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Italien- Die Brücke

Noch stand man bei Neapel im Lager.

Ein Ortskundiger mit Namen Farinio wurde drei Tage vor dem Losschlagen im Lager zugeteilt. Er sollte zu der aufzuklärenden Brücke führen und vor Ort Hilfe geben, wenn man mit den Leuten reden wollte. Der Mann verstand sich auch ein wenig auf die deutsche Sprache, war seinem Reden nach ein Gefolgsmann Pandulf II..

Arno ließ sich wie die anderen Männer mit Proviant für vier Tage für sich und den Grauen ausstatten. Auch wenn der Rappe Argo als Reittier verlockend war, die Erfahrung und Ruhe des Grauen war es, die Arno den Vorzug für das Pferd geben ließ.

"Christian, ihr bleibt in jedem Fall beim Tross. Klebt am Heerzug, wie Fliegen am Honig. Ich werde Euch zu finden wissen. Sollte sich ein kriegerischer Tag für mich ergeben und ihr hört davon, so versucht, mich zu finden. Nutzt bis dahin das Zelt hier im Lager und verstaut alles gut."

"Herr Arno, welche Waffen wollt ihr bereit gelegt wissen?"

"Schwert, Schild, Spieß und Armbrust mit reichlich Bolzen in der Tasche. Damit sollte ich gerüstet sein. Für die Aufklärung brauch ich die Rüstung nicht. Leicht zu bleiben, heißt schnell zu sein. Gebt mir auch reichlich Tuch und Stricke mit, falls ich dem Grauen die Hufe umwickeln muss oder Feinde binden."

"Das machen wir. Morgen früh ist alles bereit!"

Arno ging zum Zelt des Kucksburgers. Auch hier waren die Knechte am Bereitstellen für das Unternehmen. Arno ging einfach in das Zelt.

"So ich nicht störe- Was gibt es an letzten Überlegungen?"

"Man wird uns gut drei Tage geben, die Brücke auszuspähen und zu nehmen. Dann gilt es, diese zu halten bis das Heer kommt. Wie- wird uns überlassen."

"Ich verzichte, wie auch Herr Leno, auf die schwere Rüstung. Wir nehmen mit den Armbrüsten Fernwaffen an uns mit guter Wirkung und die normal geführten Waffen. Schwert und Spieß. Wenn die erste Brücke durch die andere Abteilung gesichert ist sollten wir uns recht nahe zu unserer Brücke bewegen. Zwei bis drei Leute sollten sie erst einmal ausspähen, bevor wir blindlinks drauf zu losschlagen. Ich würde zum Spähen gehen wollen, der Farinio muss unbedingt dabei sein. Doch lasst es uns erst mal dorthin gelangen. Ist eine Besatzung dort und eine eigene Besetzung der Brücke machbar, so wird uns etwas einfallen."

"Ein guter Vorschlag, Arno. Den Bukstatiner könntest du mitnehmen. Der scheint mir recht gut geeignet."

"Meine Knechte hätten auch gut dafür getaugt. Zu schade, dass es ohne sie loszuziehen gilt. Der Andreas versteht sich auf so etwas ausgesprochen gut."

"Mich verwundert, dass es bis hierher so ruhig für uns ging- kaum, ja fast kein Widerstand von den Herren der Region. Und nun auf einmal soll ein Kerl mit harter Schale dastehen? Der Susenburger neidet den Schwaben immer noch den Erfolg am Kastell- und die Beute. Jetzt nachdem sein Könner, der Hofkaplan, verstorben ist, scheint er noch griesgrämiger geworden zu sein. Ich hoffe, er gefährdet den Auftrag nicht."

"Wir werden sehen. Vielleicht machen die Neapolitaner nur viel Wind um nichts. Wir werden alsbald losreiten, so die Vorbereitungen getroffen sind."

Kurz darauf ritt die Abteilung mit zwei weiteren, die ebenfalls Übergänge zu sichern hatten, aus dem Lager.

