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Neubeginn

Es war ein gutes Empfinden, welches Arno durchströmte. Er sah hinauf in den Himmel und beobachtete von der Felsnase der Draburg aus, wie sich eine riesige Schar von Zugvögeln kreischend über dem Tal neu formierte. Die Vogelschar flog einen großen Kreis. Eine Schar langsamer Tiere konnte wieder Anschluss an die große Gruppe gewinnen.

Es schien ein Ausdruck von Rücksicht zu sein- die Starken warten auf die Schwachen, wollen niemanden zurück lassen.

Ein schönes Bildnis- ein schöner Gedanke.

"Herr?", Christian war zu Arno auf das Plateau des Felsens getreten- hier am Bauplatz des Bergfriedes.

Arno ließ seine Gedanken mit den Vögeln weiterziehen.

"Ja?"

"Sie sind angekommen. Sind gleich am Tor."

"Sehr schön, Christian. Ich bin gleich bei Ihnen."

Christian ging zurück in den Innenhof. Mit einem letzten Blick auf die Vogelschar, die untereinander Rufe gaben, wandte sich Arno nun wieder seinem Leben zu.

Viel war nicht zu regeln dieser Tage. Auf Bodfeld, wo er sich nun zumeist aufhielt, gab es viele helfende Hände- Arno war überrascht, wie die Dinge einem Selbstlauf dort zu haben schienen. Die Mägde und Knechte kannten alle ihre Aufgaben. Siegward, der Verwalter an der Burg Bodfeld schien für alle Belange ein Augenmerk zu haben. Stets gab er am Morgen Bericht, erbat Entscheidungen. Selbst im Winter- für Arno der erste Winter auf Burg Bodfeld- waren Ritter Arno's Entscheidungen nur selten gefordert. Über Bitten und Unterstützungen war zu entscheiden, über einen Knecht zu befinden, zwei neue Mägde in den Dienst zu nehmen. Er konnte jagen gehen und -solang es das Wetter zuließ- auch auf der Draburg oder in Drudenstein nach dem Rechten sehen.

Mit Carl Bader hatte sich Arno ausgesprochen. Da sich Herr Bader als loyal erwiesen hatte - und Dank der Entscheidung des neuen Beraters am Hof des Grafen- durfte Carl Bader im Winter auf Draburg bleiben- sogar seine Familie dorthin nachholen.

Christian hatte auf Draburg mit dem Menz gemeinsam die Aufgaben immer gut aufgeteilt unter den Leuten. Christians Ansehen war gestiegen- man kannte ihn ja aller Orten schon lange. Nun- als Waffenmeister auf Draburg- schien er seinem alten Lebenswandel abgeschworen zu haben. Er war noch mehr der Mann geworden, den Arno schon immer in ihm gesehen hatte.

Wenn Ritter Arno zwischen Bodfeld und Draburg seinen Weg suchte, war zumeist der Stephan sein Weggefährte. Stephan hatte auf Bodfeld mit einer Magd sein Glück gefunden, eine kleine Hütte nahe der Bodfelder Furth war nun sein Heim. Nun nach der Schneeschmelze musste Knecht Stephan mit seiner Gefährtin auf der Burg wohnen. Die Furth bei Bodfeld war zur Zeit schwieriger zu passieren, als die Drogfurth hier nahe Draburg. Die beiden Bode- Zuflüsse brachten nahe Bodfeld viel Wasser aus dem Oberharz heran- die hohe Fließgeschwindigkeit und Wassermenge gebot Vorsicht. Zur zeit gingen nicht einmal die Mutigsten unter den Händlern bei Bodfeld durch die Furth.

Die Kucksburger waren auch lange nicht gereist- jedoch gab es hierfür andere Gründe.

Nun jedoch waren sie angekommen- Lisbeth und der kleine Bruno. Nur Kuno von Kucksburg fehlte in der Runde seiner Familie. Er war durch Aufgaben auf Burg Regenstein sehr gebunden.

