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Regenreicher Hochzeitstag

Der Winter kam spät. Doch kurz nach Jahresbeginn 986 mit übermäßiger Strenge. Innerhalb von zwei Tagen hatte eine dicke Schneedecke alles eingehüllt. Danach kam der Frost.

Arno blieb daher auf Burg Bodfeld für fast zwei Wochen. Obwohl er sich nach der nahen Draburg wünschte, hatte er Pflichten. Und seine erste Pflicht war die Verwaltung der Pfalzburg. Und es waren zwei Gäste an der Burg, die diese Wintertage durch angenehme Gespräche verkürzten.

Zwei Kleriker des Domkapitels zu Magdeburg, deren Rückreise nach Magdeburg durch den starken Schneefall eingeschränkt war. Den beiden Priestern war eine besondere Aufgabe anvertraut worden. Ihnen war aufgetragen, ein für die Liturgie- also heilige Messe und Stundengebete- zu verwendendes, besonderes  Werk nach Magdeburg zu bringen. Es handelte sich um ein illuminiertes Evangelium. Die bilderreichen Pergamente waren zudem mit sehr alten illuminierten Handschriften versehen.

Arno mutmaßte, dass es der Stolz der zwei Geistlichen war dieses Werk mit sich führen zu dürfen, dass sie sich ihm gegenüber hierzu offenbarten. Denn diese Handschriften- aus deren Sicht ein wahrer Schatz- veranschaulichten bildhaft in hervorragender Weise.

Trotz seines Standes gestattete man es Ritter Arno nicht, selbst Hand an das mit Lederschnüren gebundene Werk zu legen, um darin zu blättern. Fast einem Ritual gleich legte ein Geistlicher die Seiten um, während beide Kleriker zu den Bebilderungen und Schriften auslegten und vortrugen- dies in begeisterter Form.

So verwunderte es auch nicht, dass die Priester sofort die erste Tauwetter - Möglichkeit zur Weiterreise in Richtung Magdeburg nutzten. Arno stellte einen bewaffneten Mann zum Geleit bis Burg Regenstein sogar als Schutz der Kirchlichen und ihres Schatzes ab.

Nach einem kurzen Stelldichein- Besuch auf Draburg bei seiner Katharina und der Nachschau, ob dort die Dinge gut sind, wurde Arno Anfang Februar erneut auf Burg Bodfeld eingeschneit. Nun jedoch gab es keine Abwechslungen im Arbeitstag der Burg.

Arno blieb während dessen Zeit für Bodfeld und auch Draburg Vorbereitungen für den Frühling und die Hochzeit von Miriam und Lukas auf Burg Draburg zu treffen und zumindest seine Planungen dafür zu machen. 

Anfang März 986 hatte Lukas seinen 20. Geburtstag und traf kurz danach auf Draburg ein. So groß gewachsen, wie Lukas auftrat- so männlich, wie er nun wirkte, sein ganzes Erscheinen war das eines zukünftigen Ritters.

Kuno von Kucksburg hatte einen guten Teil der Festvorbereitungen für den Schwager mit vorgenommen. Arno war seinem Freund hierfür sehr dankbar. Auch die Susenburger waren im Vorfeld der Hochzeit schon früh an den Vorbereitungen beteiligt. Frau Hildegard von Susenburg wollte diese Feierlichkeit zu einem einmaligen Ereignis werden lassen- ein Fest, dass Miriam und Lukas nie vergessen würden und wovon in der gesamten Grafschaft und darüber hinaus berichtet werden würde. Am zweiten Wochenende des März war das Fest angesetzt. Dies erschien allen Beteiligten am Besten, da hiernach die Vorbereitungen für den Kleinen Osterhoftag zu treffen waren, welcher in Quedlinburg stattfinden würde.

Kuno von Kucksburg war mit Lisbeth und Bruno sowie zwei Knechten und einer Köchin in der Woche vor der Vermählungsfeier angereist. Nach großer Wiedersehensfreude nahm Kuno bei Gelegenheit seinen Schwiegervater Arno bei Seite. 

"Arno? Denkst du, dein Sohn Lukas taugt für die Belehnung mit Draburg und Susenburg- also zwei Lehen? Wir überlegen auf Burg Regenstein, wie wir mit dem Mangel an guten Rittern die vorhandenen Burgen halten können. Auch mein Vater sieht dies als erforderlich an. Vater will meinen Ratschlag hierzu annehmen. Susenburg wird jedoch dann nur besetzte Wachgarnison an der Furth werden und soll von Draburg verwaltet werden. Arno, ich weiß, wie sehr dein Herz an der Draburg hängt! So könnte sich Lukas beweisen- gegenüber dem Grafenhaus- und du hast zudem noch Einfluss auf die Geschicke."

