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Der Schwur zu Bodfeld

Das Geschenk von Lisbeth – ein rotbräunlicher Leinenumhang mit einem kleinen Draburger Wappenzeichen in der Mitte der Brust- hatte Voigt Arno über den kurzzeitig eingetretenen Mangel an Bauholz hinweggetröstet.

Lisbeth hatte sehr viel Zeit jeden Abend mit der Magd an der kleinen Kreuzsticharbeit verwendet. Auch wenn sie nach Lisbeths Meinung hätte viel sauberer und feiner hätte aussehen sollen- Arno hatte sofort erkannt, wie wichtig Lisbeths Arbeit für sie war- und er war voll des Lobes über das gute neue Stück.

Das Holz fehlte momentan am Bau des Palas.

Der Lurz und der Hanjo sollten im Moment kleinere Stämme schlagen, wie ein Bote mitgeteilt hatte. Diese Stämme waren sofort flussabwärts zu bringen. So war es an Hanjo, weiterhin Holz zu schlagen und mit den Ochsen an die Furth zu bringen. Lurz war nur damit beschäftigt, Tag um Tag die Stämme zu staken, bis sie unterhalb am Fluss übernommen wurden.

Dennoch hatte Hanjo auf Nachfrage zugesagt, ab und an auch nach großen Stämmen schauen zu wollen, die sich nach seiner Meinung als tragende Balken eignen würden.

Der Baustillstand hatte etwas Ruhe auf Draburg einkehren lassen. Täglich schaute Ritter Arno mit Lukas zur Furth und hoffte auf neues Material.

Vorgestern hatte Arno von einem Reisenden die Auskunft erhalten, dass sich am Königshof auf der Pfalzburg Bodfeld  in Vielzahl hohe Herrschaften aufhalten. Auch werden hier aus dem Land die Regensteiner und Susenburger erwartet. Der Draburger Voigt soll sich ruhig auch dort einmal zeigen- von Nachteil kann es ihm nicht sein. Man bewirte dort auch sehr gut.

Als es nun am gestrigen Tage viel geregnet hatte, wuchs in Arno der Wunsch, dieses Treiben auf der Pfalzburg einmal selbst zu erleben.

Bodfeld war nur gute zwei bis drei Wegstunden entfernt- zu Pferd oder mit dem kleinen Karren sogar noch schneller zu erreichen.

Wenn Graf Kuno von Regenstein als sein Lehnsherr dort war, konnte man vielleicht auch wegen des Holzbedarfes vorsprechen und Bittstellen wegen des Großholzes für Draburg.

Voigt Arno hatte daher gestern Mittag seinen Entschluss verkündet, nach Bodfeld reisen zu wollen. Lisbeth und Lukas sollen ihn begleiten, sowie ein Waffenknecht.

Warum die Auslosung unter den Waffenknechten erneut zu Gunsten von Christian ausfiel, wollte Arno nicht hinterfragen. Tobias hatte an sich wenig Interesse von der Familie weg zu kommen, auch Manthey gefiel es auf Draburg gut. Andreas jedoch hätte sich auch gern als Begleitung des Karrens gesehen, wie er noch am Abend auch eingestand.

Es wurde sehr früh aufgebrochen. Die Kost blieb sehr spärlich. Alle hatten sich herausgeputzt oder mannhaft gerüstet. Auch eine erste Gelegenheit für Arno von Draburg- und natürlich auch für Lukas, das neue Wappen anderswo zu zeigen.

Die Reise ging durch die kleine Drogfurth, den Drogweg bis zum Längsweg „Die Lange"  hinauf, dann eine längere Zeit „die Lange" entlang, bis man irgendwann nach rechts abbiegen musste.

Kurz darauf kam schon der Felssporn mit der Pfalzburg Bodfeld in Sichtweite.

Auf dem Hochplateau vor der Burg standen unzählige Zelte, behelfsmäßige Stallgatter für Pferde und Tiere. Hochwände aus Weidengeflecht- zum Teil auch mit Stoff bespannt- waren zu sehen. Mehrere Wimpel und Fähnchen ließen erahnen, welch Gefolgschaft sich hier um die Pfalz versammelt hatte. Obwohl der Tag noch jung war, konnte man schon rege Bewegung auf dem Berg wahrnehmen.

