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Am Morgen des großen Balls klopfte es in aller Frühe an meiner Zimmer Tür und im Flur hörte ich Falias durchdringende Stimme, die rief: „Aufwachen! Heute bleibt euch keine Zeit um auszuruhen, macht euch an die Arbeit!"

Ich sprang von meiner Matratze auf und innerhalb zwei Minuten stand ich fertig im Flur, da wir in diesem Flur 25 Mädchen waren, herrschte ziemliches Gewusel im Gang. Bis die Chefin zur Ruhe aufrief, hörte man überall angeregtes Flüstern, denn heute war endlich der Tag gekommen an dem sich die ganze Arbeit der letzten Woche auszahlte.

Ich konnte die anderen Mädchen in diesem Sinne nicht verstehen, denn sie standen in kleinen Grüppchen und kicherten leise, meistens hielt ich mich zurück und stand dann nur unbeteiligt herum, deswegen konnte ich auch keines der Mädchen als Freundin bezeichnen. Zwar verstand ich mich mit einigen gut, aber das war es dann auch schon, den Kontakt hatte ich nämlich nie gesucht.

Mir kam es auch immer so vor als wäre ich anders als der Rest der Mädchen, vielleicht war es so weil ich von meinen Eltern hier her gebracht wurde oder weil ich die einzige war die nicht mindestens einen Verwandten in der Nähe hatte.

Es könnte natürlich auch etwas gänzlich anderes sein, aber ich wusste nicht was es sein sollte. Die einzige die mich so akzeptierte wie ich war, war Mei zwar waren wir keine Freundin aber nah dran.

Jeder bekam seine Arbeit zugeordnet und so machten wir uns auf den Weg zu dem jeweiligen Arbeitsplatz. Ich war wie fast immer der Königsfamilie zugeordnet, also folgte ich den Fluren, bis ich im Speisesaal ankam.

Meistens war im Speisesaal ein Bereich abgesperrt, damit der Raum nicht zu groß schien, wenn kein Bankett stattfand, denn dafür konnte man den Raum vergrößern, um dann auch allen Gästen Platz zu bieten. Ich deckte schnell den Tisch, denn ich wusste, dass die Königsfamilie bald zum Frühstück eintreffen würde. Außerdem war auch Eile geboten, da der telarische König und sein Gefolge bald hier ankommen würden.

Das Essen ging dann erstaunlicherweise schnell um, normalerweise saßen sie knapp eine Stunde am Tisch und diskutierten über politische Themen, doch heute merkte man der Familie die Hast an. Es war schließlich die Erste Begegnung zwischen Telara und Somaria, da konnte ich verstehen, dass sogar bei der Königsfamilie Aufregung entstand, auch wenn ich vermutete, dass Senox Aufregung nicht damit zusammen hing. Es gab ja schließlich einen Ball zu Ehren seiner Verlobung.

Der Empfang sollte im Palastgarten stattfinden, deswegen folgte ich dem König und seiner Familie dorthin. Ich stellte mich an den Rand, aber in die Nähe des Königpaares, und so warteten wir in der hellen Morgensonne.

Immer wieder brachte ich ihnen etwas zu trinken und als eine Stunde vergangen war und immer noch niemand gekommen war, brachte ich Königin Larissa einen Stuhl, denn sie war von einer schweren Krankheit gezeichnet. Nur selten zeigte sie Schwäche, doch an manchen Tagen sah man ihr das chronische Leiden an.

Ich kannte wirklich niemand der so viel auf sich nahm wie die Königin, denn trotzdem Kümmerte sie sich um vieles und nahm nur selten Hilfe in Anspruch. Ich bewunderte sie, sie spendet vielen Menschen Hoffnung, denn ihre Ideen haben vielen aus dem Volk zu einem besseren Leben verholfen. So viel ich wusste hatte ich es auch ihr zu verdanken, dass ich als Säugling im Schloss aufgenommen wurde.

Erst nach zwei Stunden trafen die Gäste ein, ich hatte irgendwie mehr Gefolge erwachtet, doch der König, ein muskelbepackter Mann, reiste nur mit seiner Gemahlin einer hochgewachsenen Frau, deren braune Haare fast bis zur Hüfte reichten und die eine besondere Anmut und Raffinesse ausstrahlte.

Auf das Königspaar folgten drei Krieger in ihren rötlichen, dunklen Rüstungen, jeder von ihnen trug ein Schwert an der Seite und es schien so als wären die drei die Leibgarde des Paares. Doch es stellte sich anders heraus.

„Willkommen in unserem schönen Land" fing König Pavol die Begrüßung an, „Wir freuen uns, dass wir euch, die Königsfamilie von Telara, hier begrüßen dürfen und ich hoffe das wir zu Einigungen kommen werden." Danach stellte er sich und seine Familie vor, es wurden einige weitere höfliche Floskeln ausgetauscht.

Ich erfuhr, dass der König Raledo hieß und von seiner Frau Lyria und seinen Söhnen begleitet wurde. Die Leibgarde waren also die Prinzen des Königreiches, das hatte ich nicht erwartet. Bevor die Gespräche beginnen sollten, nutzte ich noch die Zeit die Prinzen zu mustern.

Alle drei Rüstungen ließen einen starken Körper erahnen, doch während zwei mit ihrem dunkel-blondem Haar eher dem König ähnelten hatte der Dritte die braunen Haare der Königin geerbt. Als ich nun die Gesichter ansah erkannte ich, dass die zwei Blonden Zwillinge waren, ich schätzte sie auf zwanzig oder waren sie doch älter, es war schwer das zu erkennen. Der dritte Prinz war meiner Meinung so um die achtzehn und glich den anderen Zwei fast überhaupt nicht.

Während die Königsfamilien nun zu den Handelsgesprächen übergingen und zurückzogen, machte ich mich auf den Weg zum Ballsaal, dort standen noch einige Aufgaben offen. So beschäftigte ich mich den Rest der Zeit mit der Deko des Saales.

Als die siebte Stunde schlug trudelten die ersten Gäste ein, ich lief mit einem Tablett voller Weingläser umher und bot diesen den Adeligen und den anderen hochrangigen Gästen an, bis zur achten Stunde war der Saal gefüllt. Ein Streicherquartett hatte in einer Ecke den Platz bezogen und stimmte nun mehrere leise Lieder an, und überall liefen wir Bediensteten geschäftig umher.

Nach einer Weile stoppte die Musik und ein Herold rief mit lauter Stimme: „ Bitte begrüßen sie ihre königliche Majestät König Pavol und seine Familie! Genauso wie seine Gäste die Königsfamilie aus Telara!" lauter Beifall erklang aus dem gesamten Saal, als die Zwei königlichen Familien den Raum betraten.

Doch die Lautstärke war nichts gegen den tosenden Beifall als Senox und Elara angekündigt wurden und eintraten. Es war ohrenbetäubend. Bis jetzt hatte ich die zukünftige Braut nur aus der Ferne gesehen, doch nun sah ich sie. Wie strahlend sie, in diesem blauen Kleid mit den goldenen Verzierungen, aussah. Richtig herrschaftlich trat sie auf und lächelte auf einen Weise die die Männer nur dahinschmelzen lies. Senox trug einen dunkle-blauen Anzug der auf ihr Kleid abgestimmt war und zusammen ergaben sie ein wunderschönes Paar, das zukünftige Königspaar von Somaria.

Der erste Tanz war ihnen vorbehalten und als die Musik anstimmte, waren alle Augen auf das über den Boden fliegende Paar gerichtet. Ich nutze die Zeit und verzog mich an die Wand, von dort schaute ich in die Menge, mein Blick huschte über die Gäste.

Meine Augen blieben an einem braunen Haarschopf hängen, zu wem er gehörte, wusste ich nicht, doch irgendwie glänzten die Haare auf eine Art golden die mich nicht mehr losließ. Ein Weinglas wurde von meinem Tablett genommen und der Gewichtsverlust überraschte mich, aber dadurch wurde ich wieder an meinen Pflicht erinnert.

Ich holte mir ein neues Tablett und lief wieder durch die Menge. Auf der Tanzfläche sammelten sich nun die Paare und ich blieb am Rand und bediente die Nicht-Tanzenden. Gerade als ich weitergehen wollte, stieß von der Seite jemand mit mir zusammen, ich verlor das Gleichgewicht und mit mir fielen auch die Gläser vom Tablett.

