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Kran, Gerüst, Balken und Farben

Mehrere Böcke standen auf dem Hof, dicke Balken lagen darauf. Die Rinde war abgehobelt und die Balken zu langen Vierkantformen verarbeitet.

Überall lagen Späne im Hof, ein Reisigbesen hatte die Späne in 3 größere Anhäufungen geschoben.

Mehrere Geflechtkörbe standen anbei, teilweise mit Spanabhub befüllt.

Ein Bogen- Spannbohrer stand an der Wand des Palas.

Gut gedrehte Seilerwaren lagen aufgerollt rechtsseitig des Palas- Einganges.

Ein kleinerer Korb mit Holzkeilen stand daneben, dort wo das Außengerüst ansetzte.

Ein Windenkran ließ das Aufzugseil im Wind tanzen.

Endlich hatte die Männer die Pause genommen.

Am Tisch, den die Männer im Hof behelfsmäßig aus Brettern über Holzstumpen aufgestellt hatten, saßen auf den Holzklötzen die 6 erschöpften Männer aus der Siedlung Drudenstein, die heute mit dem Hentschel gekommen waren.

Auch der Vater des Menz, ein älterer, kleiner Mann mit Rufnamen Jacobus war darunter.

Der Menz selbst hatte für dessen Unterkunft in der kleinen Ansiedlung vor der Draburg gesorgt, auch um seinen Vater das von Menz gut hergerichtetes Grubenhaus vorzeigen zu können. Der Menz war sehr stolz auf seine Arbeiten am Haus und auch hier auf der Burg.

Nachdem der Wernherr Rötlein seine Erkrankung im Winter überstanden hatte, brachte Wernherr  den Menz bevorzugt bei Diensten in der Burg unter. Wernherr Rötlein hatte vor  – so hatte es den Anschein- den Menz als Nachfolger zum weiteren Verwalterknecht einzuarbeiten. Die Umsicht von Wernherr Rötlein und seine Weitsicht hatten dazu beigetragen, diese Entscheidung zu treffen.

Menz war ein geschickter Seiler und konnte sehr gut Holzarbeiten verrichten- Wernherr besicherte die Nutzung dieser gottgegebenen Geschicklichkeit für die Dienste in der Burg.

Auch Ritter Arno hatte als Voigt hierfür sein Einverständnis gegeben.

Waffenknecht Andreas hatte sich ebenfalls durch seine Kraftanstrengungen beim Verbau der großen Deckenbalken für die Halle des Palas hervorgetan, ebenso der Christian.

Bevor sich Arno mit dem Bruder Ademar, mit Lukas und dem Tobias nach Quedlinburg und Gernrode vor 4 Tagen aufgemacht hatte, hatte der Voigt dem Wernherr und der Barbara die gute Versorgung der Männer ans Herz gelegt.

Der Palas- Bau hatte dieses Jahr Vorrang vor allem anderen, so hatte es Herr Arno gesagt.

Am heutigen Vormittag war nun der Balkenschluss für die Halle, den baldigen Festsaal des Herrn Arno, fertiggestellt worden.

Der Voigt wird sehr zufrieden sein.

Die erschöpften Männer waren es mit sich auch.

Ein Krug mit dünnem Met wurde am Tisch herum gereicht, aus Holzschalen wurde dicker Brei gegessen.

„Die Kranwinde macht gute Dienste, Leute. Lasst uns nachher noch einmal kräftig zupacken. So schaffen wir noch die zwei weiteren Balken heute hinauf, die ausgemessen sind für den Ausstieg oben. Ich werde den Fleiß von jedem bei Herrn Arno loben, Männer!" sprach Wernherr Rötlein.

Zwei Leute aus dem Dorf pflichteten bei, dass man die Balken noch hineinschaffen sollte in den Bau. Man musste einfach diesen sonnigen Frühlingstag heute dafür nutzen.