Zum allerersten Mal konnte Arno einen Blick auf sein gut eingeschnürtes und durch Lisbeth behütetes Enkelkind blicken. So schön es auch war- so ungewohnt war dieser Anblick. Die eigene Tochter war nun eine Mutter.

Lächelnd und stolz gab Lisbeth das kleine Menschenbündel vom Wagen herunter.

Arno nahm behutsam das kleine Menschlein in seine Hände. Wie leicht, wie zerbrechlich. Schon lange hatte Arno kein so kleines Wesen mehr in den Händen gehalten.

"Herr Vater? Ihr werdet langsam licht um die Haare.", stellte Lisbeth fest.

Arno sah seine Tochter lächelnd an. Das Alter geht nun mal nicht spurlos vorbei- es fordert Tribut.

"Hier hilft kein schönes Reden, mein Kind. An diesem Kinde hier merke ich, wie viele Jahre dahin sind. Doch bin ich beruhigt- auch die Haare des Kindes sind spärlich. Und dennoch geht es ihm gut. Wie mir nun auch."

"Wir waren lange Zeit sehr besorgt um Euch, Vater. Die Zeit des Arrestes hatten Euch zugesetzt- es war euch anzusehen."

"Erwarten Euch Pflichten, Herr Arno?", fragte Katharina nach, während sie Lisbeth vom Wagen herunter half.

"Nein. Derzeit nicht. Da das königliche Gefolge über den Südharz in die Sachsenlande gezogen ist, sind die Aufgaben überschaubar. Wir haben erfahren, dass Ende Januar die Königsfamilie über Mühlhausen nahte. Otto III. bestätigte dort eine Schenkung seiner Großmutter, der Kaiserin Adelheid an seine Tante Mathilde, die Äbtissin von Quedlinburg. Da dies die Pfalzen Tribur, Wallhausen und Berga betraf- welche jetzt an den Quedlinburger Stift gekommen sind- lag nahe, dass auch die Pfalz Bodfeld dorthin gegeben werden könnte. Doch trat dies nicht ein. Der Königszug ist über Dullide nach Allstedt weiter gezogen. So Gott es wollte hatte Lukas vielleicht das besondere Glück, die Königsfamilie auf Dullide zu schützen.Meine Pflichten hier waren da geringer."

"Vater? Hatte Lukas nicht sein neunzehntes Lebensjahr nunmehr?", fragte Lisbeth.

"Ja, mein Kind. So ist es. Was bringt ihr sonst an neuer Kunde- neben dieser schönsten Neuigkeit hier?" - Arno wiegte den schlafenden Bruno auf seinem Arm.

"Beste Grüße von meinem Gemahl. Er erbittet, die Knechte Paul und Peter auf Kucksburg verbleiben zu lassen. Im Gegenzuge gibt er Euch Euren Pagen Konrad zurück in den Dienst. Mein junger Cousin war uns auf Kucksburg eine gute Hilfe und ist gelehrig."

Erst jetzt nahm Arno seinen Neffen Konrad von Gebra wahr, der bei den Pferden stand und mit einem anderen Jungen sprach. Konrad war gewachsen, wie Arno sich eingestand.

"Der andere Junge heißt Andreas. Er stammt aus Westerhüsen und kam im Herbst in den Kucksburger Dienst. Mein Gemahl ist von ihm angetan und meint, er wäre Euch ein guter Ersatz für die zwei fränkischen Knechte- zumal er Andreas gerufen wird. Kuno findet, ihr solltet diesen Andreas in Euren Dienst nehmen. Und Katharina wollte gern wieder hierher auf die Draburg, Vater. Zu Euch!"

Lisbeth schenkte ihrem Vater einen vielsagenden Blick. Auch Katharina musste lächeln- in Anbetracht dieser Aussage der Kucksburger Herrin.

"Kommt herein in den Palas. Wir haben gut eingeheizt. Wärmt Euch auf- nach der Reise zu uns."

