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Erste Wege




Bereits am Nachmittag des neuen Tages waren die vorgenommenen Aufgaben in der Burg erledigt worden.

Christian und Tobias waren noch damit beschäftigt, den unteren Raum des Bergfriedes vorläufig für sich herzurichten so gut es eben ging. Lukas half ihnen dabei.

Lisbeth und die Magd Barbara sorgten in Küche und Wohnhaus für gute Bedingungen.

Arno von Gebra hatte sich vorgenommen, die Leute in der Siedlung vor der Burg aufzusuchen. Er war gespannt, wen er dort antreffen würde.

Wernherr kannte die Leute und begleitete den Herrn. Zwar war sicherlich das neue und belebte Treiben in der Burg aufgefallen, aber die Leute mussten zuerst für ihr eigenes Auskommen sorgen.

Zuerst besuchten sie das Haus von Thomas Holzer und dessen Frau. Holzer war schon gute 50 Jahre, lebte mit der Frau von Ackerbau und dem Halten von mehreren Schweinen und einer Kuh. Auch Hühner wurden gehalten. Die Holzers waren wohl mit Wernherr Rötleins Familie befreundet, man half sich oft gegenseitig, besonders in der Ernte. Holzers waren es auch, die wesentlich für die Bevorratung der Burg mit Getreide, vor allem Gerste und Weizen beigetragen hatten. Zudem nutzten Holzers im Gegenzug die Lagerräume vorläufig mit. Holzers ging es augenscheinlich recht gut, das Haus war ordentlich. Arno bestätigte den Holzers, dass sich daran auch absehbar erst einmal nichts ändern werde, was den Holzers sehr gelegen kam.

Thomas Holzer stellte Arno auch seinen Sohn Hendrik Holzer vor, der in einer benachbarten Hütte aus Holz mit seiner sehr stark gebauten Frau und einem Mädchen von 3 Jahren wohnte. Auch sie hielten sich Vieh, waren Bauern. Der alte Holzer gestand ein, vormals Waffenknecht bei der alten Herrschaft gewesen zu sein. So sei Thomas Holzer ein passabler Bogenschütze gewesen und wusste auch die Klinge gut zu führen. Auch Hendrik Holzer sei erfahren am Bogen, jedoch wollte er vom Waffenhandwerk in Gegenwart seiner Frau nicht weiter reden. Das Haus der jungen Holzers war wenig ansehnlich und einfach von außen und innen.

In eine noch einfachere Hütte geriet Arno danach, es war das Heim von Bodo dem Schäfer. Bodo hustete fest und ging zudem an einer selbstgebauten Stockstütze, die unter der rechten Schulter Halt fand. Bodo humpelte unansehnlich, er war bestimmt nicht viel älter als Arno selbst es war, aber vom harten Leben sehr gezeichnet. Die Hütte hatte 2 Räume, getrennt durch eine Stoffdecke. Im hinteren Raum war das einfache Lager des Mannes und einige Vorräte, im vorderen Raum eine Feuerstelle, zwei einfache Weidenregale und eine Truhe. Ein Hund strich um durch den Raum, immer darauf bedacht, hinter dem Schäfer vor den fremden Männern zu bleiben. Bodo sei dafür auch bekannt, an Kirchenfesten zum Betteln zu gehen.

Die weiteren 5 Hütten dieser Wegseite standen leer, die hinteren waren augenscheinlich um deren Baumaterial bereits gebracht worden.

Ähnlich auf der anderen Wegseite. Familie Ganz, ebenfalls Bauern, hatten hier das größte der Häuser. Viel Vieh am Haus und durch eine halb geöffnete Tür wohl auch nachts in einer Box im Haus. Auch Hühner und Gänse hatten ein Gatter. Familie Ganz war gute 35 Jahre hier schon Bewohner des Dorfes. Eine alte Frau, sicherlich Mutter eines der beiden saß die ganze Zeit am Spinnrad und zeigte sich wenig beeindruckt von der neuen Herrschaft.

Nebenan war wohl die ehemalige Schmiede, die jedoch auch leer war.

Dann kamen 3 leere Holzhütten, klein und nicht im besten Zustand.

In einer vierten Hütte wohnte ein kleiner, alter und dünner Mann namens Clemens. Dieser wirkte ruhig, sei aber- so die Aussage von Wernherr vorab- wohl ein wenig wirr im Kopf. Clemens half den Bauern im Dorf wo er konnte, auch dem Bodo half er mit den Schafen. Auch versorge er die Bewohner im Dorf mit gutem Fisch.

Ein kläglicher Anblick war die Siedlung- sie stand der Draburg kaum nach.

Wernherr versuchte Arno hierüber hinweg zu trösten- die Leute waren gute, fleißige Menschen, welche nicht über ihr einfaches Leben klagten. Und der Herr habe auch noch nicht die etwas größere Ansiedlung Drudenstein gesehen, welche auch zu seinem Besitz gehöre. Dort sei mehr Leben zu finden als hier. Drudenstein liege gute zwei Wegstunden flussaufwärts. 40 Seelen lebten da. Dort sei auch eine Mühle.

Damit war es auch für diesen Tag genug.

Am Abend berichteten alle bei einer Mahlzeit aus Käse und Brot bestehend vom Erlebten.

Wernherr ging am nächsten Morgen mit Arno und Lukas zur Drogfurth hinunter.

Die Drogfurth war eine wichtige Flussquerung hier in der Gegend- alle Reisenden mussten sie passieren.

Die durchliefen den kalten Flusslauf barfuß, um auf der anderen Flussseite in ein Waldstück hinein zu gehen. Schon nach einigen Metern waren dort mehrere einfache Holzhütten zu erkennen.

Hier wollte Ritter Arno ein erstes und wichtiges Anliegen vorbringen, denn dies sei das Lager der Waldarbeiter.

„Jemand hier?" rief Wernherr zu den Hütten. „ Lurz? Hanjo? Seit ihr da?"

Die Männer und der Junge kamen den Hütten näher. Ein hoher aufgeschichteter Berg an groben Geäst war neben einer Hütte aufgeworfen. Zwei riesige, starke Ochsen waren in einem massiven Gatter zwischen den Bäumen beim Fressen. Niemand antwortete.

„Herr, lasst uns zur Lichtung am Fluss gehen, dort werden sich die Männer sicher finden lassen."

Der Weg zu dieser Lichtung war von Tierspuren der Ochsen zerfurcht, ebenfalls von Spuren, hier entlang gezogenen Holzes, welche allesamt aus verschiedenen Richtungen kommend dort zur Lichtung zusammenliefen. Von weitem roch es schon nach einer Feuerstelle. Qualm zog hier durch den hohen Nadelwald. Der Flusslauf war zu sehen und alsbald kam die Lichtung in Sicht. Auch hier war in mehreren Haufen Geäst aufgeworfen zu riesigen Haufen. Über einem Geäst-Haufen hingen Männersachen zum Trocknen , einem großen Feuer zugewandt.

„He da!" rief Wernherr. Die Drei mussten auf ihre Schritte achten. Gestrüpp, Brennnesseln, abgeschlagene Äste und Rinde wohin man blickte.

„He da, Lurz? Hanjo? Jemand da?" rief Wernherr erneut laut.

Aus einem der aufgeschütteten Haufen an Geäst in der Nähe des Feuers stand ein Mann auf- weißhaarig mit Vollbart, riesengroß und sehr muskulös, und ohne Bekleidung, nur in eine Decke eingewickelt.

„Hanjo!" grüßte Wernherr laut und freundlich.

„Was wollt ihr?" fragte der riesenhafte, halb nackte Mann mit lauter, grober Stimme zurück- überrascht augenscheinlich in seiner Unbeschwertheit und  herausgerissen aus der Ruhe und Unbeobachtetheit hier im Lager.

„Ich? Ich führe unseren neuen Voigt Arno von Gebra herum. Der Herr oben auf Draburg." Wernherr deutete auf Arno, dann hinter ihn. „Dies dort ist sein Sohn Lukas."

„Was wollt ihr?" widerholte der bärtige Riese im gleichen Ton, seine Decke zurechtrückend.