Während eine erste Abteilung eine Furth aufzuklären und zu sichern hatte, was alsbald gelungen war, hatte die zweite Abteilung ebenfalls eine Brücke auszuspähen und sodann zu sichern. Auf Grund der Unentschlossenheit des Hauptmannes dieser weiteren Abteilung verzögerte sich die Sicherung der unbewachten Brücke und die Abteilung um Arno und den Kucksburger kam erst am Tag darauf zum Voranbringen der eigenen Aufgabe.

Drei Fußstunden lagen zwischen diesen Brücken. Zu Pferd schnell zu erreichen, doch musste stets das Auge der Männer wachsam sein, Vorsprünge überprüft und mögliche Hinterhalt- Gelegenheiten abgeschätzt und untersucht werden.

Farinio, der ortskundige Führer und Sprachkundige leistete hierbei guten Dienst, gab Hinweise zu den Zuwegen in die Berge und befragte Bauern, wo es geboten schien und man sich auch offen zeigen konnte, ohne die Gefahr einer Entdeckung durch die Salernoer zu haben.

Als man nun 10 Minuten vor der Brücke war, gab Farinio einen guten Hinweis, wo man die Pferde gedeckt in ein kurzes Seitental führen konnte. Hier war ein ungenutzter älterer Steinbruch, in dessen Rund die Tiere geschützt vor fremden Blicken stehen konnten.

Der Spähtrupp aus den Rittern Martin von Bukstatin, Leno von Stapelburg und Arno von Draburg machte sich auch gleich mit dem Farinio an den Aufstieg zur Höhe, um sich von dort unter den Bäumen der Brücke anzunähern.

Noch hatte man die gute Hoffnung, diese Brücke ebenso unbewacht vorzufinden, wie die vorherige Brücke und die Furth am Eingang des Tales. Doch erstarb diese Hoffnung beim Anschleichen auf einen Felsvorsprung, von welchem alles gut einzusehen war.

Als man von hier aus ins Tal herunter schaute, sah man dort auf der anderen Seite der Brücke zuerst nur drei Bewaffnete der Salernoer- leicht bewaffnet mit Schild und Speer sowie Langdolchen. Zwei Sperrbalken waren bereit gelegt worden, die schnell an die Brücke heran gezogen werden konnten, um damit wirksam Heranreitenden ein Hindernis zu bereiten.

"Die Mühle! Kein Müller mehr dort!" sagte Farinio leise.

Alsbald jedoch nahm man auch wahr, dass die linksseitig der Brücke liegende Mühle wohl das Quartier der Salernoer Wachknechte darstellte. Einen Wortführer dieser Knechte oder einen Ritter konnten die Späher um Arno nicht erkennen.

Den Fluss zu umgehen ließ die Zeit nicht zu, auch war er wegen der hohen Fließgeschwindigkeit kaum von einem Mann in Rüstung zu durchschwimmen.

Eine List musste her.

Zuerst überlegte man, zwei Leute vorzuschicken um einen Verwundeten vorzutäuschen, der zusammenbrach diesseits der Brücke. Damit wollte man die Leute anlocken. Doch wenn die Wachen dies nicht bekümmerte, war das Risiko um so größer.

So entschloss man sich, mit einem Karren eine Annäherung auf die Brücke zu schaffen, sich an der Brücke dann offen zu zeigen, vom Karren zu springen und die Wachknechte zu überrumpeln. Andere Ideen kamen den Leuten auch am Steinbruch kurz darauf nicht.

Ein erster zweirädriger Pferdekarren, der in Richtung der Brücke fuhr, erschien zu klein dafür.

Nach einigem Warten wurden die Männer belohnt- ein hochbeladener Karren mit zwei Achsen und zwei träge wirkenden Ochsen wurde von einem älteren Bauern herangeführt und angehalten. Einige klimpernde Silberlinge für die Hand und die gestenreiche Zusage von Farinio und den Rittern , dass Ladung und Tieren kein Schaden entstehen soll, überzeugten den Mann. So wurde dann Farinio im Steinbruch zum Bauern um staffiert und die Ladung so geschoben, dass drei Mann auf den Karren kamen- Armbrüste im Anschlag und gedeckt durch Holz und Stroh. Die anderen Ritter sollten bei dem Handstreich anreiten, so die Wachen der Brücke überrumpelt schienen. Dann würde man sich der Mühle annehmen müssen, um die Brücke gut gesichert zu haben. Dietmar von Klinto und der Bauer verblieben im Steinbruch, bis sie Kunde erhalten über den Ausgang des Unternehmens.

