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Unsicherheiten

Arno von Draburg- sonst besonnen, umsichtig und entschlossen- war durch seinen Wunsch, für Lukas und Miriam einen Bund zu schaffen, in einen inneren Zwiespalt geraten. Und es war diese Herzensangelegenheit der jungen Miriam von Susenburg, die diesen Zwiespalt in Arno hervorrief. Denn vermochte es ein Ritter, in klarer Situation oder im Kampf die Entscheidung durch Behaarlichkeiten und Entschlusskraft herbei zu führen- so sind es eben derlei Herzensdinge, die ihn zweifeln ließen und Arno eher zaghaft machten.

Doch Arno musste sich dieser Unentschlossenheit nun stellen, um auch Klarheit für Miriam zu erlangen.

Das vertrauliche Wort zwischen den Susenburger Frauen und Arno war nicht für Jederman bestimmt. Nicht bevor mit Lukas der Wunsch des Vaters und der jungen Miriam besprochen war.

Schon jetzt bereute es Arno, seinen Sohn Lukas seit der Entlassung aus dem Arrest nicht besucht zu haben, um mit Lukas zu reden und Neues von seinem Sohn zu erfahren.

Das Band zwischen Vater und Sohn war stark und Lukas war sicherlich reif genug, seinem Vater in Anbetracht der sich entwickelnden Ereignisse diese mangelnde Suche nach Kontakt nachsehen.

Doch müsste Arno die Dinge beim Namen nennen, so müsste Arno im Moment eingestehen, etwas innere Angst vor dem beabsichtigten Wiedersehen mit seinem Sohn Lukas zu haben.

Mit 19 Jahren war Lukas nun zum Manne gereift und hatte sicherlich in Dullide an der Pfalzburg Aufgaben zu erfüllen und gewiss auch eigene Entscheidungen zu treffen. So wie diese Entscheidung, die Arno nun von ihm erhoffte. Und die Ungewissheit über die Wahl seines Sohnes auf die vertrauliche Abrede seines Vaters belastete Arno's Gewissen. War es recht, Lukas die junge Susenburger Edle als mögliche Braut vorzustellen? War es auch für Miriam von Susenburg möglich, ihre Gefühle für Lukas seinem Sohn angemessen zu zeigen?

Auch Katharina konnte Arno hierbei keinen Ratschlag geben. Katharina ließ sich von ihrem Gefühl leiten. Sie versuchte Arno zu bestärken, da Katharina auch Arno's Zwiespalt im Gespräch auf Draburg erkannte. Arno hatte in den zwei Tagen auf Draburg vor der Reise nach Dullide mehrfach von seinen Gefühlen und der Verpflichtung gegenüber Miriam's Mutter, Hildegard von Susenburg, gesprochen- auch, dass die Entscheidung von Lukas über Weh und Wohl der jungen Miriam entscheiden würde.

Doch letztlich war es Katharina's guter Rat, der Arno einen Weg zeigte. Einen Weg, der es Miriam von Susenburg ermöglichen sollte, seinem Sohn Lukas ihre Gefühle mitzuteilen. Und diesen Weg wollte Arno gehen.

Zurück auf Burg Bodfeld überließ er Konrad die Vorbereitungen der Reise nach Dullide.

Konrad, der das neu fertig gestellte Banner des Bodfelder Herren an einer Flügellanze als Knappe- und nicht mehr als Page tragen durfte.

Arno hatte sich genug von Konrads Fähigkeiten überzeugt und der Junge hatte das Alter, nun Knappe sein zu können. So hatte Arno den Neffen in diesen Stand gebracht, sehr zu dessen Freude.

Siegward, der Bodfelder Hausmeier, stand Konrad hierbei bei den Vorbereitungen mit Rat zur Seite und lenkte mit Geschick und Übersicht die Aufmerksamkeit des jungen Knappen auf die Belange der Reise.

Arno beobachtete Konrad indes durch ein Fenster seiner Kammer. Es klopfte zaghaft.

„Herein. Kommt herein, Fräulein Miriam."

„Voigt Arno? Ihr habt nach mir geschickt?"

„Wenn wir morgen nach Dullide reisen, so haben wir einen langen und anstrengenden Ritt. Bleibt es dabei, dass ihr zu Pferd reiten wollt?"

„Ja, es ist mir angenehmer und es verkürzt die Zeit der Reise. So benötigen wir kein Quartier oder Lager zur Nacht- wir gelangen binnen eines Tages dorthin, nach Dullide."

"Das ist richtig. Doch bedenkt, dass ihr dann nicht viele Stücke Eurer Habe mitnehmen könnt."

„Ja, ich weiß. Doch es wird ausreichen- so wie ich hoffe."

„Nun gut."

Arno von Draburg hatte die eine Sache nun angesprochen- doch das Schwierige lag noch vor ihm, was mit Miriam von Susenburg besprochen werden musste.

„Edle Miriam. Ich habe mit mir gerungen, eine mögliche Lösung zu finden, wie wir Lukas von unserem Wunsch Mitteilung geben könnten. So habe ich entschieden, Euch das Reden mit Lukas zu überlassen. Wenn wir auf der Burg Dullide sind und wir Klarheit bekommen haben, ob Lukas einen Bund zu einer Frau bereits im Sinn hat oder nicht- so will ich Euch, Miriam, Gelegenheit verschaffen, mit Lukas offen zu reden. Unter vier Augen- oder auch in meinem Beisein."

„Ich mag schwach aussehen- mit meinen dünnen Armen- edler Herr Arno. Doch glaubt mir, ich hoffe euren Sohn durch Ehrlichkeit zu gewinnen. Ich weiß, dass eine Unterredung auch anders verlaufen kann, als ich es mir von Herzen erhoffe. Doch will ich stark sein, um mein ehrliches Gefühl Lukas vortragen zu können. Und ich bin auch stark genug, seine Entscheidung- wie sie auch sein mag- hin zu nehmen."

„Gutes Kind? Ich würde mir wirklich wünschen, dass Lukas dich erhört. Und ich will auch nicht für Gerede sorgen, sollte Lukas es nicht. Dies Versprechen gebe ich dir."

„Ich danke Euch für diese Worte, sie zeugen von Ehre."

„Gut. So trefft eure Vorbereitungen weiter. Wir sehen uns zu Tisch am Abend."

Mit freundlichem Nicken entschwand die junge, hübsche Frau aus Arnos Kammer.

Fräulein Miriam war jedoch die Aufregung bereits an den Händen und der Rötung im Gesicht anzusehen. Arno war dies nicht entgangen. Die edle Miriam von Susenburg war augenscheinlich ebenso unsicher, wie Arno es selbst war.

Nun war alles- abgesehen von der Reise und dem Wetter - auf Burg Dullide von Lukas abhängig. Arno bat Gott um eine gesegnete Reise und Gottes Wohlwollen für die Absichten.

Gut vorbereitet- und hierfür erhielt Konrad den Dank von Arno- konnte der Reisetag nach Dullide beginnen.

Vorbei an der Draburg- die in morgendlicher Schönheit noch zu ruhen schien- über Hasselfelde, die Harzhochstraße gen Südosten. Vor Harzgerode erreichten die Reisenden die Silberstraße, welcher man nun nach Süden folgte.

Stolz hielt Konrad den Wimpel- Speer, auch wenn es viel Kraft abverlangte, den Speer stets zu zeigen.

Fräulein Miriam und Ritter Arno unterhielten sich im Laufe des langen Tagesrittes häufiger. Die zurückliegende Woche und die Ereignisse davor wurden besprochen- es half, sich besser kennen zu lernen. Auch dieses gemeinsame Vorhaben hatte dafür gesorgt, dass die junge Frau Arno nun immer vertrauter erschien.

Miriam war zwar klein und schlank, jedoch von großer Schönheit und Natürlichkeit. Sie sprach mit einer warmen und angenehmen Stimme- nicht nur zu Arno, nein, auch zu den Leuten. So fand sie schnell Zugang und Wohlwollen bei den Menschen auf Burg Bodfeld.

Für den Tag der Reise hatte Miriam ihre braunen Haare zu einem Pferdeschwanz gebunden, der unter der Kappe hervorschaute und im Trab des Pferdes hin und her wogte, wie die beiden seitlichen Haarsträhnen an ihrem Kopf.

Arno bemerkte, wie ruhig und sicher Miriam auf dem Pferd war. Dies zeigte Miriam auch bei den Tempowechseln, wo es der Weg zuließ.

Arno, auf dem schwarzen Hengst Argo reitend, überragte Miriam zu Pferde deutlich. Der Bodfelder Pfalzvoigt mit dem roten Wappengewand und dem hellen Umhang gab eine stolze und erhabene Erscheinung. Jeder Betrachter am Wegesrand, der den drei reitern Platz machte oder zu einer Pause gefunden hatte, hielt inne, um den Edlen einen staunenden Blick zu geben.

Die Reise verlief ruhig. Von der Silberstraße ging es erneut für einen kurzen Abschnitt auf das Hochplateau des Harzes hinauf um kurz darauf den Weg hinaus in das weite Tal der Helme zu finden. Weithin sichtbar lag das Bergmassiv des Kyffhäuser nun vor den Reisenden, zu dessen Fuße die Pfalz Dullide ist.

"Wir haben die Reise nun schon fast hinter uns gebracht, junge Miriam. Dies sind schon Thüringer Marken hier. Ward ihr schon einmal in diesen Landen?", fragte Arno seine junge Begleiterin.

"Nein. Hierzulande im Süden war ich noch nicht. Mit dem Vater war ich jedoch bis Magdeburg mitgereist, mehrfach auch bis Goslar und Hildesheim.", gab Miriam fröhlich kund.

Einen abschüssigen Weg durch Berge, die mit Karren bergab nicht zu nehmen waren, folgten die Reisenden nun. Dann- über einen Hügel kommend- konnte man die Pfalzburg Dullide zum ersten Male an diesem Tage sehen.

Die doppelten Wohntürme der inneren Burg, die Versammlungshalle und der Kirchbau sowie einige höhere, erkennbare Wachtürmen waren die weithin sichtbaren Erkennungsmerkmale des Bergplateaus.

Bodo von Sonneberg hatte diese Burg mehrfach als "alte Sachsenburg" bezeichnet. Doch "alt" erschien die Pfalz wahrlich nicht. Sie war riesig im Vergleich zur Draburg oder Burg Bodfeld. Vermutlich hätten beide Burgen und zudem noch die Susenburg in ihren Mauern Platz gefunden. Leichter Rauch zwirbelte sich über den Häusern der Burg zum Himmel hinauf.

"Hier finden wir den Lukas?" Fragend schaute Miriam zu dem gewaltigen Mauern herüber.

"Ja, edle Miriam. Und ich bin voll Stolz, dass ich den Lukas und auch den Leonhardt hier in den Knappendienst geben durfte. Jedem Mann ist es eine hohe Ehre, hier seine Dienste geben zu können. Es ist- wie Bodfeld- eine Kaiserpfalz. Doch ihr seht selbst- an Größe, Bewachung und Stärke- Dullide ist eine der größten Pfalzen hier zu Lande. Groß genug, um den ganzen Hofstaat zu beherbergen und auch lange zu versorgen."

"Wahrlich beeindruckend."

"Doch wundert Euch nicht, edle Miriam- die innere Burg ist nur den höheren Edlen zugänglich. Selbst manch Graf hatte davor zu lagern, kam nicht hinein, wenn es dort keine Versammlung in der Halle erforderte. So werden auch wir wohl nur in der Vorburg bleiben können."

"Und Lukas?"

"Nun. Es kommt sicher darauf an, wo er eingeteilt wird. Ich habe ihn schon mehrfach an der Ostmauer der Oberburg sehen dürfen- damals bei der Herrschau bevor es nach Italien ging."

Miriam war ein Erstaunen anzusehen. Arno erfüllte es mit Stolz, über Lukas im Angesicht dieser Burg sprechen zu können. Man musste es mit eigenen Augen sehen, dachte Arno für sich. Und so war es gut, dass Miriam von Susenburg die Möglichkeit dazu bekam.

Auch Knappe Konrad ritt nun stolzer im Sattel und stolzer zeigte er auch den Wimpel des Pfalzvoigts von Bodfeld.

"Konrad?"

"Ja, Herr Arno?"

"Auf Dullide haben die Wachknechte harte Regeln zu befolgen. Wundere dich nicht, wenn wir nicht sogleich Einlass bekommen. Überlass am besten mir das Reden am Tor."

Konrad schien erstaunt über diese Weisung, jedoch nickte er.

Der Weg zum Nordtor war steil ansteigend. So stiegen die Reisenden ab und führten ihre Pferde. Als die Mauern in Sicht kamen konnte Arno sehen, wie sich die hohen breiten Tore des Torhauses für einen Ochsenkarren öffneten, der dort davor stand. Ein dicker und verschwitzer Bauer trieb die Ochsen nun an, in Schritt zu kommen. Ein junger Wachknecht warf einen Blick auf den Wagen und schaute danach auf die Ankommenden.

Ritter Arno führte sein Pferd beschleunigt und rief dem jungen Waffenknecht zu: "Heda! So trifft es sich gut, denn auch wir wollen in die Burg."

Da der junge Waffenknecht keine Widerworte gab, wie Arno erwartet hatte, nickte er Miriam und Konrad zu, gleich dem Ochsenkarren zu folgen und die Pferde durch das offene Torhaus zu bringen. Dabei entgingen Arno auch die zwei weiteren Bewaffneten auf der Mauer im Blick nicht. Jedoch hatten die Beiden oben auf der Mauer nur Augen für die junge Miriam, welche unter den Reisenden war und verdrehten ihre Köpfe mit großen Augen nach ihr.

Während der Ochsenkarren nach rechts zu den Wirtschaftsgebäuden bog, führte Arno den Hengst Argo zielsicher zu dem Gatter links des Torhauses. Zwei Knechte standen dort bereit, sich der Pferde von Reisenden anzunehmen.

In deren Augen sorgte der stolze, schwarze Hengst mehr für Blicke des Erstaunens als sein Reiter oder die anderen Reisenden mit ihren Pferden.

"Ein schönes Tier, was ihr da habt, edler Herr."

"Ja! Und er erwartet Euren Dienst an ihm. Doch sagt mir, wo kann ich meinen alten Freund treffen, Herrn Bodo von Sonneberg?"

"Herrn Bodo?"

Die beiden Knechte schauten sich an- ein wenig befremdlich, wie es Arno erschien.

"Edler Herr. So wisst ihr es noch nicht?"

"Was weiß ich nicht? Rede Mann!"

"Herr Bodo von Sonneberg ist im Sommer verstorben. Der Pfalzgraf und wir haben ihn zu Grabe getragen- im Juni war dies schon. Verzeiht Herr, dass ihr es so von mir erfahren müsst."

Arno war von der Mitteilung berührt und betroffen. Bodo- einer seiner ältesten Freunde und Gefährten aus alten Tagen. So hatte Gott ihn nun bei sich.

"Und seine Gemahlin? Die edle Elsbeth von Sonneberg? Ist sie noch an der Burg?"

"Nein Herr. Die edle Frau Elsbeth ist im späten Sommer mit der Habe von Herrn Bodo nach Süden aufgebrochen. Man erzählte damals, sie wollte zu den Anverwandten in das Südthüringische gehen."

"Und...."

Arno rang mit seiner Stimme, die eben noch fest war, nun jedoch unsicher wurde.

"Und mein Sohn, vielleicht kennt ihr meinen Sohn, den ich hier zu treffen hoffe! Lukas. Lukas von Draburg? Kennt ihr den?"

"Ja freilich, Herr. Der junge Herr Lukas! Euer Sohn ist wohlauf, ich habe ihn selbst vorhin noch guter Dinge gesehen.", warf einer der Knechte ein- sehr zu Arno's Beruhigung. "Bestimmt ist er in seiner Kammer- dort im vierten Haus findet ihr ihn!"

"Ich Danke Euch guten Männern. Wir danken Euch!", gab Arno mit besorgtem Blick an die Männer.

"So wartet kurz hier, damit ein Vater mit seinem Kind reden kann.", sprach Arno zu Miriam und Konrad, die nun ihre Pferde auch an die Knechte übergaben.

Unruhigen Schrittes ging Arno zu dem Langhaus herüber, welches die Knechte ihm gezeigt hatten.

Der alte Freund Bodo verstorben, ohne dass man Kunde davon erhielt. Der eigene Sohn noch hier auf Burg Dullide- ohne die führende Hand des Waffenmeisters Bodo? Und Leonhardt? Was war mit Bodo's zweitem Knappen?


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