„Der Herr will mit Euch reden, du Klotz!" sagte Wernherr leiser, dennoch ausdrucksvoll und gab dem über anderthalb Köpfe größeren Mann einen Klaps am Arm.

Arno lächelte, ging an dem Riesen vorbei zum Feuer, wo er die Hände ausstreckte.

„Zunächst wollen wir Euch einen guten Morgen wünschen, guter Mann." Arno drehte den Kopf in Richtung seines Sohnes Lukas, bedeutete ihm auch zum Feuer zu kommen. Dann fielen Arno drei Fische auf, die an Stöcken aufgespießt am Feuer lagen.

„Oh, eine gute Mannesmahlzeit, die Euch erwartet!  Habt ihr die Fische selbst gefangen?"

„Ja. Warum?" fragte der Riese.

„Weil ihr wohl, wie jeder hier sehen kann, die Fische wohl mit eurer Lanze aufgespießt haben müsst.", sagte Arno und blickte an dem Riesen herab. Ein Lächeln konnte er sich dabei nicht verkneifen.

Der Riese mit dem Namen Hanjo blickte an sich herunter, hielt dann peinlich getroffen inne und die Decke vor seine Männlichkeit. Auch Lukas und Wernherr mussten nun lachen.

„He! Der Morgen und das Wasser sind kalt, wenn man badet!" entschuldigte sich der Mann und griff nach einem zum Trocknen aufgehangenem langen Hemd, welches er hastig überwarf.

„Aha? Nun gut. Dann will ich genau so offen sein!" sprach Arno- immer noch lächelnd zu dem Mann.

„Ich bin hier, weil wir auf der Burg einige Sorgen haben. Wir brauchen einige starke Stämme dort oben für die Mauer, für Zaunwerk und die Häuser. Wir müssen da gemeinsame Abhilfe schaffen."

„Was?" rief der große Mann laut und grob.

Wernherr mischte sich ein und sagte so, dass der Waldarbeiter Hanjo es hören konnte: „Vielleicht ist es doch besser, wenn wir mit Lurz zuerst sprechen Herr. Kann sein, dass der Riese noch Wasser in den Ohren hat vom Bad!"

Hanjo, der Riese, warf sich in die Leinenhose. Er hatte mit angehört, was Wernherr sagte.

„Ich bin nicht dumm, Knecht. Ich hab es verstanden!" polterte es aus ihm heraus. „Doch den Lurz werdet ihr heute am Tag des Herrn nicht sehen oder sprechen können. Der Graue hat sich einen Schlauch Wein auf Bodfeld erhandelt. Der Graue liegt oben in der Hütte und wird wohl bis zum Nachmittag seinen Rausch ausschlafen, Herr."

Arnos fragenden Blick bemerkend, erklärte sich Wernherr : „Der Graue, so wird der Waldarbeiter Lurz genannt- wegen seines Haares." Dann wandte sich Wernherr dem riesigen Mann zu, zeigte kurz mit dem Daumen in dessen Richtung und sprach lauter. „Dieser dort, das ist Hanjo, der andere Waldarbeiter. Alle nennen ihn nur 'den Riesen'!"

„Guter Hanjo. Dann seit ihr ein gottesfürchtiger Mensch?" fragte Arno.

„Ja Herr."

„Bitte sagt mir, habt ihr Familie?"

Hanjo , 'der Riese', setzte sich auf einen starken Baumstamm am Feuer und bedeutete dem Fragenden, sich daneben zu setzen. Ruhig und weniger grob berichtete er.

„Habe ich Herr. In Hüttroda, fünf Fußstunden von hier. Eine gute Frau und drei Kinder, alles Mädchen. Ich sehe sie alle drei Wochen und längere Zeit im Winter, wenn es hier nicht so viel Arbeit gibt. Und während der Ernte muss ich dort sein. Meine Frau ist fleißig. Und noch gottesfürchtiger als der Pope auf Regenstein."

„Wollt ihr Eure Familie nicht nach Draburg bringen? Dort stehen gute Häuser leer. Dann hättet ihr noch mehr Zeit für die Euren." schlug Arno vor.