Wie lange besprochen, rollte vor der Abenddämmerung der Wagen zur Straße vor und bog nach rechts zur Brücke- nun geführt von dem "Bauern" Farinio.

Arno instruierte Farinio über den Karrenrand hinweg nochmals, dass er- wenn man bei den Wachknechten der Brücke ankam- den Salernoern zuerst ruhig und freundlich begegnen solle. Wenn sich die deutschen Ritter zeigten, um loszuschlagen, solle er bei Seite hinter dem Karren in Deckung gehen.

Schier endlos langsam trotteten die zwei Ochsen dahin. Es war ein Glück, dass kein Mann oder Karren entgegen oder hinterher kam, um das Geplante zu stören.

Der Karren kam an die Brücke und auch langsam darauf. Die Männer machten sich noch flacher auf dem Karren, kaum dass sie durch die Ritzen etwas wahrnehmen konnten.

Ein Salernoer Wachknecht hob die Hand- gebot Farinio zu halten. Farinio klopfte einem Ochsen wohl auf den Leib, redete dann ruhig etwas.

Zwei der drei Wachen von der Sperre kamen näher, um den Wagen zu besehen. Farinio ging langsam am Karren vorbei, tuschelte deutsch: "Zwei Männer kommen!".

Einen Wachknecht konnte Arno sehen durch die Ritzen und Holzspalte.

Arno prüfte den Bolzen auf der Armbrust.

Ritter Leno ließ sich langsam nach hinten gleiten.

Wieder sagten die Salernoer etwas zu Farinio, der unbescholten tat. Die Stimmen waren schon sehr nahe.

Mit Fingern zeigte Arno dem Ritter Martin von Bukstatin an, dass man sich nun zeigen müsse. Drei- Zwei- Eins. Los! Los!

Mit Zusammenballen der Faust richteten sich Ritter Martin und auch Arno auf dem Karren auf die Knie auf und Ritter Leno ließ sich hinten vom Karren rutschen. Ein Jeder versuchte die Salernoer mit den Armbrüsten zu erfassen.

Dies gelang und die nahestehenden Wachknechte starrten entsetzt auf die Bolzenspitzen, welche auf sie gerichtet waren. Doch keiner schoss einen Bolzen ab.

"Farinio! Sag den Männern, dass hier keiner sterben muss! Sie sollen die Waffen strecken und auf den Boden legen, von sich wegschieben."

Farinio redete schnell auf die zwei Wachknechte ein, wohl auch wiederholte er seine Worte- so wie Arno es wahrnahm.

Arno schaute den langen, dünnen Salernoer mit dem Spitzbart fest und böse entschlossen an, Arno hob die Augenbrauen und schob die Armbrust noch ein Stück nach vorn.

Der Lange reagierte wie benommen, gab den Spieß auf den Wagen und hob die Hände. Auch Ritter Martin hatte wohl gleiches erreicht, ein Speer und ein Schild wurden auf den Wagen gegeben. Leno winkte die beiden hinter den Wagen. Alles lief schnell und wortlos ab.

Der dritte Salernoer am Ende der Brücke schaute zwar, konnte aber mit dem für ihn kaum deutlichen Getue hinter dem Wagen nicht viel anfangen. Vielleicht hatte er noch nicht einmal Blick auf die zwei knienden Männer mit Armbrüsten auf dem Wagen hinter ihrer Deckung erhalten. Vielleicht sah er etwas, wusste jedoch wegen Unerfahrenheit damit nicht viel anzufangen. Sicher mutmaßte der dritte Salernoer, dass der Wagen kontrolliert wurde.

Nun rutschte Ritter Martin langsam hinten vom Karren. Leno und Farinio banden schon die Hände der zwei Wachen.

"Wir müssen jetzt schnell zu dem Dritten!"  gebot Arno, als auch er vom Karren herunter kam.

"Macht ihr Zwei das! Diese Zwei hier sind gleich am Karren gebunden." gab Leno als Einwand. "Wir folgen gleich nach."

