Chào các bạn! Vì nhiều lý do từ nay Truyen2U chính thức đổi tên là Truyen247.Pro. Mong các bạn tiếp tục ủng hộ truy cập tên miền mới này nhé! Mãi yêu... ♥

11🐉

» Jungkook «

Wie im Fluge vergingen zwei ganze Wochen im Anwesen des Kronprinzen.

Der Sommer wurde durch den Herbst abgelöst, die Blätter der Bäume verloren ihre saftige grüne Farbe und verfärbten sich stattdessen in einem bunten Farbenspiel aus gelben, orangenen und roten Blättern. Die Tage wurden kürzer, die Nächte länger.

Ich lief lächelnd mit meinem weißen Gewand mit lilanem Kragen und Stickereien aus meinen Gemächern, gefolgt von Soobin und Beomgyu, und machte mich auf den Weg. Die Wachen vor dem Pavillon begrüßten mich höflich und verbeugten sich respektvoll vor mir.

Auf dem Weg durch das Gelände begegneten uns auch die anderen Wachen und Soldaten, die entweder an wichtigen Gebäuden positioniert waren oder auf Patrouille unterwegs waren. Hin und wieder huschten einige Dienstmädchen und -jungen durch die Gegend und gingen ihren Tätigkeiten nach, ob es nun das Wischen der Böden, das Fegen des Platzes oder das Machen und Aufhängen der Wäsche war. Sie alle unterbrachen ihre Arbeit, um uns zu begrüßen, und setzten sie dann fort, wenn wir weitergingen.

Beomgyu blickte bestaunt um sich. „Wow. Hyung, vor ein paar Tagen war es hier noch wie ausgestorben, und jetzt laufen hier so viele Leute herum. Wo kommen die alle her?"

„Ich habe sie aus ihren Verstecken geholt. Die meisten der Bedienstete hier haben sich wie Geister verhalten. Entweder sie haben ihre Arbeit gemacht und sind wieder sofort in die Schatten geflüchtet, oder sie haben erst gar nicht ihre Arbeit verrichtet. Oder habt ihr jemals zuvor jemanden aus der Küche hier draußen gesehen?"

Das Verhalten der Arbeiter hier hatte sich längst einer Veränderung unterziehen müssen. Trotz der Umstände durfte die nicht vorhandene Verwaltung des Anwesens so nicht weitergehen. Bedienstete, die keine festen Posten und tägliche Aufgaben hatten. Wachen und Soldaten, die man kaum zu Gesicht bekam, abgesehen von denen, die vorm Eingangstor aufpassten, dass niemand nach draußen floh. Es waren vermutlich mehr Männer außerhalb der Mauern positioniert als in innerhalb dieses riesigen Geländes.

Also hatte ich die Sache in die Hand genommen.

Als ich vor zwei Wochen Taehyung gefragt hatte, wer sich um die Verwaltung des Anwesens, des Personals, der Ausgaben und Kosten, und sonstigen organisatorischen Angelegenheiten kümmerte, hatte er desinteressiert mit den Schultern gezuckt. Am darauffolgenden Tag war ich also in die Haupthalle, das Zentrum des gesamten Grundstücks, hereinspaziert und hatte mir die dazugehörigen Aufzeichnungen und Schriftrollen herausgesucht. Es hatte nicht einmal eine Stunde gedauert, bis ich mir einen Überblick über sämtliche Daten gemacht hatte. Nicht, weil ich besonders darin begabt war, sondern vielmehr, weil es einfach von Anfang an nicht so viel gab, über was man überhaupt einen Überblick haben müsste.

Zumindest wusste ich nun, dass es nicht daran leid, dass Taehyung kein Vermögen hatte, obwohl er der Kronprinz war, dass er in relativ bescheidenen Umständen lebte. Laut den Unterlagen war er nämlich sogar im Besitz von ziemlich viel Gold sowie einigen anderen wertvollen Gegenständen, die angeblich in einer Kammer verstaut waren. Die hatte ich irgendwann auch aufgesucht, und tatsächlich. In einem Pavillon eher im nördlichen Teil des Anwesens fand ich die Schätze vor.