Wernherr und Lukas setzten sich auch auf den Stamm. Wernherr sprach für Hanjo weiter.

„Das will er ja schon seit langem! Aber seine Frau will nicht. Nicht, so lange nicht ein Priester im Ort ist. Hanjo versucht ja immer, seine Frau zu überreden, aber..."

Hanjo beendete den Satz: „Aber gegen das Weibsvolk daheim bin ich ohne Macht!"

„Ihr? Ein Kerl wie ein Baum selbst?" entfuhr es Arno.

Der Riese zuckte vielsagend mit den Schultern und rollte die Augen.

„Wie dem auch sei, Hanjo. Wir brauchen auf Draburg Holz! Unmengen guter und grade gewachsener Stämme."- noch bevor Hanjo einwenden oder Widerworte geben konnte, fuhr Arno fort. „Ihr kennt den Zustand nach dem Brand. Dieses Jahr muss die Mauer geschlossen werden und ich will nächstes Jahr den Pallas für meine Familie bewohnbar haben. Wir drängen uns alle nur in der Küche zusammen. Schafft mir am Tag zwanzig gute Stämme auf die Draburg'sche Seite der Furth, mehr verlange ich von dir und dem Grauen nicht. Damit bin ich es schon zufrieden!"

„Guter Herr, das Holz muss zu den Regensteinern, die haben daraus gute Einnahmen, wie man so hört. Das wird Unmut geben, wenn dort kaum etwas ankommt."

„Ich rede mit den Regensteiner Herren. Sie müssen einlenken, für drei oder vier Jahre weniger zu bekommen als bislang."

„Fünfzehn, Herr. Fünfzehn Stämme! Wenn's Euch genügt. Dann sind auch die Regensteiner Grafen mit uns zufrieden, wenn ihr mit den Herren dort eine Absprache treffen könnt."

„Gut Hanjo. Fünfzehn am Tag genügt mir auch. Wenn ihr so fleißig seid, wie es den Anschein macht, dann soll es auch nicht euer Schaden sein. Vielleicht kann ich Euch auch einmal etwas Gutes mit nach Hause geben, wenn wir dort oben vorankommen."

„Gut Herr. Dann Fünfzehn ab Morgen. Unter uns- ich kenne gute Stämme in der Nähe der Furth, die gut und gerade gewachsen stehen."

„Und Lurz?" redete Wernherr hinzu. „Redest du mit dem Grauen? Dem wird es nicht recht sein, mehr arbeiten zu müssen!"

Hanjo ballte die Fäuste zum Feuer, so dass man die Muskeln der Unterarme spielen sah. Er überlegte.

„Ich habe eine Bitte, Herr."

„Raus damit. Ich war ehrlich, nun sei auch du offen."

„Nun ja, vielmehr zwei Bitten um bei der Wahrheit zu bleiben." Der Riese blickte den neuen Voigt an. „Zum einen Mittwochabend eine warme Mahlzeit für den Grauen und mich.  Die kann die Frau vom Knecht zur Furth bringen, wir holen sie dort ab. Und wenn ihr es schaffen könntet doch einen Gottesmann nach Draburg zu bringen? Dies wäre die zweite Bitte. Das wäre für die Leute und auch für mich wichtig. Vielleicht kann ich dann meine Frau überreden her zu kommen."

Arno blickte zu Lukas und Wernherr. Wernherr nickte.

„Die Suppe soll es geben! Den Rest kann ich nicht zusagen, jetzt jedenfalls noch nicht."

„Gut so." sagte Hanjo 'der Riese'. „Ich rede mit dem Lurz. Und mit gutem Essen macht der auch mit."

„Ich danke Euch, guter Mann." Arno stand auf, gab Lukas und Wernherr ein Zeichen zum Aufbruch. „Jetzt esst Eure Mahlzeit. Den Fischen werden schon die Gräten schwarz." Arno lächelte dem Mann zu, dann gingen sie zurück zur Burg.

Am Montagabend lagen schon erste Stämme an der Furth- Holz für Draburg.

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