Farinio band hastig die Wachen weiter, während Leno nun seine Armbrust wieder an sich nahm.

Fest entschlossen blickten sich Martin und Arno an, nickten sich zu.

Schnell laufend kamen die Beiden hinter dem Karren hervor. Das Schwert schepperte Arno an der Seite. Die Armbrust festhaltend stürmte er so gut es ging voran.

Der Wachknecht stutzte im Angesicht der zwei heranlaufenden Ritter, wusste vor Schreck nicht, was er tun sollte, versuchte dann jedoch hinter einen der Sperrbalken zu kommen.

Doch hatte er die Chance, nach weiteren Leuten zu rufen vertan, als Martin von Bukstatin vor ihm auf der anderen Seite des Sperrbalken ankam und mit einer Geste anzeigte, der Mann soll die Arme heben, soll ihn kein Bolzen treffen.

Der Kerl  ließ den Speer einfach zur Seite fallen und versuchte, den Gürtel mit dem Dolch in Aufregung aufzumachen. Ein junger Mann, kaum 18 oder 20 Jahre.

Arno ging um den Sperrbalken zu ihm, schob den Speer mit dem Fuß erst einmal weit beiseite und zeigte dann mit dem Finger vor dem Mund, dass der Wachknecht Ruhe halten solle.

Farinio kam nun mit großen Augen näher. Offenbar wollte er helfen.

Auch hier redete Farinio einige Worte mit dem Jungknecht, zeigte dann auf die Mühle.

Zur Antwort kam, dass Vier dort in der Mühle seien. Ablösung? Nein, nicht so schnell.

Farinio hastete dann zurück zum Karren, während Arno unter Anstrengungen und mit Martins Schutz die Sperrbalken weiter von der Brücke wegzog. Hinten am Weg kamen nun Kuno von Kucksburg, Thilo von Susenburg und Karl von Badersleben angetrabt.

Leno von Stapelburg war wirklich nicht zu sehen hinter dem Karren und die Beine der Gefangenen konnte man hinter den Zugtieren nur mit Mühen ausmachen. Offenbar hatte der junge Salernoer Bewaffnete wirklich nichts erkennen können von dieser Seite der Brücke.

Arno freute der Ablauf der Unternehmung bis hierhin. Die Mannschaft an der Brücke war ausgeschaltet und zumindest die Brücke erst einmal in der Hand der eigenen Truppe. Nun noch die Mühle. Die Gefangenen mussten von hier weg bevor sie auf dumme Gedanken kamen, zuerst vielleicht auf den Karren und in den Steinbruch bringen? Kuno sollte entscheiden.

Farinio brachte den Ochsenkarren über die Brücke und stellte den Karren hinter der Zuwegung zur Mühle an die Straße. Die Salernoer gaben keine Worte, jedoch schien der Lange mit Spitzbart unzufrieden. Er scholt auf den jungen Mann mit einigen Worten, bekam von Leno einen Tritt und gab dann unter Blicken seiner Enttäuschung und Kopfschütteln Ruhe.

"Wir binden die Männer an die Bäume dort! Jeder an einen eigenen Baum!" wies Kuno von Kucksburg leise gesprochen an und zeigte auf einige abseits stehenden Bäume.

Vom Karren abgefesselt, jedoch an Händen gebunden, wurde diese zwei Knechte und der junge Knecht von der Brücke durch Thilo, Martin und Arno zu den Bäumen geschafft und mit den durch Leno herbeigebrachten Seilen mit den Armen, Beinen und Sitzend um die Bäume gefesselt.

Karl von Badersleben brachte auch die Pferde hierhin.

Herr Kuno behielt Weg und Mühle gut im Auge.

"Was treibt ihr da, Karl?" fragte Martin von Bukstatin den Karl von Badersleben, der sich nachdem die Zügel der Pferde an Ästen festgezurrt waren an den Gefangenen zu schaffen machte.

"Ich such mir, was die Leute an Wertvollem haben."

"Das macht später! Noch ist die Mühle nicht gewonnen und drei Knechte unter Waffen dort!"

"Zündet die Mühle an. Dann kommen die schon freiwillig!"

"Lasst von den Leuten endlich ab!"

