Kapitel 44
Kapitel 44:
Der nächste morgen…
Die Sonne ging gerade auf, als ich wach wurde. Max lag hinter mir und hatte seinen Arm und seinen Flügel um mich gelegt. Die anderen schienen noch zu schlafen, Snow, auf dessen Rücken ich meinen Kopf gelegt hatte, war aber schon wach.
Du hast nicht, zufälliger Weise, eine Ahnung ob Kilgharrah weiß wo wir sind? Fragte ich ihn. Snow drehte seinen Kopf in meine Richtung und sah mich an.
>> Er hat gemerkt das ihr nicht mehr da seid und hat uns gefragt, wo wir sind. <<
Und? Habt ihr es ihm gesagt? Fragte ich weiter.
>> Nein, haben wir nicht. Das war doch richtig, oder? <<
Ja, war es. Kilgharrah wäre sofort hierher geflogen und das hätte sofort verraten wo wir sind. Beruhigte ich ihn und vergrub meine Hand in seinem Nackenfell.
>> Wir finden schon einen Weg zurück auf die Insel. Auch wenn Kilgharrah ziemlich sauer auf uns ist. <<
Schon verrückt, in den letzten Wochen wollte ich nichts anderes, als runter von dieser Insel zukommen. Jetzt bin ich es endlich und wünsch mich einfach nur zurück.
>> Das ist nun mal der einzige Ort an dem wir im Moment sicher sind. Zumindest teilweise. <<
„Was gibt es den, zu so früher Stunde, zu diskutieren?“, murmelte auf einmal Max hinter mir.
„Nichts wichtiges.“, sagte ich und drehte mich zu ihm um.
„Wie geht es dir?“, fragte ich leicht besorgt.
„Mach dir nicht so viele Sorgen um mich, mir geht es gut.“, sagte er und strich mir eine Strähne aus dem Gesicht. Ich lehnte meinen Kopf an seine Schulter. Es dauerte noch eine ganze Weile bis die anderen wach wurden. Da Lucy gestern Abend auf Toms Schoss eingeschlafen war, war sie nun in seine Umarmung und in seine Flügel gewickelt.
„Also so schön das schlafen so auch ist, doch trotzdem fühle ich mich irgendwie wie eine Frühlingsrolle.“, meinte Lucy gerade.
„Was soll ich den sagen? Mein Flügel fühlt sich an als wäre ein Laster darüber gefahren.“, murrte Tom.
„Danke sehr.“, meinte Lucy sarkastisch.
„Bevor ihr jetzt anfangt zu streiten, interessiert es euch vielleicht das Kilgharrah sauer auf uns ist, aber nicht weiß wo wir sind.“, sagte ich und löste mich langsam aus Max Umarmung und stand auf.
„Wie? Weiß er etwa nicht das ihr gekommen seid?“, fragte Lucy verwirrt.
„Nein, er weiß nichts von dieser Aktion, wir haben uns davon geschlichen.“, erklärte Tom.
„Na, dann sagt ihm, wo wir sind!“, sagte Lucy wütend.
„Können wir nicht. Er würde sofort hierher fliegen, damit würden diese seltsamen Leute sofort wissen wo wir sind.“, sagte ich.
„Und was sollen wir dann machen?“, fragte Lucy wieder.
„Wir wissen es nicht.“, sagte Max und wollte aufstehen, zuckte dabei aber heftig zusammen und faste sich an die Seite. Schnell kniete ich mich neben ihn und sah ihn besorgt an.
„Es ist nichts. Es ist alles in Ordnung.“, sagte Max.
„Komm mir nicht so. Hin legen!“, sagte ich und drückte ihn zurück auf die Decke. Vorsichtig schob ich seine Oberteile hoch. Max Schuppen hatten sich weiter ausgebreitet, sein kompletter Oberkörper, Rücken und Bauch war grün.
„Es sieht so aus als ob es schlimmer geworden wäre.“, meinte Jon neben mir, ich nickte leicht. Vorsichtig fuhr ich mit meiner Hand über seine Rippen, als ich die Stelle erreichte, wo ihn die Kugel getroffen hatte, zuckte Max wieder zusammen.
