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Kapitel 3

Elaine

Hätte mich heute jemand gefragt, ob ich mir jemals Gedanken darüber gemacht hatte, wie ich wohl sterbe, hätte ich vermutlich gelacht. Natürlich hatte ich das, doch ich war noch jung und voller Lebensfreude.

Mein Vater hatte mir gesagt, dass es nichts brachte, sich über den Tod Gedanken zu machen. Es würde mich nur davon abhalten, das Leben zu genießen. Etwas, was ich in vollen Zügen tat.

Das Leben in dem kleinen Dorf Kandar, was außerhalb von Hodor lag, war nicht immer einfach, doch ich genoss es.

Es gab keine schicken Pferde, oder gute Häuser. Keine Leute in feinen, edlen Kleidern oder Wachen.

All das brauchten wir hier nicht. Wenn man danach suchte, ging man nach Hodor. Hier hingegen erwartete einem nur ein sehr einfaches Leben. Jeder kannte jeden und alle waren miteinander verbunden.

Eigentlich lebten wir hier in Frieden, doch unter uns jüngeren gab es immer mal wieder Streit. So auch dieses Mal.

Sharon, die auch als Dorftyrann bekannt war, hatte es geschafft, mich schon wieder wütend zu machen.

Eigentlich war ich diejenige, die andere verteidigte und dafür plädierte, dass man sich nicht stritt, doch so langsam kam ich mit Sharons war nicht mehr klar. Sie bauschte sich auf wie ein Pfau in der Balz und tyrannisierte damit jedes Mädchen in unserem Dorf.

Bis vor ein paar Monaten war sie genauso gewesen wie alle anderen, doch dann hatte sie sich verändert. Vater sagte, sie käme in ein Alter, wo Mädchen nun einmal so waren und ich sollte ihrem Verhalten nicht so viel Gewicht geben, doch jetzt, wo ihr Körper anziehender auf Männer wurde, begann sie mit diesen zu spielen. Sie setzte ihre Reize ein, um zu bekommen, was sie wollte und glaubte, sie wäre besser als wir.

Langsam schwang sie ich zur Anführerin auf. Eine schlechte Anführerin. Sie kommandierte alle nur herum als wären wir ein Haufen Vieh.

Bisher wusste ich noch nicht, wie ich Sharon eins auswichen konnte, damit sie endlich damit aufhörte, doch als ich mit Elia, einem jungen Mädchen aus dem Dorf, die in meinem Alter war, zum Fluss ging, um die Krüge mit Wasser zu füllen, entdeckte ich Sharon.

Sie war mit einem Jungen aus dem Dorf zusammen. Vermutlich sollte sie ebenfalls Wasser holen, doch stattdessen konnte ich erkennen, wie sich beide küssten.

Meine Augen wurden groß. Das war es. Das konnte ich nutzen.

Ich stellte meinen Krug ab und wandte mich um. „Wohin gehst du?", wollte Elia wissen, die überrascht innehielt. Ich hingegen sauste direkt an ihr vorbei.

„Was erledigen", sagte ich ihr mit einem Grinsen. Wenn dass Sharons Mutter erfuhr, würde sie Sharon hoffentlich dafür tadeln. Dann hörte diese vielleicht auch endlich auf.

„Aber wir müssen noch Wasser holen", rief Elia mir hinterher, doch ich ignorierte sie. Das Wasser konnte warten.

Ich war entschlossen dafür zu sorgen, dass jemand Sharon in ihre Schranken wies. Da ich das nicht bewerkstelligen konnte, würde ich jemanden suchen, der mir helfen konnte.

Es reichte schon, dass sich unser kleiner Zwist in eine ausgewachsene Rivalität verwandelt hatte. Die anderen mussten nicht auch noch Ärger mit ihr haben.

