Chào các bạn! Vì nhiều lý do từ nay Truyen2U chính thức đổi tên là Truyen247.Pro. Mong các bạn tiếp tục ủng hộ truy cập tên miền mới này nhé! Mãi yêu... ♥

Morsches Holz und Weidenzaun

Ein schöner Herbsttag.

Es ging kein Wind auf dem Felsplateau. Man hatte eine wundervolle und klare Sicht von hier- weit in das Tal unterhalb. Der spätherbstliche Novembertag zeigte sich dort links und rechts des Bachlaufes und der Wiesen im Tal in einem bunten Farbenmeer der Bäume.

Über der Draburg strahlte die Sonne an einem klaren, hellblauen Himmel schon seit den frühen Morgenstunden. Die klare Luft erwärmte sich nach einem kühlen Morgen schnell.

Wernherr, der Knecht hatte ein Seil an einem Querbalken des Bergfriedes gut befestigt- nur zur Sicherheit für den Herrn Arno. Das Seil war lang genug, Wernherr hatte es über die hintere, beschädigte Seite des Bergfriedes geworfen, es hakte ab und zu.

An der hinteren Seite des Bergfriedes ging es nach einem kurzen Überstand sehr steil hinab, vielleicht 50 Meter tief.

„Wernherr? Es ist so, wie du mir berichtet hast!" rief Arno von außerhalb lautstark. „Das Holz hier- die ganzen unteren Balken- alles ist wohl verrottet. Das sieht nicht gut aus!"

„Herr, dann kommt bitte zurück am Palas!" rief der Knecht zurück.

Das Seil ruckelte und hakte erneut mehrfach, dann baumelte es ohne Gegengewicht von außen locker.

„Ja. Alles gut. Von hier geht es wieder. Zieh das Seil wieder hinein." rief Arno.

Arno trat an der Außenwand des Palas zum westlichen Tal einige Brennnesseln nieder. Dieses Unkraut wuchs hier sehr hoch. Der Ritter stützte sich an der Mauer des Palas, setzte vorsichtig einen Schritt nach dem nächsten. In der Mitte des Palas lief der Abgrund aus und das Plateau wurde wieder breiter.

Lukas stand ein wenig unterhalb an einer Leiter, die von der unteren Palisadenwand aus hier an den Berg gelehnt war. Er beobachtete seinen Vater.

„Und Vater? Was habt ihr festgestellt? Hat Wernherr recht?"

Arno kletterte die Leiter hinab, hielt sich mit den Handschuhen an Gras oder Leiter fest beim Absteigen. Unten angekommen streckte Arno sich ins Hohlkreuz.

„Leider hat er Recht. Die Balken vom Bergfried sind auf der ganzen Seite am Abhang schon ab der Erde bis zu fast einem Meter Höhe verrottet. Es gibt dort fast keine guten Balken mehr dazwischen."

„Was bedeutet das für uns?"

„Ich glaube, einen Aufbau des Bergfrieds werden wir dann nicht so durchführen können, wie es meine Absicht war. Lukas, wir werden den Bergfried wohl neu herrichten müssen!"

Arno und Lukas nahmen die Leiter vom Hang. Dann trugen sie die Leiter in die Burg zurück, vorbei an den unteren Palisaden, die kleine Treppe hinauf und durch das Torhaus.

Im Hof kam ihnen Wernherr entgegen, das Seil über den Arm aufwickelnd.

„Ich habe es befürchtet, Herr. Was nun?"

„Nun? Nun üben wir uns in Geduld, guter Mann- zumindest über diesen Winter. Die Männer können den Raum noch nutzen zum Schlafen erstmal. Es wird ja nicht gleich alles zusammenfallen. Noch zwei Jahre gebe ich den meisten Balken. Dann muss eine Lösung her."

„Zwei Jahre?" Wernherr war erschüttert. „Das sah von innen schon schlimm aus. Aber so schlimm?"

„Leider." sprach Arno und brachte mit Lukas die Leiter in den Palas hinein.

Arno sah sich im Palas um.  Hier hatten Wernherr und die Knechte sehr gute Arbeit geleistet und alles freigeräumt von Schutt und Resten.

