"Ve nya lín ea. Tennoio."**, antwortete ich ebenfalls flüsternd.
Seine Arme schlossen sich daraufhin noch enger um meinen Körper und er küsste meinen Scheitel.
Dann wanderte er mit seinen Lippen an meinem Ohr hinunter zu meinem Hals. Federleicht platzierte er einige Küsse auf meiner empfindlichen Haut und ich konnte nicht anders als mich im hinzugeben.
Mein Herz begann schneller zu schlagen und ein Stöhnen entwich mir. Ich presste meinen Körper an seinen so nah ich konnte, sodass kein Blatt mehr zwischen uns gepasst hätte.
Dann spürte ich seine warmen Hände an meinem Rücken. Stück für Stück löste er das Korsett bis ich seine Haut auf meiner spürte.
Seine Hände strichen über meinen Rücken und ein wolliger Schauer durchfuhr mich. Ich löste meine Arme aus der Umklammerung und begann auch sein Hemd zu öffnen. Dabei verteilte ich immer wieder sanfte Küsse auf seiner Brust, die auch ihn nicht kalt zu lassen schienen. Er stöhnte ebenfalls und zog sich das Hemd schnell über dem Kopf. Es landete, wie auch mein Korsett achtlos auf dem Boden. Kurz darauf folgte meine Tunika bevor er mich wieder an sich drückte.
Auch sein Herz schlug nun wesentlich schneller und ich konnte seine Lust deutlich spüren.
Endlich fanden unsere Lippen einander und er verwickelte mich in einen leidenschaftlichen Kampf um die Dominanz, den er gewann. Schritt für Schritt stolperten wir zu Bett und ließen uns schließlich darauf fallen.
Ohne unseren Kuss zu unterbrechen wanderten seine Hände tiefer zu meiner Hose und lösten auch dort den Bund. Dann schob er sie unter die Hose und zog sie dadurch ein Stück weit nach unten.
Seine rauen Hände auf meiner empfindlichsten Stelle brachten mich fast vollständig um den Verstand. Immer wider strich er darüber und ich war zu nichts anderem mehr fähig als zu stöhnen. Kurz ließ er von mir ab um auch seine Hose auszuziehen, verwöhnte dabei aber meinen Mund wieder mit fordernden Küssen.
Ich spürte ihn, wollte nichts anderes mehr, als für immer so nah bei ihm zu sein. Sein Herz schlug im Einklang mit meinem und mich überkam nichts als pure Liebe, als wir uns endlich vereinigten.
*Meine Königin, ich schenke dir all meine Liebe. Mein Herz gehört dir.
**Wie meines dein ist. Für immer.
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