Widerstrebend erhob sich Karl von Badersleben von dem jungen Knecht.

Kuno von Kucksburg winkte seinen Männern, näher zum Karren zu kommen. "Wie gehen wir es an?", fragte er ins Rund.

"Wenn die dort auch so kampfesmüde sind, sollten wir sie mit Rufen rausbekommen.", empfahl  Ritter Martin.

Arno nahm sich einen Speer, den der junge Salernoer hatte fallen lassen.

"Farinio? Ich klopf damit an! Ihr sprecht mit denen! Ohne Waffen sollen sie einzeln heraus kommen und sich binden lassen. Nur so kommen die Kerle davon! Sonst fliegen Bolzen oder wir legen Feuer an die Mühle!"

Farinio nickte.

Arno schaute sich die Mühle an. Zwei kleinere Fenster, die in Richtung der Brücke gingen, ein kleines zum Tal- doch durch keines konnte ein Mann ungesehen herausschlüpfen- so blieb nur die Tür.

"Armbrüste an die Fenster, einer mit Armbrust bei mir!" befahl Arno entschlossen, sich schon auf die Mühle zu bewegend und den Speer fest in der rechten Hand. Leno folgte mit Thilo von Susenburg sofort nach. Auch Karl von Badersleben und Kuno von Kucksburg folgten mit gezogenem Schwert.

Nur Ritter Martin blieb mit der Armbrust an der Straße, um die Gefangenen, den Weg und die Mühle zu beobachten.

Thilo von Susenburg nahm das vordere kleine Fenster, legte die Armbrust an. Leno von Stapelburg, Karl von Badersleben, Farinio folgten Arno vor die Mühle an die Tür und Herr Kuno schlich an die Rückseite zum Tal hin.

In der Mühle klapperte jemand mit Schüsseln, wie es schien. Ein Anderer hustete in einer Ecke links, sprach ruhig einige Worte im Haus.

Die Tür gab einen Lichtspalt, so dass Arno erkennen konnte, dass sie nicht verriegelt war. Arno sah Farinio an- der nickte.

So war es nun Zeit, sich vorzustellen- Mit dem Speer schob Arno die Tür flink auf und verschaffte sich einen Überblick. Rechts ein Mann, der Arno mit dem Spieß erkannte und große Augen machte. Im dämmrigen Innenraum sah man noch einige Füße an der hinteren Seite- wohl zwei Leute, die schliefen. Ein kurzer Blick um die Ecke und "der Hustende" war auch ausgemacht- also Vier Leute!

"Los! Raus mit Euch!" herrschte Arno in den Raum.

Herr Leno zeigte sich mit der Armbrust und auch Karl von Badersleben mit Schwert sorgte für einen Wehrbereiten Anblick.

Der Wachknecht an den Schüsseln gab "dem Hustenden" einen Blick, hob die Hände, um sich zu ergeben.

Arno blickte erneut vorsichtig in den Raum.

Als er erkannte, dass "der Hustende" wohl unentschlossen schien, was er tun sollte, trat Arno kurzentschlossen in den Raum der Mühle schnell mit zwei Schritten, packte den Wachknecht der grade zu stand und zog ihm am Arm kräftig aus dem Bau.

Nochmals rief Arno "Hände hoch und raus aus dem Haus!"

Karl von Badersleben griff vor der Mühle nach dem gefangenen Mann, trat gegen dessen Bein und drohte mit dem Schwert. Darauf hin kniete sich der gefangene Mann vor dem Baderslebener hin.

Farinio rief nun seinerseits ebenfalls in den Raum hinein in italienischer Sprache.

Der Hustende war immer noch in Arnos Blick. Arno hatte den Speer auf den Mann gerichtet, mit der linken Hand machte Arno eine Handgeste, die anzeigte, näher zu kommen und aus dem Haus zu treten.

Doch der Salernoer, der "Hustende",  tat nicht dergleichen. Statt dessen öffnete er mit seiner linken Hand den Schiebeladen am Fenster, um zur Brücke zu blicken. Die rechte Hand griff nach dem Dolch.

Doch wen der Mann statt der Brücke kurz am Fenster erblickte, war Herr Thilo von Susenburg, die Armbrust fest eingezogen und im Anschlag.

