Chào các bạn! Vì nhiều lý do từ nay Truyen2U chính thức đổi tên là Truyen247.Pro. Mong các bạn tiếp tục ủng hộ truy cập tên miền mới này nhé! Mãi yêu... ♥

Silber und Drache 29


Das laute Zwitschern eines Vogels schreckte mich aus dem Schlaf. Ich öffnete die Augen und musste blinzeln, bis sich meine Sicht klärte.

Dann entdeckte ich den Störenfried nicht weit entfernt auf dem mächtigen Ast eines Baumes sitzen.

Seine kleinen, schwarzen Knopfaugen schienen mich zu mustern, und er schlug aufgeregt mit seinen hellblauen Flügel.

Wie konnte ein so kleines Tier einen solchen Krach veranstalten?

„Meinst du ich soll aufstehen? Wie soll ich schlafen können, wenn du hier so rumschreist," rief ich ihm mit sachter Stimme zu.

Das Vöglein legte den Kopf schief, dann zwitscherte es ein weiteres Mal.

Träge setzte ich mich auf, gähnte und streckte mich ausgiebig.

Ich fühlte mich wunderbar ausgeruht. Kein einziger meiner Muskeln und keines meiner Gelenke schmerzte, wie so oft nach langen Reisen.

Kraft und Tatendrang erfüllten mich, so schlug ich schnell die wunderbar weiche Bettdecke zur Seite, um rasch aufzustehen.

Mitten in der Bewegung erstarrte ich, als ich bemerkte, dass ich immer noch meine Rüstung trug.

Warum sollte ich mich in ein frisch gemachtes Bett legen, wenn ich noch mein schmutziges Reisegewand trug?

Ärger spülte plötzlich wie eine mächtige Welle über mich, doch noch versteckte sich der Grund für die Gefühlswallung irgendwo am Rande meines Bewusstseins.

Meine Fäuste geballt blickte ich mich um. Der Ort an dem ich mich befand, war mir vollkommen unbekannt.

Die Umgebung stürzte mich in Verwirrung, denn ich konnte mich nicht einmal darauf festlegen, ob ich mich in einem Raum, oder im Freien aufhielt.

Über mir erstreckte sich das Blätterdach mehrere Laubbäume, doch kein Sonnenlicht brach durch ihre Zweige. Das breite Bett, auf dem ich geschlafen hatte, wuchs aus einem Baumstamm heraus, wie eine riesige, knorrige Wurzel.

Als ich beschloss mich genauer umzuschauen, deshalb zur Bettkante rutschte und meine bestrumpften Füße auf den Boden setzte, stelle ich erstaunt fest, dass dieser aus dunklen Holzfliesen bestand.

Neugierig sah ich mich um, und entschied nach einer kurzen Weile, dass ich mich in einem Zimmer befand, welches in seiner Gestaltung einem Wald ähnelte.

Alle Möbel schienen aus Bäumen herauszuwachsen, doch hinter ihren dicken Stämmen und zahlreichen Blättern versteckten sich grün bemalte Wände. Ich fand weder Fenster noch Türen, und begann mich deshalb zu wundern, wie der Vogel in das Zimmer gefunden hatte.

Als Lichtquelle dienten grünlich leuchtende Kugeln, die sich in den Zweige der Bäume verbargen.

Mit der Erkenntnis, dass nur Elfen danach strebten ihre Räumlichkeiten in Natur zu verwandeln, kehrte die Erinnerung meiner Festnahme zurück.

Die Wut, die mich zuvor schon übermannt hatte, brodelte erneut in mir hoch.

Die Königin hatte mich betrogen. Von Anfang an hatte sie ein Spiel mit mir gespielt.

Wie hatte ich nur so idiotisch handeln können? In meinen ganzen 602 Lebensjahren, hatte ich noch niemals eine größere Dummheit begangen.

Viel schlimmer als meine eigener verletzter Stolz, der höllisch schmerzte, war, dass ich Ranja und Milanda mit in dieses Unglück hineingezogen hatte.

Ich hatte sehr schnell das Wissen erlangt, dass die Königin allein nach Hause zurückkehren konnte, doch ich hatte ihrem Willen nachgegeben, weil ich ihre Gefühle nicht hatte verletzen wollen.

Plötzlich fühlte mich schmutzig. Nicht nur, weil mein Körper von der tagelangen Reise ohne ein Bad tatsächlich dreckig war. Wenn ich mich daran erinnerte, wie sich diese falsche Schlange einer Königin auf dem Pferd an meinem Rücken gedrängt hatte, wurde mir mehr als nur ein wenig übel.

Wie gerne würde ich sie in die Finger bekommen, um sie zu erwürgen.

