Kapitel 14: Der heilende Drachenclan
Kirishimas PoV
Bakugous Gesicht hellte sich auf, als er meine Worte vernahm und mein Grinsen wurde unwillkürlich breiter. Er sah so verdammt gut aus, wenn er nicht das Gesicht verzog.
Der Drachentöter stand auf und griff nach seinem Umhang. Er strich mit den Fingern durch das vom Salzwasser verklebte Fell und seufzte. „Ich brauche einen neuen Umhang.", er griff sich an seine leere Schwertscheide, „und ein neues Schwert. Verdammt."
„Wozu ein neues Schwert?", fragte ich stirnrunzelnd. Ich hatte mich zwar dazu entschlossen ihm zu vertrauen, aber zugegebenermaßen vertraute ich dem Drachentöter ohne Schwert doch ein wenig mehr.
Bakugou blickte zu mir herunter, ein amüsierter Ausdruck in den Augen. „Keine Sorge, wir sind doch jetzt Gefährten. Aber ohne Schwert fühle ich mich so nackt."
Ich lachte. „Und das liegt nicht zufällig daran, dass du kein Oberteil trägst?"
Er verzog das Gesicht und sah seine nackte Brust herunter. „So ganz ohne Umhang ist es tatsächlich etwas kühl. Vor allem wenn wir Richtung Norden ziehen.", brummte er und legte sich den Umhang trotz des verklebten Fells über die Schulter. Mein Blick ruhte weiter auf seinem trainierten Oberkörper.
„Okay, wo kannst du die Sachen besorgen?", fragte ich ihn schließlich. Ich löste meinen Blick von seinen ausgeprägten Bauchmuskeln und schaut zu ihm auf. Bakugou grinste mich an und ich wurde knallrot. Er hatte mich wieder beim Starren erwischt.
„Tja, das wüsste ich auch gerne.", seufzte er. „Aber dafür müsste ich wissen wo wir sind. Wir sind noch immer an der Küste nicht war? Ich höre das Meer rauschen. Du bist Richtung Norden geflogen?"
Ich nickte.
„Wie lange ungefähr?"
Ich zuckte mit den Schultern. „Ich habe keine Ahnung. Ich war erschöpft und du musstest versorgt werden. Wahrscheinlich nicht allzu lange.", sagte ich verlegen.
Er sah mich sanft an und sein Blick ruhte auf meiner verfärbten Haut. „War wahrscheinlich besser so. Du wirst eine Weile brauchen um dich auszukurieren." Dann runzelte er die Stirn und schloss kurz die Augen während er nachdachte. „Da wir das Waldgebiet verlassen haben, müssten wir eigentlich in der Nähe von Ariko sein. Wenn du daran schon vorbeigeflogen wärst, hättest du es gesehen. Ariko ist zwar keine der drei großen Städte, aber es ist trotzdem nicht klein und auch bei Nacht erleuchtet." Er fuhr sich seufzend durch die blonden Haare. „Gott sei Dank, war ich schon viel im Land unterwegs und habe daher eine grobe Orientierung. Denn meine Karte hat wohl leider das Meer verschluckt."
„Sorry.", sagte ich schuldbewusst.
„Hör auf dich zu entschuldigen. Du hast mir mein verdammtes Leben gerettet.", brummte er gereizt.
Ich schüttelte lächelnd en Kopf. Auch wenn er sehr aufbrausend war, konnte ich einfach nicht anders, als ihn zu mögen. Da ich immer noch auf dem Boden saß und Bakugou wirkte, als würde er direkt loswollen, machte ich daran aufzustehen.
Zuvor hatte ich meine Verletzungen gar nicht richtig wahrgenommen. In der letzten Nacht war ich zu sehr damit beschäftigt gewesen Bakugou zu retten, um auf meine eigenen Verletzungen zu achten. Doch als ich jetzt versuchte aufzustehen, zog die Bewegung an jeder Faser meines Körpers und der Schmerz, der meine Rippen durchzog, raubte mir den Atem. Ich kniff die Augen zusammen und griff blind nach der Felswand neben mir, um mich festzuhalten.
Doch statt rauem Felsen berührten meine Fingerspitzen weiche Haut. „Hey Red, alles okay?", hörte ich Bakugous besorgte Stimme direkt neben meinem Ohr, als er vorsichtig nach meinem Arm griff um mich zu stützen. Ich blinzelte überrascht und bekam eine Gänsehaut, als ich seinen Atem an meiner Haut spürte. Vorsichtig blickte ich zur Seite und sah direkt in Bakugou rote besorgte Augen.
„Kannst du stehen?", fragte er ruhig und musterte mich.
Vorsichtig nickte ich. „Ja, der Schmerz hat mich einfach überrascht. Solange ich ruhig dagesessen habe, habe ich es kaum gemerkt.", sagte ich verlegen und er ließ mich vorsichtig los.
„Idiot. Man sieht doch, wie schwer du verletzt bist. Das wird eine Weile brauchen, bis es heilt. Es ist mir unbegreiflich, dass du gestern noch geschafft hast so weit zu fliegen. Meinst du kannst laufen?"
Ich lachte, hörte aber sofort auf, da meine Rippen wehtaten. „Ja kann ich. Aber keine Sorge ich heile recht schnell.", sagte ich. „Ich habe mir einmal das Bein gebrochen und war nach einer Woche wieder fit."
„Ach stimmt ja, du bist ja ein Kirishima, das hatte ich fast vergessen.", sagte Bakugou während er beiläufig meinen Körper musterte. Dann drehte er sich seufzend um und begann geradewegs Richtung Norden zu marschieren.
Ich runzelte verwirrt die Stirn und humpelte ihm hinterher. „Wie meinst du das denn?"
„Du stammst von dem heilenden Drachenclan ab.", sagte er knapp, als wäre damit alles erklärt.
„Was? Woher weißt du das?", fragte ich verblüfft.
„Vergiss nicht, dass ich ein ausgebildeter Drachentöter bin. Ich kenne jedes Drachengeschlecht und seine Fähigkeiten. Die Kirishimas haben besondere Heilkräfte, die hauptsächlich der Selbstheilung dienen. Es heißt aber auch, dass besonders mächtige Drachen es vermochten diese Kräfte auch auf andere anzuwenden.", erklärte Bakugou ruhig.
Verblüfft hörte ich ihm zu. Ich hatte meine schnelle Heilung immer dem Umstand zugeschrieben, dass ich ein Halbdrache war. Das es speziell mit meiner Familie zu tun hatte, hatte ich nicht geahnt. Ich runzelte die Stirn, als mir etwas einfiel. „Sag mal, wie viele Leute wissen das? Sollte ich mich besser nicht mit Nachnamen vorstellen? Ich wusste gar nicht, dass ich den Namen meines Vaters trage. Würde ich mich damit nicht verraten?"
„Das Wissen ist nur den Drachentötern und mächtigen Personen des königlichen Militärs bekannt. Du könntest also durchaus Verdacht auf dich lenken, wenn du dich mit einem solchen Namen vorstellst. Also ja, du solltest besser einen anderen verwenden."
Ich nickte. „Aber wieso weiß das dann nicht jeder? Könnten so die Halbdrachen nicht viel schneller identifiziert werden?"
„Tch. Nein natürlich nicht. Wenn es jeder wüsste, wüssten es auch die Halbdrachen und sie könnten sich viel leichter tarnen. So ist es sicherer, da so sichergestellt wurde, dass kein Halbdrache es je in mächtige Positionen schafft. Idiot.", brummte Bakugou und betrachtete mich kopfschüttelnd. „Außerdem würde das nur unnötig Panik verbreiten. Kein Nachname existiert nur einmal und wir und die Drachen haben eine gemeinsame Vergangenheit. Als ich deinen Namen gehört habe hatte ich eine Vermutung, konnte mir aber nicht sicher sein."
Unbewusst blieb ich stehen, um darüber nachzudenken. Es schien mir einleuchtend, dass es solche Vorsichtsmaßnahmen gab. Mir wurde bewusst, dass es durchaus nützlich für mich sein wird, Bakugou dabeizuhaben. Abgesehen von dem Umstand, dass ich ihn dabeihaben wollte.
Tief in Gedanken versunken, hatte ich gar nicht bemerkt, dass Bakugou ebenfalls angehalten hatte. Erst als er nach meiner Hand griff und seine Finger mit den meinen verschlang, blickte ich wieder auf.
„Komm, Red", sagte er lächelnd. „Wir sollten keine Zeit verlieren."
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