Als ich das Dorf endlich erreichte, keuchte ich atemlos. Doch ich hörte nicht auf zu rennen, bis mich meine kurzen Beine zu einem kleinen Haus gebracht hatten. Manchmal verfluchte ich es wirklich, dass ich noch so kindlich war. Vater sagte zwar, dass ich mich noch entwickeln würde, doch ich konnte den Tag einfach nicht erwarten.

Am Haus, das am Ende des Dorfes lag, angekommen, hielt ich inne und schnappte erst einmal nach Luft, bevor ich die Scheune aufsuchte. Wenn ich richtig lag, würde sich Sharons Mutter dort befinden.

„Elaine", sagte diese überrascht, als ich eintrat. „Was im Namen der Drachen machst du hier?", wollte sie wissen, wobei sie mich eingängig musterte. Sorge stand in ihrem Gesicht. Vermutlich rechnete sie damit, dass ich ihr schlechte Nachrichten brachte. Was irgendwie auch stimmte.

„Ich habe Neuigkeiten", keuchte ich angestrengt, „über Sharon."

Die Sorge in den Augen der Frau wurde stärker, während der braune Hengst, den sie bis gerade wohl gestreichelt hatte, verärgert über die Unterbrechung schnaubte. „Was ist los?", fragte sie unruhig.

„Sie vergnügt sich mit einem Jungen", erwiderte ich in gespielter Empörung. Das war die perfekte Gelegenheit, dass Sharon auf frischer Tat erwischt wurde. Dann würde mir vielleicht endlich einmal jemand glauben. „Sie ist gerade mit Sard, dem Sohn des Schäfers, am Flussufer", fügte ich keuchend hinzu. Es war wirklich anstrengend zu sprechen. Ich war viel zu sehr außer Atem. „Ich fürchte, sie würde ihre Chance, Königin zu werden, aufs Spiel setzen, wenn sie befleckt wird", sagte ich, auch wenn es mir egal war, ob sie befleckt werden würde. Anders als ich wollte sie jedoch unbedingt Königin werden und so wie alle Mütter es sich für ihre Kinder wünschte, war es hier ähnlich.

Eleanor wurde blass und blickte mich entsetzt an. Sofort stürmte sie aus der Scheune und über meine Lippen huschte ein triumphierendes Lächeln. Genugtuung breitete sich in mir aus.

Das war einfacher gewesen als gedacht. Sharon brachte sich selbst genug in Schwierigkeiten. Ich hatte nur den richtigen Moment abpassen müssen.

Immerhin wollte jede Mutter, dass ihre Tochter die Königin von Drogo wurde. Die Tradition des Landes ermöglichte es jedem Mädchen, das noch Jungfrau war, zur Königin des Reiches aufzusteigen. Dabei war es egal, welcher Abstammung sie entstammte oder welches Alter sie hatte.

Ich verstand diesen Teil unserer Kultur nicht so richtig, doch er faszinierte mich. Allerdings auf eine andere Art, als es die meisten Mütter unseres Dorfes taten.

Zufrieden mit mir begab ich mich in Richtung Zuhause. Dabei war mein Gang aufgeregt und ich sprang nicht nur einmal vor Unruhe und Zufriedenheit. Es würde schön werden zu hören, wie sich die Nachricht über Sharons Herumtollen im Dorf verbreitete.

Meiner Meinung nach war das die perfekte Rache für ihre Beleidigungen. Dass sie mich flachbrüstig nannte, konnte ich ertragen, doch, dass sie auch auf Elia herumritt und sie immer zum Weinen brachte, war einfach zu viel.

Ich war gerade in den Innenhof getreten, als eine scharfe, wütende Stimme die Nachmittagsluft zuschnitt.

„Elaine", rief meine Mutter mit Verärgerung in der Stimme.

Diese Stimme war schon immer Teil meines Lebens gewesen. Mutter teilte ebenfalls die Faszination, dass ihre Tochter Königin werden könnte. Daher beobachtete sie mich auf Schritt und Tritt als wäre sie ein Falke und ich ihre Beute.