Mein Blut kochte wie Lava in meinen Adern. Mit einem gewaltigen Schrei rammte ich meinen Fuß in eine kleine Holzkommode, die sich unschuldig an einen Baumstamm schmiegte.

Der Zorn machte mich halb wahnsinnig, und ich begann wild in dem Elfenzimmer, meiner Gefängniszelle, zu wüten.



Meine Wut legte sich nur langsam. Als ich den Großteil meines Zorns Luft gemacht hatte, sah ich mich in dem Schlachtfeld um, das ich veranstaltet hatte.

Der Anblick des zerrissenen Bettzeuges, zertrümmerter Möbel und abgerissener Zweige und Blätter, verschaffte mir etwas Befriedigung.

Ich wollte alle Elfen der Welt und ihre Besitztümer zerstören. Mit diesem Zimmer hatte ich begonnen.

Nur den Vogel hatte ich verschont. Ängstlich piepend hielt er sich im Blätterdach über mir versteckt.

„Tut mir Leid kleines Tierchen. Aber das ging jetzt nicht anders."

Wahrscheinlich machte er sich nicht besonders viel aus meiner Entschuldigung. Er blieb weiterhin hinter Blättern verborgen.

Erschöpft ließ ich mich zurück auf die nackte Matratze des Bettes fallen. Ich hatte sie an mehreren Stellen aufgerissen. Weißer, wolliger Stoff quoll aus den Löchern hervor.

Plötzlich merkte ich, dass sich mein Gesicht nass anfühlte. Irritiert strich ich mir mit der flachen Hand über die Haut. Dann starrte ich entsetzt auf die Feuchtigkeit, die ich mir von den Wangen gewischt hatte

Mir war nicht zu heiß, und hatte mich bei meinem Wutanfall auch nicht mehr anstrengt, als ich es im Kampf tat. Diese Betätigung konnte mich normalerweise nicht zum Schwitzen bringen.

Auch mein Körper fühlte sich nicht verschwitzt an.

Mir kam ein unangenehmer Verdacht.

Zögernd hob ich die Fingern zu meinen Augen, doch ich bemerkte die beschämende Wahrheit schon bevor ich sie ertastet hatte.

Ich weinte.

Still und leise stahlen sich Tränen aus meinen Augen.

Wann hatte ich das letzte Mal geweint? Ich wusste es nicht mehr. Es musste schon eine Ewigkeit her sein.

Während ich noch darüber rätselte, warum mein Körper einfach begonnen hatte Tränen zu produzieren, merkte ich, dass hinter meinem Zorn ein viel gefährlicheres Gefühl lauerte.

Traurigkeit. Ich hatte sie auf dem Schlachtfeld erfahren, wenn niemand mehr kämpfen konnte und ich zwischen den Leichen nach meinen gefallenen Freunden suchte.

Manchmal suchte sie mich nachts heim, wenn ich aus einen Traum hochschreckte, in dem mich ein verstorbener Drache besucht hatte.

Traurigkeit, die ich nicht mit dem Tod in Verbindung brachte, kannte ich nicht. Dennoch konnte ich das Gefühl in meinem Herzen nicht anders beschreiben.

Warum nur hatte mich die Königin hintergangen?

War ich nicht freundlich zu ihr gewesen?

Ich hatte sogar an eine Freundschaft mit ihr geglaubt.

Sie hatte also ihre Zuneigung zu mir nur gespielt. Meine in einem Wirbelsturm wild umher geschüttelten Emotionen, unsere gemeinsamen Momente und ihre Zuneigung. Alles hatte sich als Lüge herausgestellt.

Die Königin hatte mich verwundet mit ihrem Spiel. Viel schlimmer als es Magie, oder die Klinge eines Schwertes konnten.

Für mich waren die letzten Tage eine besondere Erfahrung gewesen. Etwas einzigartiges, das ich nie zuvor erlebt hatte.

Wahrscheinlich tat dieser Moment deshalb so weh.

Denn vielleicht hatte sich aus dem nichts etwas in mir entwickelt, dass ich nie zuvor mit einem anderen Wesen gefühlt hatte.

Vielleicht hatte ich mich verliebt.

Und sie hatte auf diesen Gefühlen herum getrampelt, und sie beschmutzt mit ihrer Hinterlist.

Ich war selbst schuld.

Drachen sollten Elfen nicht vertrauen. Es herrschte keine Freundschaft zwischen unseren Rassen.

Müde rollte ich mich auf dem Bett zusammen.

Was auch immer mit mir geschehen würde, es war mir vollkommen egal.

Ich wollte nur, dass dieser Schmerz vorbei ging.


Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro