Draco lag zusammengekauert in seiner Zimmerecke. Letzte Woche war Vollmond.

Er hatte in dieser Nacht das Fenster klirren hören und gemerkt, wie ihm der Schweiß von der Stirn lief. Er hatte in die Stille hinein gerufen: "Wer ist da."

Und dann...bäumte sich auch schon ein bekanntes Gesicht vor ihm auf. Fenrir Greyback. Er blickte ihn mit einem gierigen Blick an. Auch hatte er graue, verfilzte Haare. Seine maßige, große Gestalt war furchterregend. Dann öffnete er den Mund. Deutlich sah er noch die gelben, langen, spitzen, wolfsartigen Zähne, die aussahen als hätte er sie schon ewig nicht mehr geputzt, im Kopf. Und dieser Gestank nach Schweiß, Blut und Dreck erst. Die langen, gelblichen Fingernägel hätte er schon so als Waffe gebrauchen können.

So gut, hatte Draco noch die Bilder im Kopf, als sich eben Beschriebener vor ihm in einen Werwolf verwandelte. Und noch so deutlich, konnte er den Schmerz spüren, wie ihm in die Seite gebissen wurde.

Seine Mutter kam kurz danach. Sein Vater war zu diesem Zeitpunkt in Askaban. Der 16-Jährige war währenddessen in Ohnmacht gefallen und seine Mum musste sämtliche Heilzauber und Zaubertränke verwenden, damit die Blutung stoppte. Sogar Snape war gekommen. Und erst als der Zaubertrankmeister kam, wurde es viel besser.

Immer wieder spielte sich bei ihm im Kopf die Szene ab, als der Slytherin mit Schmerzen aufwachte. Wie Narcissa ihn so voller Sorge und mitleidig ansah. Wie sie ihm sagte, das er nun ein...ein...Werwolf war...

Das er nun nicht mehr normal war und normal leben konnte. Die Worte wollte er immer noch nicht begreifen. Doch es war so.

Und doch, fühlte es sich wie ein Albtraum an. Wie ein Albtraum, aus dem er so schnell wie möglich aufwachen möchte. Das dies nicht die Realität ist und doch geht es nicht.

Warum hatte Greyback das getan? Weil der Vater des Jungen ihn beleidigt hatte. Nur wegen seinem Vater kann er nicht mehr normal leben. Und jetzt, saß der Verantwortliche, da er ein Anhänger von Er-dessen-Name-nicht-genannt-werden-darf, in Askaban und hatte seinen Sohn allein gelassen, mit einer Aufgabe, die er nur hätte erträumen können. Er sollte Dumbledore töten...in welchen Mist ist er da reingekommen?

Das schöne Leben ist vorbei. Eigentlich war es schon lange vorbei, aber diese Aktion hat es komplett ruiniert.

Draco wusste nicht, wie er damit umgehen sollte. Er wusste nicht, wie weh die Schmerzen tun. Aber in ein paar Wochen würde er es erfahren müssen.

Er kannte auch niemanden, der wusste wie man damit umzugehen hat, der sich damit auskennt. Sicher, es gibt Greyback, aber er ist auch der Grund warum auch er ein Werwolf ist. Oder gibt es doch jemand anderen?

Professor Lupin, sein ehemaliger Lehrer in die Verteidigung gegen die dunklen Künste, war auch ein Werwolf. Der Professor hat gekündigt, als Severus am Slytherintisch rumposaunt hat, das der VgddK-Lehrer ein Werwolf ist.

Wut überkam dem jungen Malfoy. Er verspürte Zorn über seinen Patenonkel. Vielleicht waren die zwei nicht die besten Freunde zu Schulzeiten gewesen, aber das ist kein Grund sowas zu verbreiten.

Dein größtes Geheimnis. Was niemand wissen soll...

Plötzlich bekam Draco Schuldgefühle, weil er über den Professor gelästert hatte, wegen seinen abgenutzten Klamotten. Es war falsch, was der Slytherin gemacht hatte. Lupin war der beste VgddK-Lehrer den sie, bis jetzt, hatten gewesen. Außerdem war er immer freundlich zu den Schülern und war gerecht, hatte immer ein offenes Ohr für sie.

Aber er kann ja schlecht bei dem ehemaligen Professor aufkreuzen und sagen das er Hilfe braucht.

Also, was sollte er tun?