Beim Umfahren des Bergspornes- um zu der Wagenauffahrt zu gelangen- passierten sie unterhalb der Burg den zur Furth abzweigenden Weg.

Ehrfurchtgebietend lag die Burg dort oberhalb am Fels.

Mehrere Knechte und Mägde schafften in Eimern das Wasser vom Fluss über einen Wendelstieg den Berg hinauf. Zwei Mägde grüßten die Anreisenden freundlich- sehr zur Freude von Christian.

Die Auffahrt lag am Zusammenfluss zweier Flüsse rechterseits.

Der Schwarze hatte beim Ziehen des Karren bergauf sehr zu tun- stockte mehrmals, um kurz Kraft zu finden.

Der Graue ging mit Arno auf dem Rücken langsam und andächtig einher.

Der Weg zog eine lange ansteigende Schleife, lief dann zum Plateau weiter hinauf.

Zuerst sahen Arno und sein kleines Gefolge nur einen Wall aus Holzpalisaden, dahinter einen Palas- Bau und einen Bergfried aus Stein. Die meisten Gebäude hier waren- zumindest im Erdgeschoss aus Stein gebaut worden, mit gutem Holzaufbau darauf im Obergeschoss.

Man folgte dem Wall mit den Palisaden auf einem Weg um die Burg herum, der zum Plateau und dem dortigen Lager führte.

Schon hier bei der Ankunft am Plateau hatte Ritter Arno im vorderen Bereich des Lagers mehrere Zelte wahrgenommen, die das Regensteiner Wappen zeigten. Dorthin lenkte Arno nun den Grauen. Der Karren folgte.

Zwei Knechte im Regensteiner Lagerbereich bauten sich zuerst auf, bis sie den Wappenschild an der Seite von Arnos Pferd erkannten und die finsteren Mienen in ein devotes Lächeln bei Beiden umschlug. Mit Bückling halfen Sie Arno vom Pferd und hielten auch den Karren, so dass die Kinder und Christian absteigen konnten.

„Wer ist im Lager von den Regensteinern?" fragte Arno diesmal bestimmerisch.

„Herr Segest von Schwenda, der junge Graf Kuno von Kucksburg, die Herrin Frau Gräfin Gudrun von Regenstein und der junge Graf Sigurd von Regenstein." antwortete ein Knecht.

„Und mein Lehnsherr, Graf Kuno von Regenstein?"

„Herr Ritter, der Herr Graf Kuno ist seit vorgestern mit anderen Herren zur Jagd. Soweit es Herr Segest kundtat, soll der Herr Graf sodann nach Goslar ziehen. Wir erwarten den Grafen erst nächste Woche hier im Lager zurück. Von der Jagd ist noch keine Kunde zurückgekommen."

„Nun dann teilt dem jungen Grafen Kuno und der Gräfin mit, dass Herr Arno von Draburg im Lager angekommen ist zu einer kurzen Aufwartung."

Ritter Arno war immer noch ungehalten über das schroffe Begrüßungsgebahren der Knechte im Lager. Dies wollte Arno diesen zwei Knechten durch Unmut gegenrechnen und gab sich ebenso abweisend. Auch war der Graf für Gespräche nicht zugegen, was in nicht glücklicher stimmte.

Angelockt durch die Wortwechsel trat Herr Segest von Schwenda aus einem Zelt neben dem gräflichen Zelt.

„Herr Arno. Euch einen guten Morgen!" sagte er.

„Bevor ihr es erfragt, Herr Segest, diesen Knechten fehlt es an Manieren gegenüber einem Eurer Ritter." sprach Arno lautstark und schenkte den Knechten einen abwertenden Blick.

„Entschuldigt die Einfachen. Es gab gestern in einem der Nachbarzelte Streit mit den Unsrigen. Sie können bei der Vielzahl an Rittern wohl nicht eigene Männer von Fremden unterscheiden."