Anfangs hatte sie mir noch erlaubt, mein Leben zu leben, doch seitdem ich das sechzehnte Lebensjahr überschritten hatte, war sie davon überzeugt, dass ich die perfekte Anwärterin für den Thron war. Sie wurde zu einer Fee, um die ich nie gebeten hatte.

„Elaine", donnerte ihre Stimme erneut, während ich versuchte herauszufinden, was ich jetzt schon wieder falsch gemacht hatte. Langsam drehte ich mich zu ihr um und entdeckte ihren musternden Blick. „Wo ist der Wasserkrug?", herrschte sie mich an.

„Wasserkrug?", fragte ich verpeilt. Die Verwirrung musste mir ins Gesicht geschrieben sein, denn Mutter kniff ihre Augen zusammen.

„Das Wasser, das du aus dem Fluss holen solltest", sagte sie wütend über meine Unzuverlässigkeit.

Oh nein. Das hatte ich total vergessen. „Verdammt", fluchte ich, bevor ich mich selbst davon abhalten konnte. Ich wusste, Mutter hasste das. „Das habe ich total vergesse." Darüber, Sharon eine auszuwischen, hatte ich völlig vergessen, dass ich mit Elia hatte Wasser holen sollen. Jetzt war es sowieso zu spät und ich steckte in größeren Schwierigkeiten. Zu allem Überfluss hatte ich den Krug auch noch auf halber Strecke stehenlassen.

Verärgert starrte Mutter mich an, als würde sie mich mit ihrem Blick niederdrücken wollen. „Du bist ein eigensinniges, ungezogenes Kind", schimpfte sie mich. „Ich habe dich großgezogen ..."

Sie begann zu schimpfen und zu meckern, doch ich starrte einfach nur auf den Sand am Boden. Ihre Worte gingen in ein Ohr hinein und zum anderen hinaus. Ich kannte ihre Schimpftriade schon, weshalb ich mit meinen Füßen undefinierbare Muster in den Sand zeichnete, während ihre Worte wie eine wütende Lawine auf mich herabstürzten.

Irgendwann schien sie müde zu werden, meine Fähigkeit, ein verantwortungsbewusstes Mädchen zu sein, zu bemängeln, denn sie stürzte sich auf das nächste Thema.

„Welche Art von Königin würde so eine Unruhestifterin wie du nur sein." Sie schüttelte den Kopf. „Du bist ein Mädchen und solltest dich auch so benehmen. Stattdessen tollst du herum wie ein Junge", sagte sie tadelnd. „So wirst du niemals eine Königin."

Bevor sie weitersprechen konnte, schrie ich sie an: „Ich will aber keine Königin sein."

Jetzt war es raus. Etwas, was mich schon lange Zeit beschäftigte. Ich wusste, dass ich damit aus dem Raster fiel und niemand mich verstehen würde, doch ich hatte nicht vor, mein Leben als Königin zu fristen. Das war mir zu anstrengend!

Es war für mich unverständlich, wie die Mütter unseres Dorfes einfach davon ausgingen, dass ihre geliebten Töchter irgendwann Königin wurden. Es gab immerhin nur eine einzige und die Chance dazu war so gering, dass es verschwendet war, darauf hinzuarbeiten.

Dieses ständige Füttern mit dem Glauben, dass man Königin wurde, sorgte doch nur dafür, dass die Mädchen falsche Traumvorstellungen entwickelten und dann nicht wussten, was sie tun sollten, wenn sie es nicht wurden. Und doch gaben sie diese Vorstellung an ihre eigenen Kinder weiter.

So glaubte jedes Mädchen, dass es etwas Besonderes war. Wenn sie dann jedoch nicht erwählt wurde, brach für sie und auch für ihre Familie eine Welt zusammen. Die Kindheit war weggeworfen und die Zukunft ruiniert.

Mutter sah mich an, als würde sie einen furchtbaren Dämon anstarren und mich nicht mehr erkennen. War ich etwa ein Geschöpft, das aus der Tiefe der Erde gekrochen kam oder warum dieser Blick?