Der Hustende sagte noch ein derbes Wort- bevor der Bolzen ihm hart in den Kopf einschoss und der Mann durch die Wucht des Bolzeneinschlages nach hinten umfiel.

Der Bolzen aus Thilos Armbrust erfüllte das Schicksal des Italieners.

Arno ging selbst kurz und schnell in die Knie hinab- aus Überraschung und eigener Sorge..

Wie benommen durch den Lärm und den Aufschlag des toten, eigenen Mannes erhoben sich die zwei unausgeschlafenen Wachknechte sofort von deren Lager, rissen augenblicklich die Arme hoch.

"Avanti! Avanti!" gab Arno den zwei müden Knechten zu verstehen winkte sie mit der linken Hand nunmehr zur Tür- die jedoch ihren toten Mann am Boden vor Hast zur Tür fast noch traten. Mit erhobenen Armen kamen auch diese Zwei nun heraus.

Arno blickte hinter die Tür, ging einige Schritte, stakte dann mit dem Spieß in die Strohschütte. Eine Bodenklappe war offen, doch auch hier war keiner unten zu sehen.

Leno an der Tür gab Kunde "Keiner mehr da! Wir haben alle."

Arno war unzufrieden mit dem Handstreich. Herr Thilo hatte fast ohne Zögern geschossen, dem Mann keine Chance gegeben. Die anderen Salernoer waren im Moment nock unter dem Eindruck des Erlebten- doch deren Angst könnte sich auch sofort gegen die Leute richten.

"Bindet sie! Doch hier hinter der Hütte!" wies Herr Leno an.

Arno und der Baderslebener sorgten dafür.

Kuno von Kucksburg kam von der Rückseite der Scheune, besah kurz die Gefangenen, welche hinters Haus gebracht wurden und verschaffte sich dann in der Hütte einen Überblick. Auch Kuno schien nicht gut auf den Toten zu sprechen zu sein.

"Was nun? Was machen wir mit dem Toten?" fragte Martin von Bukstatin.

"Liegen lassen. Seine Kumpane sollen morgen, wenn der Zug passiert für dessen christliches Begräbnis sorgen." gab Herr Kuno zurück. "Farinio? Befragt die Gefangenen- alle und einzeln. Ich muss wissen, ob sie eine Ablösung erwarten oder auf sich gestellt waren. Auch wo sie herkommen und wie viele Männer dort noch sind. Versucht etwas heraus zu bekommen- doch mit Worten! Stellt denen dar, dass sie morgen gehen können- so sie unbewaffnet bleiben."

Die Befragungen gingen nur schleppend voran. Farinio erfragte im Beisein der Deutschen zuerst von den Leuten der Mühle alles Angesprochene. Die Ritter durchsuchten hierbei die Gefangenen- nach Waffen und Brauchbarem.

Diese Leute waren entweder verstockt gegenüber den Deutschen nach ihrer Niederlage oder sie trauten den Rittern nicht, da kurz zuvor ja einer der Ihren vor den eigenen Augen näher zu Gott gebracht worden war.

Erfolgreicher verliefen die Befragungen bei den Männern, welche an die Bäume auf der anderen Seite des Weges  gebunden waren. Diese hatten den Kampf an der Mühle nicht sehen können. Nach der Einnahme der Mühle stand jedoch auch für diese Männer fest, dass Gegenwehr kein guter Ratgeber mehr war.

Gerade der dünne, lange Knecht mit dem Spitzbart schien redselig. Er gab an, seit 5 Tagen mit den anderen Knechten hier an der Brücke auszuharren. Eine Ablösung durch andere Knechte würde in zwei Tagen erwartet. Stammen würden sie zum Teil aus Salerno oder kleinen Fischerorten an der Küste westlich Salerno, sie seien allesamt im Dienste des Herzoges Manso von Amalfi erst zusammen gekommen. Hergekommen sei man zu Fuss von Salerno- nur bei der ersten Wache war noch ein Edler vor Wochen einmal dabei. So recht sicher über die Besatzung von Salerno sei man sich nicht, man vermute jedoch deren Hörigkeit auf Herzog Manso. Jährlich seien sie unter Pandulf  gegen die Sarazenen und auch die Griechen ins Feld gezogen. Seit Pandulfs Tod ist es für die Einfachen jedoch unter Manso immer schwerer geworden, die eigenen Aufgaben daheim fertig zu bringen.