Auch Herr Segest bedachte mit bösem Blick die Knechte. „So folgt einstweilen mit den Euren in mein Zelt. Und ihr versorgt die Pferde gut. Ich werde mich persönlich danach umsehen."

Ohne Worte taten die Knechte geschäftig an den Zügeln.

Arno, Lisbeth, Lukas und auch Christian betraten das Zelt von Ritter Segest , wobei Christian gleich am Eingang blieb und durch den Zelteingang die Tiere und Knechte im Auge behielt.

„Was führt Euch hierher nach Bodfeld, Herr Arno?"

„Die Einladung des Grafen, das Treiben hier zu erleben. Zudem wollte ich meinen Kindern die Pfalzburg und das Leben hier zeigen. Auf Draburg fehlt es Beiden- und auch mir selbst- an Gesellschaft ab und an."

„Nun, Herr Arno, an Gesellschaft findet sich hier reichlich im Lager. Hier sind reichlich Ritter aus vielen Gemarkungen zurzeit. Manche sind auch mit Familien angereist. Die Zelte wurden gestern bei dem Regen und dem schroffen, starken Westwind stark durchgeschüttelt. Selbst hier- vier Zelte weiter- ist das Zelt der Susenburger Damen betroffen gewesen. Es war kurzzeitig fast abgedeckt, weil es schlecht gepflockt war. Die Habe der Damen ist heute sehr durchnässt und der Unmut entsprechend groß. Dennoch ist mein Bruder Gero über die Anreise froh, denn die junge Witwe Kriemhild von Susenburg konnte an einen Voigt aus dem Merseburgischen versprochen werden und wird demnächst meinem Bruder, Voigt Gero von Susenburg, nicht mehr zur Last fallen."

„Was gibt es Neues in den Landen, Herr Segest?" fragte Arno nach.

„Nun der König macht sich für Italien stark, um den Sarazenen dort Ritter der Region entgegen zu stellen. Ob er selbst nach Italien geht, steht offen, da auch die Franken im Westen zunehmend ein großes Problem werden. Graf Kuno und andere Herren haben hierzu auf Bodfeld beraten. Der König, Otto der Zweite, hat die Zusage der Region erhalten, dass man für das nächste Jahr Ritter unter das Königliche Banner stellt, sollte es gegen die Franken im Westen gehen."

„Frankreich also für das nächste Jahr? Ist das Kontingent bereits bestellt?"

„Nein. Nur die Zusage ist gegeben!" Segest von Schwenda trat an den Tisch heran, setzte sich.

„Eure Tochter ist ansehnlich, Herr Arno. Haltet ihr Ausschau mit ihr nach geeigneten jungen Rittern hier?"

Lisbeth sagte kein Wort, errötete allerdings mit einem Mal- sichtlich unangenehm berührt über die Rede der Älteren. Sie stellte sich ein wenig hinter Lukas.

„Oh? Nein, Herr Segest. Ihr steht der Sinn noch nicht nach einem Mann! Deutet unsere Ansinnen und unser gemeinsames Erscheinen hier auf Bodfeld bitte nicht dahingehend." Arno drehte sich zu Lisbeth um. „Sei da ganz beruhigt mein Kind."

„Dann sucht ihr Gesellschaft von anderen Kindern hier für die Euren?"

Lukas nickte bestätigend. Lisbeth- immer noch hochrot- sagte nichts auf Herrn Segest Frage. Auch sie nickte vorsichtig.

„Gut Voigt Arno. Bringen wir die jungen Draburger Herrschaften doch zu den Susenburger Kindern. Die kennen sich hier schon gut aus. Danach zeige ich Euch in der Zeit bis zum Mittagsmahl die Pfalzburg und das Lager hier. Auch Thüringer sind hier gut vertreten- sie lagern weiter hinten an der Steilkante zum Tal hin."

Herr Segest ging voran durch das Lager.

Einige Zelte weiter vermittelte Segest den Lukas und die Lisbeth in das Zelt, dass gestern fast weggerissen worden war- Spuren davon waren noch an Zelt und Boden darum zu erkennen.

Nun gingen sie zur Burg hinüber.

