Chào các bạn! Vì nhiều lý do từ nay Truyen2U chính thức đổi tên là Truyen247.Pro. Mong các bạn tiếp tục ủng hộ truy cập tên miền mới này nhé! Mãi yêu... ♥

02. Kapitel

Durch die getönten Fenster in der Bibliothek drang kaum Licht in den Raum. Ich hielt mich nicht damit auf, nach irgendwelchen Büchern zu stöbern, sondern steuerte auf einen Tisch in einer stillen Ecke an. Ich hätte die letzten sonnigen Herbsttage lieber in der frischen Luft verbracht, aber Xenophilius wollte sich unbedingt in der Bibliothek verabreden. Alleine zwischen den ganzen Schülergruppen über Hogwarts' Wiesen zu spazieren, klang allerdings auch nicht sehr verlockend und darum hatte ich dem Angebot meines Freundes zugestimmt.

Xenophilius saß bereits auf einen der Stühlen und hatte sich über ein Buch gebeugt. Mit den Ellenbogen stützte er sich auf der Tischplatte ab, sein langes, dunkelblondes Haar verdeckte sein Gesicht, wie ein Vorhang. Ich ließ mich neben ihm geräuschvoll auf einen Stuhl nieder. Xenophilius sah kaum auf, sondern blätterte eine Seite um.

"Dir täte etwas frische Luft auch nicht schlecht. Dann wärst du nicht so blass", bemerkte ich spöttisch. Endlich sah Xenophilius auf und er erwiderte mein Lächeln. Aufregung spiegelte sich in seinen blauen Augen, als er mir das Buch über die Tischplatte hinschob.

"Ich habe eine neue Idee, wie ich nachweisen kann, dass die magischen Geschöpfe aus den alten Legenden wirklich existieren", erklärte er hastig, ohne auf meinen spitzen Kommentar einzugehen.

Kurz war ich drauf und dran Xenophilius ins Gesicht zu sagen, dass er den Plan vergessen konnte. Früher in meinen ersten Jahren in Hogwarts war ich gerne mit Xenophilius aufgebrochen, um nach magischen Tieren zu suchen, die wir noch nicht kannten. Als kleines Mädchen glaubte ich an die Wahrheit in den Märchen, aber mittlerweile war mir bewusst geworden, wie sinnlos under Vorhaben eigentlich war. Selbst Xenophilius musste eines Tages einsehen, dass es die in den Legenden erwähnten Tiere nicht gab. Aber kein Wort kam über meine Lippen. Der aufgeregte Gesichtsausdruck in den Augen meines besten Freundes hatte etwas unglaublich verletzliches an sich und ich brachte es mal wieder nicht übers Herz, seine Hoffnungen zu zerstören. Manchmal ähnelte er mit seinen 15 Jahren immer noch einem Kind. Er jagte oft irrsinnigen Träumen nach. Viele Schüler hielten ihn für seltsam, aber das waren nur die üblichen, oberflächlichen Gerüchte, die ständig in Hogwarts kursierten. Wenn man Xenophilius richtig kennenlernte, merkte man schnell, dass er ein kluger Junge war mit einem Herzen aus Gold.

"Aber vielleicht sollten wir uns lieber um die Tiere kümmern, von denen wir wissen, dass sie existieren und dass sie unsere Hilfe brauchen", meinte ich schließlich sanft. Xenophilius lachte auf.

"Natürlich machen wir das! Ich war heute bei den Hippogreifs, um sie zu füttern. Hagrid musste nach London und hat mich darum gebeten", erklärte Xenophilius, während ich weiter durch das Buch blätterte. Bei einer der Abbildungen stoppte ich. Auf dem Pergament war ein Drache abgebildet. Er saß auf einem Felsen, seine dunkelroten Flügel waren zurückgefaltet. Er hatte den Kopf hoch erhoben und machte einen majestätischen Eindruck.

"Schon wieder? Hagrid hat Recht, du bist wirklich ein Drachenmädchen", meinte Xenophilius, als er sah auf welcher Seite ich gestoppt hatte. Drachenmädchen. So nannte Hagrid mich, seit ich ihn in meinem zweiten Schuljahr kennengelernt hatte und wir durch unser gemeinsames Interesse an Drachen ins Gespräch gekommen waren.