Da es also offensichtlich nicht an Geld mangelte, lag es schlichtweg daran, dass niemand es richtig nutzte. Taehyung schien keinerlei Interesse zu haben oder nicht zu wissen, wie man damit umging, oder es brachte einfach nichts, etwas damit anzustellen, wenn man sowieso eingesperrt wurde. Und die Bediensteten fürchteten sich viel zu sehr vor ihm und den möglichen Konsequenzen, als dass sie ihn ausrauben würden.

Seit jenem Tag hatte ich mich vollständig in die typischen Aufgaben einer Gemahlin hineingestürzt. Ich war nun quasi die Dame des Haushalts. Bei dem Gedanken bekam ich zwar immer noch ein komisches Gefühl, aber in der Situation war die Aufgabenverteilung zwischen Frau und Mann nun wirklich nicht von Belang.

Soobin nickte langsam. „Es gab tatsächlich auffällig viele in der Küche, die nicht wirklich etwas gemacht haben. Aber woher kommt das zusätzliche Personal? Manche habe ich noch nie gesehen."

„Erinnert ihr euch, als ich euch nach Papier und Tinte gefragt und gebeten habe, einen Brief nach draußen zu senden?"

Das war wirklich erlaubt. Scheinbar sprach nichts dagegen, dass ich oder irgendjemand anderes von hier Kontakt zur Außenwelt hatte, solange man nicht versuchte zu fliehen.

Soobin und Beomgyu nickten.

„Ich habe meinen Onkel nach ein paar Leuten gebeten, die herkommen, um den Laden hier zum Leben zu erwecken. Ein paar Dienstmädchen und -jungen und einige loyale Männer als Soldaten und Wachen. Natürlich nur Freiwillige", erzählte ich ihnen.

„Und es sind wirklich welche gekommen." Beomgyu staunte.

Ich nickte zufrieden.

Es waren wirklich nicht viele, aber ich war dankbar für diejenigen, die meinen Worten vertraut hatten, dass ihnen nichts geschehen würde, solange sie auf mich hören würden.

Wir steuerten auf die Küche zu, als Yunjin zu uns stieß.

Sie war zwar ein Dienstmädchen, aber ich hatte die ersten Tage meines Aufenthalts begriffen, dass sie soetwas wie die hochrangigste Dienerin war, die sich bisher um alles grob gekümmert hatte. Sie war freundlich und höflich, aber genauso wie alle anderen hatte sie eher ein Überlebenssimulator gespielt als ernsthaft ihrer Pflicht nachgegangen.

Die junge Frau hielt mir einen Brief mit dem Familiensiegel meines Onkels hin. „Ein Bote hat soeben einen Brief an Euch übergeben, Gemahl Jeon."

Ich nahm ihn entgegen, steckte ihn in die Taschen meines Gewands und sagte: „Danke, du kannst gehen."

Sie verbeugte sich und ging fort.

Daraufhin betraten wir drei die Küche, in der nicht allzu viel los war. Dies lag vor allem daran, dass es nicht so viele Münder gab, die man stopfen musste. Selbst mit dem zusätzlichen Personal kamen kaum Extrakosten dazu.

Als die drei Bediensteten, die für das Zubereiten vom Speisen und Getränken verantwortlich waren, uns bemerkten, ließen sie von ihren Aktivitäten ab und versammelten sich vor mir in einer Reihe, ehe sie sich verneigten.

„Gemahl Jeon."

„Ist alles in Ordnung hier? Habt ihr die Zutaten bekommen, nach denen ich gefragt habe?", erkundigte ich mich.

In der Speisekammer hatte es genug Essen gegeben. Große, schwere Reissäcke, die neben- und übereinander gestapelt waren, und von Soja, Rüben, ein paar Gemüsesorten, Zwiebeln und Knoblauch hatten wir auch einen großen Vorrat. Allerdings besaß die Küche keine Sammlung an Zutaten für aufwendigere Rezepte. Fleisch, ob Schwein, Rind, Huhn, Gans, Ente oder Fisch, wurden lediglich jeden Monat zu Monatsbeginn geliefert. Frisch wäre es daher meistens nicht mehr, weshalb von vornherein nur wenig, zu wenig geliefert wurde. Zutaten für aufwendigere, ausgefallene Rezepte hatte es auch nicht gegeben. Süßspeisen und Desserts konnte man direkt vergessen.