Eine Zugbrücke war unten und das Fallgitter hochgezogen.

Rechts vom Eingang lag der riesige und einschüchternde steinerne Bergfried, davor ein Wehrgang, der komplett um die Südseite zum Berg herumging. Unten war der Wehrgang aus dickem, massiven Stein, darauf der hölzerne und überdachte Wehrgang.

Links vom Eingang war ein- wie Arno fand- seltsamer hölzerner Gebäudeteil, der über die steinerne Mauer hinaus ragte. Herr Segest erklärte, dass dies ein Brunnenhaus sei. Vom Brunnenhaus wurde- wie zur Bestätigung von Segest Aussage- gerade ein großer, grober Eimer in ein Bodenloch hinab gelassen.

Der Innenhof war klein, aber ausreichend und vollends umbaut mit steinernen Gebäuden. Rechts ein kleinerer, offener Stall mir sehr schönen, edlen Pferden.

Daneben ein großer Palas- steingemauert. Hier waren die Gemächer, die dem König vorbehalten waren, zudem weitere Räumlichkeiten für den alten Pfalzvoigt. Auch eine kleinere Kapelle vermutete Arno von Draburg in diesem Haus. Vor diesem Bau stand eine stehende Bewachung am Zugang.

Sodann neben dem guten Palas war ein im Halbrund stehender Anbau. Segest sagte, hier sei eine Versammlungshalle im steinernen Untergeschoss zu finden. Im Obergeschoss lagen Zimmer für Gäste guten Standes.

Die Knechte hatten einen Stein- Holz- Bau daneben zur Verwendung- hier waren die Wachen und persönlichen Mägde ebenfalls untergebracht. Eine zum Hof offene Schmiede befand sich unten in diesem Haus.

Ganz links im Hof war ein weiteres steinernes Wohnhaus mit einer Küche. Dem Duft nach befand sich hier auch ein Backofen, denn es duftete von dort heraus nach frischem Brotlaib.

Der Rest hatte draußen ein Lager zu finden.

Die Burg und ihr hervorragender Zustand beeindruckten Arno von Draburg in jeder Hinsicht.

Segest ging voran- zu dem Anbau am Palas. Arno folgte ihm hinein.

Die Tafel im großen Versammlungsraum war gut eingedeckt und hatte  neben dem Tisch für König und Voigt drei lange Tische auf einer Seite zu bieten, zwei weitere Tische auf der Seite zum Hof. Gute Teppiche an Wänden und Boden- der Boden zudem auch gut gemauert und nicht nur aus Estrich, wie es schien. Palas und Hallengebäude schienen auch voll unterkellert, denn hier und dort ließen sich Treppen erkennen, welche sowohl nach oben als auch nach unten führten.

„Der Voigt ist immer hier in der Burg. Er hat eine Menge heran zu schaffen. Sein Stand kann auch einfacher Herkunft sein- allerdings sein Standeswert ist höher angesehen, als der unseres Grafen Kuno im Lande. Wir haben hierher hohe Abgaben zu erbringen als örtliche Herren."

Arno war erstaunt.

„Hier ist unsere Sitzseite im Saal. Wir können Euch noch 3 Stühle hinzustellen für heute?"

„Sehr gern. Das muss man doch einmal erlebt haben."

Eine junge, kleine und sehr zierliche blonde Frau mit edlem Gewand schaffte sich an der Tafel vom Pfalzvoigt mit zwei Mägden.

Segest flüsterte zu Arno, nachdem er die junge, hübsche Frau gegrüßt hatte.

„Das ist die Jüngste des Pfalzvoigts, Fräulein Luisa von Bodfeld. Der alte Voigt hat keinen Erben mehr, der Sohn blieb in der Ferne verschollen bei den Streitigkeiten mit dem Cousin des Königs Otto dem Zweiten, diesem Heinrich den Zweiten von Bayern. In dieser Fehde gab es mehrere Scharmützel, bei einem fiel der geliebte Sohn des Voigts. Vermeidet in Gegenwart des Voigts über Eure bayerische Zeit zu sprechen. Zwei Töchter sind bereits aus dem Haus, die junge Voigtstochter ist 25 Jahre und pflegt den alten Voigt. Mein Neffe, Thilo von Susenburg, hat vor zwei Sommern um sie geworben, wurde aber von ihr und dem Voigt abgewiesen."