"Sieh an, das Schlammblut und der kleine, verrückte Ravenclaw verstecken sich in der Bibliothek", erklang eine helle Stimme. Ich musste mich nicht umdrehen, um zu wissen, wer mit mir sprach. Diese unschuldige, zuckersüße Stimme hatte sich in mein Gedächtnis gebrannt und löste jedes Mal eine Welle von Abscheu in mir aus. Die hochgewachsene, junge Hexe kam nun mit ihren beiden Freundinnen in mein Blickfeld. Das dunkle Haar fiel ihr in Wellen über die Schultern und ihre grünen Augen funkelten, wie die einer Katze. Lucinda Talkalot. Meine Zimmergenossin und eine der zahlreichen Personen, die es als persönliche Beleidigung wahrnahm, dass eine Muggelgeborene in Slytherin gelandet war.

Am liebsten hätte ich sie ignoriert, aber ich wusste, wie hartnäckig die junge Frau war. Sie würde nicht aufgeben, bis sie ihr Ziel erreicht hatte, mich zur Weißglut zu treiben. Das einzige Gegenmittel war, ihr den Wind aus den Segeln zu nehmen, bevor sie mit ihren Spötteleien begonnen hatte.
"Was machst du in der Bibliothek, Talkalot? Ich wusste nicht, dass du überhaupt lesen kannst", betont gelangweilt blätterte ich weiter durch das Buch. Xenophilius sah mir neugierig über die Schulter und schenkte Lucinda keine weitere Beachtung.

"Ich hab dich nirgends im Hof gesehen, Douglas. Da war ich mir sicher, dass du in der Bibliothek steckst. Ich wollte dir einen Besuch abstatten", entgegnete die junge Hexe gehässig, ohne die geringste Ahnung zu haben, dass sie mir mit dieser Erklärung eine gute Angriffsfläche bot.

"Ich weiß nicht, ob ich mich geehrt fühle oder ob es mich beeunruhigt, dass du so besessen mit mir bist", erwiderte ich spöttisch und sah endlich auf. Lucinda hatte die Augenbrauen aufgebracht zusammengezogen. Ihre vollen Lippen kniff sie verbittert zusammen. Zufrieden beobachtete ich, wie ihr selbstgefälliger Gesichtsausdruck kochender Wut wich.

"Kommt, lasst uns gehen", sie wandte sich an ihre beiden Freundinnen, ohne mich eines weiteren Blickes zu würdigen und das Trio verschwand hinter den Bücherregalen.

"Ich kann nicht glauben, dass ich in dieses Miststück mal verliebt war", murmelte ich grimmig, als ich Lucinda hinterhersah. Tatsächlich hatte ich in meinem zweiten Schuljahr für sie geschwärmt trotz ihrer Arroganz. Ich hatte sie für ihre Quidditchkünste bewundert und für ihre Art, wie sie es fast immer schaffte, eine schlagfertige Antwort zu finden.

"Wenn es dich tröstet, sie sieht echt nicht schlecht aus", Xenophilius schenkte mir ein aufmunterndes Lächeln und ich nickte zustimmend. Obwohl meine Gefühle für Lucinda spätestens seit sie mich im 3. Schuljahr vor der ganzen Klasse blamiert hatte, endgültig verflogen waren, musste ich zugeben, dass sie hübsch war. Mindestens die Hälfte aller Slytherins hatte sie schonmal ausgefragt, meist erfolglos.

"Themawechsel. Hast du schon begonnen zu lernen? Du liegst mir seit dem ersten Schultag in den Ohren, dass wir in diesem Jahr die Prüfungen haben", erinnerte ich ihn und Xenophilius nickte grinsend.

"Ich habe mich vor ein paar Tagen mit Remus getroffen und wir sind gemeinsam ein paar Themen durchgegangen", erklärte er. Kopfschüttelnd schlug ich das dicke Buch zu und stand entschlossen auf. Auffordernd blickte ich meinen besten Freund an, der fragend den Kopf schief legte.

"Komm mit. Du musst eindeutig raus an die frische Luft. Wenn ich nicht aufpasse, verbringst du noch das ganze Jahr mit Lernen und vergisst ganz, warum wir wirklich in Hogwarts sind", grinsend griff ich nach seiner Hand und Xenophilius ließ sich mit einem genervten Seufzen auf die Beine ziehen.

"Warum sind wir denn hier?", entgegnete er, obwohl er genau wusste, worüber ich sprach.

"Um den ganzen Nachmittag uns mit den Hausaufgaben rumzuschlagen...", entgegnete ich sarkastisch. Xenophilius verdreht belustig die Augen.

"Schon gut, ich hab es verstanden", schicksalergeben folgte mir der Ravenclaw nach Draußen.

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro