Jimin

Entspannt nippe ich an meinem Traubensaft.

Das neue Jahr hat gut begonnen. Da Taehyung verhaftet wurde, konnte Jungkook seine Sachen holen und ist zu Lisa gezogen. Und Haru und ich sind zurück in unsere Wohnung gegangen. Kontakt halten wir auch noch und inzwischen würde ich Jungkook wirklich als etwas wie einen Freund bezeichnen.

Vor dem Fenster tanzen vereinzelt ein paar Regentropfen und ich genieße einfach das weiche Kissen in meinem Rücken. Gerade sind wir wieder bei Jungkooks Eltern eingeladen, dabei ist es erst Februar und unser letztes Zusammentreffen noch nicht so lang her. Aber scheinbar haben die echt einen Narren an Haru gefressen, so wie sie ihn immer verwöhnen. Wie sie zu mir stehen, kann ich nicht ganz einschätzen.

Ein Ziehen im Unterleib lässt mich kurz innehalten. Das habe ich schon den ganzen Tag und bin sicher, das die Geburt näher rückt. Immerhin bin ich mittlerweile bei 38+2 angekommen und der Kleine könnte sich jeden Moment auf den Weg machen.

"Hey Jiminie, alles okay bei dir?" Lieb lächelt mich Yua an, was ich erwidere. Jungkooks Schwester hat sofort einen guten Draht aufgebaut, der durch ihre Hochzeit, die ich geplant habe, noch besser geworden ist. Ich versichere ihr, das es mir gut geht und stehe langsam auf. "Falls jemand nach mir fragt, ich gehe kurz duschen. Das tut mir jetzt bestimmt gut.", informiere ich sie und mache mich auf den Weg ins Badezimmer.

Etwas umständlich schlüpfe ich aus meinen Klamotten und schalte das Wasser an, dann steige ich in die Dusche. Angenehm warm werde ich berieselt, könnte dabei fast die Wehen vergessen. Nur noch schnell duschen, dann gebe ich Jungkook Bescheid um ins Krankenhaus zu fahren.

"Oh scheiße!", fluche ich, als plötzlich ein Schwall Wasser auf den gefliesten Boden prallt. Das war dann wohl die Fruchtblase. Ich schaffe es nicht einmal mehr aus der Dusche, da spüre ich bereits den enormen Druck nach unten, der mir zeigt, das es jetzt losgeht.

Ich versuche mich nur noch auf meine Atmung zu konzentrieren, blende aus, dass das hier vielleicht nicht der praktischste Ort ist, ein Kind zu bekommen. Aber das kann man sich leider nur in den seltensten Fällen aussuchen.

"Du schaffst das. Du bist ein guter Vater. Dieses Baby wird leben. Es wird nicht sterben.", rede ich mir selbst leise Mut zu, während ich die kurze Pause nutze um Luft zu holen, bis die nächste Wehe kommt. Mir ist furchtbar warm und ich schwitze, aber das Wasser wäscht alles weg.

Ich weiß nicht, wie lange ich schon hier stehe, bis es endlich vollbracht ist. Eine Hand halte ich hinter mich, fange den kleinen Körper auf und hebe ihn hoch an meine Brust. "Hallo kleiner Mann. Ich hoffe doch, du hast alles gut überstanden.", lächle ich.

Und im nächsten Moment blicke ich in die schönsten Kulleraugen, die ich je gesehen habe.

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Jiminies zweites Baby ist da 😁👶

안녕❤️