„Sie ist nicht geprellt… die Rippe ist gebrochen.“, sagte ich. Max und Jon schüttelten nur stöhnend die Köpfe, Lucy sah uns verwirrt an:
„Und was heißt das jetzt?“
„Das wir nicht von hier weg kommen. Max kann unmöglich mit einer gebrochenen Rippe fliegen.“, klärte Tom sie auf.
„Okay, jetzt reicht´s mir! Ihr sagt jetzt Kilgharrah bescheid, damit er uns aus dieser blöden Situation holt!“, meinte Lucy wütend. Ich versteh sie ja, aber so bringen wir uns alle nur noch mehr in Gefahr.
„Na gut, vielleicht hat er ja eine Idee, wie wir von hier wegkommen.“, gab ich dann doch nach. Schon seitdem ich mich mit Snow unterhalten hatte, hatte ich gemerkt das Kilgharrah versucht in meinen Geist einzudringen.
>> Wo seid ihr?! Was habt ihr euch dabei gedacht?! << schalte er uns sofort. Dass er sauer war spürte ich sofort. Ich fast mir an meinen, leicht schmerzenden, Kopf.
Das können wir dir alles erklären… Setzte Jon an, wurde aber von Kilgharrah unterbrochen:
>> Das interessiert mich nicht! Sagt mir wo ihr seid! <<
Lass uns erstmal erklären was passiert ist. Meinte nun Tom. Da von Kilgharrah keine Wiederworte kamen, fingen wir an zu erzählen. Als wir endeten herrschte eine ganze Zeit lang schweigen. Ich hatte mich neben Max gesetzt und er hatte seinen Kopf in meinen Schoss gelegt. Jon saß neben mir und neben ihm Tom und Lucy. So saßen wir in einem kleinen Kreis und die Wölfe lagen in der Mitte. Rusty stupste Max Arm immer wieder mit seiner Nase an. Max schien ihn gerade zu beruhigen, als er ihm durch das rostbraune Fell strich.
>> Na gut. Schafft ihr es selber wieder zurück zu fliegen? << meldete sich nun Kilgharrah wieder.
Nein, Max ist verletzt und kann nicht fliegen. Außerdem kann ich Lucy nicht den ganzen Weg tragen. Sagte Tom und sah besorgt zu seinem Bruder.
>> Gut… Robin ist gleich bei euch. << sagte Kilgharrah und zog sich zurück. Erschöpft seufzte ich und massierte mir die Schläfen, den anderen schien es nicht besser zugehen.
„Was hat er gesagt?“, fragte Lucy. Wir hatten sie schnell aufgeklärt, als wir auch schon ein Geräusch näher kommen hörten. Tom und Jon sprangen sofort auf und zückten ihre Waffen.
„Nehmt die Waffen runter. Würde ich euch angreifen wollen hättet ihr mich erst bemerkt wenn es schon zu spät gewesen wäre.“, sagte eine, mir sehr bekannte, Stimme.
„Robin.“, sagten Jon und Tom gleichzeitig und steckten ihre Waffen wieder weg. Und einen Moment später kam Robin auch schon aus dem Unterholz.
„Da habt ihr euch ja einen ganz schönen Schlamassel eingehandelt.“, sagte er Vorwurfsvoll und kniete sich neben Max und mich.
„Seine Rippe ist gebrochen.“, sagte ich gedrückt. Robin nickte nur, tastete aber noch einmal Max Brustkorb ab. Max verzog vor Schmerzen das Gesicht.
„Deine linke, sechste Rippe ist gebrochen. Die Rippe darüber und darunter ist geprellt. Kannst du aufstehen?“, fragte Robin.
„Ich weiß es nicht.“, sagte Max.
„Okay, Jon, Tom. Helft ihm beim aufstehen. Lena, Lucy packt die Sachen zusammen, Kilgharrah ist auf dem Weg hier hin. Wir treffen ihn im Wald.“, sagte Robin. Schnell taten wir was er sagte.
