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Miriam und Lukas

Frühzeitig vor dem Abendmahl war Lukas bereits in die Kammer seines Vaters eingetreten und fand Arno vor, wie er mit reichlich Wasser aus einem Eimer seinen Oberkörper wusch.

Lukas erfragte Neuigkeiten aus dem Harz- von den einzelnen Leuten auf Draburg, den Wirren um den Arrest des Vaters und die Geschicke, welche Arno nun auf Burg Bodfeld zu leiten hatte. Wie es der Schwester Lisbeth nun ergehe und was Vater Arno zu Lisbeths Leben mit Kuno und Bruno auf der Kucksburg zu berichten wusste.

Arno stand zu allen Fragen Rede und Antwort. Er spürte, dass sein Sohn doch ein starkes Heimweh nach Draburg mit sich trug, auch wenn er es nicht aussprach. Daher berichtete Arno sehr genau- über das Lustige, aber auch über die traurigen Dinge. Über den grausigen Arrest auf Burg Regenstein und auch die gute Fürsprache des Bischofes Hildeward von Werl vor der Ritterschaft des Harzgau's in Halberstadt.

Erst als Lukas sich auch nach Katharina erkundigte, gestand Arno ein, in ihr die Frau für seinen Lebensabend zu sehen, wenngleich Beiden nur zugestanden war, auf Draburg gemeinsame Zeit zu finden. Mit den Worten "Selbst ein Bauer hat mehr Recht, seine Liebe zu einem Weib auch erleben zu dürfen!" schloss Arno sein Reden. Er hatte sich abgetrocknet und nun ein frisches, sauberes Leinenhemd übergezogen.

"Und was ist mit Miriam von Susenburg, Vater? Warum begleitest du Miriam durch die Lande?"

"Dies sind Ihre Belange, mein Sohn. Gefällt sie dir? Sie ist zu einer schönen Frau herangewachsen. Findest du nicht?"

Lukas nickte, ohne Antwort zu geben. Er wirkte in Gedanken.

"Weist du noch? Damals zum "Aller Heiligen Fest" auf Draburg, als der Palas geweiht wurde? Du jongliertest vor ihr."

"Ja. Ich erinnere mich gut daran. Doch was bringt die Miriam hierher?"

Arno dachte daran, wie er selbst in Unkenntnis über die Gefühle der Luisa von Bodfeld gelassen wurde und wie unglücklich er seinerzeit über ihren Fortgang zur Heirat in der unbekannten Fremde war. Auch Luisa von Bodfeld ging mit traurigem Herzen, gestand sie ihre Gefühle für Arno dennoch erst zu spät offen ein. Solch Unglück musste Lukas nicht treffen, wenn- ja wenn- man es richtig anstellte und Lukas und Miriam zu einem gemeinsamen Glück verhelfen konnte.

"Lukas? Gibt es ein Weib, dass sich einen Platz in deinem Herzen erobert hat?"

"Nein Vater. Eine Schwärmerei gab es letztes Jahr, doch erwärmte sich mein Herz letztlich nicht für die Dame- die Tochter einer durchreisenden Ritterfamilie, die im westlichen Sachsenland ein Lehen erwartete."

"So schau dir die Miriam von Susenburg am heutigen Abend an. Findet sie Gefallen in deinen Augen, so will ich dir auch über ihre Belange berichten."

"Vater. Du weist, dass wir als Kinder einander gut standen. Doch nun sehe ich das kleine Mädchen von damals in einer hübschen Frau vor mir. Ja, Miriam findet Gefallen in meinen Augen- man müsste mit Blindheit geschlagen sein, um ihre Anmut nicht sehen zu können. Doch scheint es mir, dass zwischen uns nun mehr Entfernungen liegen, als eine Tagesreise von Dullide nach Draburg. Zumindest fühl sich dies so an."

"Hmmm. So höre. Sieh dir Miriam an. Sprich mit ihr zum Abendmahl. Und danach werden wir uns hier in dieser Kammer erneut sprechen und ich werde Dir alles offen legen, was mir bekannt ist."

"Gut Vater. Wenn dies dein Wunsch ist."

Arno hatte seinen roten Überwurf mit einem Gürtel gebunden. Auf sein Schwert war hier innerhalb der Mauern von Dullide zu verzichten.

Konrad wartete vor dem Langhaus und berichtete, dass die Pferde gut versorgt sind und auch er zu einer Mahlzeit mit den Wachknechten gekommen war. Da keine anderen Pflichten anstanden, wies Arno den Konrad an, einen Eimer frischen Wassers in seine Stube zu stellen und dann Ruhe zu suchen. Jedoch solle er den Wachknechten nicht zu sehr nach deren Aufgaben fragen, da diese auch durchaus Misstrauen gegenüber Fremden hegen könnten.

Guten Mutes verschwand Konrad in Arno's Kammer.

Arno indes klopfte an der Kammer von Miriam von Susenburg, die in dem benachbarten Langhaus die Kammer erhalten hatte..

"Edle Miriam? Bitte begleitet uns zu Tisch."

Miriam öffnete die Tür zur Kammer und trat wortlos heraus. Fast schien es, dass Miriam nur auf diesen Moment gewartet hatte. Arno zwinkerte der jungen Edlen freundlich zu.

Auch Miriam hatte sich wohl erfrischt, um den Staub der Reise abzuwehren. Mit freundlichen Blicken aus den braunen Augen grüßte sie Arno und Lukas. Sie hatte ein rotbraunes langes Gewand angelegt, von welchem ein leichter, angenehmer Duft nach Flieder ausging. Auch hatte sie die Haare nun offen und an den Seiten nur durch schmale, nach hinten gebundene Zöpfe begrenzt, so dass ihr langes braunes Haar im lauen Wind bewegt wurde.

Die junge Magd erschien hinter Miriam im Zimmer.

"Lukas?", fragte Miriam. "Diese Magd ist sehr nett und war mir gut zu Diensten. Ist es dir möglich Ihren Dienst zu loben?"

"Ja. Ich werde dem Hausmaier das Lob weitertragen."

Miriam verabschiedete sich von der Magd mit einem kurzen Nicken, was die Magd durch einen angedeuteten Knicks und ein Lächeln dankte.

Zu Dritt gingen sie zum Torhaus am Wall der inneren Burg. Hier winkte Lukas kurz einem Wachposten am Tor und man konnte ungehindert passieren. Auch Lukas und Arno entgingen nicht die Blicke, welche von den Wachen an und auf dem Tor auf die junge Frau gerichtet waren.

Arno glaubte sogar zu bemerken, dass sich Lukas in besonderer Weise galant gegenüber Miriam gab. So suchte er ihren Blick- und nicht den Blick des Vaters- als er die linke Flügeltür am großen, hölzernen Versammlungshaus öffnete und bedeutete Miriam zu einem Platz an der Linken Seite der bereits gedeckten Tafel des Voigtes von Dullide. Lukas zeigte seinem Vater den Platz daneben, näher zum Platz von Herrn Niklaus.

Arno, der mit freundlichem Gruß diesseits der Tafel vor den Voigt und dessen Gemahlin trat, deutete eine Verbeugung vor der Voigtfrau an.

"Edle Dame , Edler Voigt. Ich bedanke mich für die hohe Ehre, an Eure Tafel gebeten worden zu sein. Auch für das Fräulein von Susenburg und meinen Sohn Lukas möchte ich diesen Dank aussprechen."

Wohlwollend erwiderte die Voigtfrau den Gruß und bat Arno mit einer Handbewegung,  doch auch Platz zu nehmen.

Bei dem Blick in die Runde zum Gruße der Anwesenden, blieb Arno's Blick auf einem kräftigen jungen Mann an der rechten Seite der Tafel gebannt.

"Leonhardt! Es ist mir eine große Freude, Dich zu sehen." Über den Tisch hinweg gingen die Hände zum freudigen Gruß des lächelnden Mannes. "Und wie gewachsen du bist."

Freudiger Erwartung ging Arno zu seinem Platz.

Ein weiteres Ehepaar, welches Miriam, Arno und Lukas auf dem Wege nachgefolgt war, tat es Arno gleich und begrüßte nun ebenfalls die Gastgeber.

Arno setzt sich, den Blick immer noch auf Leonhardt gerichtet. Lukas, welcher zwei Plätze weiter saß, blickte kurz Miriam an und sprach dann leise zu Arno, seinem Vater.

"Diese Überraschung wollte ich noch für mich behalten, Vater. Und glaube mir- leicht fiel es mir nicht. Leonhardt ist war immer noch einen Kopf kleiner als ich, aber an Kraft ist er mir wohl überlegen- wie ich ungern zugebe."

Arno lächelte seinen Sohn an. "Danke! Die Überraschung ist gelungen. Doch ist es üblich, dass ihr Knappen hier mit an der Tafel zum Sitzen kommt? Ich dachte, dies ist nur Rittern vorbehalten?"

"Ja, da habt ihr Recht, Vater. Zu Euren Ehren wird es heute so gehalten und weil nur wenig Fremde an der Burg sind. Üblich ist, dass wir hier bedienen und danach mit den Wachen unser Mahl bekommen. Kilian, der Knappe von Herrn Niklaus, wird uns heute einmal bedienen- und glaube mir Vater. Leonhardt und ich freuen uns darauf schon ganz besonders. Leonhardt hat den Kilian sicherlich schon den ganzen Nachmittag damit geneckt!", flüsterte Lukas an Miriam vorbei zum Vater.

"Ist Kilian dieser junge Rothaarige dort?", fragte Miriam ebenso flüsternd nach.

"Ja. Er stammt wohl aus einem angesehenen Adelshaus. Doch an Benehmen fehlt es ihm zuweilen.", flüsterte Lukas grinsend zu Miriam zurück.

"Seine Hand ist ja umwickelt? Ist er verletzt?", bemerkte Miriam.

"Gestern hatten wir Kampfübungen mit den Wachknechten. Wir Knappen sind da so manches Mal hart getroffen, denn andere Gelegenheit geben wir Ihnen nicht, sich mit uns zu messen. Aber Kilian hatte sich nur einen großen Splitter eingerissen."

"Oh.", bemerkte Miriam. "Meine Brüder haben auch immer mit den Wachknechten gerauft, wenn sie konnten- zumindest damals. Doch da hätte sich keiner getraut, kräftig zuzuschlagen."

"Als wir hier ankamen, haben wir bei den Übungen auch ab und an eingesteckt, Miriam."

Miriam schaute mit freundlichem Blick zu Lukas, der seinerseits mit Leonhardt vielsagende Blicke tauschte.

"Lukas? Das war nett.", flüsterte Miriam.

Lukas erstarrte irritiert. "Was war nett?", flüsterte er zurück.

"Wie du soeben meinen Namen ausgesprochen hast!", flüsterte Miriam.

Lukas zog die Augenbrauen hoch und sagte hochrot angelaufen erst einmal kein Wort mehr. Es war, als würde sein Körper von fester Steifheit gepackt. Mit großen Augen blickte Lukas ohne Ziel in der Halle umher.

Miriam lachte leise vor sich hin, über diesen Ausdruck in Lukas Gesicht.

Arno nahm die Wortwechsel auch wahr. Es freute ihn, wie sich die Entfernungen- wie Lukas es in der Kammer bildhaft genannt hatte- wohl ein wenig geringer geworden war.

Knappe Kilian und mehrere Knechte und Mägde brachten die Warmspeisen auf die Tafel, zwei große Fleischstücke und mehrere ausgekochte Hühner, alles mit viel Bratensud umgossen. Nachdem Herr Niklaus zugegriffen hatte, wagten auch die anderen an der Speisetafel das Essen. Arno war reichlich hungrig nach diesem Tag. Dieses Huhn kam ihm da mehr als gelegen.

Zu dem gutem Essen gab es verschiedene kühle Getränke. Auch Lukas nahm ein Bier. Arno musste wohl auch hier anerkennen, dass Lukas wie ein Mann gutes Bier vertragen konnte. Doch seltsam war dies in Arno's Blicken schon.

Verschiedene Gesprächsthemen gab Herr Niklaus vor- zumeist an seine Nachbarn zur rechten Seite gegeben, doch zum Thema Jagd und Jagderfolg fand auch Arno Gesprächsstoff. Die Voigtgräfin erfragte an Arno gerichtet mit viel durchdringendem Akzent, ob auch Arno selbst schon in Italien war. Auch hier konnte Arno Antwort geben, denn über zwei Jahre in der italienischen Fremde hatten ihn viel sehen und erleben lassen. Da Voigt Niklaus mitgeteilt hatte, dass seine Gemahlin aus der Nähe der Stadt Parma stammte, so konnte auch Arno über die Stadt und dort Gesehenes die Aufmerksamkeit des Voigtpaares auf sich wissen.

So entging Arno, dass Lukas und Miriam miteinander sprachen. Über die Tochter des Voigtes, Francesca, die wohl 17 Jahre alt war und stets Leonhardt im Blick zu halten schien. Lukas gestand, dass es wohl durch Francesca's Fürreden bei Herrn Bodo seinerzeit immer gute Dienste in der inneren Burg für Leonhardt und damit auch für Lukas gab, sich Francesca und Leonhardt manchmal heimlich trafen, um zu reden. Sie hatte hierzu einen ungesehenen Ort hinter der Kirche an der Südmauer der inneren Burg, wo sie sich verabredeten- doch dies solle niemand erfahren. Miriam könne ja diese Stelle von Lukas nach dem Essen einmal kurz gezeigt bekommen, doch müsse sie mit ihrem Gewand dort vorsichtig sein, wegen eines Brombeerenstrauches, der dort wuchere.