Auch Arno grüßte nun die junge Frau.

Ein freundlicher Blick aus den Katzenaugen und ein Kopfnicken der kleinen, ansehnlichen Herrin der Burg waren wohl als Gruß zurück anzusehen.

Die Voigtstochter war Ritter Arno vom ersten Moment an sympathisch.

Allein schon, dass sie den Susenburger Voigtssohn Thilo abgewiesen hatte, zeugte von starkem Willen und guten Charakter, denn Thilo von Susenburg galt zwar als ritterlich, war aber zuweilen ausfallend und schlug dem Reden der Leute nach auch Bedienstete auf Susenburg, so es ihm beliebte.

„Kommt Herr Arno. Sehen wir uns im Lager um!"

Segest ging voran aus der Halle. Bevor Arno aus der Halle trat, sah er sich noch einmal zu der Voigtstochter um, die seinen Blick erwiderte. Arno lächelte und nickte erneut zur Verabschiedung.

Forsch ging Segest zurück ins Lager der Zelte auf dem Plateau. Zwei Einfache und eine Magd machten den zwei Rittern Platz auf dem Weg über die Zugbrücke.

Viele Zelte- viele Banner. Herr Segest war über viele Banner gut im Bilde, wusste sogar zu manchen Herrschaften kurze Geschichten zu berichten.

Plötzlich hielt Arno von Draburg inne.

Ritter Segest bemerkte dies –aufmerksam wie Segest immer war. Segest blickte dorthin, wohin Arnos Augen sahen. Dort waren vier Zelte. „Helmengauer, aus dem Thüringischen. Ihr kennt Sie?"

„In der Tat."

„Was sagt man denn hierzulande zu alten Mitstreitern?" rief ein Helmengauer Ritter lautstark über den Platz.

„Seht, wen wir hier im Harzgau wiedertreffen Männer! Herr Arno von Gebra!" rief ein anderer Ritter, der am gleichen Tisch vor einem großen Zelt der Thüringer saß.

Beide Ritter lösten sich aus der Gruppe der Thüringer und kamen zeitgleich von beiden Zelten auf Arno und Segest zu.

Arno musste über diese Begrüßung lächeln- fast das Arno die lautstarken Zurufe aus dem Thüringer Lager ein wenig peinlich waren.

Ritter Arno stellte die beiden Ritter vor. „Guter Segest, ich kann Euch mit Herrn Arndt von Mühlburg bekannt machen, einen alten Freund aus dem Helmengau. Und dieser gute Ritter hier mit dem spärlichen Haupthaar ist Herr Bodo von Sonneberg- einer meiner Mitstreiter beim Zug gegen die Ungarn im bayerischen Land. Beide haben sich- wie mir scheint- recht gut gehalten für ihr hohes Alter."

Arno musste über diesen Scherz lachen, allerdings wurde Arnos Lachen von einem „Hehe!" des Herrn Arndt von Mühlburg und ein Lachen des Ritters Bodo von Sonneberg schnell übertönt, denn sowohl Arndt als auch Bodo hatten auch Arnos Alter.

„Gott mit Euch, meine Freunde. Dieser gute Mann hier ist Herr Segest von Schwenda. Berater im Dienst meines neuen Lehnsherrn Grafen Kuno von Regenstein."

„Entschuldige Arno." sprach Bodo von Sonneberg. „Es stimmt, ja? Du hast ja jetzt als Vasall einen neuen Titel, bist ja jetzt Voigt von ..?"

„ Von Draburg. Arno von Draburg. Aber für Euch, meine Freunde, reicht es mich weiter Arno zu rufen."