Die gute Magd Barbara brachte einen kleinen Eimer mit Brei zum Tisch- Nachschlag an dickem Getreidebrei. Lisbeth ging Barbara hinterher, legte einen Brotlaib zu dem bereits fast aufgezehrten Rest eines Brotleibes auf den Tisch.

„Los, junge Herrin!" sprach der Menz. „Schau dir unser Werk ruhig einmal aus dem Zugang an. Dein Vater wird Augen machen, wie fleißig wir geschafft haben!"

Lisbeth nickte. Barbara nahm Lisbeth am Arm und ging mit ihr zum Palas.

Über die kleinen Treppenstufen kamen sie in den kleinen Windfang vor dem Saal.

Links vom Windfang ging es in einen kleinen Raum, der als Kapelle angedacht war- aber auch im Bauabschnitt als Vorratsraum und zum Abstellen von diversen Sachen diente. Hier war auch schon eine gute Decke aus Holz aufgesetzt, der dem Raum besonderen und frischen Geruch nach Holz und Teer verlieh. Der Raum war recht dunkel, nur ein kleines Fenster an der linken Seite ließ Tageslicht hinein. Dies war so gewählt worden, weil an der Westseite kein Fenster von Voigt Arno gewünscht war, wegen des Apport darüber im Obergeschoss.

Rechts vom Windfang kam man in die Halle, den Festsaal.

Hier lagen allerlei Werkzeuge, Keile und Hölzer zwischen den Stützbeinen des Gerüstes, welches bis hinauf ragte und durch Bretterläufe an den Seiten geprägt war. Durch wenige große Schritte über Hindernisse gelangten die Frauen zum Treppenhaus, welches vom Saal links durch ein steinernes Portal betreten werden konnte.

Vater hatte zu Lisbeth einmal gesagt, dass massiv aus Stein gebaute Häuser- wie dieses Palas- etwas ganz Besonderes darstellten bei den Burgen und noch nicht so sehr verbreitet sind. Auch die Mehrgeschossigkeit des Baues sei ein Ausdruck von Macht und Stärke der Burg. Im Saal können Versammlungen und Festlichkeiten stattfinden und Gäste gut bewirtet werden.

„Komm, Lisbeth, lass uns ruhig einmal hinauf gehen. Wenn's die Männer sagen, wird es schon richtig sein."

Die Frauen stiegen vorsichtig die Wendelstufen hinauf. Auch hier lagen Späne herum, kleine Holzkeile und anderes.

„Diese steinerne Treppe hier haben seinerzeit gute Leute gesetzt. Ich kann mich noch daran erinnern- Stufe für Stufe haben die Männer damals hier eingemessen. Die Steine wurden damals von weit her aus einem Steinbruch angefahren und hier im Hof gehauen. Hier- Liesbeth- sieh nur."

Barbara zeigte an den Steinen eingeschlagene kleine Zeichen.

Lisbeth erkannte wiederkehrend an der Treppe und dem seitlichen Stein die gleichen kleinen Symbole in Abständen wieder.

„Was ist damit? Was hat das zu sagen, Barbara?" fragte das junge Fräulein.

„Ich habe damals die gleiche Frage an den alten Voigt gestellt- viele Jahre ist das nun schon her und man kann sie immer noch erkennen. Dies sind Signaturen der Steinhauer. Wer die Steine bearbeitete, zeigte damit seine Arbeit. Jeder Steinsetzer hatte sein eigenes Zeichen- das war wegen dem Lohn so gemacht worden. Wer den Stein gezeichnet hatte, hatte ihn hergestellt und behauen und wurde danach entlohnt." erklärte die Magd.

Auf dem Treppenabsatz für das Obergeschoss blieben die Frauen stehen.

„Wie hat es dir denn dein Vater beschrieben, Lisbeth?"