Zusammenfassend bestand die Vorratskammer einzig und allein aus Lebensmitteln, die zum Überleben reichten. Auf lange Zeit würde das Essen einfach keinen Spaß machen.

Das hatte ich geändert. Irgendjemand musste einfach eine ordentliche Einkaufsliste schreiben und einen Lieferplan für die Zutaten machen.

„Alles, was Ihr angeordnet habt, ist soeben eingetroffen", klärte der ältere Mann mich auf, der hauptverantwortliche Koch.

Ich nickte zufrieden und lächelte. „Sehr gut. Ich würde mich freuen, wenn ihr für heute Abend etwas Besonderes für Seine Hoheit und mich kocht. Und vielleicht ein süßes Dessert. Mit roter Bohnenpaste."

Bei der Erwähnung von Taehyung versteiften sie sich ein wenig, aber da sie in den letzten Wochen durch mich etwas entspannter geworden waren, bejahten sie meine Aufforderung, ohne zu zögern.

Danach verließen wir die Küche wieder und kamen ins Freie. Ich drehte mich zu Soobin und Beomgyu. „Ärgert euch noch jemand?"

Sie tauschten verlegene Blicke miteinander aus.

Nicht nur hatten die meisten Bedienstete ihre Arbeit nicht verrichtet und waren wie Feiglinge durch das Anwesen gegeistert, ich hatte auch durch Zufall erfahren müssen, dass es ein paar Arbeiter gegeben hatte, die sich als etwas Besseres hielten. Die zwei jungen Männer, die ich dabei erwischt hatte, wie herrisch und dominant sie mit Soobin und Beomgyu umgegangen waren, nur weil sie ursprünglich von der Straße kamen.

Ohne lange darüber nachzudenken, hatte ich die beiden entlassen.

Soobin schüttelte angeregt den Kopf. „Nein, Hyung."

„Wirklich?", fragte ich skeptisch. „Wenn jemand euch belästigt, werde ich dafür sorgen, dass sie es nicht mehr tun können."

Beomgyu lachte. „Hyung, wenn du so grimmig guckst, bekommt man ja genauso Angst vor dir wie vor dem Kronprinzen!"

Ich schmunzelte und schlug ihm verspielt gegen die Schulter. „Benutz ihn nicht, um alles Negative zu beschreiben."

Daraufhin lachte der Braunhaarige noch etwas mehr.

Soobin schüttelte schmunzelnd den Kopf und stieß neckend gegen den anderen.

„Also schön, ihr könnt gehen. Ich gehe zu Taehyung", kündete ich an.

Erneut tauschten sie Blicke miteinander aus. Dieses Mal waren sie jedoch vielsagend.

Ich guckte sie argwöhnisch an. „Was ist?"

Beomgyu warf mir einen mehrdeutigen Blick zu und wollte etwas, höchstwahrscheinlich entweder etwas Schamloses oder etwas in der Richtung, was sich über mich bezüglich Taehyungs und meine Nähe, die sich in letzter Zeit signifikant entwickelt hatte, lustig machte. Allerdings griff Soobin vorher ein, indem er sich schwunghaft bei ihm einhakte.

„Hey-"

„Hyung, wir gehen dann mal. Du solltest dich ausruhen. Du saßt heute den ganzen Tag unter den ganzen Schriftrollen!", sagte er grinsend.

Bevor Beomgyu oder ich etwas darauf kommentieren konnte, zog der Größere ihn weg und sie ließen mich allein mitten im Hof stehen.

Ich blinzelte überfordert und sah ihnen nach. Schließlich lachte ich kopfschüttelnd und drehte mich in die andere Richtung, um mich auf den Weg zu Taehyungs Gemächer zu machen.

Gleichzeitig holte ich den Brief aus der Brusttasche und öffnete ihn vorsichtig, sodass das Siegel sich, ohne das hauchdünne Papier zu zerreißen, mit Leichtigkeit löste.

Die vertraute, ordentliche Schrift meines Onkels kam zum Vorschein.



「Hallo Jungkook,

deine Tante, Haejoon, Haeun, Siwon und natürlich auch ich sind höchsterfreut und erleichtert von dir zu hören. Wir hoffen, dass es dir dort drinnen gut geht und an nichts fehlt. Wie ist die Gesundheit seiner Hoheit der Kronprinz? Hast du dich eingelebt?

Haeun fragt immerzu nach dir. Sie hat ein großes schlechtes Gewissen und macht sich Sorgen um dich. Sie bietet mich jeden Tag, seitdem du geheiratet hast, dich besuchen zu kommen. Wenn ich sie nicht aufgehalten hätte, wäre sie wahrscheinlich schon eingebrochen, um mit eigenen Augen zu sehen, dass du wohlauf bist.

Bezüglich deiner Bitte und der Voraussetzung, die du gestellt hast, habe ich das gesamte Personal deinen Brief vorgelesen. Diejenigen, die sich freiwillig gemeldet haben, sind vermutlich schon eingetroffen. Wie du merkst, sind es leider nicht so viele. Wenn ich ihnen einen offiziellen Befehl gegeben hätte, wären es wahrscheinlich mehr gewesen, aber das hast du dir ja ausdrücklich nicht gewünscht. Aber ich kann dir versichern, dass diejenigen, die gekommen sind, dir loyal sein werden. Insbesondere die Soldaten. Die Männer sind alle äußerst geschickt und begabt.

Wir würden uns freuen, wenn du uns öfters schreiben könntest.

Pass auf dich auf, und richte Seiner Hoheit ebenfalls unsere Grüße aus.

Möge die kaiserliche Familie stets von Glück und Gesundheit gesegnet sein.

Dein Onkel 」



Ein breites Lächeln umspielte meine Lippen, als ich den Brief fertiglas.

Es erfüllte mich mit Wärme und Dankbarkeit, wieder von meiner Familie zu hören. Und ich hatte ein wenig mitleidig das Gesicht verziehen müssen, jedes Mal, wenn mein Onkel in dem Brief Taehyung erwähnte. Anhand der Schrift hatte ich auch erkannt, dass seine Hand in den Momenten gezittert haben müssten. Er war vorsichtig geblieben, denn man konnte nie wissen, ob die Briefe von Dritten gelesen wurden.

Ich verstaute den Brief zurück in meine Taschen und lief die Stufen hinauf zum Pavillon, als ich bei diesem ankam.

„Taehyung? Ich trete ein", kündigte ich an und betrat das Gebäude.

Von der Verwüstung vor zwei Wochen war nichts mehr zu sehen. Die beschädigten Möbel wurden durch neue ersetzt, und ich hatte meinen eigenen Teil beigesteuert, seine Gemächer liebevoller und weniger kalt zu gestalten, als würde hier wirklich jemand leben.

Taehyung und ich waren uns nähergekommen. So nah, dass ich ihn gedanklich nicht mehr nur als der Prinz oder der Kronprinz nannte. Nach dem Ereignis, das sich vor zwei Wochen abgespielt hatte, waren wir wie zwei Magnete gewesen, die nicht anders konnten, als beieinander zu sein.

Wir hatten kein Wert mehr über jenen Tag verloren, aber er hatte auf jeden Fall eine entscheidende Rolle in unserer Beziehung.

Er öffnete sich mir jeden Tag ein wenig mehr. Redete mehr.

Natürlich machte er den anderen Bediensteten, einschließlich Soobin und Beomgyu, die sich nur in seiner Abwesenheit trauten, neckende Kommentare über unsere schnell wachsende Nähe zu machen, immer noch Angst. Sein unmenschliches Erscheinen blieb für alle anderen bestehen. Nur ich schien in der Lage zu sein, hinter diese Fassade zu blicken.

Dafür sorgte Taehyung.

Als würde er sich exklusiv mir anbieten wollen. 

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro