Kapitel 54
Kapitel 54:
(Lenas Sicht)
Auch wenn ich mir ihre Kopfwunden lieber sofort angesehen hätte, musste ich ihnen Recht geben. Wir waren viel zu tief im Wald und Kilgharrah hatte uns ja verboten so weit zu gehen.
„Na schön. Lasst uns gehen.“, sagte ich deshalb. Wir räumten unsere Sachen schnell zusammen und wollten schon losgehen. Als die Wölfe auf einmal unruhig wurden, sie fingen an zu knurren und ihr Nackenfell sträubte sich. Ich hörte Hufgetrappel und nahm schnell meinen Bogen vom Rücken.
>> Verschwindet! Sofort! Wir kümmern uns darum. << meinte nun Rusty.
Nein! Wir lassen euch nicht allein. Sagte ich.
>> Geht jetzt! Wir schaffen das. << meinte nun auch Snow.
„Jetzt komm, Lena. Sie schaffen das schon.“, meinte nun Max und legte mir eine Hand auf den Arm. Er sah mich besorgt an, ich nickte leicht. Doch bevor wir uns auf den Weg machen konnten, waren wir umstellt. Es war mit Sicherheit über ein duzend schwarz gekleidete Reiter, die auf schwarzen Pferden saßen. Ihre Gesichter konnte ich nicht erkennen, aber es mussten wohl Geister sein, anhand der Kleidung die sie trugen. Das ist gar nicht gut. Kilgharrah und Robin haben uns vor denen gewarnt.
„Ihr seid also die vier Mischblute… Irgendwie hätte ich mehr erwartet, als vier Kinder.“, meinte einer von ihnen. Etwas Bedrohliches lag in seiner Stimme, was mir gar nicht geheuer war.
„Wenigstens haben wir dann ein leichtes Spiel.… Schnappt sie euch!“, meinte er weiter.
…währenddessen…
(Lucys Sicht)
Nach Robins Besuch, hatte ich ein paar Sachen zusammen gepackt und machte mich auf den Weg zu Sam. Es war glücklicher Weise nicht sehr weit, es war schließlich noch Januar und das Wetter war weder schön noch warm.
„Lucy! Oh Gott, wo warst du? Was ist passiert? Komm erstmal rein.“, meinte Sam als sie mir die Tür öffnete. Zusammen ging wir in ihr Zimmer und setzten uns auf ihr Bett.
„Alles in Ordnung, Lucy? Du siehst gar nicht gut aus.“, sagte sie.
„Es geht. War in den letzten Tagen etwas viel. Was hat man dir erzählt?“, fragte ich.
„Nicht viel. Man hat uns nur ausgefragt. Jetzt erzähl mal, was passiert ist?“, meinte Sam. Ich fing an ihr zu erzählen, was in der ganzen letzten Woche passiert war. Von der Nacht am Wolfssee, Max Schussverletzung und dem Leben auf der Insel.
„Und was machen wir jetzt?“, fragte Sam.
„Ich weiß es nicht. Robins Vorschlag auf die Polizei einzugehen, finde ich nicht so gut. Wir müssen uns etwas ausdenken. Die Frage ist nur was?“, sagte ich.
„Was ist wenn wir teilweise die Wahrheit sagen? Wenn wir uns eine Geschichte ausdenken mit der wir dieser Behörde die ganze Schuld in die Schuhe schieben?“, fragte Sam.
„Nein, das können wir nicht machen, dann stecken sie die Vier nicht in die Psychiatrie, sondern in ein Versuchslabor! Wir müssen einfach weiter überlegen.“, sagte ich.
„Na gut. Kommst du denn ab morgen wieder zur Schule? Die anderen fallen schon fast über Anna und mich her, ich kann deren Sprüche verkraften. Anna nicht, sie nimmt sich die ganze Situation sehr zu Herzen.“, erzählte sie mir.
„Natürlich komme ich ab morgen wieder. Und wenn die meinen irgendwelche blöden Sprüche loszulassen, dann werden sie es bereuen.“, sagte ich. Wir mussten anfangen zu lachen. Das hat mir in der letzten Woche sehr gefehlt… Wie Lena das alles aushält ist mir ein Rätsel.
„Gut, aber jetzt noch etwas anderes. Wo liegt denn jetzt diese Insel?“, fragte mich Sam.
„Wozu willst du das wissen?“, fragte ich sie verwirrt.
„Ach nur so. Bin eben neugierig.“, sagte sie und sah mich erwartend an.
„Tut mir Leid, das weiß ich nicht und selbst wenn ich es wüsste, ich dürfte es dir nicht sagen. Robin hat mich schwören lassen, das ich das niemanden verrate.“, erklärte ich ihr.
„Ach, komm schon. Du musst doch eine Idee haben, wo diese mysteriöse Insel, auf der immer gutes Wetter ist, liegt. Ich meine, so schlecht kann noch nicht einmal dein Orientierungssinn sein.“, meinte sie.
„Danke, Sam. Aber ich weiß es wirklich nicht.“, sagte ich. Warum interessiert sie sich eigentlich so sehr für diese Insel? Es bringt keinem von uns etwas, zu wissen wo diese Insel liegt. Wir würden die anderen eher in Schwierigkeiten bringen, wenn wir es wüssten.
„Na gut. Dann eben nicht.“, sagte Sam endtäuscht.
„Jetzt erzähl mir mal was in der letzten Woche alles passiert ist.“, verlangte ich. Sie seufzte einmal und meinte dann:
„Eigentlich nicht viel, Schule ist ausgefallen und die Polizei hat uns immer wieder befragt. Meine Eltern waren sogar so schräg drauf, das sie mich nicht mehr aus dem Haus gelassen haben! Unglaublich! Und das nur weil so eine blöde Behörde auf der Suche nach Lena und den Jungs sind.“ Irgendwie war sie wütend, ich wusste zwar nicht den Grund, aber etwas war anders.
(Lenas Sicht)
Wir sitzen in der Falle! Wir hatten unsere Waffen gezogen und die vermuten Männer kamen weiter auf uns zu. Wir wichen weiter zurück, einen Kampf konnten wir nicht gewinnen. Geister konnte man nicht besiegen. Wie denn auch? Sie waren ja schon Tod.
Jungs, habt ihr eine Idee, wie wir hier wegkommen? Fragte ich leicht panisch.
Die einzige Möglichkeit, die mir einfällt ist fliegen. Meinte Max und sah mich kurz aufmunternd an.
>> Fliegt weg! Wir halten sie in Schacht, macht euch keine Sorgen. << meinte nun auch Snow. Ich sah Max, Tom und Jon an, sie nickten nur leicht. Langsam steckten wir die Waffen weg.
„Glaubt nicht das ihr uns entkommen könnt.“, meinte ihr Anführer. Doch er konnte sagen was er wollte, langsam wuchsen meine Flügel und ehe die Reiter reagieren konnten, stieß ich mich vom Boden ab und flog weg. Pass bitte auf dich auf Snow.
„Mach dir keine Sorgen, Lena. Ihnen wird schon nichts passieren.“, meinte auf einmal Max neben mir. Ich sah ihn zweifelnd an, glauben konnte ich das nicht wirklich. Schweigend flogen wir weiter, als wir auf unserer Lichtung landeten, kamen Jon und Tom eher schwankend, als stehend an.
„Alles in Ordnung bei euch?“, fragte Max.
„Ja, es geht schon.“, sagte Tom abwehrend. Diese Sturköpfe!
„Na los. Setzt euch dahin, das kommt mit Sicherheit von der Kopfverletzung.“, sagt ich und wies auf einen Felsen. Murrend setzten sich Tom und Jon.
„Welche Kopfverletzung meinst du? Die von heute, oder die, die mein Bruder schon seit seiner Geburt hat?“, fragte Max grinsend. Tom warf ihm einen bösen Blick zu und ich sah ihn ebenfalls etwas tadelnd an.
„Ich meine die von heute und nicht die, die ihr beide seid eurer Geburt habt.“, sagte ich deshalb monoton und setzte mich hinter Jon um seine Wunde zu begutachten. Durch seine schwarzen Haare und den Dreck der in der Wunde war, konnte ich aber nicht viel erkennen.
„Wir müssen die Wunde erst reinigen.“, sagte ich und nahm meinen Rucksack vom Rücken, die Erste Hilfe Tasche hatte ich immer dabei und auch ein Flasche Wasser holte ich hervor.
„Etwas zu desinfizieren, wie zum Beispiel Alkohol, wäre zwar besser, aber Wasser tut es auch.“, sagte ich und befeuchtete ein Tuch.
„Was?!“, fragte Jon endgeistert und drehte seinen Kopf in meine Richtung.
„Jetzt stell dich nicht so an.“, meinte ich und drehte seinen Kopf wieder zurück. Langsam fing ich an die Wunde zu säubern. Die Wunde war tiefer als ich zuerst gedacht hatte, als ich die Wunde komplett gesäubert hatte, musste ich einen Würgereiz unterdrücken.
„Lena? Was ist los?“, fragte Max. Ich deutete auf Jons Hinterkopf, man konnte die Schädeldecke erkennen, welche leichte Brüche aufwies.
„Dir geht es wirklich gut, Jon?“, fragte nun Max.
„Ja, ich habe nur ein bisschen Kopfschmerzen. Wieso? Was ist denn?“, antwortete er.
„Du hast mehrere Schädelbrüche. Es scheint fast so, als ob der Knochen nicht komplett gebrochen wäre, aber wir müssen irgendetwas machen.“, sagte ich, als ich endlich die Sprache wiederfand.
„Und was genau?“, fragte nun Tom. Wir sahen uns etwas ratlos an, bis Max wieder aufstand und meinte:
„Ich hole Kilgharrah, er konnte dein Handgelenk heilen, dann kann er mit Sicherheit auch das.“ Wir nickten nur und er flog los. Nun wand ich mich Tom zu.
„Mal sehen wie es bei dir aussieht.“, sagte ich und nahm ein neues Tuch zu Hand. Vorsichtig säuberte ich die Wunde, Toms Schädeldecke war ebenfalls gebrochen. Ein Glück das die beiden so einen Dockschädel haben. Da landete auf einmal Kilgharrah neben uns und riss mich aus meinen Gedanken, Max saß auf seinem Rücken.
„Was habt ihr schon wieder angestellt?“, fragte er sauer.
„Nichts! Jon und Tom sind niedergeschlagen worden und dann in ein Loch gesteckt worden. Nachdem wir sie daraus geholt hatten, wurden wir angegriffen!“, sagte Max sofort.
„Wir sind nur da weg gekommen, weil Shasta, Scooper, Snow und Rusty dort zurück geblieben sind.“, meinte nun Tom niedergeschlagen. Ich hoffe den Vier geht es gut…
„Was soll das heißen, zurück geblieben? Und wer hat euch angegriffen?“, fragte Kilgharrah.
„Keine Ahnung wer uns angegriffen hat, irgendwelche Geister. Sie waren schwarz gekleidet und ihre Gesichter konnten wir nicht erkennen…“, sagte ich bedrückt.
„Und die Wölfe sind da geblieben um uns zu schützen.“, sagte Jon. Kilgharrah war sauer, ich wusste aber nicht ob er auf uns sauer war, oder jemand anderen.
„Na schön. Jetzt zeigt erst einmal her.“, brummte er und beugte sich zu uns runter. Ich machte ihm Platz und setzte mich neben Max in den Sand, meinen Kopf lehnte ich an seine Schulter. Er nahm meine Hand und drückte sie aufmunternd.
„Ich fürchte da kann ich nicht viel machen, wir müssen warten bis Robin zurück ist. Er kann da vielleicht etwas machen, ihr zwei haltet bis dahin die Füße still! Verstanden?“, fragte Kilgharrah. Tom und Jon nickten nur und sahen genervt zu Boden.
„Gut, es wäre nämlich nicht sehr vorteilhaft, wenn ihr zwei hier mit einem eingeschlagenen Schädel sitzen würdet. Und ihr zwei achtet darauf und sorgt dafür das die Wunden sauber bleiben.“, fuhr der große Drache fort. Wir nickten nur und er flog wieder davon. Jon und Tom stöhnten genervt auf.
„Ach, das gibt es doch nicht!“, meinte Jon.
„Das ist meine Schuld. Wäre ich nicht so sauer gewesen, dann wäre das Ganze nicht passiert und Shasta und die anderen wären jetzt nicht in Gefahr.“, meinte nun Tom.
„Mach dir keine Vorwürfe, Tom. Es wird schon alles gut gehen.“, sagte ich und versuchte selber mir zu glauben. Doch ein plötzliches Heulen, ließ mich daran zweifeln.
Guten Abend, ihr fleißigen Leser. Im Gepäck habe ich ein neues Kapitel, wie immer hoffe ich das es euch gefallen hat. Außerdem möchte ich mich bei euch entschuldigen, weil es mir in den letzten Kapiteln immer wieder passiert ist das ich ein paar Namen vertauscht habe. Als kleine Erklärung, der Name Zoe ist der Name einer Figur aus meiner Fanfiction und ähnelt der Figur Lucy, wahrscheinlich der Grund warum ich ein paar mal den Namen vertauscht habe. Also noch mal sorry. Ich hoffe das es in Zukunft nicht mehr vorkommt, bis dahin.
Eure Laura :)
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