"Lukas wird schon dazu taugen. Auch kann ich Lukas zur Seite stehen. Ich halte ein Zusammentun beider Lehen für eine gute Lösung, zumal Susenburger Lande und das Draburger Lehen nah beieinander sind und von Draburg aus bewirtschaftet werden kann. Doch sage mir- steht es um die Gesundheit deines Vaters wirklich so schlecht, wie man aller Orten berichtet? Ich habe ihn nunmehr schon geraume Zeit nicht mehr gesehen. Weder zur Jagd noch zu den kirchlichen Anlässen."

"Man berichtete Euch gut, Arno, mein Freund. Vater meidet es, den Regenstein zu verlassen. Den Winter über trug er Sorge, sich nur in den warmen Stuben und Hallen zu zeigen. Einzig an zwei kirchlichen Festen in Halberstadt war er. Sein Appetit ist mäßig. Auch der Einladung auf die Draburg wird er nicht folgen, also der Vermählungsfeier fernbleiben- doch nicht aus Argwohn. Es ist einfach seine Mattigkeit."

"Und Lisbeth? Sie sieht lebendiger aus, als je zuvor!"

"So ist es auch. Und zudem ist sie auch redseliger als je zuvor. So ich von Burg Regenstein wieder an die Kucksburg komme gibt sie mir stetig die Neuigkeiten der Umlande bekannt und ich erfahre alles, was der kleine Bruno erlebte. Wir erleben eine gute Zeit, auch wenn der Winter auf der Kucksburg hart war."

"Es freut mich, Euch alle bei guter Gesundheit zu sehen."

"Und erneut hatte Lisbeth Recht behalten. Als berichtet wurde, dass Ihr selbst Miriam von Susenburg nach Dullide begleitet, so sagte Lisbeth, dass dies nur einen Zweck verfolgen kann. Und so betete Lisbeth auch für ein gutes Gelingen Eurer Reise- mit Erfolg, wie wir dieser Tage ja erleben werden."

"Ja. Miriam hat wirklich lange auf der Susenburg ausgeharrt. Und auch wenn sie die Gesellschaft der Mutter diesen Winter noch hatte- sie kann die Vermählung kaum erwarten."

Mit Glück blickten Arno von Draburg und Kuno von Kucksburg auf das belebte Treiben in der Festhalle des Palas auf Draburg. Bei all dieser Fröhlichkeit und Zufriedenheit der Familien wünschte sich Arno, dass dieser Moment so lang als möglich andauerte.

Kuno, Lukas und Arno gingen am Folgetag auf die Jagd, begleitet vom Knappen Konrad. Doch war es weniger der Wunsch nach Jagderfolgen, um noch mehr Wildbrett zur Hochzeit aufzutischen. Es schien so, als wollten die Männer nur einfach unter sich sein, über Lukas Hochzeit und Lukas Zukunft reden. Einzig Konrad hielt die Augen offen nach jagdbarem Wild. Wenn auch ohne Erfolg, so kehrten die Männer am Abend zufrieden zurück.

Arno hatte der Kucksburger Familie seine Kemenate überlassen und schlief mit Lukas im großen Gästezimmer unter dem Dach. Ab und an aus der Ruhe in Haus gerissen durch Kindergeschrei des kleinen Bruno und Lisbeths beruhigende Stimme, so konnten Lukas und Arno reichlich reden. Lukas sorgenreiche Gedanken gingen um seine Ehepflichten gegenüber Miriam und darum, ob Lukas der Miriam ein guter Mann sein würde. Arno gab allerlei Ratschlag, berichtete auch über seine eigenen Sorgen und Gedanken vor der Vermählung damals. Lukas war überrascht, dass auch der Vater ähnliche Bedenken seinerzeit hatte. Doch war er auch beruhigter vor dem Fest.

Das der Tag der Hochzeit verregnet war, tat der guten Stimmung in der Halle kaum Abbruch. Nur die angereisten geladenen Gäste murrten ein wenig, denn die Nässe in der kleinen Zeltstadt vor der Burg auf dem Plateau sorgte für Kühle und klamme Bekleidung.