Vorsichtig übergab Arno seinen Enkel Bruno an die Mutter zurück. Sofort zog Lisbeth den Kleinen im Armwinkel ein- wie eine Hühner- Glucke, die ihr Küken unter den Flügel nimmt.

"Kommt herein und berichtet mir von Eurem Winter auf Kucksburg." dann wandte sich Arno an seinen Neffen Konrad. "Und du, mein Neffe? Kümmere dich gut um die Pferde- besonders um Argo. Dann bring die Sachen in die Kammern. Du weißt noch, wo hier alles seinen Platz hat?"

"Ja Herr.", bestätigte Konrad.

Lisbeth zog es jedoch nicht in den Saal. Mit Bruno und in Begleitung von Katharina zog sie sich in die Kemenaten- Kammer zurück. Arno folgte seiner Tochter. Lisbeth bettete ihr Kind auf dem großen Bett der Kammer und legte sich daneben, nachdem sie den Umhang abgelegt hatte.

"Ist er nicht schön? Und kräftig ist er!", sagte Lisbeth.

"Wahrlich ein strammer Kerl- hübsch wie die Mutter und kräftig, wie der Vater. Winterkinder sind oft die Stärksten- wie Du auch schon, Lisbeth. Wer sich durch den Winter behaupten musste- so sagt man- dem ist ein langes Leben vorhergesagt!"

Arno schritt bei diesen Worten vor dem Bett hin und her und konnte sich nicht satt genug sehen.

"Kuno lässt Euch mit guten Worten grüßen, bedauert Euch nicht selbst zu sehen."

"Mit deinem Gemahl habe ich seit letztem Herbst so viele Worte gewechselt, wie seit Italien nicht mehr. Er wird mehr und mehr zu einem guten Mann- wohl alsbald auch Grafen dieser Lande."

"Seine Mutter, die Gräfin Gudrun, ist sehr schlecht bei Gesundheit. Gleichwohl erscheint sie häufig auf der Kucksburg. Um Rat ist sie nicht verlegen, doch lasse ich sie gewähren."

"Erzürne dich nicht mit ihr, mein Kind." , folgte der Ratschlag Arno's, noch bevor Lisbeth vielleicht verkündet, auf manchen Ratschlag der Gräfin gut verzichten zu können.

"Kuno, mein Gemahl, bat mich, dich vor dem Voigt Gero zu warnen. Mehr und mehr erscheint es Kuno so, als ob der alte Susenburger vor Gram und Verbitterung dir Böses will und Unfrieden zu schaffen sucht."

"Gero kommt nicht über den Verlust seiner Söhne hinweg. Doch Verbitterung ist ihm ein schlechter Ratgeber. Voigt Gero geht mir aus dem Wege, wo er nur kann. Um ihn herum- seine Frau und seine Tochter auf Susenburg- mach ich mir mehr Gedanken. Die edle Hildegard von Susenburg leidet unter ihrem Manne und dessen Starrsinn. Die junge Miriam wird dort auch nicht sehr glücklich sein."

"Kein männlicher Erbe ist mehr im Hause Susenburg. Kuno rät, sich auszusöhnen."

"Lisbeth. Du weißt, ich bin kein Freund einer Fehde- darunter leiden zumeist alle Lager. Doch der Susenburger sinnt nur darauf. Doch meide ich es, ihm Anlass zu geben. Durch meinen Stand als Bodfelder Pfalzvoigt kann er es nicht wagen, mich anzufeinden. Doch aussöhnen? Beleidigungen vergessen- gegen mich und meine Gäste?"

"Vater- Kuno ist der Meinung, dass für eine Aussöhnung die Saat auf guten Boden fallen könnte. Damit die Saat aufgeht, muss man etwas unternehmen. Macht ihr den ersten Schritt, so kann Gero zu einem zweiten Schritte kommen. Sollte der Graf, mein Schwiegervater, irgendwann nicht mehr sein, so wird Voigt Gero allein stehen- so sagte es mir mein Gemahl. Herrn Gero wird dies doch auch bewusst sein."

