Thronwirren
Arno versuchte, die Geschehnisse des Sommers durch Arbeit auf der Draburg und in der Siedlung zu vergessen.
Die Erntezeit war heran gekommen- ein sehr schlecht ausfallender Ertrag der Felder war zu erwarten. Ein schlechtes Erntejahr bringt zumeist auch einen schweren Winter mit sich.
Arno war von der hohen Abgabenlast bedrückt- ein Preis, den er für Lisbeth bereit zu geben war. Doch ohne gute Ernte, waren die Speicher und Lagerräume nicht gut gefüllt. Dies war aber überall im Land so- wie Arno von Ritter Kuno von Kucksburg erfahren konnte.
Hinzu kam, dass die guten Einkünfte der Bergbau- Schürfen nun abzugeben waren. Das Bergrecht lag beim Kaiser, jedoch die Erträge aus Oberflächen- Schürfen fielen an die lokalen Herren. Diese waren im Lehen Draburg bislang sehr gut- doch waren diese Gewinne nun auch dem Grafen von Regenstein versprochen.
Auch gab es durch den Bischof von Halberstadt noch keine Nachricht, die Bodfeld betraf. Es war immer noch Arno's Geheimnis- wenngleich man unter den Edlen hierzulande schon Gerüchte darüber verbreitete.
Dies alles lies Arno täglich mit Sorgen einschlafen.
Um Graf Kuno von Regenstein war es ruhig geworden. Letztmalig hatte Arno den Grafen auf der Hochzeit des Grafensohnes mit Lisbeth selbst gesehen. Im Sommer war der Graf von Krankheiten geplagt. Auch kam kaum Kunde von Burg Regenstein zur Draburg. Ungewöhnlich war dies.
Ob Gero von Susenburg hier Intrigen schmiedete? Auch von Susenburg bekam man kaum noch Nachrichten seit über einem Monat.
Im heiligen römischen Reich deutscher Nation gab es auch Unruhe. Die Gefahr der Slawen war zwar vorerst gebannt, doch die eigentliche Unruhe schien den Stand des Kaisers Otto II. zu betreffen. Die Betroffenheit über die Niederlage und die hohen Opfer war groß. Die Dänen erstarkten im Norden nunmehr. Der Ruf des Kaisers war nicht gut und seine Autorität schien nach der Schlacht gegen die Sarazenen und seine Flucht danach beeinträchtigt. Man erwartete nunmehr unter den Edlen, dass Otto II. auf dem Reichstag in Verona wichtige Bekanntmachungen gab. Auch wenn dieses wichtige Treffen im Frühsommer war- hierzulande gab es darüber noch keine Nachricht. Als sicher galt jedoch, dass der Kaiser erneut nach Süditalien mit einem Heer aufbrechen will.
Und dann kamen doch noch Boten in die Lande. Zuerst berichteten die Boten vom Hoftag in Verona, der zum Pfingstfest 983 stattgefunden hatte. Neben kleineren Regelungen und Neuigkeiten über Ämtervergaben wurde bekannt, dass der Sohn des Kaisers Otto II. durch Königswahl als erblicher Nachfolger des Kaisers bestimmt und zum Mitkönig Otto III. gewählt worden war. Über den Sommer soll Otto III. sich mit den vom Hoftag zurück reisenden Adligen über die Alpen aufgemacht haben, um in Aachen die Krönung zu bekommen.
Die einfachen Leute konnten dies nicht verstehen- ein dreijähriges Kind? Als Mitkönig gewählt? Was konnte dies bedeuten?
Ritter Arno hatte auch darüber nachgedacht. Dies konnte nur vermuten lassen, dass der Kaiser Otto II. seine Macht und die Stellung seiner Familie festigen musste- vielleicht wankte die Macht des Kaisers bereits? Obwohl Arno nicht sicher war, so hatte er jedoch noch nie von einer Königswahl außerhalb deutschen Bodens gehört. Die Wahl Otto III. war nach seinem Wissen die erste Bestimmung eines deutschen Königs außerhalb der deutschen Lande. War es um die Macht des Kaisers so schlecht bestellt?
Diese Spielwiese der Macht war verwirrend.
Doch die schlecht ausfallende Ernte ebenfalls. Bereits zu Beginn des Sommers zeichnete sich ab, dass man wohl fast die gesamten Ernteerträge als Saatgut für das Folgejahr lagern musste- kaum etwas blieb für die Leute über. Die Mahlzeiten würden im Winter noch dürftiger ausfallen, dies war gewiss.
Aus diesem Grund hatte Arno auf dem Dorfplatz der Siedlung Drudenstein auch eine Zusammenkunft mit den Bauern seiner Lande anberaumt. Die Sorgen der Bauern waren Arno nicht entgangen. Arno gab bekannt, Zugeständnisse machen zu wollen- soweit ihm dies möglich sei. Im Gegenzug für diese Zugeständnisse erbat der Ritter mehr Frondienstleistungen beim Ausbau der Burg und forderte eine höhere Viehabgabe für das Folgejahr. Damit war zwar allen gedient- jedoch die Unzufriedenheit über die schlechten Erträge der Ernte blieben.
Der Einzige der nicht klagte, war der Schmied in der Draburger Siedlung. Bei vielen Handelsreisenden hatte sich herumgesprochen, dass der Draburger Stahl von guter Güte war. Schmied Richling kam kaum mit den Aufträgen nach- Richling arbeitete härter und länger als je zuvor.
Anfang des Monat Oktober kam erneute Kunde aus Italien. der Papst Benedikt VII. war gestorben.
Kaiser Otto II. musste den Kampf in Süditalien aufschieben und sich nach Rom begeben, um für eine neue Papst- Einsetzung zu sorgen. Größter Anwärter auf den Papststuhl sei wohl der Erzkanzler des Kaisers mit dem Namen Petrus Canepanova, dem guter Ruf vorausging.
Die Zeit ging in die Lande, der Winter kam.
Wenige Wochen nach dem Weihnachtsfest erfuhr man von den festlichen Krönungsfeiern für König Otto III. in Aachen. Kurz darauf überschlugen sich die Ereignisse, die man zu Ohren bekam. Der Kaiser Otto II. war in Rom gestorben- wohl noch im Vorjahr. Heinrich- der Zänker, wie er gerufen wurde- sei nun wieder freigelassen nach Jahren der Haft. Das Land stand nun unter der Herrschaft eines drei Jahre alten unmündigen Königs. Doch noch undurchsichtiger waren die Ereignisse, die dann schnell folgten- der neue König Otto III. wurde an eben diesen Heinrich durch den Bischof von Köln übergeben. Aus dem Erbschaftsrecht heraus- wie man sagte- und weil Mutter und Großmutter des Königskindes noch in Italien waren.
Sogar die Bauern spotteten darüber, sagten " Gib das Lamm in die Hände eines Wolfes, Herr Bischof Warin von Köln!".
Vielen Adligen war unwohl, ein Kind als König zu haben. Auch den Bischöfen und Äbten ging es so. Sollte man sich nun auf die Seite von Heinrich, dem Zänker, stellen? Manch einer tat dies. Auch hier im Harzgau. Während sich der Bischof Hildeward von Halberstadt nicht gegen den König Otto III. stellte, war es offenbar aber Graf Kuno von Regenstein. Wie schlecht muss man beraten sein, sich gegen den König zu wenden, dachte sich Arno als die Kunde kam.
Doch Versprechen von Silberlingen und die Aussicht auf mehr Macht schienen nicht nur Graf Kuno von regenstein, sondern auch andere sächsische Herren anzutreiben, auf eine Krönung von Heinrich zum König hin zu wirken. Heinrich schmiedete Bündnisse- im Westen mit dem Franken Lothar und im Osten mit dem Herzog der Polen, dem Herzog von Böhmen und auch dem Abodritenfürsten. Heinrich griff erneut nach der Krone.
Vielleicht waren es diese politischen Wirren- auch hier im Harzgau im Zentrum des Ostfalenlandes, die Bischof Hildeward von Halberstadt dazu bewegten, sich regional mehr Verbündete für sich schaffen zu müssen. In Ritter Arno sah der Bischof wohl solch einen Mann, denn im tiefen Winter wurde eine bischöfliche Aufforderung durch einen Botenreiter an die Draburg gebracht.
"Herr Arno von Draburg. Ihr habt Euch umgehend am Bischofsitz in Halberstadt einzufinden! Persönlich! Und binnen von drei Tagen!" - mehr hatte der Überbringer der Nachricht nicht zu sagen und war sofort danach zurück geritten.
