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Die Mörderbrut




An diesem Freitag erfüllte sich das Schicksal eines Stoffhändlers aus Goslar, der seine Waren an einen Abnehmer im Mittelthüringischen bringen wollte.

Niemanden der Regensteiner Ritterschaft hätten die Belange des Händlers interessiert, wäre es nicht zu diesem Vorfall gekommen, der sich in der Nähe von Hüttrode ereignet hatte.

Ein Großteil der Städtischen verdiente gutes Geld damit, Stoffe bei Bauern oder anderen Einfachen für wenig Geld aufzukaufen und es anderen Ortes für mehr Geld zu verkaufen.

Der Goslarer Stoffhändler hatte es über die Jahre zu gutem Ansehen und etwas Vermögen gebracht, denn irgendwie hatten seine Geschäfte immer guten ertrag abgeworfen.

Nun zumindest hatten die Regensteiner durch die Einfachen der Gegend in Erfahrung gebracht, dass der Mann vor zwei Tagen über Blankenburg nach Hüttrode mit einem Pferdegespann und dort am Ort übernachtet hatte. Von dort war er jedoch nicht zum Längsweg „Die Lange" weitergereist, sondern hatte die östlichere und wenig bereiste Wegroute zur Wendefurth genommen.

Ob er sich dann auf den Wegen verirrte oder bewusst einen falschen Weg gewiesen bekam, wird man nicht mehr in Erfahrung bringen.

Kalt und erschlagen lag der Mann in der Nähe der Furth unter einer Wurzel- zusätzlich mit Blättern versteckt. Nur der Wagen war noch in der Nähe. Die zwei Pferde- eines davon auffällig gescheckt, das andere schwarz- waren weg, die wertvolle Ladung des Karren zum Großteil auch.

Holzfäller im Dienste der Treseburger Herren hatten den Karren und schließlich der verscharrten Toten im Wald durch Zufall gefunden. Die Untat muss sich kurz zuvor ereignet haben.

Noch am gestrigen Freitag sind Karren und Habe des Mannes durch Knechte zur Burg Regenstein gebracht worden. Dem Händler habe man eine christliche Bestattung gegeben.

Der 21- jährige Sigurd von Regenstein, zweiter Sohn des Grafen Kuno von Regenstein, sollte sich mit väterlichem Auftrag der Sache annehmen und die diebischen Mörder aufspüren.

Sigurd von Regenstein war seit dem Sommer ein Ritter. Nach einer Vorbereitung durch Beten und Fasten hatte er das heilige Abendmahl auf Regenstein erhalten- und tags darauf den Ritterschlag in Halberstadt. Zu Sigurds Enttäuschung blieb eine Belehnung aus. Erzbischof Hildeward hatte hierzu unmissverstanden vor Graf Kuno kundgetan, dass sich dessen Sohn Sigurd erst im Kampf gegen die Heiden bewähren müsse, um eine Belehnung günstig zu stellen.

Für den alten Grafen Kuno von Regenstein bot sich durch die Ereignisse eine gute Gelegenheit, die Stellung seines Sohnes Sigurd in der Grafschaft und vor den Rittern offen darzustellen- er bekam das Kommando über diese Mörderjagd und damit über die Ritterschaft unter dem Regensteiner Banner.

Sigurd hatte gleich am Freitag noch Boten in die Burgen des Umfeldes entsandt, die den Auftrag zur Gestellung von Männern überbrachten.

Den Draburgern war die Susenburg als Treffpunkt für den Folgetag durch einen Boten angewiesen worden.

Arno von Draburg entschloss sich, mit einer Fußtruppe nach Susenburg zu gehen.

Lukas als Page sollte nicht dieser Menschenjagd beiwohnen.

Abtrünnige, weggelaufene Waffenknechte aufzuspüren war eine Sache, wo Lukas wenig Gefahren ausgesetzt war. Denn im Angesicht der Ritter und der Knechte würde ein solcher Mann sich geschlagen geben und aufgeben.

Mordgesindel war von anderer Gesinnung. Bei einer Entdeckung hätten diese Schufte nichts zu verlieren, außer ihr eigenes, jämmerliches Leben.

Lukas sollte dieser Tage lieber von Wernherr lernen, was bei der wichtigen Bevorratung abläuft und zudem die Arbeiten am Palas mit Wernherr weitergehen zu lassen. Die wenigen Fronbediensteten mussten überwacht und versorgt werden.

Als erfahrene Späher und Waldläufer hatten Tobias und Andreas mitzukommen.  Als ortskundig der Stephan, obwohl Arno wegen Stephan Bedenken hatte- dies auch mit Stephan besprach. Stephan wollte sich als Draburger Gefolgsmann auf Susenburg zeigen und hoffte, sich nützlich machen zu können.

Bruder Ademar erklärte, am Sonntag die Messe zu lesen und hierbei ein Gebet für die Männer zu sprechen. Die Mordtat wollte er hierbei offen verurteilen vor den Leuten.

Schwert, Kettenwams und Lederharnisch, den einfachen Schild und einen Speer nahm Arno. Tobias und Andreas behingen sich mit einem Langdolch und nahmen ihre Bögen mit. Der Stephan griff zu Holzschild und Speer.

Arno wies an, die Burg verschlossen zu halten für Fremde und auf Draburg gut zu wachen.

Beim Einbiegen auf den Drogweg verharrte Arno einen Moment lang. Er blickte sich noch einmal zur Draburg um. Dann richtete er ein kurzes Gebet an den Herrn, ihn und die Männer glücklich und wohlbehalten nach Hause zu bringen und bat den Herrn, ihm Kraft zu geben, um das Seine tun zu können, damit diese Mörder ergriffen werden.

Dann nahm er einen tiefen Zug der morgendlichen Luft.

Das Wetter war gut und angenehm mild für diesen Herbsttag. Ein geringer Luftzug streifte die Baumkronen.

Nach dem Durchschreiten der Drogfurth ging man zum Längsweg, folgte der Straße ostwärts. Die große Drogfurth wurde vor dem Mittag erreicht und durchschritten. Hiernach hatte der Stephan schon einen ersten, guten ratschlag zur Verkürzung des Weges zur Susenburg geben können. Der Draburger Trupp kam so zum Sonnenhöchststand auf der Susenburg an.

In der Vorburg hatten hier die Knechte viel zu tun, die zusätzlichen Pferde zu versorgen.

An den seitlichen Palisaden hatten sich Gruppen von Waffenknechten in den Schatten gesetzt. Dem Anschein nach waren diese Bewaffneten von verschiedenen Burgen entsandt- man blieb in den Gruppen getrennt voneinander unter sich.

Arno gebot seinen Leuten, es gleich zu tun und einen ruhigen Fleck zu finden.

Er selbst schritt durch die Burg voran, fragte nach Voigt gero und dem Grafensohn Sigurd.

Die Herren waren im Saal des Palas, in dem ein geschäftiges Treiben vorherrschte.

Sigurd von Regenstein begrüßte Arno – erfreut über die frühe Unterstützung durch die Draburger.

„Ritter Sigurd. Womit haben wir es zu tun und was sind Eure Absichten?" fragte Arno schon frei heraus beim Handschlag.

„Wir haben Mordgesindel zu finden. Man kann zwei- vielleicht auch drei- Männer annehmen. Die durch die Treseburger festgestellten Spuren gehen gegen die alte Braake zwischen hier und der Treseburg. An der Braake hat sich die Spur verloren, so dass sicher ein Lager irgendwo an den Bergen zu vermuten ist. Wir gehen an beiden Seiten des Flusses vor. Ihr, Arno, rechts am Fluss, am Berg daneben die Susenburger mit Euch, Gero. Ich bin mit meinen Männern am linken Flussufer, neben mir die Heimburger im Wald. Voran geht es zu Fuß. Wir beginnen morgen in der Früh. Wie viele Männer bringt ihr, Herr Arno?"

„Ich habe drei Mann, ich bin der Vierte."

Voigt Gero von Susenburg ergänzte den Grafensohn. „Voigt Arno, Ihr erhaltet Quartier mit den Männern im Stroh. Für Essen der Knechte wird in der Vorburg gesorgt. Ihr selbst seid an meiner Tafel hier im Saal willkommen."

„Dann will ich meinen Männern die Weisungen mitteilen. Ich kehre danach zurück!"

„Tut dies, Ritter Arno!"

Sigurd von Regenstein wirkte entschlossen. Der Plan schien gut durchdacht. Arno war nur besorgt, dass die waldreiche Gegend und der Zeitverzug dem Diebes- und Mordgesindel zum Vorteil kam. Arno wollte am Liebsten speisen und dann gleich losschlagen.

Arno und seine Knechte bekamen eine Zeltbahn für eine gute Stelle, eine große Menge an Stroh und einige grobe Decken. Es genügte als Lager.

Den Nachmittag ließ Arno nicht nutzlos verstreichen.

Die Knechte bauten die Lagerstatt, prüften die Ausrüstungen nochmals und Arno wurde von Voigt Gero durch die Susenburg geführt.