Dennoch war Arno nicht zufrieden- die alten abgebrannten Balken des Dachstuhls standen wie Windfahnen oben am Palas. Für ein weiteres Beräumen wurde ein Gerüstgestell erforderlich, um gefahrfrei arbeiten zu können.

Wernherr trat hinzu. „Alles Brauchbare haben wir aus dem Schutt genommen. Den Rest wild verkippt oder verbrannt, so wie ihr angewiesen habt. Fünf schwere, doch noch gute Balken haben wir schon abgenommen, aber ans Dach haben wir uns mit Leitern noch nicht gewagt, Herr."

„Wir werden uns etwas einfallen lassen müssen. Vielleicht im Frühjahr ein gutes Gerüst zum Innenhof der Burg und ein weiteres innerhalb des Palas. Wir müssen die neuen Balken wohl von außen mitsichern und gut stützen. Die Steintreppe hier belassen wir- gehen dann von dieser Treppe auf die Gerüste. Doch vor diesem Winter bin ich zufrieden. Gut gemacht, Wernherr. Gut gemacht."

„Herr, die überzähligen Hölzer und Stämme. Wir sollten sie schnell verbauen, sonst verzieht sich das Holz."

„Gut. Gleich im Frühjahr fangen wir an, wenn der Schnee uns loslässt. Wie weit sind die Gatter für das Vieh?" Arno blickte in Richtung des Dorfes.

„Da kommen wir voran. Aber wir benötigen noch mehr Weiden und Hände, Herr." Wernherr legte beide Hände, wie zum Gebet zusammen- als würde er um Nachsicht betteln.

„Ich spreche mit den Bauern."

„Wenn die Regensteiner bald mit dem Tross ankommen? Wir brauchen mehr Hilfe, Herr." Wernherr wusste, was zu tun war- so hatte es den Anschein.

„Nun? Ein Vorschlag?"

„Lasst uns zur Siedlung gehen. Verpflichtet dort gute Männer zur Hilfe. Für Kost wird meine Frau schon sorgen können."

„Nun gut. Der Tag ist noch jung, wir gehen zu Fuß dorthin. Christian begleitet uns. Lukas?"

„Ja Vater?"

„Du bleibst hier. Ich möchte, dass du dich im Umgang mit dem Bogen am Nachmittag in der Vorburg übst."

„Gut Vater."

„Wernherr, die Barbara soll uns einen Beutel mit Essen schnüren für den Weg."

Der Weg hinunter ins Tal war nicht sehr anstrengend.

Sie folgten ein Stück dem guten Drogweg, gingen dann rechts bergab in den Wald. Ein kleiner Bach wurde übersprungen und dann gingen die drei Männer einen Pfad am Waldrand entlang, der recht gut begangen schien, jedoch für Karren nicht geeignet war.

Immer gegen die Fließrichtung des Wassers der Rappbode ging es.

Die Ansiedlung Drudenstein hatte Arno bislang nur einmal kurz besuchen können- zu sehr nahmen ihn die anderen alltäglichen Aufgaben auf Draburg in Anspruch. Er hatte mit dem Müller gesprochen und einem Mann, der Hentschel gerufen wurde.

Der Hentschel schien mit dem Wernherr Rötlein gut bekannt. Daher wollten die Männer heute auch dessen Kate zuerst aufsuchen.

Der Hentschel wurde beim Melken der Kuh am Grundstück schon erkannt. Obwohl er molk, winkte er den Ankommenden schon von Weitem.

„Der Rötlein. Und der Herr Voigt. Was treibt euch in die Siedlung an diesem schönen Tag?"

Wernherr Rötlein fühlte sich als erster angesprochen zu Antworten.

„Wenn der Herr dabei ist, wird es wohl wichtig sein, Hentschel. Du bist sehr neugierig. Was macht dein Weib?"

„Versucht die gute Milch zu Käse zu bringen. Aber ihr wollt gewiss nicht zu ihr, oder?"

„Nein, guter Hentschel." Sprach Arno. „Ich brauch Leute, die Weiden schlagen und uns helfen Gatter aufzustellen. Und das schnell."

„Oh. Die Zeit dafür ist nicht die Beste. Alle sind mit Vorbereitungen des Winters beschäftigt. Vorratungen stehen an. Der Winter kommt hier schnell und ist zumeist hart."