Ein lautes Scheppern erklang und die Gäste sahen mich an, drehten sich dann aber auch sofort wieder um, es war ja nur eine bedeutungslose Dienerin. Nur einer blieb stehen, es war derjenige der den Rotwein abbekommen hatte, seine gesamte fein bestickte Weste, war nun Rot gefleckt. Ich sah in sein Gesicht, es war der Braunhaarige Prinz aus Telara! Verdammt, das hätte nicht passieren dürfen.

„Entschuldigen sie, mein Herr" sagte ich kleinlaut und verbeugte mich mehrmals tief, dann rief ich Mei, als sie an der Seite vorbeieilte, sie kümmerte sich darum das der Prinz saubere Klamotten bekam. Während ich mich um die Sauerei am Boden kümmerte, irgendwie kam es mir so vor als hätte sich der Prinz nochmal zu mir umgesehen, als er mit Mei weggegangen war.

Schnell erledigte ich meine Putzarbeit und verschwand dann wieder um ein neues Tablett zu holen und die Arbeit fortzusetzen. Nach einiger Zeit kam der Prinz wieder sauber eingekleidet in den Ballsaal, fortan machte ich immer einen großen Bogen um ihn, damit ich ihm nicht noch einmal so über den Weg laufen konnte und doch begegnete ich ihm noch erstaunlich oft während des Abend.

Der Ball zog sich weit in die Nacht herein und als die letzten Gäste den Raum verließen, durften wir auch endlich gehen, die Armen die heute den Nachtdienst übernehmen mussten, gut das ich es nicht war. Als ich im Bett lag, schlossen sich meine Augen automatisch und ich schlief vor Erschöpfung sofort ein. Gut das Evion bescheid wusste, dass das Training ausfiel.

Am nächsten Morgen durchströmte mich wieder die Hitze und weckte mich, doch vor Erschöpfung blieb ich noch etwas liegen, ich wusste zwar das ich es mir nicht leisten dürfte zu spät zukommen, doch musste ich es gerade einfach mal genießen nichts zu tun. Meine Zeit wurde knapp deswegen sprang ich auf machte mich fertig und war gerade noch so pünktlich.

Falia erwartete mich auch bereits. „Squila, ab heute hast du mittags frei, aber dafür übernimmst du diese Woche die Nachtschichten im Ostflügel." Ich sah die Schadenfreude in ihren Augen, denn sie hatte nochmal die Möglichkeit mir das Leben so schwer wie möglich zu machen.

Mir war klar, dass es die Bestrafung war für das fallen gelassene Tablett von gestern, aber warum gerade Nachtdienst! Seit einem Erlebnis vor knapp eineinhalb Jahren fürchtete ich mich fast schon davor, aber das war gerade der Grund, denn die Sklaventreiberin wusste davon.

Es war eine stürmische Winternacht als ein mächtiger Graf im Schloss war, ich hatte in dieser Nacht den Dienst übertragen bekommen, es war das erste Mal, dass ich diesen Dienst alleine hatte. Alles war still, eine Ruhe, die nur dann herrschte, wenn jede Person schlief. Ich saß in dem kleinen Büro, wo das Klingeln ertönte, falls einer der Gäste nach mir rief.

Ich langweilte mich und war kurz vor dem Einnicken, bis ein lautes Knallen mich aus meiner Ruhephase riss, es hatte sich so angehört als würde Holz bersten. Sofort sprang ich auf und rannte in den Flur, ich hörte aus dem Zimmer des Barons laute Schritte und dann wieder ein knallen.

Langsam hatte ich dann die Tür geöffnet und sah wie sich ein Schatten über den Baron beugte, eine Klinge blitzte auf und bohrte sich tief in den Torso des am Bodenliegenden Mannes. Das Blut spritzte aus der Wunde, als die Klinge wieder herausgezogen wurde und beschmutzte nicht nur den Boden.

Das röchelnde Geräusch des Barons werde ich wohl nie vergessen, denn es zeigte sein Leid und seinen Todeskampf, bis es letztendlich verstummte. Unfähig mich zu regen stand ich erstarrt da, in diesem Moment hob die Silhouette den Kopf und sah mich an, das Gesicht des Auftragsmörders erstarrte, langsam stand er auf und kam gemächlich und lächelnd auf mich zu.

Ich stolperte zurück und lief den Flur entlang, doch war ich zu langsam denn ich hörte die Schritte und den Atem bereits hinter mir. Dann stolperte ich und das war mein Glück, denn der Sturz rettete mich vor der herabsausenden Klinge, doch nun stand er über mir und flüsterte: „ Eigentlich schade, du hättest nicht sterben müssen."