Von besonderer Behaglichkeit war das Privatgemach des Voigtes und die Kemenate der Burg. Teppiche und bessere Wandbehänge wirkten gemütlich und zeigten guten Wohlstand.

Die Susenburg war an einen Felsblock gebaut, das Haupthaus und der Bergfried nur über eine Felsentreppe zu erreichen. Wehrhaft war die Burg auch wegen ihrer Lage auf dieser Felsenanhöhe hier- das Land umher gut beherrschend.

Am Abend gab es alle gewonnenen Informationen von Arno an den Draburger Trupp. Auch andere Knechte, Heimburger und Regensteiner, hörten Arno zu. Der Ritter gemahnte nochmals alle zu Wachsamkeit und Vorsicht im Angesicht der Spitzbuben. Anschaulich erklärte Arno, dass Jedermann auf den Nebenmann zu schauen hatte und Aufmerksamkeit überlebenswichtig sein konnte.

Die Leute legten sich frühzeitig schlafen.

Die erfahrenen Knechte schliefen schneller ein- einige jüngere Waffenknechte erst spät und schlecht.

Nach einem warmen Mahl aus Getreidegrütze und Brot ging es am nächsten Morgen aus der Susenburg heraus.

Beidseitig des Flusses bewegten sich die Leute vorwärts. Schon vor der Furth verteilte man sich in die Breite zu beiden Flussseiten- das Auge auf das Umfeld gerichtet.

Im Grunde hatten Arnos Männer ein einfaches Areal abzudecken. Seine Aufgaben waren lösbar und der Weg für die eigenen Männer fast gemütlich. Man hielt nach rechts die Reihe zu den Susenburgern, die langsamer und in einem bergigeren Terrain vorangingen.

Arno schätzte es, nur gute, erfahrene Männer um sich zu wissen. Den Stephan, dessen Fähigkeiten er noch nicht voll einschätzen konnte, hielt er nah bei sich. Andreas war am Wasserlauf und der Tobias am Berg mit Kontakt zu einem Susenburger weiter oben am Hang.

Bis auf das Geraschel der Männer oder ab und an abrutschendes Geröll war es sehr ruhig im Wald.

Da blieb Zeit, um über Verschiedenes nachzudenken.

Gegenüber zog die Regensteiner Suchkette in gleicher Höhe weiter. Auch die Heimburger waren im Wald zu erkennen.

'Das bringt doch so nichts!', dachte sich Arno nach einiger Zeit. 'Man sieht uns von Weitem und diese Kerle könnten nach drei Tagen schon weit weg sein.'

Gegen den frühen Nachmittag war die alte Braake erreicht.

Die wenigen Hütten hier waren schnell durchsucht. Über Fremde berichteten die Leute nicht, sie ertrugen die Durchsuchung ihrer Häuser im Angesicht der zahlreichen Waffenknechte wortlos.

Kurz darauf kam die Suchkette der Treseburger entgegen.

Das Treiben hatte ein Ende für heute- ohne Erfolg.

So wies Ritter Sigurd mit einem Ruf über den Fluss hinweg an, zurück nach Susenburg zu marschieren. Zurück ging es hurtig und geordnet.

Am späten Nachmittag lagen die erschöpften Männer früh auf den Lagern. Ein gutes Bier sorgte für zusätzliche Beinschwere auf dem Stroh.

Der Bote der Treseburger wurde in der Vorburg wahrgenommen- zu Gehör kamen dessen Worte jedoch erst vor den Rittern im Saal.

„Edler Herr Sigurd, edle Herren. Mein Voigt entsandte mich und gemahnte zur Eile, Euch die Kunde zu geben. Die Mannen des Voigts Melchior von Günthersburg haben einen Burschen festgesetzt, der im Ort ein Pferd an die Bauern bringen wollte. Da der Mann nichts zu dem Tier zu sagen vermochte, fiel einem Bauern auf, dass der schwarze Hengst älter war, als es der Mann beschrieben hatte. Man warf dem Verkäufer Betrug vor und dieser Kerl floh- wurde jedoch übermannt und durch Knechte festgesetzt. Der Mann ist geständig zum Diebstahl gewesen, behauptet aber, sein Bruder habe den Händler im Kampf um den Karren erschlagen. Beide Brüder stammen aus Hüttrode- es sollen die jüngeren Söhne des Schäfers sein. Sie hatten wohl die Absichten und den Weg des Händlers belauscht und ihm aufgelauert."

Ritter Sigurd sprang auf. „Nicht das der Mörder zum Elternhaus zurück will!"

Voigt Gero und auch Arno pflichteten bei, so dass Sigurd neue Anweisungen sofort traf.

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