Arno überlegte. Wie sollte man mit diesem starrsinnigen Nachbarn wieder zu einer Aussöhnung gelangen können? Vielleicht bringt die Zeit die Lösung mit sich. Arno sah zumindest jetzt noch nicht den Weg, auf den seine Kinder Lisbeth und Kuno ihn bringen wollten.

Die Tür zur Voigtkammer knarrte. Neffe Konrad und der Junge Andreas kamen herein, beladen mit Decken und einer Truhe für Lisbeth.

"Stellt die Truhe ab. Und lasst Euch gesagt sein, dass diese Räume mir sind. Wenn ihr eintretet, so habt ihr zu fragen- nach dazu, wenn mit meiner Tochter Lisbeth und Frau Katharina auch Damen in der Kemenate sind.", fauchte Arno die beiden Jungen barsch an.

"Entschuldigt, Herr.", baten beide Jungen fast gleichzeitig und sahen zu, dass die Truhe schnell abgestellt war, damit sie gehen konnten.

"ÄH. ÄH!"- machte das kleine Wesen auf dem Lager. Arno's Lautstärke hatte wohl nicht nur die beiden Jungen sondern auch ihn verschreckt. Katharina gab Arno einen Blick mit großen Augen. Nun musste wohl auch der Voigt aus seiner eigenen Kammer!

"Ich gehe, um zu sehen, wie der Rest entladen wird. Wir werden für Konrad die kleine Kammer oben richten. Für den Andreas werden wir auch ein Lager brauchen."

Bewusst leise ging Arno aus dem raum und ließ die zwei Frauen mit dem kleinen Bruno zurück.

Bruno von Kucksburg- eine gute Zukunft war ihm gegeben. Schon jetzt hatte der kleine Bruno die Macht, einen Pfalzvoigt aus der eigenen Kammer zu verbannen. Schon jetzt hatte er die Macht, die Sorge einer jungen Mutter sofort zu erhalten, wenn er nur einen kleinen Ton von sich gab.

Das Abladen ging voran. Auch Carl Bader war nun dazu gekommen, packte kräftig mit zu. Ebenso Christian. Als Christian erfuhr, dass der neue Waffenknecht auf Draburg mit Namen Andreas hieß, hielt auch er für einen Moment inne- in Gedanken an einen alten Freund, der im Italienischen geblieben war. So wies Christian dem neuen Knecht auch einen guten Platz zu- wie er es für einen Freund getan hätte. Ohne Vorurteil.

Am Nachmittag suchte Herr Bader ein Gespräch mit Arno.

"Guter Voigt Arno. Nun, da Eure Familie wieder hierher nach Draburg zurückkehrt- und es meine Familie zurück nach dem Regenstein zieht- gestattet mir die Frage, ob ihr mich dorthin wieder ziehen lassen könnt. Nicht, um Herrn Kuno von Kucksburg als Berater seines Vaters zu unterstützen- eher, damit ich mich wieder der Sorge um Waffen und Ausrüstungen dort widmen kann. Dies scheint mir mehr zuzusagen, als die Organisation der geregelten Abläufe hier."

Arno war überrascht. Carl Bader verzichtete damit auf Möglichkeiten, um baldigst nur mit seiner Familie zu sein. Bader bot sogar an, für diese Freigabe noch einmal einen Schild für Arno und für Lukas zu schaffen, sowie ein Langschwert- als Dank für die Gastlichkeit und das Vertrauen anzufertigen. Da dem Herrn Bader viel daran gelegen schien und auch Draburg dennoch in guter Verwaltung stehen konnte, willigte Arno ein.

Noch während Carl Bader geredet hatte, war Arno auf eine Möglichkeit der Aussöhnung mit den Susenburgern gekommen.

Es war nach seiner Ansicht eine Möglichkeit- auch hier einen Neuanfang zu schaffen.

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