Große Pläne
Der Winter war hart für Tier und Mensch.
Und er zeigte den Leuten auf der Draburg gleich von Beginn an, wo noch mehr getan werden musste.
Schon zu Beginn des Winters hatte man den Bedenken des Schäfers Bodo Gehör geschenkt und zu den zwei bestehenden Ställen für die Tiere noch einen weiteren schnell und behelfsmäßig errichtet, bevor der Boden fror. Dadurch hatte man das Großvieh noch rechtzeitig gut untergestellt.
Aber an Milch wurde es knapp in den Wintertagen. Auch Fisch war sehr selten auf den Tisch zu bringen.
Getrocknetes, Eier, Nüsse, Getreidebrei und einfache Grütze nährten die Leute.
Alle kamen über den Winter, auch wenn erst Tobias Frau, dann der alte Clemens und auch Wernherr Rötlein vom Fieber geplagt waren.
Lisbeth hatte ihr 15. Wiegenfest- sie reifte mehr und mehr zur jungen Frau heran.
Auch Manthey war ein Jahr älter geworden, wie er beiläufig gestand.
Die Hauptaufgabe für Alle in diesem Jahr war auf der Burg der Palas- Bau. Aus der Brandruine ließ sich sicherlich mit fleißigen Händen ein großes Wohnhaus schaffen.
Dadurch könnten die Knechte in die gute große und warme Stube des Wirtschaftshauses ziehen.
Bruder Ademar bestand für dieses neue Jahr nicht auf den Bau der Kapelle, daher hatte Ritter Arno sich einen anderen Plan nach dem Palas- Bau gefasst.
Dieser Plan bestand darin, den Bergfried an der jetzigen Stelle neben dem Palas umzubauen und das gute Holz davon für anderes vorzuhalten. Morsche Balken der Nordwestseite waren zu ersetzen. Den guten und trockenen Kellerraum des alten Bergfried wollte man dadurch als Lager behalten, als Aufbau darauf war damit eine neue Werkstatt und ein Vorratshaus eingeschossig für Wernherr zur Nutzung gewonnen.
Die alte Werkstatt konnte so ein neuer, zusätzlicher Stall in der Burg werden.
An der Kante zum Felsen, gleich hinter dem alten Bergfried sollte ein Graben durchgezogen werden von West nach Ost, der Bergfried auf einen Kegel gut zehn Meter versetzt an der Nordseite der Burg dahinter neu erstehen.
Damit würde der neue Bergfried eine besondere Wehrhaftigkeit für die Burg bringen- er stünde einzeln und zugängig über eine schmale Brücke über den neuen Graben, wäre mit besserem Blick ins Tal und mehr auch zur Verteidigung zum Hof hin tauglich- geschützt durch den neuen Graben.
Ob man die neue Motte durch eine weitere Palisade komplett umfassen konnte, musste man später nach dem Anlegen des Grabens entscheiden.
Große Pläne – für die Wenigen zu groß?
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