„Also Barbara." erklärte Lisbeth. „ Hier links, also dann später über der Halle wird der Wohnraum sein. Dort wird dann auch geschlafen. Der Raum ist sehr groß. Der Fußboden wird mit Teppichen ausgelegt werden. Der Raum ist auch gleichzeitig die Kemenate, da wir hierfür keinen gesonderten Platz haben. Hier rechts ist der Apport nach außen gehend. Und oben darüber sind drei Kammern vorgesehen. So wie Vater beschrieb sind diese für Gäste vorzuhalten oder falls Vater einen Pagen oder Knappen in den Dienst bekommt. Das große Gästezimmer soll für edle Gäste hergerichtet werden."

„Wenn du es mir so schön beschreibst, kann ich es mir schon jetzt gut vorstellen. So nun komm, junge Herrin. Die Männer werden bestimmt gleich wieder weitermachen wollen. Ich möchte dann auch nicht im Wege stehen. Und wir zwei wollten doch heute noch Stoffe einfärben."

Die Frauen gingen wieder hinab und durch den Windfang ins Freie hinaus.

„Der Palas wird schön Barbara, nicht?"

„Aber ja Lisbeth."

„Vater sprach auch davon, dass er im Dorf gerne noch einige Grubenhäuser für die Leute anlegen lassen will. Dort könnten dann Werkstätten und auch Lagerräume entstehen, die sich auch gut gegen den Frost halten. Diese Idee ist Vater wohl im Winter gekommen, denn Grubenhäuser können wohl gut Wärme halten."

„Nun Kind, davon versteht mein Mann, der Wernherr, sicher mehr als ich. Komm, wir nehmen noch einen Korb Späne und trockene Rinde mit in die Küche- die verheizen wir gleich im Feuer."

Lisbeth musste nicht ein zweites Mal gebeten werden, denn die Arbeiten mussten getan werden. Sie hatte seit Kindesbeinen Arbeiten mit verrichten müssen und kannte sich um die alltäglichen Abläufe gut aus.

Aus Lisbeths Sicht war es nur schade, dass ihre Mutter all dies hier auf Draburg nicht mehr erleben konnte. Sie wäre bestimmt stolz auf alle gewesen.

Mutter Eleonor – so hatten sehr viele Leute immer gesagt- sei eine sehr schöne Edelfrau gewesen, stolz und anmutig. Lisbeth sei der Mutter auch aus dem Gesicht geschnitten, sagte der Vater.

Der Vater hatte Lisbeth auch viele der höfischen Sitten gemeinsam mit Lukas beigebracht. Dies sei wichtig, um sich angemessen zu bewegen- hatte Vater Arno zu Lukas und Lisbeth gesagt. Höfische Sitten sind auch Teil von Lukas Pagenausbildung- allerdings mag Lukas diesen Unterricht genau so wenig, wie das Erlernen von Bibelkenntnissen. Viel lieber übte sich Lukas im Kräftemessen mit den Waffenknechten oder übte mit den Waffen.

Lisbeth bedauerte, dass es weder hier auf der Burg noch in der Draburger Siedlung Mädchen ihres Alters wohnten.

Im Dorf gab es die vierjährige Holzer- Tochter und noch die achtjährige Marianne Ganz. Mit beiden Mädchen spielte Lisbeth ab und zu, aber eine Gleichaltrige gab es hier nicht.

In Drudenstein hatte Lisbeth bei einem Besuch mit Vater Arno einmal ein Mädchen in ihrem Alter gesehen. Aber dies Mädchen war um jedes Wort verlegen gewesen, fast verstockt. Lisbeth glaubte, das Mädchen muss viel arbeiten. Ihr stand der Kopf nicht an den gleichen Dingen, wie Lisbeth.

Aber Vater Arno hatte angekündigt, dass er noch in diesem Frühjahr nach Bodfeld zum Hof wollte. Lisbeth und Lukas sollen ihn dann begleiten.

Vielleicht – so hatte Lisbeth die Hoffnung- kann man dort eine Freundin finden.

Die Magd Barbara war sehr lieb und fürsorglich mit Lisbeth. Auch war Barbara geduldig, Lisbeth verschiedenste Abläufe im Haus zu erklären.

Auch über Sachen, die man nur unter Frauen besprechen möchte, konnte die Magd Barbara guten Rat geben. So hatte die Barbara auch erzählt, wie sie den Wernherr seinerzeit kennen lernte und wie verliebt und verlegen sie damals war.

Verliebtheit muss- Barbaras Reden nach- etwas Besonderes und Schönes sein. Und anders, als man seine Familie oder Gott liebt.

Lisbeth konnte sich dieses Gefühl jedoch- trotz der lebhaften Schilderungen der Magd- selbst nicht recht vorstellen. 'Die junge Herrin wird es schon merken, wenn es der Rechte für sie ist!'- hatte die Magd Barbara immer gesagt.

Lisbeth waren diese Gedanken jedoch im Moment fern. Die Jungen und Männer, die sie bisher kennen lernte, hatten Lisbeth solch ein Merken noch nicht erleben lassen. Daher schob Lisbeth diese Gedanken in weite Zukunft.

Sie hatte ja auch den Lukas und den Vater.

Bessere Burschen gibt es bestimmt im ganzen Land hier nicht. Und ein geringerer Bursche als diese Zwei würde sicherlich auch nicht ihrer Aufmerksamkeit würdig sein.

Die Färbekräuter kochten die Frauen jetzt in einem Eimer auf. Der Sud wurde immer aufs Neue von der Barbara geprüft. Es waren vor allem auch Blätter und einzelne Blüten, die ein kräftiges Rot bringen sollten.

Der Vater sollte bald einen neuen und gut ansehnlichen Leinenumhang- Überwurf erhalten, den Lisbeth selbst am Rand mit einem schmalen Bändergeflecht verzieren und benähen wollte. Dies würde den Vater bestimmt noch stattlicher erscheinen lassen und ihn gut abheben von anderen Leuten. Über dem Kettenwams oder der Filzweste gäbe dieser Leinenumhang sicher ein gutes Bild.

Die Magd Barbara hatte den Umhang auch vorher schon gebeizt. Hierdurch sollen die Farben leuchtender und haltbarer werden für den Umhang. Beizen bindet die Farbe besser, sagte die Magd. Der Stoff des Umhanges wurde deshalb schon vor einer Woche lange in einer scharf riechenden Flüssigkeit gekocht für eine Stunde.

Die Färbebrühe war schon von Lisbeth selbst gut vorbereitet. Lisbeth hatte hierzu Pflanzenteile in einem kleinen Drehmühlenstein vermalen und über Nacht in kaltem Wasser stehen lassen.

Nun wurde dieser Sud aufgekocht und die kleinen Pflanzenteile abgehoben.

Nach Einlegen des Stoffes darf er nur eine Stunde vorsichtig bewegt werden im Sud. Dann noch einmal für eine Stunde leicht kochen- so hatte Barbara angewiesen.

Am Abend nach dem Essen kam die Barbara dann zu Lisbeth.

„So, Mädchen. jetzt wollen wir den Stoff mal herausholen. Dann spülen wir ihn kalt ab und lassen den Stoff hier in der Küche trocknen. Morgen Mittag sehen wir dann, ob es schon gut an Farbe hat."

Ein Gelb und das Grün gingen wohl am einfachsten herzustellen. Rainfarn und Brennnessel sind hier wohl gute Färbestoffe, auch Rosskastanie kann man dafür verwenden. Rot hingegen ist eher selten. Mit Schöllkraut und Walnuss haben sie in guter Mischung ein rotbraun erhalten- kräftig rötlich sah der Sud schon aus.

„Sehr gut, mein Kind. Wir wollen noch ein Wappen besticken, wenn wir den Wappenschild deines Vaters gesehen haben. Diese Arbeit wird ein Meisterstück werden, da bin ich gewiss Lisbeth."

Das Lob der Magd machte Lisbeth stolz.

„Ja Barbara. Das gibt eine gute Überraschung."

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