Der junge Graf Timo von Hohnstein und seine Gemahlin Alma waren mit den Mühlburger Freunden dort vertreten. Die Heimburger waren gar in drei Zelten untergebracht, da Sigurd von Heimburg seiner Gemahlin ein wenig grollte. Die Heimburgerin war mit ihrer Mutter und zwei Kindern daher in einem Zelt neben Sigurds Zelt vertreten, während deren Knechte da dritte Zelt belegten. Herr Pfalzgraf Niklaus von Dullide war mit dem Leonhardt von Mühlburg und zwei Knechten angereist. Höchster Gast war der Bischof Hildeward von Werl zu Halberstadt, der höchst selbst den Bund vor Gott schloss. In seinem bischöflichen Gefolge brachte er zudem einen jungen Priester an den Ort Draburg. Einen gern gesehenen Nachfolger für den verstorbenen Bruder Ademar, der gleich den Leuten vorgestellt wurde. Der junge Bruder Widukind konnte so auch ein Grubenhaus nahe der Kapelle beziehen, hatte sich jedoch bis zur Abreise des Bischofes bei ihm zu halten. Um Herrn Hildeward gutes Quartier geben zu können, hatten die Kucksburger die Kemenate für eine Nacht geräumt und waren in die Enge der oberen Kammer im Wirtschaftsgebäude gewichen. Für die Brautleute war ein Zelt hergerichtet worden, in Nähe zu einem Feuer- reich geschmückt und mit einem hohen Lager, auf dem viele Felle über der auf Bohlen geschichteten, breiten Liegestatt die erste Nacht des Paares erwarteten.

Wie zu den anderen Festen hatte Arno besonderen Wert darauf gelegt, dass die Leute von einfachem Stand im Hof ihre Feier abhalten konnten und auch dort reichlich gutes Essen und trinken bekamen.

Die sauren Wochen des Winters waren vergessen! Alle schätzten das Festmahl sehr hoch, dass zu Ehren des jungen Paares gegeben wurde, es wurde reichlich und gut geschmaust und getrunken. Für Kurzweil sorgten drinnen und auch draußen im Hof drei Gaukler. In der Halle des Palas sangen und spielten zudem zwei Männer.

Die Brautleute an der Tafel des Voigts zwischen Arno und Bischof Hildeward tauschten bei den Jongleur- Vorführungen Blicke aus und tuschelten gar- wohl, weil sie sich um einige Jahre zurück besannen über den gemeinsamen Spaß damals.

Bischof Hildeward ging früh zu Bett, jedoch mit einem guten Dank an den Bräutigamvater Arno für das gelungene Fest. Die Brautleute zeigten sich danach auch noch gelöster, sie zeigten sich glücklich miteinander.

Neben Arno saß Frau Hildegard von Susenburg- blass zwar von Angesicht, wohl wegen der Anstrengungen des Tages, jedoch glücklich mit ihrer Tochter Miriam an diesem Tage. Dennoch umfing die Mutter der Braut ein wenig Kram, da ihre zweite Tochter Heidelinde der Einladung zur Vermählungsfeierlichkeit nicht nachgekommen war. Doch erneuerte Hildegard am Abend gegenüber Lukas und Arno erneut die besprochene reiche Mitgabe für ihre Tochter Miriam in den Ehebund. Hildegard selbst würde nun zeitnah dem Kloster zu Quedlinburg- gegenüber dem Stift beitreten, so die Susenburger Angelegenheiten gegenüber Draburg und Regenstein beregelt sind. Im Angesicht des Glückes von Miriam und Lukas war sie voller guter Worte an Arno.

Die jungen Brautleute wurden schnell durch den andauernden Regen an das Brautzelt geleitet zu später Stunde.

Dann kehrte Ruhe ein- auf der Draburg und in dem Zeltlager an der Burg.

Nur einige Wachknechte zogen ihrer Wege durch das Lager und hielten die Feuerstellen am Glimmen.

Am Folgetag kamen die Gäste schwer auf die Beine. Arno und Bischof Hildeward gaben sich mit den Brettspielen Trictrac und zwei guten Schachpartien dem morgendlichen Müßiggang hin bis die Kutsche des Bischofes bereit war und auch das junge Paar den hohen Ehrengast verabschieden kam. Hildeward sprach deutliche Worte zu Lukas.

"Herr Lukas von Draburg. Herr Ritter Arno kann voll Stolz auf Euch blicken, seinen Sohn. So hoffe ich, in Euch auch nach Eurer Schwertleite einen Mann zu finden- einen neuen Lehnsnehmer für die Draburger Lande in Erbfolge des Vaters. Burg Draburg hat unter Herrn Arno guten Ruf erhalten. Ich sehe in Euer Gesicht und bin sicher, auch ihr werdet der Ritterschaft des Harzgaues und des Bistumes Halberstadt Ehre machen. Dessen bin ich mir gewiss."

Mit diesen löblichen Worten nahm der Bischof Abschied von der Draburg und den Leuten für diesen Tag. Dem jungen Paar war eines deutlich anzumerken: Glück!

Glück darüber,  durch Gelöbnis der gegenseitigen Treue vor Gott und den Menschen verbunden zu sein- und Glück, sich einfach gefunden zu haben.




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