Arno hatte sich danach sofort mit den Knechten Christian und Roland zu Pferden auf den Weg nach Halberstadt begeben. Dort würde man zu den Fragen eine Antwort bekommen.
Nach einer beschwerlichen Reise war es jetzt- Anfang des Monates März 984- erreichten die drei Männer den Ort Halberstadt.
"Ihr werdet in Kürze vorgelassen, Ritter Arno von Draburg.", erklärte der bischöfliche Sekretär.
Arno richtete sein schweres und nasses Gewand. Der Nieselregen hatte sich in der Kleidung tief festgesetzt, Arnos Schultern und Arme waren kalt und fühlten sich fast steif an. Auch hier in diesem großen Nebenraum des Campo Santo- Innenhofes des Bischofsitzes gab es nur mäßige Möglichkeit, sich aufzuwärmen. Einige Mönche gingen in Stille an der geöffneten Tür zum Innenhof vorbei.
"Was wird Euch hier erwarten Herr?", fragte der Knecht Roland.
"Wir werden es sehen. Ich weiß es nicht. Zwar habe ich Hoffnung auf eine Mitteilung, jedoch ist auch mir nichts kundgetan worden."
Der Sekretär im schwarz- weißen Kuttengewand kam aus dem Nebenraum- dort wo auch Wärme heraus kam.
"Bitte, Herr Arno. Der Bischof wünscht Euch jetzt zu sprechen." Die Geste des geistlichen mit aufzeigender Armbewegung bedeutete, dass Arno nun eintreten durfte.
Arno fiel sofort auf, das die Wärme des Raumes nicht durch ein Kaminfeuer gegeben wurde- es war wohl der Fußboden selbst, der diese wohlige Wärme ausstrahlte. Der Bischof stand an der Wand mit den drei größeren Fensteröffnungen, besah sich durch ein Fenster den Regentag.
"Bitte, tretet näher zu mir, Ritter Arno."
"Mein Herr Bischof?"
"Verzeiht, wenn ich Euch ohne genauen Auftrag zu mir bestellte, Herr Arno von Draburg. Dieser tag ist man gut beraten, nicht alles- was einen Mann meiner Stellung bewegt- zu früh und zu offen auszusprechen."
Arno stellte sich neben den Bischof, der nach kurzem Augenkontakt wieder in das regnerische Nichts am Fenster hinaus blickte.
"Hattet ihr in den Draburger Landen auch so schlechte Ernte letztes Jahr? Meine Bauern klagen sehr darüber."
"Ja, Herr Bischof. Die Ernte war nur mit wenig Ertrag- kaum dass man genug Saatgut bekam."
"Hm. Doch sicherlich könnt ihr erahnen, dass ich nicht wegen der Ernte mit Euch zu reden habe. Nicht wahr, Arno?"
Arno zeigte eine Mimik, die Antwort gab.
"Gut. mein Voigt Arno. Habt ihr vom Tode des Kaisers auf Draburg Kenntnis genommen?"
"Ja Herr. Wir haben dazu spärliche Informationen erhalten. Auch darüber, dass der Sohn Otto unseres verstorbenen Kaisers nun die Krone des Königs mit drei Jahren zu tragen hat als Otto III.." Arno stellte sich breitbeinig hin, um die Wärme des Raumes noch besser an sich heran zu lassen.
"König. Mit drei Jahren- und mit Unmündigkeit.", der Bischof schien in Gedanken.
"Ja."
"Der Onkel des jungen König ist der Luitpoldinger Heinrich. Habt ihr das gewusst?"
"Ja Herr. Soweit ich erfahren durfte, ist Heinrich- wohl ohne Widerspruch- mit dem Schutz des jungen Königs Otto III. betraut worden."
"Und? Wie steht ihr zu dieser Sache? Der König im Zögling- Schutz von Heinrich?"
"Herr Bischof, da dem so geschehen ist, wird es dafür Gründe geben. Ob ich dies für gut befinde oder nicht, dies würde nichts ändern."
"Nun, Arno. In gewisser Hinsicht schon- zumindest für mich und meine Position. Daher sagt mir offen, was ihr darüber denkt."
Arno überlegte, wie er dem hochgestellten Mann hierzu gute Antwort geben könnte.
"Herr Bischof, ich bin nur ein Mann von mittlerem Stand- und auch nur, da ihr mich mit dem Allodium betrautet. Ich weiß nicht, wie ich Euch..."
Bischof Hildeward von Halberstadt sah Arno nun ins Angesicht. Arno schien der Bischof ruhig, aber auch irgendwie in Gedanken- eine Antwort für sich suchend. Arno fühlte sich hierdurch veranlasst, nun doch seine persönliche Meinung kund zu geben- zumal man hier unter vier Augen war.
"Ich persönlich habe noch den alten Streit zwischen Kaiser und Herzog Heinrich vor Augen. Heinrich strebte schon immer nach der Krone- suchte Verbündete gegen den Kaiser. Meiner bescheidenen Meinung erscheint es nicht sehr klug und ratsam, den jungen König Otto III. in die Hände des Mannes zu geben, der schon dem Vater die Stirn bot, um selbst die Macht zu bekommen. Seht mir diese persönliche Meinung nach, Herr Hildeward."
"Ich hoffte, ihr würdet so denken. Daher bin ich mir nunmehr um so mehr gewiss, nach dem richtigen Manne geschickt zu haben. Ich habe mich in Euch nicht getäuscht- letztes Jahr."
Der Bischof griff Arno am Arm und ging mit ihm zu einem Tisch mit sechs Stühlen.
"So setzt Euch, Arno." sprach der Bischof.
Arno machte es sich auf dem Stuhl, der sogar ein Kissen bot, bequem.
"Also hört zu. Ihr seht die Sache klar, wie ich denke. Heinrich hat zwar den König und Knaben als Mündel übergeben bekommen- doch die Kaisermutter und die Kaiserin werden dies nicht für gut halten. Ich rechne fest damit, dass Beide alsbald aus Italien zurückkehren, um die Übergabe des Knaben zu fordern. Doch Heinrich ist gewillt, jetzt seine Chance zu nutzen- er formt Bündnisse, will die Krone selbst. Mich erreichte die Nachricht, dass einige Bischöfe und hohe adlige Sachsen sich an die Seite von Heinrich stellen. Selbst Graf Kuno von Regenstein gehört dazu. Obwohl ich dem Grafen ins Gewissen redete, Graf Kuno ist gewillt, Heinrich die Treue zu versprechen. Schon bald wird sich Heinrich- zumindest von den Sachsen- als König ausrufen lassen, doch habe ich Kenntnis, dass ihm nicht alle Herzöge die Gefolgschaft geben werden. Mir ist es hierzulande wichtig, Unterstützer für mich zu finden. Ich stehe zur Familie des Kaisers. Wenn ihr mir die Gefolgschaft weiterhin versprecht, Arno, so werde ich Euch noch heute in das Amt des Bodfelder Voigtes einsetzen. Hier und heute! Also frage ich Euch- steht ihr zum König und der Familie des Kaisers? Kann ich auf Euch zählen?"
"Ja, Herr Bischof."
"Gut. Ich gebe selbst im Dom die Abendmesse heute. Haltet Euch vorher bereit, dem Volke vorgestellt zu werden."
Der Bischof besah sich Ritter Arno von oben bis unten.
"Mein Sekretär wird Euch ein würdigeres Gewand geben für diese Ehre. Mir scheint, es tut Not."
Arno musste schmunzeln. "Nun ja. Ich hatte den Tag im Sattel. Und offen gestanden- von der Übergabe der Pfalz war mein Gewand auch überrascht soeben."
"Gut. So kommt. Ihr erhaltet mit Euren Gefährten heute hier einen Schlafplatz. Die Tage sind zu kurz, um den Weg zurück zu gehen."
Arno und die Männer wurden von dem Sekretär zu Kammern gebracht- Arno hatte eine kleine Kammer für sich. Kurz danach brachte man Schüsseln mit Brot und etwas warmen Malz- Sud zu Trinken. Zwei Geistliche brachten danach ein gutes, weißes Leinenwams und einen schwarzen, dicken Überwurf, sie halfen Arno, sich zurecht zu machen.
Arno war in Gedanken bei der Handgang- Prozession. Die Worte, die der gute Herr Segest von Schwenda- Gott habe ihn seelig- vor den Leuten gesprochen hatte, klangen immer noch in Arnos Ohren. Segest war ein hervorragender Redner und Berater. Heute würde die Betrauung mit der Pfalz Bodfeld wohl weniger aufwändig und feierlich ablaufen.
Arno gab seinen zwei eigenen Knechten Aufgaben. So hatten sie Nachschau nach den Pferden zu halten, sich auch etwas in Ordnung zu bringen. Arno wollte sowohl Christian als auch den Roland dabei haben.
Der Bischöfliche Sekretär namens Witus brachte Arno durch die Gänge zum Domplatz. Durch den Regen war die Baustelle des neuen Domes gut zu sehen. Links am Platz war die alte Kirche, wo die Messe gehalten wurde. Es war wie ein Zeichen, dass der regen kurz vor der Messe nachließ, so dass Arno über den nassen Platz zum Kirchportal kam.
Lange musste Arno nicht warten.
Der Mönch Witus bat vor der Messe, die Kirchgänger einem wichtigen Akt beizuwohnen. Neugierig verblieben alle vor der Kirche. Auch der Bischof Hildeward kam nun aus dem Kirchbau heraus.
"Ihr lieben Leute. Ihr Gottesfürchtigen. Ich, euer Bischof Hildeward, habe heute eine besondere Ehre. Ich darf vor Euer aller Augen und Zeugnis einem Ritter das Amt des Voigtes der Pfalz zu Bodfeld anvertrauen. Viele von Euch werden seinen Namen schon gehört haben- es ist Ritter Arno von Draburg. Tretet hervor, Ritter Arno!"
Arno erklomm die wenigen Stufen und stellte sich neben den Bischof mit stolzer Brust auf.
"Ritter Arno führte die Edlen unserer Lande im Kampf gegen die Slawen siegreich, bewahrte uns vor Gefahren. In Italien bekämpfte er die Heiden, auch gegen die Ungarn zog er für uns und den Herrgott in den Kampf. Die Ehre dieses Mannes ist vielfach bezeugt. Dafür sei ihm nun- auch im Namen des Königs Otto III. gedankt- Ritter Arno von Draburg- Kraft des mir von Gott und Kaiser verliehenen Amtes betraue ich Euch mit der Ausübung der Position des Grafen der Pfalz Bodfeld- mit allen dazu gehörenden Aufgaben und Pflichten. Dieses Amt erhaltet ihr hiermit in die Hand gegeben. Die Lehensverpflichtungen der Draburg behaltet ihr zudem als Eure erbliche Voigtei mit Burg und Land. Bodfeld - mit Burg und Land des Königs Otto III. kommt mit diesem Handgang hinzu."
Arno kniete nieder, legte die Hände flach zusammen. Kurz nur umfasste der Bischof Arnos Hände, um den Handgang zu belegen. Dann hielt er Arno den Bischofsring in Kopfhöhe. Arno küsste den Ring des Bischofes Hildeward. Ein Messdiener übergab dem Bischof eine Oblate, die der Bischof Arno zum Munde gab. Sodann wurde ein Becher Wein gereicht und der Bischof schlug mehrfach unter segnenden Worten das Kreuz über Arno und den Umstehenden Zeugen. Zuletzt wurde ein lederne Bulle mit bischöflichem Siegel an Arno übergeben.
Nunmehr war Arno- Ritter Arno von Draburg zu Bodfeld anzureden, auch wenn er Arno zu Draburg weiter benannt sein wollte. Einige der Umstehenden applaudierten Arno und dem Bischof zu.
Der Bischof bat sodann zur Messe, an der auch Arno nun- in zweiter Reihe platziert- teilnehmen konnte.
Erst nach dem Kirchgang konnten Christian und Roland näher zu ihrem Herren Arno. Nach einigen einfachen Leuten, die Arno gratulierten oder auf die Schulter klopften, war es Knecht Christian der freudestrahlend dem glücklichen Arno gratulierte.
"Mein Ritter Arno! Voigt von Draburg und Graf der Pfalz Bodfeld! Wenn ich Kinder hätte, dann hätte ich von diesem Ereignis viel zu berichten!"
Roland schloss sich an. "Ich habe derlei Schauspiel bislang noch nicht erleben dürfen. Meinen Glückwunsch für Euch, Herr Arno."
"Schon gut Männer. Doch nun, da wir um unser Lager keine Sorge zu haben brauchen- lasst uns diesen Tag gut beenden! Suchen wir ein Mahl mit gutem Bier!"
Voll Fröhlichkeit, die Bulle der Belehnung in der Hand, ging Arno mit den Knechten aus der Kirche.
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