Bei diesen Worten spielte er mit einer Strähne die sich aus dem Zopf gelöst hatte. Er lehnte sich weiter vor so dass sein Mund an meinem Ohr war und hauchte: „ Ja, Es ist wirklich schade, aber ich habe leider keine andere Wahl. Tut mir Leid für dich." Mit diesen Worten richtete er sich auf und hob die Blanke Klinge.

Ich war mir sicher dass ich dort sterben würde, ich schloss bereits ergeben die Augen. Der erwartete Schmerz kam nicht, das Glück war mir hold! Ein Trupp Soldaten stürmte in den Flur, der Meuchelmörder fluchte laut, sah mich noch einmal an und verschwand dann in der Dunkelheit.

Ich hatte mich in einer Ecke zusammengerollt und mir kamen die Tränen, ich weinte nicht vor Trauer sondern vor Schock, keiner der Soldaten kümmerte sich um mich, aber sie sorgten dafür, dass jemand dafür geholt wurde.

Eines der Älteren Mädchen kam nach einiger Zeit und brachte mich in mein Zimmer und blieb bei mir bis ich es irgendwann geschafft hatte einzuschlafen, doch die schrecklichen Bilder vom spritzenden Blut und dem Gesicht des Attentäters direkt vor mir, folgten mir in den Träumen. Trotz meiner Beschreibung des Assassinen, wurde der Mann nie gefasst und ich fürchtete mich davor das er irgendwann zurück kommen würde.

Seit dem hatte ich Angst, dass sich sowas wiederholen könnte. Die Furcht kam immer dann hoch wenn ich im besagten Ostflügel Nachtdienst tätigen musste, dort müsste ich immer wieder diese Erinnerung durchleben. Das Grauen war zwar nicht mehr so stark wie direkt nach dem Vorfall, doch vollständig verschwunden war es auch nicht.

Diese Woche würde hoffentlich schnell umgehen und mich nicht zu stark zu treffen, doch ich musste versuchen mich zusammen reißen und mit dieser Aufgabe fertig zu werden. Ich nickte Falia also nur zu um zu bestätigen, dass ich sie verstanden hatte und ging um mich den letzten Aufgaben zu widmen, die ich heute zu erledigen hatte.

Da ich den Nachmittag frei hatte, lief ich zu Evion in die Stadt um ihm zu berichten, dass das Training ohne weiteres erst mal ausfallen musste da ich ja nun nachts Aufgaben hatte. Ich ging durch die geschäftigen Straßen, ich ging mehrere Umwege und blieb an den verschiedensten Plätzen der Straßen stehen. Ich kaufte etwas, dann tat ich so als würde ich einem Tuchhändler eine Nachricht überbringen.

Erst nach einigen dieser Ablenkungsmanöver traute ich mich zum Haus meines Meisters zu gehen. Ich klopfte an der schweren Holztür, des kleinen Hauses, doch niemand öffnete. Weitere Versuche ergaben auch nichts, also schrieb ich ihm einen Zettel.

Wegen einiger unvorhersehbarer Umstände, werde ich, in nächster Zeit, nicht fähig sein an unserem Training teilzunehmen. S.

Mit dieser Nachricht sollte Evion verstehen, dass ich es nicht schaffen werde zum Training zu kommen und das ich mich melden werde sobald es wieder gehen sollte. Auch dass ich nur meine Initialen verwendete sollte ermöglichen, dass egal wer sie lesen sollte nur an einen von Evions Schülern gedacht werden würde und ich nur von diesem, eine Nachricht überbrachte.

Da ich nun nicht wusste was ich mit meiner freien Zeit anfangen sollte, verzog ich mich in den kleinen Wald, der an den Schlossgarten angrenzte und meditierte dort an einer kleinen Quelle. Ich wollte mich seelisch darauf einstellen, was heute Nacht auf mich zukam auch wenn, es sich nur um aus Erinnerungen heraufbeschworene Angst handelte. Mit langsamen und kontrollierten atmen beruhigte ich meinen Körper Stück für Stück und gelangte in einen Trance in der ich nichts mehr, aber auf eine andere Art mehr als sonst wahrnahm.

Angeregte Stimmen warfen mich aus meiner ruhigen Haltung. „ Wir wissen nicht ob es sich tatsächlich hier befindet! Was ist wenn wir falsch liegen?" Ich hörte nur die Stimmen, der zwei sich Unterhaltenden, ich traute mich nicht mich zubewegen, denn ich wollte nicht das ich bemerkt wurde. „Der Informant war bis jetzt immer sehr zuverlässig, also vertraue ich auf die Richtigkeit der Aussage. Er hat uns schon zu mehreren von ihnen geführt."

Von Ihnen? Worüber wurde da gesprochen? „Hoffentlich haben wir genug Zeit, um es zu finden, außerdem darf es oder überhaupt irgendeiner auf keinen Fall von unserer Suche erfahren, denn dann würde uns auch alle Zeit der Welt nicht mehr helfen können." „ Das wird alles klappen, wir verlassen uns auf dich und wenn du mehr Zeit brauchst, werden wir sie dir irgendwie beschaffen, doch noch einen Fehlschlag werden wir nicht akzeptieren."

Ich würde wirklich zu gerne wissen worüber die da sprachen, denn sie planten irgendwas. „Das wäre sehr hilfreich, naja, dann sollte ich wohl möglichst bald mit meiner Mission beginnen" ein langes Seufzen ertönte, dann nahm der andere wieder das Wort an sich. „Vergiss nicht, dass diese Mission äußerste Priorität für uns hat!"

Die Schritte verhallten in zwei verschiedene Richtungen, doch plötzlich stockte der eine. Er stand nur ca. vier Meter von mir entfernt und rief zu dem anderen: „ Warte, spürst du nicht auch etwas seltsames?" der andere verneinte dies prompt und so gingen beide ihrer Wege ohne mich bemerkt zu haben, auch wenn der eine das eher widerwillig tat und noch einige Sekunden gezögert hatte, bis er letztendlich gegangen war.

Was ich von dem belauschten Gespräch halten sollte, wusste ich nicht, auch hatte ich nicht gesehen wer sie waren, also konnte ich vermutlich lang daran herumrätseln ohne eine Lösung zu finden. Wegen diesen Umständen verbannte ich das Gespräch in den hintersten Winkel meines Kopfes, wofür sollte ich es auch brauchen.

Kurz darauf verließ ich den Wald und ging zurück zum Schloss, meine Schicht würde bald anfangen. Bevor die Gäste kamen machte ich noch einen Prüfgang durch die Zimmer, denn wenn diese nicht ordentlich sein sollten, würde Falia es mir in die Schuhe schieben. Anscheinend hatten wir mehr Gäste als erwartet, denn es waren nicht nur vier Zimmer vorbereitet, sondern gleich sieben.

Wenn es wirklich so viele Gäste waren brauchte ich keine Angst vor weiteren Vorfällen zu haben, denn ein Attentäter, würde meiner Meinung nach, es nicht riskieren mit so vielen potenziellen Zeugen seiner blutigen Arbeit nachzugehen. Die telarische Familie kam zu ihren Quartieren, als sie an mir vorübergingen flüsterten sie miteinander und einer der Zwillinge sah sich aufmerksam um. Über mich glitt sein Blick hinweg, als wäre ich nicht vorhanden.

Als alle Fünf gerade in ihren Zimmern verschwunden waren kamen die anderen Gäste, ich erkannte Adelige aus Somaria in ihnen, welche auch beim Ball waren. Im Laufe der Nacht wurde ich immer ruhiger und auch die Sorgen nahmen langsam ab. Alles in allem passierte die ganze Nacht nichts, als dann morgens die Ablösung kam, war ich dennoch heilfroh, dass ich die erste Nacht überstanden hatte.

Bis zum Nachmittag schlief ich tief und fest, erst mein knurrender Magen weckte mich aus dem angenehmen Schlaf. Also holte ich mir die Reste des Mittagessens und entschloss mich die zwei Stunden, welche mir noch bis zum Beginn meiner Schicht blieben, mit Trockenübungen und Technik zu verbringen.

Da mich niemand dabei ertappen durfte, trainierte ich in meinem kleinen Zimmer, solange ich aufpasste würde ich auch nicht an die Wände kommen. Die Bewegung tat richtig gut und erfrischte meinen Körper und meinen Geist, so dass ich dann voller Elan die verhasste Arbeit angehen konnte.

Als es Zeit für meinen Dienst wurde, machte ich mich also wieder auf den Weg zum Ostflügel. Es war genauso ruhig und still wie letzte Nacht, außer das nur noch die Königsfamilie aus Telara hier nächtigte. Die Familie kam an meinem Posten vorbei und verschwand dann in den jeweiligen Zimmern.

Ich erwartete, dass es so würde wie Letzte Nacht und niemand etwas bräuchte, doch ich irrte mich, denn mitten in der Nacht klingelte eines der Glöckchen. Ich schrak auf und wäre beinahe vom Stuhl gefallen, doch im letzten Moment schaffte ich es noch mich zuhalten. Das war wirklich knapp. Der Ton des Glöckchens erklang schon wieder, es war das Zeichen aus einem der Zimmer der Prinzen.

Mit schnellen Schritten flog ich zum besagten Zimmer und klopfte zaghaft, als ein „Herein!" ertönte öffnete ich die Tür. „ Mein Herr, was ist ihr Begehr?" fragte ich leise in den stockdunklen Raum, als Antwort bekam ich nur ein leises „ Du musst näher zu mir kommen, anders geht es nicht." Was war passiert, konnte der Prinz sich nicht bewegen? Und wobei sollte ich denn nun helfen oder was sollte ich ihm bringen? Langsam ging ich in die Dunkelheit, und meine Augen gewöhnten sich an das mangelnde Licht.

Ich besah mir den Raum und suchte den Prinzen, doch meinen Augen nahmen ihn nicht wahr. Das Klacken der Tür und das Einrasten des Riegels ließen mich stolpern und abrupt umdrehen. An der Tür stand der Braunhaarige Krieger und ließ gerade den Schlüssel in seine Tasche gleiten. Warum hatte ich ihn nicht bemerkt? Ich wich von der Mitte des Raumes zurück an die Wand, doch der großgewachsene Mann kam mit gemächlichen Schritten auf mich zu.

Die Steine der Wand drückten sich in meinen Rücken, ich konnte nicht weiter zurückweichen. Panik wallte in mir auf und Adrenalin füllte meinen Körper, es gab hier keinen Ausweg für mich! Der Mann stand jetzt nicht einmal mehr einen Meter vor mir, er musterte mich, aber nicht mit diesem Blick, den viele Männer nach einiger Zeit beim Anblick des anderen Geschlechts trugen.

Ich wusste, dass er ein bleiches fast sechzehn Jahre altes Mädchen mit langen braunen Haaren und braunen Augen sah, doch das schien nur nebensächlich zu sein. Mit kalter, aber ruhiger, Stimme fragte er: „ Wie viel hast du mitbekommen?"

Mit einer Frage hatte ich jetzt nicht gerechnet, deswegen brauchte ich einige Zeit, bis ich verstanden hatte. Was meinte der Prinz? Wovon sollte ich was mitbekommen haben? Ich sah in verwirrt an; „ Ich weiß, dass du gelauscht hast, also spuck es endlich aus!" Was sollte das? Ich verstand gar nichts mehr!

Erst dann viel mir der Groschen, die Stimme! Die Stimme des Prinzen war eine der Stimmen, welche ich gestern im Wald gehört habe. Es war also wirklich ein Gespräch, das heimlich geführt wurde. Aber wie sollte er bemerkt haben, dass ich gelauscht hatte? „Ni-Nichts" stotterte ich. Ich sah ihm an, dass er es mir nicht abkaufte; er trat noch zwei Schritte, so dass er nun unmittelbar vor mir stand und nur noch gerade so Platz blieb zum Atmen.

„ Du hast also das gesamte Gespräch mit angehört, nicht wahr?" „ Nein" seine Finger zuckten als Antwort auf meine Erwiderung, seine Geduld war anscheinend am dem Ende und ehe ich mich versah lag eine seiner Hände an meinem Hals. „ Du kannst mich nicht anlügen! Ich weiß das du da warst, also frage ich dich jetzt noch einmal: Hast du die Einzelheiten verstanden".

Ein Kopfschütteln war meine Entgegnung und ich merkte wie mir die Luft zum Atmen fehlte, am Rande meines Blickfeldes bildete sich ein Schwarzer Rahmen der sich immer weiter nach innen ausbreitet, gerade hörte ich noch wie der Krieger sagte, dass er es sowie bald Erfahren würde, dann würde mein Blick gänzlich schwarz und ich verlor das Bewusstsein.


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