Er wurde jedoch bald schon verwirrt, bis sich Entgeisterung über meine Worte zeigte. „Was hast du gesagt?", fragte sie flüsternd, als hätte sie meine Worte wirklich nicht wahrgenommen.

Ich begann den fatalen Fehler, mich zu wiederholen.

„Ich will keine Königin ...", bevor ich aussprechen konnte, spürte ich Schmerzen an meiner knochigen Wange, als die Hand meiner Mutter mich dort erwischte. Das Klatschen von Haut auf Haut erklang, bevor ich zur Seite taumelte. Sofort heulte ich auf, als ich die Schmerzen realisierte. Das hielt sie jedoch nicht davon ab, mir erneut eine Ohrfeige zu geben. So stark, dass ich fast zu Boden fiel.

„Modeira." Es war die scharfe, wütende Stimme meines Vaters, welche den Angriff stoppte. „Möchtest du deine Tochter töten, bevor du die Gelegenheit bekommst, sie zur Königin zu machen?", fragte er deutlich provozierend.

Ich hörte jedoch seinen Sarkasmus.

Obwohl meine Wange noch immer heftig schmerzte, machte sich Erleichterung in mir breit. Vielleicht auch ein wenig Genugtuung, denn ich wusste, dass diese Worte Mutter verrückt machen würden.

Sie funkelte mich noch immer verärgert an. So, als wolle sie mir sagen, dass dieser Kampf nur vertagt und noch nicht beendet war.

Ich funkelte zurück, denn diese Herausforderung würde ich annehmen. Sollte sie mich doch vor meinem Vater schlagen. Das würde sie sich niemals trauen!

Sie zischte mich an, bevor sie mit harten Schritten, die deutlich ihre Wut zeigten, ins Haus verschwand. Nur kurze Zeit später kamen aus dem Küchenkamin dunkle Wolken.

„Komm." Vater winkte mich zu sich und führte mich zu seinem Arbeitsschuppen. „Willst du wirklich keine Königin werden? Warum?", wollte er wissen, als wir außer Hörweite von allen anderen waren.

„Es wäre ein sehr langweiliges Leben", antwortete ich und betrachtete die Werkzeuge, die auf einem groben Tisch lange. Einige nahm ich sogar in die Hand, um mich abzulenken. „Ich müsste auf eine bestimmte Weise sprechen, essen und sogar tanzen", bemerkte ich mit verzogenem Mund. „Das ist nicht meine Art zu leben."

„Ich verstehe", antwortete Vater mit sanfter Stimme.

Er war schon immer sehr zurückhaltend gewesen. Für mich das perfekte Vorbild eines Mannes.

Manchmal fragte ich mich, wie jemand, der so sanft war wie er, jemanden wie meine Mutter geheiratet hatte. Sie war gesprächig und ausdrucksstark. Zudem konnte sie ihre Meinung gut durchsetzen. Nur nicht in Gegenwart meines Vaters.

Wie die meisten Männer im Dorf war auch er Schmied. Allerdings eher spezialisiert auf Waffen und Rüstungen. Etwas, was mich schon immer fasziniert hatte, weshalb ich gern in seiner Werkstatt war.

Früher hatte ich hier gespielt und irgendwann hatte ich angefangen, ihm zu helfen.

In den Augen meiner Mutter undenkbar.

Vater begann, den Ofen anzuheizen. Dabei beobachtete ich ihn schweigend. Ich wollte ihn nicht stören, als er mit seiner Arbeit begann, doch ich wusste, dass unsere Unterhaltung noch nicht beendet war.

Als das Prasseln des Feuers den Raum erfüllte, entspannte ich mich. Schon immer war ich lieber bei Vater in der Schmiede statt bei Mutter in der Küche gewesen. Vielleicht war ich deshalb so stur und wurde oft als weiblicher Mann beschimpft.

Mich störte das nicht. Es gab sowieso wenig Vorteile eine Frau zu sein.

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