Als Farinio eben diesen Männern am Baum mitteilte, dass die Deutschen sie bei Eintreffen und Passage des Heerzuges laufen lassen wollen, schienen sie beruhigter. Unangenehm blieb die harte Fesselung- sie ertrugen dies jedoch schweigend, bekamen auf Bitten Nahrung und Wasser. Allerdings wurde verweigert, der Notdurft entfesselt nachgehen zu können, so dass die Gefangenen alsbald allesamt in ihrer eigenen Pisse saßen. Bei einem der Gefangenem am Haus kam am folgenden Morgen noch mehr hinzu.

Die Informationen schienen glaubhaft.

Auch wenn die Salernoer Waffenknechte gefesselt waren und deren Ablösung wohl noch ausstand- Kuno wies deren Bewachung an.

Die Pferde wurden nachgeholt und am hinter der Mühle weitergehenden Weg unter die Bäume am Tal gebunden. Der Bauer bekam seinen Karren zurück und war es zufrieden.

Zwei Männer wachten oberhalb der Brücke über das wenige Geschehen in dieser Nacht.

Dann kam der Tag der Heerschau. Sollte das Heer schnell aufgebrochen sein vom Lager und sich gut und schnell bewegen können, so konnte man vielleicht um die Mittagssonne mit dem Eintreffen der ersten Ritter rechnen.

Man besah sich die spärlichen Fundstücke, welche von den Gefangenen und deren Habe an Mann und von der Mühle stammten.

Bis auf die Waffen und etwas Verpflegung war nichts Brauchbares dabei. Karl von Badersleben und Ritter Thilo von Susenburg hatten sich hier mehr erhofft. Herr Friedel von Michelfeld ebenfalls.

Martin von Bukstatin und Arno hatten gegen Mittag vom Hügel am Weg die ersten Deutschen Reiter jenseits der Brücke auf dem Wege ausgemacht- zur Erleichterung aller.

Die berittene Vorausabteilung bestand aus Schwaben, die im Angesicht der eingenommenen Brücke nach kurzem Gespräch weiterritten, als sich ein weiterer, größerer Trupp von bewaffneten Deutschen auf dem Weg hinten zeigte.

Dann schien der Strom an Berittenen mit einem Schlage nicht mehr enden zu wollen- zog im Schritt über die Brücke und an der kleinen, "siegreichen" Abteilung von Herrn Kuno schier endlos vorbei.

Die Salernoer wurden an den Bäumen zuerst abgebunden und zur Mühle gebracht. Erst jetzt konnten auch sie den Toten besehen. Der Jüngere, welcher gestern abends noch an den Sperrbalken gestellt war, schien den Toten besonders zu betrauern- wie Farinio kund gab, war der tote "Hustende" wohl der Onkel des jungen Mannes.

In der Zeit, in der Kutschen von Edlen- wohl auch der Kaiserfamilie- die Brücke passierten, wurde das Grab für den Toten durch die Salernoer ausgehoben an der Mühle.

Ein Ritter in edler, kostbarer Rüstung ritt näher und erfragte den Verlauf der Aktion an der Brücke, was Kuno von Kucksburg sodann mitteilte. Dann ritt der Ritter wieder davon.

Erste Karren des Begleittrosses kamen auch alsbald in Sicht. Nun war es an der Zeit, die Gefangenen in die Wälder hinter der Mühle zu entlassen- mit Worten der Mahnung, dass man sie nicht wieder unter Waffen auf der Gegenseite sehen wolle.

Mit spärlichen Beutestücken und den eigenen Pferden erwartete man nun die eigenen Knechte an der Brücke.

Diese Unternehmung war gelungen- ohne Verlust!

Dies war für Arno auch das Entscheidende- Ein Sieg mit hohem Blutzoll ist ein schlechter Sieg.

Nun war der Weg nach dem nahen und befestigten Ort Salerno frei.

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