Ritter Arno sah zu Knecht Wernherr, der den Blick verstand und nachhakte.

„Wir brauchen alle guten Männer für 3 Tage oben auf der Burg, vielleicht 4 Tage. Wer oben bleiben will kann sichs in den leeren Hütten einrichten für die Zeit. Barbara sorgt für die Kost der Männer- und du weißt, Hentschel, die Barbara kocht gut!"

„Ja doch, Mann. Wenn es der Herr will, dann wird schon der eine oder andere kommen- nur die Zeit ist dafür nicht gut."

„Hentschel, was gilt dein Wort bei den Leuten hier?" fragte Arno.

„Nun Herr. Ich denke es hat Gewicht. Die Leute hören mir zu."

„Dann melke das Vieh ab. Bring uns zu geeigneten Männern."

Ritter Arnos Wort hatte für den Gemeinen wohl auch Gewicht. Arno hatte nun einmal den Stand des Voigts, da konnte der Einfache nicht gegen reden. So bewegte sich Hentschel, überließ das Weitermelken der Frau und die vier Männer gingen von Haus zu Haus.

Arno erkannte schnell, dass der Hentschel angesehen war im Ort.

Auch Wernherr und seine Fürreden brachten 4 Leute für die Hilfe auf.

Ein junger, kleiner Mann mit Namen Menz erklärte sich sogar bereit, ganz zur Siedlung Draburg zu ziehen und sich ein Bauernleben aufzubauen ab dem nächsten Frühjahr. Eigene Familie hatte der Menz noch nicht und ein Maul weniger zu füttern, würde die Eltern entlasten. Helfen für gute Mahlzeiten wollte er auch.

Am Nachmittag waren 9 Männer des Ortes überzeugt, die notwendigen Dienste zu leisten- 9 von 40 Seelen des Dorfes, sollte reichen. Alle hatten sich am Nachmittag am Anger eingefunden.

„Männer, ich danke Euch, denn ich weiß, dass hier im Ort auch Arbeit auf Euch wartet. Geht morgen früh gradgewachsene lange Weiden schlagen und bringt diese zur Lichtung am Ort vor der Burg. Dort sollen die neuen Gatter entstehen. Zwei bis drei Mann werden die Gatter setzen, ich zeige Euch wo. Wir- ich und die Leute von Burg und Ort sind auch dabei. Viele Hände beenden schneller die Arbeit. Wer eine gute Kiepe hat, kann diese mitbringen. Gearbeitet wird bis zum Nachmittag- am Sonntag nicht. Nur wer dringliche Dinge vorbringt, kann in den Tagen früher heimgehen. Essen gibt es auf der Burg für jeden Mann und zum Mittag ein Krug Bier. Wir werden auch den Backofen anheizen. So die Arbeit am Tage getan ist, sollt ihr zu meinem Dank auch noch Brot mitnehmen können. Kommt bitte früh- wir wollen die Sache schnell schaffen. So sehen wir uns morgen, gute Leute!"

Die Rede von Voigt Arno erreichte die Männer, entflammte sie jedoch nur wenig.

Nur der Menz war entflammt worden. Ein junger Mann mehr in der Siedlung brachte die Last der Aufgaben auf weitere Schulter.

Der Weidenzaun ging ab dem nächsten Tag gut voran. Am Ende des dritten Tages bereits war für alle klar geworden, dass das Vieh der Regensteiner nun nur noch gebracht werden musste.

Auch murrten die Leute aus Drudenstein weniger, als Arno gedacht hatte. Nur die beschwerlichen zwei Fußstunden früh und am Abend waren den Männern nicht angenehm. Ritter Arno befand das für ein gutes Zeichen, denn er würde die Männer sicher auch beim Umbau der Burg benötigen.

Auch stellte sich der Karrentross unter Waffenknecht Tobias am letzten Tag der Arbeiten ein- mit allen Mannen und Tobias Familie.

Die Waffenknechte Andreas und Manthey wurden in der Burg einquartiert.

Christian bekam Lob von Tobias, weil er die von Tobias ausgesuchte Hütte weiter und auch gut hergerichtet hatte.

Die Siedlung Draburg wuchs.

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro