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Lisbeth im Glück

Gut Ding will Weile haben? Dies Bauernwort scheint nicht für zwei Liebende zu gelten, die zueinander finden wollen und die Vermählung kaum erwarten können.

Durch die Knechte die auszusprechenden Einladungen auszuschicken war noch ein leichtes Werk.

Viehlieferungen der Kucksburg an die Draburg gegenüber dem Regensteiner Grafenhaus unbemerkt zu lassen, dies erschien schwieriger.

Unmöglich für Arno von Draburg war es jedoch, Lisbeth in ihrem Glück zu bändigen und zu den anstehenden Vorbereitungen zu bewegen. Lisbeth war einfach nur fröhlich und zeigte dies offen allen Leuten, die daran teilhaben konnten- egal ob Einfacher oder Edler, ob Voigt oder Knecht auf der Draburg.

So vergingen die Tage bis zum Pfingstfest und der Vermählung- für die Versprochenen zu langsam und für die mit den Vorbereitungen befassten Leute viel zu schnell.

Doch auch weniger angenehme Anlässe stellten sich ein. Bereits in der zweiten Woche nach der Absprache der Vermählung stellten sich Gräfin Gudrun von Regenstein, die Äbtissin der Benediktinerinnen Alsleben Gordela und eine dem Grafensitz Regenstein verpflichtete Amme ein. Die Regensteiner Kutsche wurde durch Herrn Carl Bader begleitet und zwei Knechte sowie die Hausmagd der Gräfin.

Für alle musste ein Quartier geschaffen werden, so dass die Kammern des Palas und auch die verfügbaren Gesindekammern ausgelastet waren, die Regensteiner Knechte in einem Zelt nur untergebracht werden konnten.

Die hohen Damen und die Amme forderten Lisbeth auf, sich der Überprüfung ihrer Sittsamkeit zu unterziehen. Nach den körperlichen Untersuchungen, die zurückgezogen in der Voigtkammer und auf Arnos Bitten im Beisein der Magd Katharina zur Bezeugung der Untersuchung und dem Beistand von Lisbeths nur unter den Frauen erfolgten, erschien Lisbeth tränenreich vor dem Vater. Die Prozeduren erschienen ihr schmerzhaft und beschämten das arme Mädchen sehr. Gleichwohl beschieden die hohen Damen die körperliche Unberührtheit vor der Ehe, nahmen jedoch über den gesamten Nachmittag hinweg weitere Befragungen von Lisbeth zu kirchlichen und weltlichen Anschauungen vor.

Arno, der angesichts dieser Prozeduren sehr aufgewühlt, ja fast beleidigt seine Meinung zurück zu halten hatte, besprach in dieser Zeit mit Herrn Carl Bader und auch dem Menz die Abläufe der Festlichkeiten und die- nach gräflicher Meinung- vorzuhaltenden Unterkünfte. Hierbei wurde bekannt, dass Graf Kuno und Gemahlin als Eltern des Brautgemahls nach der Trauung nur kurz den Feierlichkeiten beizuwohnen gedachten und ihr Quartier auf der Susenburg nehmen wollten. Dort- so hatte Graf Kuno ausrichten lassen durch Herrn Bader- sei es für ihn wesentlich bequemer und angenehmer, als in einem Zeltquartier an der Draburg.

Und großes Zeltquartier war für die zahlreich erwarteten Gäste vorgesehen. Hierfür hatte Arno selbst auf Bodfeld gebeten, jedoch - anders als zu Lebzeiten von Voigt Heneke dort- wurde auf die eigene Abholung bestanden und baldige Rückführung der Zelte verlangt, zudem für die Ausgabe der Zelte über die geforderte Zeit gutes Silber eingefordert. Der Draburger musste einwilligen, in Ermangelung von anderen Möglichkeiten.

Am Abend waren also die Abläufe besprochen und die sittliche Tauglichkeit von Lisbeth bestätigt. Ein reich an Bratensaft auf den Tisch gebrachtes Wildstück ließ den hohen Damen und deren Begleitungen im Saal den Abend gut gelingen. Nunmehr nach den Prozeduren waren auch die Gräfin und die Äbtissin von der in Arno zurückgekehrten Ruhe und der gemütlichen Wärme angetan. Sogar über die Kindheit von Kuno und Sigurd- den Kindern der Gräfin- wurde lang berichtet, über kindlichen Schabernack und mütterliche Sorgen sowie die Erziehung. Der Regensteiner Kaplan wurde zum Abhalten der Pfingstprozession und auch der Hochzeit durch die Eltern bestimmt.

Bereits zum Wochenende nach Christi Himmelfahrt war mit dem Aufbau der Zelte im Bereich der Vorburg begonnen worden.

Zudem stellten sich die Mühlburger ein. Die nun gräflich in die Familie von Hohnstein vermählte Freundin Lisbeths, Alma von Hohnstein mit ihrem Gemahl Herrn Timo von Hohnstein waren bei diesem Kreise ebenfalls, auch die mit Lisbeth befreundete Magd Anne Reinicke. Frau Daria von Mühlburg war sich nicht zu Schade, selbst mit eigener Hand die Katharina zu unterstützen bei den Küchenarbeiten. So wie Arno, packte auch Herr Arndt von Mühlburg selbst beim Zeltbau und der Beräumung des Innenhofes der Burg mit den Knechten gemeinsam mit an.

Zur Freude aller Eltern, erschienen am Dienstag vor dem Festablauf Lukas und Leonhardt auf der Draburg, um auch den Feierlichkeiten mit fester Zusage aus Dullide auf eine Woche beiwohnen zu können. Die jungen Männer feierten noch am Dienstag ein Wiedersehen mit dem Knecht Felix Baldasar, packten schon am Mittwoch fleißig mit an.

Es gab viel Gelegenheit zum Reden und erinnern vor dem Fest. Und es war auch eine Zeit der guten und freundschaftlichen Ratschläge. Für Braut, für die Knappen, für Arno.

Alle Räumlichkeiten auf Draburg waren verplant, ebenso die Zeltquartiere für die Gäste. Drei Zelte waren zudem vorgehalten worden- für die Pfingstprozession und zusätzlich Ungeladene.

Die Knechte waren allesamt mit Wachgestellungen an Burg und Zeltlager gebunden. Für die kurzen Ruhezeiten hatten sie ein Zeltquartier im Lager.

Zum Freitag gegen den Abend wurde der Familienkreis durch Jörg von Gebra und dessen Gemahlin Helena größer. Auch den 16 Jahre alten Bruder von Herrn Jörg, Konrad von Gebra brachte man mit zur Draburg.

Auch an diesem Abend erst erfuhr Arno vom Ableben des Bruders Ludewig nach langer Krankheit. Arno war darüber sehr betrübt, doch wusste er, dass die Gebraer sicherlich bis zuletzt den Bruder herzensgut umsorgten.

Die Mutter von Jörg, Frau Regina sei es nun, die der Pflege am Ort bedürfe, Nichte Walburga umsorge die Schwägerin Arnos nun.

Zudem bat Arnos Neffe Jörg- jetzt bestimmter und belehnter Erbe von Gebra- auch, den Konrad als Knappen in Arnos Dienste lassen zu dürfen.

Konrad von Gebra hatte sich seit der letzten Begegnung auf dem Gebraer Gut in die Höhe entwickelt, war jedoch immer noch über einen Kopf kleiner als Lukas. Die Schmächtigkeit des Jungen war gewichen, kräftig schien er. So konnte es Arno nicht ausschlagen, um den eigenen Verwandten damit zu helfen.

Am Samstag des Pfingstwochenendes begrüßte Arno den bald anverwandten Kuno von Kucksburg auf Draburg. Der aufgeregte Bräutigam bezog die große Kammer im Wirtschaftsgebäude- musste sich jedoch die Kammer mit dem erwarteten Kaplan für die Übernachtungen teilen.

Auch der Kaplan mit zwei Messdienern stellte sich am späten Samstag noch vor und besah die Vorbereitungen argwöhnisch- doch gutheißend.

Herr Gero von Susenburg traf mit seiner Familie und der Grafenfamilie am Pfingstsonntag in der früh ein. Graf Kuno von Regenstein mit Familie, auch der Heimburger Familienzweig um Sigurd, kamen mit den Susenburgern. Über Herrn Thilo von Susenburg hatte man noch keine gesicherte Kunde erhalten.

Dem Angesicht des Lehnsherren, Grafen Kuno von Regenstein, war es anzusehen, dass der Edle wohl über diese Festlichkeiten auf Draburg nicht sehr erbaut war. Seine Gesichtszüge wirkten hart bei Begrüßung deines Sohnes Kuno von Kucksburg. Und auch gegenüber den anderen Gästen und gegenüber Voigt Arno war er kühl, abweisend und wortkarg, wie kaum zuvor.

Man konnte den Grafen anhand seiner Gesten und Gebaren auch am heutigen Tage nicht seine Gefühle oder Absichten ansehen- jedoch erbaut über die Verbindung seines Sohnes mit der Draburger Voigttochter schien er nicht. Abschätzig, fast hochnäsig wirkend, ließ der hohe Herr die kirchliche Prozession und die sehr festlich abgehaltene Messe am Rohbau der Draburger Kapelle über sich ergehen, er bemängelte die schlechte Qualität seiner Sitzgelegenheit und schien einfach nur den Tag hinter sich bringen zu wollen.

Zum Ende der Messe blieb den Brautleuten nur kurz Gelegenheit sich für die Vermählung nochmal zu putzen und umzukleiden. Als Arno seine Lisbeth zu den Wartenden am Festplatz führte, sahen sie etwas vor sich Herrn Kuno von Kucksburg im guten Gewand. Mit viel freundlichem Lächeln und glücklichen Blickes sah sich der Bräutigam mehrfach zu Lisbeth und Arno um, darauf bedacht, auf dem Stück des Drogweges nicht vor Freude hinzustürzen.

Lisbeth hatte ein hochgeschlossenes hellbeige- farbenes Gewand mit strahlend blauen Einsetzungen aus Seide. Ein weißes Kopftuch unter einer mit feinen Stickereien versehenen Flachkappe ließ Lisbeth wie einen Engel aussehen, obgleich sie sehr rot an den Wangen war vor Aufregung.

"Oh Vater. Ich bin so Glücklich. Einfach nur glücklich- mehr empfinde ich im Moment fast gar nicht. Es scheint mir, als ob alles vorbei rinnt- nicht wirklich geschieht. Als wenn ich in einem Träume bin heute."

"Der gute Kuno wird es sicherlich auch kaum erwarten können, dir zur Seite vor den Kaplan stehen zu können. Sieh nur- schon wieder dreht er sich nach dir um. Er sollte lieber Obacht haben auf den Weg!"

"Herr Vater, was denkst du? Ob Kuno der Rechte für mich ist?"

"Lisbeth, ich könnte mir niemanden sonst an deiner Seite wünschen, niemand ist ehrhafter und gütiger als der gute Kuno. Für euer beider Glück, so scheint mir, hat Gott selbst den festen Wirkfaden gewebt. Und ich bin aufrechter Meinung, wenn ich sage, Euer Glück ist sicherlich gewiss für eure weiteren Jahre."

Beide kamen nun auf das Wegstück des Drogweges durch die Siedlung. Von beiden Seiten waren die Leute aus den Hütten gekommen, um der Voigttochter alles Gute und Gottes Segen zu wünschen. Lisbeth hatte hier bei den Leuten hohes Ansehen, dies zeigte sich heute.

"Wie war dies damals- mit Mutter Eleonor und dir? War dies auch ein solch schöner Moment?"

"Ja mein Kind. Ich war sehr aufgeregt, hatte bis zuletzt Angst davor, das deine Mutter noch davonläuft mit ihrem roten Gewand. Seinerzeit hatte sie weit weniger Lust, verheiratet zu werden, wie du heute. Dennoch hat sie mich genommen, auch wenn ich nicht von gleichhohem Ansehen war."

"Dies ist in mir auch eine Angst, Vater."

"Die habe nicht mehr. Kuno wird zu seinem Versprechen stehen- dies ist sicher."

"Danke Vater. Ich habe euch sehr lieb!" rang sich Liesbeth mit einem Brocken im Halse vor Aufregung heraus, als Beide bei der Gesellschaft ankamen und Arno langsam mit Lisbeth zu dem kleinen Altartisch zuschritt.

Der Kaplan forderte die Anwesenden bereits auf, sich für die Brautleute zu erheben- so sie nicht stehend anbei waren. Die Feierlichkeit führte er sehr gut durch, wie man es erhofft.

Arno, der nahe bei den vorsichtigen und geziemlichen Brautleuten stand, blickte zu Kunos gräflichen Eltern. Das in Regungslosigkeit gefasste Grafenpaar- unvorstellbar, dass diese zwei Edlen einen so gut geratenen Sohn seiner Tochter zur Seite stehen lassen. Wohl war es der Trotz und feste Wille des Kucksburgers, der auch hier seines Vaters Meinung nicht Einwände schaffen ließ. Der Graf hätte sich sicherlich eine vorteilhaftere Verbindung gewünscht. Nun heiraten hier zwei Edle guten und ehrvollen Standes und Namens- ohne seine Widerworte heute. Arno gab sich froh mit seiner schönen Tochter heute, die Regensteiner indes ließen kein Lächeln zu.

"..... als Mann und Frau vor Gott im ewigen Bunde!"

Mit diesen Worten brachen auch bei Arno von Draburg die Tränen aus- im Glück mit Lisbeth, seiner lieben guten Tochter und dem Freund und nun auch Sohn Kuno von Kucksburg.

Erste Gratulanten waren die Gräflichen, denen sich sodann Arno anschließen konnte. Schon eilten die Freunde und Anverwandten aus dem Thüringischen heran, gefolgt von Susenburgern und Heimburgern und den anderen Gästen.

Die Wünsche des Eheglückes erhielten beide auch von den Seiten auf dem Rückwege zur Draburg.

Dort war man schon am letzten Vorbereiten des Festmahles. Katharina, die junge Anne Reinicke, die Agnes Baldasar mit Tochter Eva, Tobias Frau und andere fleißige Hände brachten die letzten Sachen und Speisen in den Saal des Palas. Und wie bei den anderen Festen am Ort war auch eine große Tafel im Innenhof für die Leute geschaffen, auch wenn sie erst späterhin herangebeten waren.

Wie eine Ehrenprozession gingen die Vermählten an den Leuten entlang, auch aus Drudenstein waren hier viele bekannte Gesichter zu sehen. Auch zufällig angelockte Vorbeireisende standen am Wege zur Burg.

Nun, am frühen Nachmittag, begann das Schmausen, nachdem sich die Edlen im Palas zu Plätzen gefunden hatten. Arno bat seinen Lehnsherrn Graf Kuno um die Ehre, die Tafel zu eröffnen. Dies war auch zum ersten Male, dass Arno beim Grafen ein Lächeln und Wohlwollen erkennen konnte, denn derlei Art hofiert zu werden, schien dem Grafen sehr angenehm.

So verging nun Stunde um Stunde für das junge Glück.

Erneut nahm Arno wahr, dass auch Lukas in dieser schönen Runde mit seiner Schwester gute Worte fand. Doch auch die junge, ansehnliche Miriam von Susenburg führte mit Lukas ein langes Gespräch. Miriam war nun 16 Jahre und von Angesicht sehr schön.

Es sind immer solch freudige Anlässe, die dafür gute Gelegenheit geben, sich nach langen Zeiten einige Worte zu geben.

Am Abend brachen Grafenpaar, Susenburger und Heimburger unter Wertschätzungen und guten Worten zur Susenburg auf. Schwer fiel es wohl nur den Knechten der Edlen, die gern noch länger beigewohnt hätten, so nun die Kutschen und Pferde herbeischaffen mussten, neu anschirren und umtriebig sein.

Einen kurzen, herablassenden Blick von Mechthild von Susenburg an den Wagen lies Arno an sich abgleiten. Das weite Gewand ließ die Schwangerschaft dennoch erahnen. Niemand nahm davon sonst Notiz im ausgelassenen, lustigen Rund des Innenhofes.

Auch der Kaplan ging alsbald zu seinem Lager am Abend.

Ein Spielmann unterhielt im Palas die Gäste, während Arno sich abseits am Tisch über das Glück seiner Tochter freute. Lisbeth sprach mit ihrem Gemahl Kuno und beide waren in einer eigenen Welt der Freude heut.

Lang brannten die Kerzen aus Bienenwachs herunter, bis irgendwann mehr Ruhe einkam.

Kuno wurde von Arno persönlich in die Kammer im Wirtschaftsbau geleitet- unter Vertröstungen, bald mit seiner Braut ziehen zu dürfen.

Im Lager machte Arno noch einen kurzen Besuch bei den Wachknechten, wohl auch um beruhigt zu sein, dass dem Bier und Wein hier nicht übermäßig zugesprochen wurde im Angesicht der Aufgaben. Obwohl alles gut angesehen wurde, Christian beruhigte Arno dennoch.

Als Lisbeth zuletzt dem Vater im Palas noch eingestand, dass dies wohl der glücklichste Tag in ihrem Leben gewesen sei, war Arno froh über das Durchgestandene.

In einem stillen letzten Gebet zur Nacht dankte Arno dem Herrn für diesen Tag und brachte auch an Eleonor noch Worte seines Glückes gegen den Himmel. Die Verstorbene hätte gewiss auch viel Glück heute mit Lisbeth und dem Geschehen empfunden.





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