Arndt von Mühlburg sprach fort: „Herr Segest. Dieser Mann hier- Ritter Arno- ist mein langjähriger und guter Freund. Gutes und auch Trauriges standen wir durch. Haben gemeinsam viel erlebt. Und mit Herrn Bodo hier standen wir für Gott gemeinsam gegen die Ungarn. Bodo steht in der Pflicht gegenüber unserem guten Arno. Arno barg den guten Bodo nach einem Gemetzel am Donauknie, wo ihn andere Ritter hätten liegen lassen im Blut. Der Herr Bodo stünde heute nicht mehr mit uns in dieser Runde hier- ohne den guten Arno."

„Das ist wahr, mein Freund." Bodo schlug Arno heftig auf die Schultern.

„Was treibt Euch in den Nordharz? Arndt, Bodo- redet."  fragte Arno.

„Verschiedene Gründe haben wir." Arndt von Mühlburg gestikulierte, als ob ihn Sorgen plagen. „Der gute Bodo ist Waffenmeister der Pfalzburg Dullide- bei uns ein angesehener Mann, jedoch viel unterwegs. Ich bin mit meinem Sohn Leonhardt und meiner Tochter Alma hierhergekommen, um für Leonhardt eine Pagenzeit zu verhandeln. Zu Bodo wollte ich ihn geben- um der alten Zeiten willen. Doch der gute Bodo bringt noch einen Knappen zum Ritter zurzeit. Drei bis vier Jahre noch!"

„Was mir leid tut." Bodo von Sonneberg hält beschwichtigend die rechte Hand auf Arndts herumwirbelnden Arm, um Arndt zu beruhigen. „Doch ritterliche Versprechen binden mich. Wenn Dein Junge noch die Zeit durchhält, nehme ich ihn gern als Knappen auf."

„Bodo- nimmst du auch zwei Knappen in Dienst? Denn wenn ja, würde ich meinen Lukas gleich dazu geben zu dir- wenn die Zeit heran ist. Dullide ist eine riesige und gut besuchte Pfalzburg- du kannst dort sicher beiden Jungen die Ausbildung verschaffen."

Arno von Draburg sah, dass Ritter Bodo von Sonneberg grübelte.

Daher wandte er sich seinem alten Freund Arndt von Mühlburg zu. „Arndt, deinen Leonhardt kann ich zum Pagen nehmen. Ich bilde meinen Lukas schon so oft es die Zeit zulässt selbst aus. Ab nächstem Jahr habe ich vielleicht gut Platz für alle, mit gutem Material zum Ausbau meines Palas an der Burg auch schon im späten Herbst. Dann bring ihn mir."

Arndt von Mühlburg freute sich über dieses Angebot seines alten Freundes Arno. Die Suche hatte damit ein gutes Ende genommen für den Freund- sein Sohn war in Pagendienst genommen.

„Nun gut denn- meine Freunde." warf Bodo von Sonneberg ein. „Wenn Freundesband hier gutes zu bewirken vermag, so will auch ich nicht zurück stehen- ich nehme Eure beiden Söhne nach Dullide in 4 Jahren als Knappen. Und Gnade ihnen, wenn sie nicht taugen- auf Dullide hat mein Wort Gewicht und sie müssen ordentlich lernen."

„So spricht ein Freund!" sagte Arno von Draburg. In diesem Moment fiel ihm ein, dass er den Herrn Segest fast völlig aus dem Gespräch vor lauter Wiedersehensfreude gebracht hatte. „Herr Segest. So sprechen wahre Freunde. Und dies gilt als Versprechen- ich stehe zu meinem Wort- ihr, Segest, seit mein Zeuge dieses Handschlages."

Die Ritter Arno und Bodo gaben sich die Hand.

Arndt von Mühlburg legte seine behandschuhte Hand noch obenauf. Es war zwischen den Dreien beschlossen!

Auch Segest legte seine Hand noch obenauf- als Zeuge dieser Absprachen.

Herr Segest von Schwenda spürte diese Mannesenergie im Bande mit den anderen Herren.

Hier war ein starkes Freundesband am Wirken- ein Band, im gemeinsamen Kampf und Leben der Männer geschmiedet und über lange Jahre gewachsen.

Segest sah ein wenig neidvoll in die strahlenden Gesichter der Ritter um ihn. Solch Freunde wünscht man sich.

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