So verwunderte Arno, dass nachdem schon einige mit dem Essen fertig waren, die beiden jungen Leute neben ihm aufstanden und kurz an die frische Luft gehen wollten. Doch sah Arno es mit Wohlwollen. Blieb in der Halle.

Lukas grüßte zwei Wachknechte vor den Wohntürmen mit einer Handbewegung, dann schritt er langsam mit Miriam hinüber zur Kirche.

"Es wird nachher noch die Spätmesse gelesen, falls du noch einmal hinein möchtest."

"Danke Lukas. Vielleicht besuche ich die Kirche dann."

"Dort um die Ecke ist die Stelle. Und dort .."

"...der Brombeer. Aber dort werde ich nicht gehen. Bei meinem Glück verfang ich mich dort nur.", Miriam lächelte Lukas entwaffnend an, als Beide an der Südmauer ankamen.

"Miriam, was bringt dich soweit fort von deinem Zuhause? Du must es mir nicht sagen. Der Vater war über deine Gründe der Mitreise nur sehr verschlossen." Lukas wusste nicht, ob er diese Frage stellen durfte. Jedoch war die Neugier auf eine Antwort sehr groß.

Miriam überlegte. Dann fragte sie nach, ob sie wirklich ein Geheimnis lüften soll. "Willst du es wirklich wissen? Es ist einfach zu sagen, doch letztlich für mich nicht so leicht!"

"Dann sag es doch einfach so, wie du es für richtig hälst!", hakte Lukas neugierig nach.

"Du!", sagte Miriam offen heraus.

Lukas verstand nicht. Daher entschied Miriam, Lukas mehr zu verraten als dieses eine Wort. "Du bist der Grund! Der Grund meiner Reise."

"Ich? Aber wieso?" Obwohl Lukas nun Miriam zu verstehen schien, blieben noch viele offene Fragen in seinem Gesicht für Miriam in dieser Dämmerung erkennbar.

"Du bist mein Grund, hierher zu kommen. Hierher, nach Dullide. Ich habe deinen Vater gebeten, mich hierher zu begleiten. Wegen dir!"

"Wegen mir. Und warum in Begleitung meines Vaters?"

"Weil ich glaube, er versteht. Er versteht, was ich für dich empfinde. Und er versteht, dass dies der einzige Weg ist- der richtige Weg. Er hat mir auch gesagt, dass ich es dir sagen soll. Selbst sagen soll. Und ich Dir die Entscheidung überlassen muss."

"Welche Entscheidung verlangst du von mir?"

"Ob es wirklich der richtige, einzige Weg ist oder ob ich mich täusche? Doch sollte ich mich täuschen, so werde ich meiner Mutter ins Kloster folgen." Miriam blickte mit diesen Worten Lukas fest in die Augen.

Lukas erkannte, dass dies der Moment seiner Entscheidung war. Kein anderer konnte diese Wahl nun für ihn treffen. Da stand sie nun, seine Freundin aus Kindestagen- nun in einer schönen Frau vor ihm, eine Antwort von ihm verlangend- jetzt und in diesem Moment.

Nein. Er konnte es nicht. Sieh in ihre ehrlichen, tiefen braunen Augen, sagte sich Lukas. Doch. Er konnte und musste ihr seine Entscheidung jetzt sagen.

Lukas blickte verstohlen an Miriam herunter, als würde er sich schämen.

Miriam blickte Lukas immer noch fest an. sagte kein Wort- in Erwartung einer Antwort.

Und Lukas gab ihr seine Antwort- diese Antwort. Langsam ergriff Lukas die kleine linke Hand der jungen Frau und erwiderte mit ebenso festen, und zugleich warmen Blick, Miriams fragenden Ausdruck in den Augen.

"Die Antwort hätte ich dir sofort geben können, als ich Dich vorn am Torhaus wiedergesehen habe. Ich hätte Dich am Liebsten sofort in die Arme geschlossen. Ja, dies ist die Antwort, die ich dir heute geben will. Ja. Zu allem, was uns dann erwarten soll. Du hast dich nicht getäuscht!"

Dabei drückte Lukas die Hand von Miriam fester.

Beide lächelten sich glücklich an.

Miriam wurden die Augen vor Freude feucht.




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