„Aber Robin, wie sollen wir über den See kommen?“, fragte ich ihn, schulterte meinen Rucksack und nahm meinen Bogen und Max Waffen.
„Wir gehen auch über eine andere Zeit um den See zu überqueren. Ich gehe voraus, Tom, Jon und Max ihr kommt nach mir, dann Lucy und Lena, du bildest den Schluss.“, rief er. Jon und Tom hatten Max derweilen auf die Beine geholfen und stützen ihn. Die Drei liefen Robin hinter her und Lucy folgte ihnen. Zusammen mit den vier Wölfen bildete ich den Schluss. Es dauerte eine ganze Weile bis wir das Ufer erreichten. Wir würden die Insel Richtung Süden verlassen.
„Bleibt dicht hinter mir, ich will euch schließlich nicht in der Vergangenheit verlieren.“, meinte Robin gerade, klang dabei aber leicht belustigt. Als wir nun weiter gingen legte sich so etwas wie eine Blase um uns herum. Alles was außerhalb der Blase lag war verschwommen.
„Können alle Geister durch die Zeit reisen?“, fragte auf einmal Lucy.
„Ja, aber es gibt nicht sehr viele Geister.“, sagte Robin knapp.
„Und wie entscheidet es sich ob man nach seinem Tod ein Geist wird?“, fragte sie weiter. Robin schwieg nur. Lucy drehte sich fragend zu mir um, aber ich schüttelte nur den Kopf. Er will nicht darüber reden. Warum weiß ich auch nicht. Schweigend folgten wir Robin, als wir kurz darauf auf der anderen Seite des Sees standen, drehte sich Robin zu uns um:
„Kilgharrah wartet etwa einen Kilometer von hier entfernt auf uns.“ Wir nickten nur und gingen dann weiter. Durch Max Verletzung kamen wir nicht sehr schnell voran. Als die Wölfe auf einmal stehen blieben und anfingen zu knurren.
„Snow? Was ist los?“, fragte ich und kniete mich neben ihn.
>> Auf der Lichtung… wartet nicht Kilgharrah, erst noch gar nicht da! Irgendjemand ist da! << Besorgt sah ich zu den anderen.
„Lucy, du bleibst mit Max hier. Lena, Tom, Jon ihr kommt mit.“, sagte Robin. Tom und Jon halfen Max dabei sich auf einen Baumstamm zusetzen.
„Shasta, du bleibst hier.“, sagte Tom. Rusty und Shasta setzten sich neben Max und Lucy ließ sich neben ihn nieder.
„Jetzt kommt endlich!“, trieb Robin uns an. Schnell folgten wir ihm. Max Schwert hatte ich an meinen Gürtel befestigt und sein Bogen hatte ich zusammen mit seinem Köcher auf dem Rücken. Mit meinen eigenen in der Hand folgte ich den anderen. Als wir auf der Lichtung standen, sahen wir uns suchend um. Da hörten wir auf einmal ein seltsames Geräusch. Das hat sich angehört wie das Laden von Waffen! Wir hatten wohl alle denselben Gedanken. Blitzschnell standen wir Vier Rücken an Rücken, Tom und Jon zogen ihre Schwerter und Robin und ich spannten unsere Bögen. Snow und Scooper fletschten die Zähne und stellten sich vor uns.
„Haltet die Wölfe zurück und nehmt die Waffen runter! Ihr seid umstellt!“, rief eine Stimme. Das ist der Typ der Max angeschossen hat!
„Zeigen sie sich! Sie Feigling!“, rief Robin. Zwischen zwei Bäumen kam der Mann hervor, er sah furchtbar aus, nicht das ich Mitleid mit ihm hatte, aber etwas war seltsam. Sein rechter Arm war verbunden und es sah aus… als würde ihm die Hand fehlen.
„Du siehst richtig. Dein Freund neben dir hat mit seinem Schuss mein Handgelenk vollkommen zertrümmert, man sah nur noch die Möglichkeit mir die Hand abzunehmen. Aber keine Sorge ich bin nicht nachtragend, da wo ihr hinkommt kommt ihr eh nicht mehr weg. Schade, vier so junge Leben, aber durch euch werden wir mit Sicherheit einige neue Erkenntnisse erhalten. Junge, wo ist dein Bruder?“, sagte er und sah uns abwechselnd an.
„Ihnen verrate ich nichts!“, sagte Tom bedrohlich.
„Ihr glaubt wirklich, dass ihr eine Wahl habt? Noch einmal entwischt ihr mir nicht!“, meinte er mit einem fiesen grinsen. Auf einmal verstärkte sich der Wind, so dass die Wipfel der Bäume sich im Wind beugten.
>> Geht in Deckung. Es könnte etwas heiß werden. << warnte uns Kilgharrah. Ich glaube, dass ich noch nie so schnell in meinem Leben reagiert habe. Snow kam auf mich zu, schnell zog ich ihn an mich und warf mich auf den Boden. Und keine Minute später stand der Wald um die Lichtung in Flammen. Mit einem starken erzittern des Bodens, landete Kilgharrah neben uns. Ich hob den Kopf, Kilgharrah hatte die Zähne gefletscht und seinen Schweif hatte er um uns geschlungen.
Max, kommt hier her. Hoffte ich Max zu erreichen. Noch immer standen die Bäume in Flammen, als ich wieder das laden von Waffen hörte, drehte Kilgharrah seinen Kopf in diese Richtung fing an zu brüllen.
Snow. In den Rucksack schnell. Sagte ich und Snow sprang in den Rucksack.
„Tom! Hilf mir deinen Bruder hieraus zubringen!“, rief auf einmal Robin. Ich drehte mich zu ihnen um, ich sah wie Max mit Lucy aus dem Wald kam. Schnell lief ich Robin und Tom hinter her, während Robin und Tom Max halfen, nahm ich Lucy am Arm und zog sie mit.
>> Hinter euch! Runter sofort! << kam es von Kilgharrah. Er setzte schon zum nächsten Feuerstoß an, schnell warfen wir uns auf den Boden, ich über Lucy. Als sich auch schon ein Flammenmeer über uns ergoss. Kurz nachdem das Feuer erloschen war standen wir wieder auf.
>> Rauf mit euch! Sofort! << Das ließen wir uns nicht zweimal sagen. Ich zog Lucy mit auf Kilgharrahs Rücken, Robin und Tom hievten Max hinter mich, Tom setzte sich hinter seinen Bruder und Lucy hielt sich an ihm fest. Jon kletterte hinter Lucy auf Kilgharrahs Rücken, was auch gar nicht so einfach war da Kilgharrah immer wieder den Kopf bewegt oder sich sogar komplett um die eigene Achse drehte. Als dann auch endlich Robin vor mir saß, flog Kilgharrah mit einem letzten Feuerstoß los. Max hatte seine Arme um mich gelegt, er sah furchtbar aus, der Weg durch den Wald hatte ihn sehr mitgenommen, er war blass und er schwitzte.
„Max du musst jetzt wach bleiben.“, flüsterte ich. Er legte seinen Kopf auf meine Schulter.
„Ich glaube, du solltest schneller fliegen mein alter Freund.“, rief Robin, von Kilgharrah kam nur ein lautes Schnauben, aber er beschleunigte seinen Flug. Ich sah mich um und was ich sah stockte mir den Atem. Ein großer Teil des Waldes stand in Flammen.
Hi Leute. Endlich habe ich es geschaft dieses Kapitel fertigt zu bekommen, tut mir echt Leid das es so lange gedauert hat. Ich hoffe sehr das es euch gefallen hat und würde mich wie immer sehr über eure Kommentare freuen. In diesem Kapitel habe ich mich mal ein bisschen von einem Song inspierieren lassen. Von "I see fire" von Ed Sheeran :D Naja ich hoffe das ich wieder etwas mehr zum schreiben komme in den nächsten Wochen und freue mich schon wenn ich das nächste Kapitel hochladen kann, bis dahin.
Eure Laura :)
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